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Forschungsbeispiel: Wahlabend
Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Problemstellung/-perspektiven 1
Politik 1. Gewinnen/Verlieren: Demonstration von Anstand und Kompetenz 2. Beginn von Verhandlungen: taktische Kommunikation 3. u.U.: Beginn eines neues Wahlkampfs Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Problemstellung/-perspektiven 2
Medien Programmauftrag Konkurrenz festes Format und Innovationen 4. Medienereignis und Programmschema Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Problemstellung/-perspektiven 3
Publikum Scheinbare Hauptperson: „der Souverän hat gesprochen“ Gewinnen/Verlieren – politische Konsequenzen Konfrontation mit „eigner“ Handlung 4. Medienereignis und Programmschema Prof. Hans-Jörg Stiehler
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(wissenschaftliche) Fragestellungen
1. Was geschieht – „vor Ort“ – am Wahlabend? Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Konzeptbildung: dimensionale Analyse
1. Was geschieht – „vor Ort“ – am Wahlabend? Verschiedene Orte: TV-Studios, Parteizentralen Abläufe (Hochrechnungen, Reaktionen, Hierarchien) Vorder-/Hinterbühnen Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Formate (Infotainment, Visualisierungsstrategien) Nachrichtenwerte (Selektion von Ergebnissen für Interpretationen) Akteure und deren Leistungen (Politiker, Journalisten, Experten, Prominenz, „Volk“) Ergebnisdarstellung (Gesamt-/Detailergebnisse) Interpretationen: Attributionen zu Ursachen/Bedingungen, Hypothesen zu Folgen des Wahlergebnisses Hintergründe: Themen des Wahlkampfes, Ablauf des Wahlkampfs (besondere Ereignisse), Erwartungen an Wahlausgang Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Konzeptbildung: dimensionale Analyse
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? abhängige Variable: Attributionen zu den Wahlergebnissen intervenierende Variable: eigene Wahl (und deren Begründung), politisches Interesse „subjektive“ Nachrichtenwerte (was ist wichtigstes Ergebnis?) Mediennutzung im Wahlkampf Nutzung am Wahlabend, Informationsbedürfnis Milieus vs. Demographie Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Konzeptbildung: Theoriebildung
Übergreifend: Attributionstheorie Inhalt Konstatierende Attributionen Erklärende Attributionen 2. Prozesse Informationslagen Kausale Schemata 3. Verzerrungen self serving bias Selbst-/Fremdattributionen Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Konzeptbildung: Theoriebildung
Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Infotainment Nachrichtenwerte Formate: Stabilität und Wandel, Adaptation Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? DTA als Rahmentheorie spezielle Wirkungsbedingungen (Wahlhandlung) Prüfung weiterer Bestände: kognitive Wirkungen Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Konzeptbildung: Definition der zentralen Konstrukte
Attributionen = Aussagen über Bedingungen/Ursachen eines Ereignisses mit dem Anspruch von Erklärungen Sonderfall: (öffentliche) Attributionen in den Medien Mehrfachadressierung Seriositätsgebot (vs. „Stammtisch“) Explanans und Explanandum oft implizit mögliche Operationalisierung: Sätze, die sich als Konditional- bzw. Kausalsätze darstellen lassen Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Hypothesen 1: Wahlabend
Programmauftrag: H P1: ö.-r. Vollprogramme berichten länger als private Vollprogramme H P2: ö.-r. Vollprogramme nutzen mehr Formate als private Vollprogramme Infotainment H I1: ö.-r. Vollprogramme unterscheiden sich von p. Vollprogrammen nicht Nachrichtenwerte: H N1: Im Fernsehen werden nur wenige* Wahlergebnisse zum Gegenstand von Ursachenzuschreibungen. Relevanz, Konflikt, Überraschung H N2: ö.-r. Vollprogramme unterscheiden sich von p. Vollprogrammen nicht Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Hypothesen 2: Attributionen im Fernsehen
Haupthypothese Attributionen am Wahlabend folgen den Regeln der Attributionstheorie (Kovarianzmodell bzw. „Bias“) H A1: Es gibt Unterschiede zwischen politischen Akteuren und Journalisten/Experten in Ausmaß und Richtung von Attributionen. H A2: Politiker attribuieren überwiegend* das Abschneiden der eigenen Partei. H A3: „Verlierer“ attribuieren die eigenen Wahlergebnisse stärker external und variabel als „Gewinner“. H A4: Es gibt dominierende Attributionsrichtungen nach den Voraussagen des Kovarianzmodells.** Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Hypothesen 3: Publikum bzw. Wähler
Haupthypothese Attributionen am Wahlabend folgen den Regeln der Attributionstheorie (Kovarianzmodell bzw. „Bias“) H W1: Es gibt dominierende Attributionsrichtungen nach den Voraussagen des Kovarianzmodells.** H W2: Wähler einer Partei unterscheiden sich in den Attributionen von Nichtwählern dieser Partei. H W3: Vielnutzer unterscheiden sich in den Attributionen von Wenignutzern. Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Versuchsplanung: Herangehen, Methoden
Was geschieht – „vor Ort“ – am Wahlabend? (teilnehmende) Beobachtung: qualitativ Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Inhaltsanalyse: qualitativ - quantitativ Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? Befragung: quantifizierend Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Versuchsplanung: Stichproben
Was geschieht – „vor Ort“ – am Wahlabend? Einzelfallstudie: N = 1 Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Grundgesamtheit: alle Äußerungen am Wahlabend im Fernsehen = Vollerhebung Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Stichprobe: geschichtet (Bundesländer); N=1.000 Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Versuchsplanung: Design
Was geschieht – „vor Ort“ – am Wahlabend? Einzelfallstudie Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Querschnitt Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? Panel: eine Woche vor/Tage nach der Wahl Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Versuchsplanung: Design
Was geschieht – „vor Ort“ – am Wahlabend? Einzelfallstudie Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Querschnitt Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? Panel: eine Woche vor/Tage nach der Wahl Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Versuchsplanung: Design
Was geschieht – „vor Ort“ – am Wahlabend? Einzelfallstudie Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Querschnitt Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? Panel: eine Woche vor/Tage nach der Wahl Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Prof. Hans-Jörg Stiehler
Methode 1: Beobachtung Was geschieht – „vor Ort“ – am Wahlabend? Einzelfallstudie Orientierung für Beobachter Beschreibung der Räume Medienausstattung Grobstruktur/Anordnung Speisen und Getränke Anwesende „Führung“ Mitglieder Sonstige Ablauf Grobstruktur Reaktion auf Hochrechnungen/Interviews Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Prof. Hans-Jörg Stiehler
Methode 2: Befragung Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Geschehen im Fernsehen und den Bewertungen durch das Publikum (Wirkungen)? Itembereiche Mediennutzung im Wahlkampf am Wahlabend Eigene Wahl Beteiligung Gewählte Partei diesmal/vor x Jahren Begründung der eigenen Wahl Attributionen in den Medien Meinungen zu vorgegebenen Attributionen Allgemeine Angaben Soziodemographie Milieu Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Methode 3: Inhaltsanalyse
Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Kategorien Akteure Politiker der Parteien x, y, z Journalisten Experten Gegenstand der Attribution Wahl insgesamt Abschneiden einzelner Parteien Einzelergebnisse Attributionen in den Medien internal-stabil internal-variabel external-stabil external-variabel Prof. Hans-Jörg Stiehler
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Methode 3: Inhaltsanalyse
Wie wird der Wahlabend (im Fernsehen) dargestellt/inszeniert? Kategorien 4. Sender Vollprogramm ö-r Vollprogramm privat Nachrichtenkanal ö-r privat Nachrichtenkanal 5. Format Wahlsondersendungen Talkshow Nachrichtensendung 6. Zeitpunkt 18-20 Uhr 20-22 Uhr 22 Uhr und später Prof. Hans-Jörg Stiehler
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