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Stundenplan :45-17:15 Überblick zur Lehrveranstaltung

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Präsentation zum Thema: "Stundenplan :45-17:15 Überblick zur Lehrveranstaltung"—  Präsentation transkript:

1 Baumaterialien & Green Buildings Green Building | Bachelor Wintersemester 2016

2 Stundenplan 15.11 15:45-17:15 Überblick zur Lehrveranstaltung
:45-17:15 Green Buildings :45-17:15 Innovative Baumaterialien :45-17:15 Ökologische Baustoffwahl :45-17:15 Lebenszyklus :45-17:15 Beispiele :45-16:30 Schriftliche Prüfung

3 DI(FH) Felix Heisinger
Ausbildung Ökoenergietechnik, FH-OÖ-Wels Sonstige Beschäftigungen Leiter Bauphysik, IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH (Passivhausconsulting, dynamische Gebäudesimulation, Chemikalienmanagement, ökologische Bauweisen) FH Technikum (Lehrbeauftragter Urbane Erneuerbare Energietechnologien), Donau Universität Krems Diverse Vorträge Erneuerbare Energien, Passivhausbau 3

4 Innovativ(e) Baumaterialien
neu[artig], einfallsreich, fantasievoll, ideenreich, innovationsfreudig, originell, schöpferisch [ Baumaterialien sind Materialien die man zur Errichtung von Bauwerken und Gebäuden benötigt [

5 Unterteilung Baumaterialen
Holz und Holzwerkstoffe Kunststoffe Mineralische Baustoffe Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen Metalle Zusätzliche Unterteilung in Produktgruppe z.B. Dämmstoffe

6 Dämmstoffe Dämmstoffe sind Baustoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit < 0,1 (0,06) W/(mK) Basis von fossilen, mineralischen, nachwachsenden Rohstoffen sowie Sekundärrohstoffen und Sonderformen

7 Wärmeleitfähigkeit

8 Rohstoffbasis für Dämmstoffe - Übersicht
Fossile R. Mineralische R. Nachwachsende R. Polystyrol EPS Polystyrol XPS Polyurethan Polyethylen Phenolharz Glaswolle Steinwolle Blähglimmer Blähperlite Blähton Schaumglas Mineralschaum Kork Holzfaser, -späne Flachs Hanf Schafwolle Schilf Stroh Zellulosefaser Roggen, Gras, … Sonderformen: Vakuumdämmung, Transparente Wärmedämmung, Aerogeldämmung

9 EPS-Dämmstoffe

10 Einsatzgebiete, Vorteile, Nachteile
+Gewicht, Preis, Verarbeitung, Dämmwert - Erdölprodukt, Zusätze, Aufwand Herstellung, Brandschutz

11 Schematische Darstellung der EPS-Herstellung
Erdöl oder Erdgas Benzol Ethylen Ethylbenzol HBCD polyFR Pentan Styrol Flammschutzm EPS-Granulat Transport EPS-Platten Schäumen

12 Recycling / Entsorgung
Problem bei Recycling: HBCD wird über Recyclingprozesse in neue Produkte eingeschleust Empfehlung IBO: energetischen Verwertung in kommunalen Müllverbrennungsanlagen noch nicht kommerziell: selektive Extraktion, z. B. in Form des CreaSolv ® -Verfahrens ermöglicht ebenfalls Abtrennung von HBCD Technisch lösbar, aber derzeit nicht wirtschaftlich: Entschichtungsverfahren zur Trennung der einzelnen WDVS-Komponenten bereits auf der Baustelle

13 Mineralwolle-Dämmstoffe

14 Einsatzgebiete, Vorteile, Nachteile

15 Mineralwolle-Dämmstoffe
Glaswolle: wird aus Glasrohstoffen hergestellt; hoher Altglasanteil reduziert Energiebedarf (hochwertige Produktionsabfälle aus Flachglas) Steinwolle: wird aus Gestein (Basalt, Dolomit) hergestellt Zugabe von Recyclingmaterial (Baustellenabfälle) möglich Bindemittel: Phenolformaldehydharz

16 Schematische Darstellung der Glaswolle-Herstellung
Glasrohstoffe + Altglas Energie bei 1350 °C meist: Phenolformaldehydharz

17 Toxikologie der Inhaltsstoffe
KMF (Künstliche Mineralfasern): krebsverdächtig K3 mit Freizeichnungskriterien (Richtlinie 97/69/EG zur 23. Anpassung der Richtlinie 67/548/EWG) in Ö, D, CH seither hergestellte Mineralwolle ist freigezeichnet. Abspaltungen: Bei Feuchtebelastungen massive Geruchs- belästigungen durch organische Amine und Ammoniak möglich Phenolformaldehydharz: Formaldehyd ist eingestuft in (Verordnung (EU) Nr. 605/2014 vom 5. Juni 2014): - Carc. 1B (krebserzeugend) - Muta. 2 (Verdacht auf erbgutschädigende Wirkung)

18 Mineralschaumplatten

19 Mineralschaumplatte Dampfgehärtete Dämmplatten aus Quarzsand, Kalk, Zement, Wasser und einem porenbildenden Zusatzstoff Herstellungsverfahren wie Porenbeton oder Kalksandstein Rohdichte: ca. 120 kg/m3, Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG045, dampfdurchlässig und nicht brennbar Sehr gute Ökobilanzergebnisse, bestehen zu fast 100 % aus mineralischen Rohstoffen, keine Fasern und bei der Verarbeitung keine Reizerscheinungen Umweltfreundliche Alternative im Wärmedämmverbundsystem Außerdem: unterseitigen Deckendämmung in Keller und Tiefgarage, bei Massiv-Steildächern sowie bei vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden. Faserdotierte Mineralschaumplatten als Innendämmung für Sanierungen ->Calciumsilikatplatten

20 Strohballen

21 Strohballen Der ideale Ballen ist 1. gelb (und nicht grau, braun oder sonstwas) 2. formstabil 3. trocken (Ausgleichsfeuchte nicht über 14%) 4. aus harten Getreidesorten (Winter- oder Sommerweizen, Roggen oder Dinkel) 5. frei von Grünzeug (Beikrautanteil unter 2%) 6. ausreichend dicht (85–120 kg/m3, ergibt für einen üblichen Kleinballen (80 x 50 x 36) ein Gewicht zw. 12 und 17 kg) Kleinballen: h 46–50 x b 36 x l 65 – 110 cm (im Durchschnitt 80 cm) mittelgroße Ballen: h 50 x b 80 x l 70 – 240 cm (Claas) Großballen: h 70 x b 120 x l 100 – 300 cm Bauweisen Strohballenbau: Zusatzstoffe Stroh: Polypropylenschnüre (vernachlässigbar)

22 Strohballenbau Bauweisen Strohballenbau: Lasttragender Strohballenbau
Ständerkonstruktionen

23 Flammschutzmittel in „nawaros“
Borsalze (Borsäure, Borate) Einsatz z.B. in Zellulosefaserflocken ab einer bestimmten Konzentration im Produkt (je nach chem. Zusammen-setzung, ca. 5 %) als reproduktionstoxisch (fortpflanzungsgefährdend) eingestuft, daher auch in die Liste der SVHC aufgenommen. Ammoniumphosphate Einsatz z.B. in Dämmstoffen mit Stützfaser (z.B. Hanfdämmstoffe) Weitestgehend unproblematisch; bei hoher Feuchte kam es aber zu Geruchsbelästigungen durch Ammoniak-Abspaltungen kommen

24 Zusatzstoffe in Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen
Flachs, Hanf: Bindemittel (Biko-Fasern, PMDI, Stärke) Biko …. Bikomponenten (Polyethylen und PET) PMDI .. Bindemittel aus Diisocyanatbasis, vgl. Holzwerkstoffe Flammschutzmittel (Ammoniumphosphate oder Borsalze) Schafwolle: i.d.R. keine Zusatzstoffe außer <1 % Mottenschutzmittel akzeptabel: Kaliumfluorotitanat (anorganisch, nicht flüchtig) negativ: Pyrethroide, Permethrine (flüchtig) Holzfaser-Dämmplatten im Nassverfahren: <1 % Aluminiumsulfat (unproblematisch) im Trockenverfahren: Zusatzstoffe wie Flachs, Hanf

25 Dämmung aus Aerogel

26 Erläuterung: Gele - Aerogele
Gele sind Flüssigkeiten, die sich wegen der dreidimensionalen Quervernetzung der Aufbaumoleküle wie Feststoffe verhalten. Sie bestehen aus einer festen und einer flüssigen Komponente, wobei die feste Komponente ein dreidimensionales Netz bildet, in dessen Poren die flüssige Komponente eingeschlossen ist. Wenn die Flüssigkeit weggetrocknet werden kann und die Poren mit Gas gefüllt sind, spricht man von einem Aerogel. Die ersten Aerogele wurden bereits 1931 von Samuel Kistler erzeugt. Steiner T., Thurner C., Huemer-Kals, V. (IBO); IDsolutions. Leitfaden für die Sanierung mit Innendämmung, Teil 3: Muster- Sanierungs-Lösungen. Projekt im Rahmen von Stadt-der-Zukunft. Oktober 2015 (noch nicht veröffentlicht)

27 Gele Quervernetzung der Festkörper
Quelle:

28 Aerogel im Bauwesen - Eigenschaften
Siliziumdioxid (SiO2) bildet ein stabiles schwammartiges Gerüst mit sehr vielen Zwischenräumen  Porosität von ,8 %. Durchmesser der Poren in der Größenordnung von Nanostrukturen  keine Wärmeleitung  niedrige Wärmeleitfähigkeit Hohe Wärmekapazität Aerogele bestehen aus transluzenten Partikeln  Einsatz in lichtdurchlässigen Verbundelementen

29 Aerogel-Dämmstoffe - Produkte
Verbundplatte aus Aerogel und Steinwolle (Aerorock) Aerogel-Granulat zum Einblasen oder als Zuschlagstoff (Aerorock) Granulat Vlies  Verbundplatten Dämmputz λ-Wert [W/mK] 0,021 0.018  0.019 0,028 Lieferdicken [mm] 0,3 – 4,0 (Korngröße) 5, 10  20, 30, 50 Max 150 ρ-Dichte [kg/m3] 85 – 95 (Schüttdichte) 150 ist mir nicht bekannt 200 (Verbrauch) Vlies aus Aerogel und Polyester (Spaceloft) Kalk- zement- putz mit Aerogelzuschlag

30 Aerogel als Dämmung - Einsatzgebiete
Aerogele wurden bisher vorwiegend für Dämmungen mit hohen Anforderungen (Raumfahrt, Pipelines, etc.) angewandt. Matten und Platten vorwiegend als Innendämmung - auch mehrlagig; mit Dickschichtsystem als kapillaraktive Schicht (System ohne Dampfsperre) Wärmedämmputz für den Innen- und geschützten Außenbereich Einblasdämmstoff – sehr rieselfreudig, kleine Partikel, lässt sich auch in schmale Hohlräume einbringen. Siehe auch: Innovativ dämmen mit Aerogel:

31 Ökobilanz für die Herstellung einer Aerogel-Dämmmatte
Bezeichnung Dichte kg/m³ Wärmeleitfähigkeit W/mK Datenquelle EPS-Platte -F 15 0,04 baubook, Okt 2015 Vakuum-Dämmplatte 250 0,004 Aerogel-Dämmung 150 0,015 EPD Spaceloft *) *) Spaceloft® / Aspen Aerogel Inc.: International EPD-System. S-P Sept. 2015 Baumaterialien & Green Buildings

32 Primärenergie für die Herstellung von 1m2 Dämmstoff mit R=1m2K/W
PENRE … nicht erneuerbare Energieträger PERE … Erneuerbare Energieträger EPS: mm VIP: mm Aerogel: 15 mm

33 GWP für die Herstellung von 1m2 Dämmstoff mit R=1m2K/W
GWP … Beitrag zur Globalen Klima-erwärmung EPS: mm VIP: mm Aerogel: 15 mm

34 Massivbaustoffe

35 Massivbaustoffe Massivbaustoffe bestehen aus mineralischen Rohstoffen
Ziegel und Lehmbaustoffe: Lehm Beton: Kies und Zement Leichtbeton: Leichtzuschläge (Blähton, Polystyrol,…), Zement Porenbeton/Kalksandstein: Quarzsand, Kalk, Zement Gipsdielen, -steine: Gips Rohstoffgewinnung – Rekultivierung / Renaturierung siehe Kap. 3.1 Lebenszyklus Herstellung Häufig Brennprozess bei Herstellung (Energiebedarf, Emissionen) Ausnahmen z.B. Porenbeton, Kalksandstein, Lehmbaustoffe

36 Baugips Naturgips REA-Gips Chemiegips aus natürlichen Lagerstätten
grundsätzlich regional ausreichend vorhanden Konflikt mit Landschaftsschutz z.B in Karstgebieten Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen z.B. Phosphorsäuregips: radioaktive Belastung wird in Österreich nicht mehr eingesetzt in Österreich z.B.: Zitronensäuregips Anhydrit aus Fluss-säureproduktion (sehr rein) SOx + Kalk = Gips Entschwefelung Entschickung Staubfilter Abgase hochwertiger Gips

37 Beton Zement Beton ist ein formbarer Baustoff, bei dem Gesteinskörner durch ein Bindemittel dauerhaft verbunden werden. Es handelt sich also um ein System aus zwei Komponenten. Prinzipiell kann man Betone mit verschiedenen Bindemitteln herstellen: mit Zement (+ Wasser) mit Bitumen (Asphaltbeton), mit Kunststoffen (Polymerbeton) oder mit Schwefel (Schwefelbeton) Im Allgemeinen: Zementbeton. + Wasser = Zementleim + Zuschlagstoffe + Zusatzstoffe + Zusatzmittel = Beton

38 Zementherstellung Wichtigster Ausgangsstoff ist der Portlandzementklinker: kalk- und tonhaltige Rohmaterialien werden zerkleinert, zu Rohmehl vermahlen und getrocknet, über der Sintergrenze bei ca °C erhitzt und aufgeschmolzen, rasch abgekühlt und mit Gips feinst gemahlen. Energieintensiver Prozess  Einsatz von Sekundärbrennstoffen > 50 % ersetzen Primärrohstoffe und entlasten Abfallverbrennungsanlagen, können aber zu Schadstoffemissionen führen, v.a. von Schwermetallen  strenge Gesetzgebung

39 Treibhausgasemissionen
Mineralverarbeitende Industrie und hier v.a. die Zementindustrie hat einen Anteil von ca. 4 % an den österreichweiten Treibhausgas-emissionen (v.a. CO2). Der wesentliche Anteil der CO2-Emissionen kommt aus dem Rohstoffkalk und ist daher systemimmanent. Mineralverarbeitende Industrie Zement- produktion Treibhausgas- emissionen 1990 Umweltbundesamt (2014a): (DOl: )

40 Zusammensetzung von Zement
Portlandzement besteht zu % aus Portlandzementklinker Andere Zementtypen enthalten höhere Anteile an Zumahlstoffen wie Hüttensand, Flugasche, Kalkstein etc.

41 Nebenbemerkung zu Schlackeeinsatz im Straßenbau
Recycling-Baustoffverordnung, ausgegeben am 29. Juni 2015 § 9 (3) Ein Recycling-Baustoff hat die bautechnischen Anforderungen gemäß dem Stand der Technik einzuhalten. Hinsichtlich der bautechnischen Eigenschaften für den Ersteinsatz von Stahlwerksschlacken gilt die ÖNORM B 3130 „Gesteins-körnungen für Asphalte und Oberflächen-behandlungen für Straßen, Flugplätze und andere Verkehrsflächen – Regeln zur Umsetzung der ÖNORM EN 13043“, ausgegeben am 1. August § 19. (1) Diese Verordnung tritt mit 1. Jänner 2016 in Kraft. … (2) Abweichend zu Abs. 1 treten die Bestimmungen für Recycling-Baustoffe aus Stahlwerksschlacken … [sofort] … in Kraft. Tabelle 1: Für die Herstellung von Recycling-Baustoffen sind ausschließlich folgende Abfallarten zulässig: Konverterschlacke, … Tabelle 4: Parameter und Grenzwerte für Gesteinskörnungen aus Stahlwerksschlacken

42 Innovative Einsatzgebiete Beton
Cobiax Decken Innovative Einsatzgebiete Beton

43 Innovative Einsatzgebiete Beton
Ziegelit - Ziegelsplittbeton Innovative Einsatzgebiete Beton Beton:Book OFFROOM GmbH

44 Innovative Einsatzgebiete Beton
Holzbetonfertigteile Innovative Einsatzgebiete Beton

45 Innovative Einsatzgebiete Beton
Isolationsbeton, Leichtbeton Innovative Einsatzgebiete Beton Beton:Book OFFROOM GmbH

46 Holz und Holzwerkstoffe

47 Holzgewinnung CO2 siehe Kap. 3.1 Lebenszyklus:
Speicherung erneuerbar Kontrollierte Holzgewinnung FSC für Holz aus Primärwäldern

48 Holzwerkstoffplatten
Spanplatten Feine Holzspäne mit Kunstharzklebern verpresst. OSB-Platten Lange, schlanke ausgerichtete Holzspäne („Strands) mit Kunstharzklebern verleimt. Holzfasern im Nass- oder Trockenverfahren hergestellt, HDF-, MDF-, Poröse Platten Holzfaserplatten Ungerade Anzahl miteinander verleimter Holzlagen; Deckenlagen aus Furnieren. Sperrholzplatten

49 Sperrholzplatten Furniersperrholzplatten (FU): verleimte Furniere
Tischlerplatten: Stabsperrholz (ST): Mittellage aus verleimten 24 bis 30 mm breiten Holzleisten Stäbchensperrholz (STAE): Mittellage aus verleimten 8 mm breiten Holzleisten oder Furnierstreifen Mehrschichtplatten aus Nadelholz: 3 oder 5 miteinander verleimte Brettlagen aus Nadelholz ... hoher Leimanteil ... hoher Furnieranteil (energieaufwendige Herstellung)

50 Prozentuelle Aufteilung Holzwerkstoffplatten

51 Emissionen in der Nutzungsphase
Siehe Kap. 2 Gesunde Raumluft Terpene Formaldehyd - im Vergleich zu anderen VOC (wie z.B. Aromaten) weniger gesundheits-schädlich, dennoch reizend - klingen relativ rasch ab - sind am Geruch erkennbar Essig- säure Aldehyde Baumaterialien & Green Buildings

52 Innovative Einsatzgebiete Holz
Stegträger Innovative Einsatzgebiete Holz

53 Innovative Einsatzgebiete Holz
Kielsteg Elemente Innovative Einsatzgebiete Holz

54 Bodenbeläge Elastische Bodenbeläge Textile Bodenbeläge
Bodenbeläge aus Holz und Holzwerkstoffen Mineralische Bodenbeläge

55 Einschub: Polyvinylchlorid (PVC)

56 PVC-Herstellung 57% Quecksilber Natronlauge NaOH Hg Erdöl Raffination
+ Steam- cracker Wasser H2O Chlor- Alkali- Elektrolyse 57% NaCl Chlor Ethylen Dioxine? Salz ... Vinylchlorid Monomer VCM Chlorhaltige Reststoffe ... Synthese EDC ... 1,2-Dichlorethan VCM Vinylchlorid… Additive Großteil auch am gleichen Standort weiterverarbeitet Gefahrgut- Transport Poly- merisation PVC

57 Erläuterung PVC-Herstellung
Polyvinylchlorid (PVC) wird durch Polymerisation des Monomers Vinylchlorid unter Druck hergestellt. Vinylchlorid wird aus Ethylen und Chlor (57 %) erzeugt. Das Chlor wird aus Stein- oder Meersalz durch Chloralkali-Elektrolyse gewonnen. Dabei entsteht auch Natronlauge. Etwa ein Drittel des hergestellten Chlors wird für PVC verwendet (WINDSPERGERet al, 2007). Vinylchlorid- und Chlorgas-Emissionen aus der Herstellung stellen ein Risikopotenzial bei Störfällen dar. Vinylchlorid und Chlorgas sind als gefährliches Gut einzustufen, dessen Transport mit Risiko behaftet ist. H350

58 Problematische Inhaltsstoffe
1. Weichmacher (Phthalate) in Weich-PVC DEHP, zunehmend ersetzt durch DINP und DIDP (siehe Kap. 2 Gesunde Raumluft) ca. 12 – 20 % Gewichtsanteil in Bodenbelägen mehr als 90 % der in Europa verwendeten Weich- macher kommen bei Weich-PVC-Anwendungen zum Einsatz 2. Stabilisatoren zum Schutz gegen Zersetzung Cadmiumstabilisatoren: verboten, Verkauf 2007 in EU eingestellt Bleistabilisatoren: -81,4 % Reduktion im Zeitraum 2007 bis 2013 Heute vorwiegend: Barium-Zink-Stabilisatoren 3. Recycling-PVC - Verschleppen von Altstoffen

59 PVC Recyclingrate (Deutschland)
PVC-Abfälle und Recycling 2013 (Tonnen) 2007 (Tonnen) VC-Abfälle gesamt Recycling in % 38% 39% Produktionsabfälle (PW) PW Recycling 81% 90% Post consumer (PC) PC Recycling 77.000 27% 19% Beinahe 20 % der PVC-Produktionsabfälle werden nach wie vor nicht recycliert. Die post consumer Recyclingrate (nach Gebrauch) von PVC liegt noch immer unter 30%. PVC-Ökobilanzen der 1990 gingen von 70% PC Recyclingrate aus. Davon ist man heute weit entfernt.

60 PVC-Verbrennung PVC-Abfälle sind für ca. 50 % des Chloreintrags in Verbrennungsanlagen verantwortlich. Chlor tritt in der Abfallverbrennung bevorzugt als HCl in das Abgas über, das neutralisiert werden muss. Pro kg PVC-Bodenbelag entstehen etwa 250 Gramm chlorhaltige Filterstäube, die deponiert werden müssen und lösliche Schwermetalle enthalten. Die Chloride in den Flugaschen und Filterkuchen tragen zur Löslichkeit und zur Mobilisierung der enthaltenen Schwermetalle bei.

61 PVC-Alternativen PVC-Bodenbeläge Polyolefinbeläge Gummiboden
Linoleum, Korkböden PVC-Folien Folien aus anderen Kunststoffen PVC für Elektro und Sanitär (Kabelummantelungen, Rohre, Steckdosen, etc.) Produkte aus Polyolefinen (PP, PE, PIB) PVC-Fensterprofile (derzeit keine anderen KS-Fenster) Holz-Fenster Holz-Alu-Fenster PVC-Rohre (Tiefbau) Gusseisen Steinzeug Faserzement

62 Elastische Bodenbeläge
Typen: PVC-Beläge – wegen der problematischen Inhaltsstoffe vermeiden (dennoch: Verlegung von PVC-Bodenbeläge auf dem zweiten Platz nach Teppichböden, mit einem deutlichen Vorsprung vor den anderen elastischen Bodenbelägen und Holzböden) Linoleumbeläge – besteht aus natürlichen Rohstoffen (Leinöl, Kolophonium, Füllstoffe) Gummibeläge – Synthese- und/oder Naturlatex (unüblich) als Bindemittel; Synonym Elastomerbeläge, Kautschukbeläge, Latexbeläge Polyolefinbeläge – Polyolefine sind vergleichsweise unproblematische Kunststoffe; keine Weichmacher erforderlich

63 Elastische Bodenbeläge
Emissionsverhalten (generell) Elastische BB weisen häufig einen charakteristischen Geruch von „angenehm / produkttypisch“ bis „unangenehm“ (schlechte Produktqualität) auf. In Deutschland: Prüfkammeruntersuchung und Einhaltung von Grenzwerten für VOC („AgBB- Schema“) Teil der Zulassung AgBB … Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten Entsorgungsphase Sind immer mit dem Untergrund verklebt  Elastische Bodenbeläge werden vorwiegend thermisch verwertet Recycling / Entsorgung PVC siehe Einschub PVC

64 Textile Bodenbeläge Textile Bodenbeläge aus Synthesefaser (Polyamid, Polypropylen,…) Herstellung der Kunstfaser Zunehmend Recycling von Polyamid-Teppichen Textile Bodenbeläge aus Naturfaser (Schafwolle, Kokos, Sisal,…) Achtung auf soziale und ökologische Umstände der Herstellung Weite Rohstoffanlieferung Erneuerbare Rohstoffe Emissionen: häufig charakteristischer Geruch von „angenehm / produkttypisch“ bis „unangenehm“ (schlechte Produktqualität) heute häufig auch Reinigungsmittel die Ursache.

65 Bodenbeläge aus Holz und Holzwerkstoffen
Holzbodenarten: Massiver Dielenboden Massivparkett Mehrschichtparkett Achtung auf Nachhaltige Holzgewinnung, auch bei Sockelleisten Mögliche Emissionen in die Raumluft siehe Holz und Holzwerkstoffe Lacke, Lasuren Klebstoffe Massive Bretter, kein Klebstoff Mittellage aus Nadelholz oder Holzwerkstoffen (Sperrholz, MDF) ( v.a. bei Tropenhölzern z.B. bei Ramin)

66 Laminatböden Herstellung: HDF-Platte + in Kunstharzen getränktes Papier werden miteinander verpresst Emissionen aus Laminatböden sehr von der Produktqualität abhängig (von sehr gering bis erhebliche Formaldehydemissionen)

67 Mineralische Bodenbeläge Hotspots
Fliesen Hoher Energieaufwand für die Herstellung Lange Lebensdauer, geringer Reinigungsaufwand Einsatz von Recyclingmaterial in Feinsteinzug möglich Natursteinboden (Schiefer, Marmor, Granit, etc.) Achtung auf Herkunft bzw. Nachhaltigkeit der Gewinnung (z.B. bei Schiefer aus Brasilien); Imprägnierungen zumeist stark lösemittelhaltig Bei großflächiger Verlegung von Granit ev. Radioaktivitätsgutachten einfordern.

68 Innovative Einsatzgebiete Böden
Beton Cire Innovative Einsatzgebiete Böden Beton:Book OFFROOM GmbH

69 Innovative Einsatzgebiete Böden
Linoleum Innovative Einsatzgebiete Böden Leinöl, Gutegewebe, Korkmehl

70 Wandfarben Dispersionsfarben Naturfarben Mineralfarben

71 Dispersionsfarben Kunstharz als Bindemittel
Geringe bis mittlere Dampfdurchlässigkeit Problematische Inhaltsstoffe  Meist sehr geringer Lösemittelgehalt (< 0,05 %)  möglicherweise Weichmacher  Topfkonservierer Fungizide (für Feuchtraumanwendung) Latexfarben Dispersionsfarben mit Latex als Bindem häufig als Synonym für sehr beständige Dispersionsfarben

72 als Pulverfarben erhältlich  keine Konservierung erforderlich
„Naturfarben“ 1. Naturharzdispersionsfarben Naturharz (z.B. Dammarharz) als Bindemittel geringe Mengen an Balsamterpentin- und Citrusschalenölen ätherische Öle wie Eukalyptusöl als Topfkonservierer 2. Leimfarben Bindemittel = Leim (heute v.a. Methylcellulose) Traditionell: Kreide % Leim („kreidet“) heute meist mit Dispersion („Leimbinderfarben“) 3. Kaseinfarbe Bindemittel = aufgeschlossenes Kasein (Milcheiweiß) charakteristischer Geruch als Pulverfarben erhältlich  keine Konservierung erforderlich

73 Herstellung relativ energieaufwändig Silikatfarben sind ätzend
Mineralfarben Dispersions-Silikatfarben Bindemittel: Wasserglas („Wasserglasfarben“) Dispersionsgehalt sollte < 5 % sein sehr geringen Lösemittelgehalt möglich (< 0,05 %) Topfkonservierer, Fungizide i.d.R. nicht notwendig Analog: Dispersionskalkfarben (Klassische) Silikatfarbe (2-Komponenten) wenn überhaupt sehr geringe Kunstharzanteile (Traditionelle) Kalkfarbe (gelöschter Kalk/Sumpfkalk): keine Kunststoffanteile; ggf Xanthan („Zucker“) zur Verdickung; Kasein oder (Lein)öl zur Verbesserung der Wischbeständigkeit Herstellung relativ energieaufwändig Silikatfarben sind ätzend

74 Lacke und Lasuren Dispersionslacke (Wasserbasierte Lacke)
Lösemittelbasierte Lacke Reaktionslacke

75 Dispersionslacke meist auf Basis von Acrylharzen, meist Styrol-Acrylat-Copolymere („Acryllacke“) Lösemittelgehalt bis 10 % (Filmbildehilfsmittel) (deutlich höher als bei Dispersionsfarben)  möglicherweise Weichmacher  Topfkonservierer Fungizide (für Feuchtraumanwendung) Weichmacher (Phthalate) v.a. in Dispersionslacken auf PVC-Basis möglich

76 Lösemittelhältige Lacke
Lösemittelgehalt bis zu 60 % Dispersionslacke verwenden; wenn technisch nicht möglich: Lösemittelgehalt max. 15 % „Aromatenfreie“ Produkte verwenden (enthalten max. 1 %) Wichtigste Vertreter sind die „Alkydharzlacke“ Bindemittel Alkydharze (Polyester) - Synonym: „Polyesterlacke“ mit natürlichen und/oder synthetischen Fettsäuren/Ölen modifiziert  große Bandbreite an Produkten Es gibt auch lösemittelhältige Naturharzanstriche Lösemittel entweder Terpentinöl oder Isoaliphate (Benzinfraktionen)

77 Reaktionslacke Bindung wird durch die chemische Reaktion von unterschiedlichen Komponenten des Lacks erreicht. Präpolymer (noch nicht abgebundenes Polymer) + Härter Flüchtige Reaktivverdünnern können zu Geruch, Hautirritationen und VOC-Emissionen führen. Beispiele für Reaktionslacke: Säurehärtende Lacke (SH-Lacke) - Formaldehyd UV-härtende Lacke – Probleme nur, wenn Reaktion nicht optimal Polyurethanlacke - Isocyanat (z.B. MDI) kann freigesetzt werden Epoxidharzlacke – sehr sensibilisierend (allgergieauslösend)

78 Klebstoffe Analog zu Lacken: Dispersionsklebstoff
Lösemittelhältige Klebstoffe Reaktionsklebstoffe Besonders relevant: Bodenklebstoffe (inkl. Verlegehilfsstoffen häufig als „Verlegewerkstoffe“ bezeichnet, siehe Emicode)


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