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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“

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Präsentation zum Thema: "Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“"—  Präsentation transkript:

1 Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“
Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ * Institut für Soziologie * Universität Erlangen-Nürnberg * Sommersemester 2007 * PD Dr. J. Renn * 7. Sitzung: 12. Jun. 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen (klass.: Schichten oder Milieus, Familien):

2 Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3
Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen Erinnerung: Die nächste Sitzung/Vorlesung findet statt am Dienstag, den 26. Jun. (19. Jun. Entfällt) Klausur (24. Jul.): Zur Vorbereitung: präparieren Sie mindestens 3 von 5 Themenbereichen ausführlich ! Essay: Formaler Apparat 2-3 Seiten (ca. 1,5 zeilig, 12Pkt. Schrift) Gliederung Deskriptiver Teil und (begründete Bewertung/Einschätzung) Bsp.: Tertiarisierung? Neben Darstellung von Fourastie und Vorläufern wie Nachfolgern, Überlegungen zum Status der Entwicklungshypothese: ein Gesetz sozialen Wandels oder eine (problematische) Hypothese und Prognose Bsp.: Modernisierung: Hradil gegen Beck? Dazu gehört Nachschlagen und genauer Darstellen, was „reflexive Moderne“ bedeutet: nicht einfach „nachdenken“, Sondern: Kontingenz, Unsicherheit, Risiko, Steuerungsproblem, Distanzierung von Modernisierungsblaupausen

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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen „Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht…“ Die fest gefügten Bauten traditioneller Sicherheit liegen in Ruinen, und nur touristische Neugier und folkloristischer Pflege nehmen sich ihrer an? Fortsetzung: Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen: Fragen: 1. Was bedeutet Individualisierung“, welche Folgen sind damit (möglicherweise) verbunden? 2. Wodurch unterscheiden sich Schicht- und Milieuzugehörigkeit? 3. Welchen Einfluss hat die Sozialstruktur für die „individuelle Freiheit“ der/des Einzelnen? Erste Frage für heute: Was haben der Übergang von Klassen zu Schichten und der Wandel typischer Familienstrukturen mit der fraglichen Entkoppelung zu tun?

4 Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3
Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen Zuletzt: 1.) Wandel der Gruppen-Differenzierungsform I (von Stämmen über Ständen und Klassen zu Schichten)  2.) Wandel der Familienstruktur (Dynamisierung und Pluralisierung der Lebensläufe)  Die beschriebenen Tendenzen führen zu einer „Interdependenzunterbrechung“: das heißt… die individuell wirksamen/gültigen Schemata, Normen, Absichten und Präferenzen, damit das Handeln der einzelnen Person wird der Tendenz nach unabhängiger von standardisierten, kollektiv gleichförmigen Positionierungen der Personen – bei wachsenden Entscheidungs- und Verantwortungsspielräumen der „Subjekte“ intervenieren die unvorhersehbaren und kollektiv kaum homogenen Folgen freigesetzter Selbstbestimmung zwischen objektiven oder: „soziostrukturellen“ Bedingungen und konkreten Handlungen.

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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen Diese Verschiebung (eine nicht-kollektive, ungeplante und ambivalente „Befreiung“von der Macht der Geschichte) hat eine personenspezifische und eine gruppenspezifische Seite: Personen werden (zunehmend) individuelle; Gruppen werden zunehmend kulturell spezifische „Milieus“ statt geschichtete Interessengruppen Deshalb: 3.) Individualisierung (inklusive „postmaterialistischer Wertpräferenzen“)  4.) Wandel der Gruppen-Differenzierungsform II (von Schichten zu „Milieus“: kulturelle Pluralisierung und konsequente Entkoppelung)

6 Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3
Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen Erinnerung an; „Wandel der Familienstruktur bzw. der Lebensformen (worunter Sozialstrukturanalytiker gemeinhin die Form der Hausgemeinschaften verstehen)

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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen 3.) Individualisierung (inklusive „postmaterialistischer Wertpräferenzen“)  Individualisierung: Vorgeschichte: Registratur der Innerlichkeit in der Beichte (Biographiegenerator) Vorgeschichte: Explizitwerden des personalen Selbstverhältnisses in der Renaissance und Romantik (der universal gebildete Mensch und die innere Unendlichkeit) Charles Taylor: „Sources of the Self“ – die moderne Idee des individuellen Entwurfes//Projektes der Identität (Herder: jeder folgt seinem eigenen Maß) Durkheim: Zusammenhang zwischen Arbeitsteilung, Spezialisierung und Individualisierung der „Teile“ Simmel: das individuelle Gesetz (Tragödie der Kultur) und Individualismus als „Metaphysik der Arbeitsteilung“ Inglehart: „Postmaterialistische Werte (als Folge der Hintergrunderfüllung (Gehlen) basaler Bedürfnisse, ergo soziostrukturellen Wandels

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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen 3.) Individualisierung (inklusive „postmaterialistischer Wertpräferenzen“)  Individualisierung nach Beck / Beck-Gernsheim: [doppelte Freisetzung aus traditionellen Bindungen: freie Lohnarbeit und gelockerte „soziale Sicherung“] Durch strukturellen Wandel auferlegt Individualisierung: Wandel des Zugriff sozialer System auf Personen: institutionelle Identifizierung (Leistung) These: erst in der „zweiten Moderne“ lösen sich ständische und traditionale Bindungen der Personen wirklich auf. (Indiz: „Bastel“-biographien und -familien) Die Einzelnen müssen ihre Position selbst einnehmen und sind zu (biographisch relevanten) Entscheidungen „verurteilt“: „Individualisierung ist eine gesellschaftliche Dynamik, die nicht auf freier Entscheidung des Individuums beruht – (…) Individualisierung ist ein Zwang.““

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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen Individualisierung nach Beck / Beck-Gernsheim: Anteil der Familienstrukturen: z.B. Bastelfamilien:

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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen Erste Zuspitzung: der Mensch als „Umwelt“ der Gesellschaft: von den zugeschriebenen und qua Geburt festgelegten Eigenschaften, Rechten und Pflichten zur „Exklusionsindividualität“ (N. Luhmann) Wenn die moderne Gesellschaft sich a) durch Differenzierung in autonome Teilsysteme auszeichnet (und es kein „Zentrum“ gibt, und wenn b) die Person in viele solcher Systeme „inkludiert“ ist, dabei aber c) in keinem dieser Bereiche als ganze Person wahrgenommen wird (Rollen), dann kann sich die Person nirgends als Ganze darstellen, bestätigt werden, so dass schließlich das individuelle Selbstverhältnis aus der Gesellschaft (aus den Teilbereichen) ausgeschlossen ist.

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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen Zweite Zuspitzung: „Postmoderne“ Postmoderne Fragmentierung: Auflösung der Einheit der Person (als kohärente und kontinuierliche Identität im Wechsel der Rollen und Kontexte) Experimentell-ästhetische Existenz, statt rationale Zurechenbarkeit als „Subjektivierung“ (innerer als gesellschaftlicher Zwang) „postmodern lifestrategies have in common that they tend to render human relations fragmentary and discontinuous; they are all up in arms against the construction of long lasting consequences, and militate against the construction of lasting networks of mutual duties and obligations.“ (Zygmunt Baumann)

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Vorlesung: „Einführung in die Sozialstrukturanalyse“ 3. Entkoppelung von objektiven Lagen und subjektiven Orientierungen 4.) Wandel der Gruppen-Differenzierungsform II (von Schichten zu „Milieus“: kulturelle Pluralisierung und konsequente Entkoppelung) „Schichten“: 1. stratifizierte (moderat hierarchische) Positionierung durch soz.ök. Status aber formal gleiche Zuordnung zu Ressourcen (de jure: Rechts- und Chancengleichheit leistungsabhängiger Status) 2. Determination von subjektiven Orientierungen durch objektive Lagen: Bildung, Einkommen, Beruf, (Alter) gelten als verläßliche Indikatoren für typische Einstellungen (Bsp.: klassisches Parteienklientel) 3. Tendenziell mögliche vertikale Mobilität (Anreiz und Anspruch) aber: „soziale Vererbung“ „Milieus“: 1. heterogene (pluralisierte) Positionierung durch kulturelle Orientierung (dabei: Individualisierung), formal gleicher Ressourcenzugang aber durch Lebensstil vermittelte Präferenzen (z.B. Postmaterialismus), (umstrittene) Pluralisier. v. Lebensstiltypen 2. Entkoppelung von soz.ök. Status und Orientierung 3. Tendenziell gesteigert vertikale und horizontale Mobilität (i. Sinne von: Milieuzugehörigkeit)


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