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Obstipation – Was tun bei Darmträgheit? – Vortrag für Pflegekräfte –

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Präsentation zum Thema: "Obstipation – Was tun bei Darmträgheit? – Vortrag für Pflegekräfte –"—  Präsentation transkript:

1 Obstipation – Was tun bei Darmträgheit? – Vortrag für Pflegekräfte –
Herausgeber: ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

2 ABDA-Referat: Trotz Asthma richtig durchatmen
Der Verdauungstrakt Speiseröhre Zwerchfell Leber Magen Gallenblase Bauchspeichel-drüse Zwölffinger-darm Dünndarm Kolon Kolon Blinddarm Enddarm Wurmfort-satz

3 Was ist eine Obstipation?
Stuhlgang seltener als zwei- dreimal pro Woche zusätzlich möglich Stuhl zu fest, geringvolumig Schwierigkeiten bei der Darmentleerung Gefühl unvollständiger Entleerung Leibschmerzen Blähungen allgemeines Unwohlsein

4 Schweregrade leichte Obstipation
Darmentleerung spontan alle 3 bis 7 Tage schwere Obstipation Darmentleerung alle 8 bis 14 Tage nur mit Hilfsmitteln

5 Dauer chronische Obstipation länger als 3 Monate passagere Obstipation
vorübergehend auf Grund geänderter Lebensumstände (Reisen, Bettlägerigkeit...)

6 Funktionelle Ursachen
Ernährungsfehler Bewegungsmangel übermäßige Schweißproduktion (Sauna; Schwerarbeit) psychische Erkrankungen wie Depressionen Arzneimittelnebenwirkung Etwa 80-90% der Fälle

7 Arzneimittel als mögliche Auslöser (Beispiele)
Opiate, Opioide Antidepressiva Antazida Diuretika Hypnotika/Sedativa Spasmolytika Neuroleptika Antihypertonika Eisen H2-Blocker manche Parkinsonmittel Laxanzien (!)

8 Formen der Obstipation - organische Ursachen
Gestörte Defäkation in Folge schmerzhafter Analerkrankungen (anorektal bedingte Obstipation) Stenosen, Hernien, Verwachsungen nach OP Dickdarmerkrankungen incl. Colontumoren neurologisch bedingt, z.B. Auftreten eines Slow-Transit-Phänomens Etwa 10-20% der Fälle

9 Obstipation und ärztlicher Handlungsbedarf
Akutes Auftreten oder Verschlechterung Gleichzeitig Blut im Stuhl/Teerstuhl, Erbrechen, Verdacht auf Darmverschluss Wechsel von Diarrhoe und Obstipation Sonstige unklare Abdominalbeschwerden chronischer Obstipation Vermuteter Laxanzienmissbrauch

10 Ansätze zu Prophylaxe und Therapie der Obstipation

11 Laxanzien- Nebenwirkungen
Überdosierung bzw. Missbrauch: Verlust von Wasser und Elektrolyten Kaliumverlust forciert Darmträgheit – ein Teufelskreis entsteht! Deshalb: die entsprechenden Laxanzien (hauptsächlich Antiresorptiva/Hydragoga sowie osmotische Laxanzien) möglichst nicht täglich und nicht länger als 14 Tage angewendet werden

12 Laxanzien- Kontraindikationen
Ileus Akutes Abdomen Morbus Crohn Colitis ulcerosa (Evtl. Anwendung nach ärztlicher Rücksprache)

13 Laxanzien - Wechselwirkungen
Elektrolytmangel durch gleichzeitige Anwendung von Diuretika noch gefördert falls Kaliummangel durch Laxanz verursacht, Wirkung von Herzglykosiden wie Digitoxin verstärkt Quellmittel, wie Indische Flohsamen, beeinträchtigen durch Adsorption die Aufnahme anderer Arzneistoffe deshalb zeitversetzte Anwendung empfehlenswert

14 Erstattungsfähigkeit nach OTC-Ausnahmeliste
Erstattungsfähig (Stand: ) in Zusammenhang mit der Behandlung von Tumorleiden Megacolon Divertikulose und Divertikulitis Mukoviszidose neurogene Darmlähmung vor diagnostischen Eingriffen bei phosphatbindender Therapie bei chronischer Niereninsuffizienz bei Opioidtherapie und in der Terminalphase

15 Quellstoffe Indische Flohsamen, Leinsamen
Ausreichend Flüssigkeitszufuhr für Wirkeintritt sowie Vorbeugung Darmverschluss nötig Wirkeintritt oft erst nach 1 bis 2 Tagen Längerfristige Anwendung möglich Zeitlicher Abstand zu anderen Arzneimitteln empfehlenswert Gut verträglich Evtl. Blähungen, Einfluss auf Blutzuckerspiegel (schlecht eingestellter) Diabetiker zu beachten

16 Osmotische Laxanzien Macrogol, Lactulose, Lactose (Milchzucker)
Bei Überdosierung Wasser- und Elektrolytverluste möglich Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten Lactulose/Lactose: Wirkung nach 2 bis 10 Stunden, Blähungen u.a. Bauchbeschwerden möglich, bei längerer Anwendung teilweise nachlassende Wirkung beschrieben, BE für Diabetiker beachten, nicht bei Lactoseintoleranz anwenden Macrogol auch bei längerer Anwendung als gut verträglich beschrieben, Wirkeintritt oft erst nach 1 bis 2 Tagen

17 Synthetische Antiresorptiva/Hydragoga
Bisacodyl, Natriumpicosulfat Bei Überdosierung/Langzeitgebrauch Gefahr von Wasser- und Elektrolytverlusten sowie Darmträgheit-Abhängigkeitssituation Abends einnehmen („morgendliches Erfolgserlebnis“) Bisacodyl in magensaftresistenter Form nicht mit säureabstumpfenden Mitteln (z.B. Milch) einnehmen Natriumpicosulfat tropfenweise dosierbar (Versuch des Ausschleichens aus Laxanzienmissbrauch möglich), nach Antibiotikabehandlung evtl. geringere Wirksamkeit

18 Pflanzliche Antiresorptiva/Hydragoga
Sennesblätter und -früchte, Aloe, Kreuzdorn u.a. Bei Überdosierung/Langzeitgebrauch Gefahr von Wasser- und Elektrolytverlusten sowie Darmträgheit-Abhängigkeitssituation Abends einnehmen („morgendliches Erfolgserlebnis“) Senneszubereitungen als Tee nicht mit heißem Wasser aufgießen Harnverfärbung möglich (rot) nicht für Kinder, Schwangere empfehlenswert

19 Rizinusöl Bei Überdosierung/Langzeitgebrauch Gefahr von Wasser- und Elektrolytverlusten sowie Darmträgheit-Abhängigkeitssituation Unangenehmer Geschmack, evtl. Schleimhautreizungen Nur kurzfristig, z. B. in Zusammenhang mit OP oder diagnostischem Eingriff nicht für Schwangere/Kinder Wirkeintritt etwa nach 2 Stunden

20 Paraffin als Gleitmittel
Nicht empfehlenswert! mögliche Resorption von Paraffin Schwere Unverträglichkeitsreaktionen Gefahr des Mangels an (fettlöslichen) Vitaminen

21 Rektale Auslöser des Stuhlgangs
Glycerol, Sorbitol, NaHCO3 + NaH2PO4, Bisacodyl als Zäpfchen schneller Wirkeintritt gute Verträglichkeit, sehr selten Schleimhautreizung

22 Rolle der Ernährung Abwechslungsreiche Kost mit hohem Gehalt an Ballaststoffen (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse) Ausreichende Trinkmenge (2 bis 3 Liter / Tag) Magnesiumzufuhr absichern Sauermilchprodukte Nahrung gut zerkauen Wenig Schokolade (Angehörige aufklären) Nicht immer reicht Kostumstellung allein aus!

23 Einfluss der Bewegung Mobilisation kann Stuhlgang fördern
Bei immobilen Patienten evtl. Bauchmassage (kleine Kreise im Uhrzeigersinn entlang des Dickdarmverlaufs) Trainieren der Bauchmuskulatur (einatmen, Bauch einziehen, Bauch entspannen, ausatmen), das Beherrschen der tiefen Bauchatmung ist empfehlenswert Mobilisation allein wirkt meist nicht ausreichend!

24 Richtiges „Toilettenverhalten“
Intimsphäre des Betroffenen achten Erfragen des bisherigen „Stuhlverhaltens“ sowie der Ernährungsgewohnheiten Evtl. vorhandenen Widerwillen gegen fremde Toilette ausräumen (Toiletten sauber, gut erreichbar, mit Haltegriffen, Klingel ...) Stuhldrang nicht unterdrücken Versuch regelmäßiger Abführzeiten, evtl. nach Ritual (wie Frühstückskaffee)

25 „Hausmittel“ und Alternativempfehlungen
Morgens nüchtern Wasser trinken Sauerkrautsaft, naturtrüber Apfelsaft, eingeweichte Pflaumen Präbiotika zum Aufbau der Darmflora, z. B. Inulin Probiotika: Darmkeime wie Bifidobakterien und Lactobacillus acidophilus

26 Zusammenfassung Ganzheitlicher und möglichst prophylaktischer Ansatz unter Berücksichtigung der Lebensgewohnheiten und –situation des Betroffenen (Kost, Bewegung, Psyche, gesundheitliche Gesamtsituation, Medikamenteneinnahme...) empfehlenswert Laxanzien sollten grundlegend eher kurzfristig eingesetzt werden, wobei die Gefahr von Elektrolytverlusten und verstärkter Darmträgheit bei maßvoller Anwendung heute als eher gering eingestuft wird

27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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