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Prof. Dr. Martin Moog1 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz.

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1 Prof. Dr. Martin Moog1 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

2 Prof. Dr. Martin Moog2 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre www.pearson-studium.de

3 Prof. Dr. Martin Moog3 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Betriebliches Rechnungswesen Wozu dient das Rechnungswesen eines Betriebes? Es soll Informationsbedürfnisse befriedigen Wer benötigt die Informationen? Welche Informationen werden benötigt? Unternehmen erstellen Berichte, um die finaziellen Ergebnisse von Geschäftsvorfällen abzubilden Personen treffen Entscheidungen Geschäftsvorfälle ereignen sich nach Möller und Hüfner

4 Prof. Dr. Martin Moog4 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen bzw. Berichte als Abbildungen des betrieblichen Geschehens Gefahr von Verzerrungen Verzerrungen können beabsichtigt sein, aber auch unbeabsichtigt. Beabsichtigte Täuschung der Informationsempfänger möglich ethische Anforderungen

5 Prof. Dr. Martin Moog5 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Skandale Arthur Anderson wurde nach Anklage wegen Justizbehinderung zerschlagen

6 Prof. Dr. Martin Moog6 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Wer und was schützt vor Täuschungen? Standards und Wirtschaftsprüfer GoB IAS / IFRS GAAP Interessen- konflikte sind nicht ausgeschlossen!

7 Prof. Dr. Martin Moog7 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Wer hat Informationsbedürfnisse? Betriebsleitung, das Management Eigentümer, Anteilseigner, Aktionäre Mitarbeiter, Mitarbeitervertretungen, Gewerkschaften Lieferanten Kunden Gläubiger, Banken Staat (Finanzverwaltung, verschiedene Behörden, Gemeinden, Parafisci) Öffentlichkeit

8 Prof. Dr. Martin Moog8 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Welche Informationsbedürfnisse hat die Betriebsleitung, die vom betrieblichen Rechnungswesen i.w.S. befriedigt werden sollen? Liquiditätssituation (Zahlungsfähigkeit) Erfolgssituation in verschiedenen Betrieben/Werken bei verschiedenen Produkten auf verschiedenen Märkten Verbrauch von Produktionsfaktoren durch die Produktion Materialvorräte Warenvorräte Marktinformationen von den Beschaffungsmärkten Marktinformationen von den Absatzmärkten

9 Prof. Dr. Martin Moog9 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Welche Informationsbedürfnisse haben die Gläubiger eines Unternehmens? Zahlungsfähigkeit Entwicklung der Verschuldung

10 Prof. Dr. Martin Moog10 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Welche Informationsbedürfnisse haben die Kunden eines Unternehmens? Lieferfähigkeit für laufende Aufträge für künftige Aufträge Lieferung von Ersatzteilen Gewährleistung Zahlungsfähigkeit (im Falle von Vorauszahlungen)

11 Prof. Dr. Martin Moog11 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Welche Informationsbedürfnisse haben die Lieferanten eines Unternehmens?  Zahlungsfähigkeit  Bedarfsmengen Produktplanungen

12 Prof. Dr. Martin Moog12 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Welche Informationsbedürfnisse haben die Mitarbeiter eines Unternehmens?  Erfolgssituation gegenwärtige Gewinnsituation künftige Entwicklung der Gewinne  Planungen des Managements Investitionen Stillegungen organisatorische Maßnahmen

13 Prof. Dr. Martin Moog13 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Welche Informationsbedürfnisse haben die Eigentümer (Aktionäre, Anteilseigner) eines Unternehmens?  Erfolgssituation gegenwärtige Gewinnsituation künftige Entwicklung der Gewinne Investitionsnotwendigkeiten Wert des Unternehmens Leistung des Managements Pläne des Managements

14 Prof. Dr. Martin Moog14 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Welche Informationsbedürfnisse haben der Staat und die Parafisci, die das betriebliche Rechnungswesen i.w.S. erfüllen soll?  Erfolgssituation der jüngeren Vergangenheit  Umsätze  Löhne  Produktionsmengen (bei bestimmten Produkten)  subventionsrelevante Sachverhalte  Sachverhalte, die in der Wirtschaftsstatistik erfaßt werden  Bestände an bestimmten Gütern (für den Verteidigungsfall)

15 Prof. Dr. Martin Moog15 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Welche Informationsbedürfnisse hat die Öffentlichkeit, die das betriebliche Rechnungswesen i.w.S. erfüllen soll?  Unternehmensentwicklung  Machtverhältnisse  wirtschaftliche Verflechtungen

16 Prof. Dr. Martin Moog16 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Erfolgsbegriffe SteuerrechtHandelsrechtBetriebswirt- schaftslehre Land- und Forstwirt- schaft Einkommen aus Gewerbebetrieb Gewinn Verlust Jahresüberschuß Jahresfehlbetrag Konzern- überschuß Konzern- fehlbetrag Erfolg Gewinn Verlust Ergebnis Betriebsergebnis Reinertrag net income, net loss profit, loss

17 Prof. Dr. Martin Moog17 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Einteilung des Rechnungswesens nach den Informationsempfängern Externes Rechnungswesen Internes Rechnungswesen Informationen für unternehmensexterne Nachfrager Informationen für unternehmensinterne Nachfrager, insbesondere die Unternehmensleitung

18 Prof. Dr. Martin Moog18 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechtsformabhängigkeit des Rechnungswesens Unternehmen Einzel- unternehmen Personen- gesellschaften Kapital- gesellschaften Haftung der Unternehmer mit ihrem Privatvermögen Haftung i.d.R. auf die Ges. begrenzt abnehmende Haftung zunehmendes Interesse an Informationen (Publizitätspflichten) außerdem andere Regeln über die Gewinnverwendung

19 Prof. Dr. Martin Moog19 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Einteilung des Rechnungswesens nach den Informationsempfängern Externes Rechnungswesen Internes Rechnungswesen Jahresabschluß Konzernabschluß Steuerbilanz Sonderbilanzen basierend auf der Finanzbuchhaltung Finanzbuchhaltung (Detail) Kosten- u. Leistungsrechnung Controlling (Planungen) Sonstiges

20 Prof. Dr. Martin Moog20 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre vorgeschriebene Teile der finanziellen Berichterstattung nach HGBnach IAS /IFRS bzw. GAAP traditionellBilanz Ergebnisrechung (GuV) Anlagespiegel 1.Ergebnisrechung (income statement) 2.Eigenkapitalrechung (statement of owner´s equity) 3.Bilanz (balance sheet) 4.Zahlungsstromrechung (statement of cash flows) 5.Segmentberichterstattung (segment reporting) seit 1998 KonTraG Zahlungsstromrechnung (Kapitalflußrechung) Ausweis der Daten nach Geschäftssegmenten seit 2002 TransPuG Eigenkapitalspiegel Die Pflicht zur öffentlichen Berichterstattung ist aber auch von der Größe und von der Börsennotierung abhängig.

21 Prof. Dr. Martin Moog21 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Externes und internes Rechnungswesen Externes Rechnungswesen Internes Rechnungswesen Ziele Rechenschaftslegung Information Dokumentation Steuerung Kontrolle intern Vorschriften Handelsrecht, Steuerrecht, int. Konventionen weitgehend freie Ausgestaltung RechnungsgrößenAufwand und ErtragKosten und Leistungen vgl. Thommen und Achleitner S. 384

22 Prof. Dr. Martin Moog22 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Funktionen des Jahresabschlusses und der Finanzbuchhaltung  Schaffung von Grundlagen für die (Gewinn-)Besteuerung  Gläubigerschutz  Dokumentationsfunktion für Konfliktfälle  Selbstinformation des Managements  Sicherung der Ausschüttungen für Minderheitsaktionäre Information für Anteilseigner Gläubiger Arbeitnehmer Öffentlichkeit

23 Prof. Dr. Martin Moog23 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bestands- und Bewegungsrechnungen Anfangsbestand + Zugänge - Abgänge ------------------- = Endbestand Endbestand – Anfangsbestand = Zugänge - Abgänge Die Bestandsrechnung ist zeitpunktbezogen Die Bewegungsrechnung ist zeitraumbezogen (Woche, Monat, Jahr) Die Differenz von Beständen entspricht immer der Summe von Veränderungen Mengen oder Wert

24 Prof. Dr. Martin Moog24 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Hauptaufgaben der Buchführung (FiBu) 1. Planmäßige und lückenlose Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle nach wesentlichen Inhalten und Wertziffern. 2. Periodische Erstellung eines Gesamtbildes der Unternehmung - der Bilanz

25 Prof. Dr. Martin Moog25 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung (GoB) (Standards) sind nötig, da sich die Buchführung an Interessenten außerhalb des Unternehmens wendet. Diese sollen vor Irreführung durch das Management geschützt werden.

26 Prof. Dr. Martin Moog26 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Standards des Rechnungswesens U.S.-GAAP : Generally Acceppted Accounting Principles (USA), Financial Accounting Standards Board (FASB) IAS : International Accounting Standards, jetzt IFRS : International Financial Reporting Standards, International Accounting Standards Board (IASB), Deutsches Rechnungslegungs Standardisierungs Committee (DRSC), wie GAAP eher durch das germanische Recht geprägt, also Einzelfall-Lösungen, die aus einem Rahmenkonzept (framework) entwickelt werden. GoB, HGB, durch das römische Recht geprägt, sehr abstrakt, unbestimmte Rechtsbegriffe, kein verantwortliches Gremium, das die Standards setzt

27 Prof. Dr. Martin Moog27 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

28 Prof. Dr. Martin Moog28 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kaufpreis materielle Anlagegüter immaterielle Anlagegüter Goodwill Aufteilung des Kaufpreises in der Konzernbilanz nach Unternehmenskauf nach IFRS 3 Impairment-Test auf Werthaltigkeit ggf. außerplanmäßige Abschreibung bei zeitlich begrenzter Nutzung planmäßige Abschreibungen

29 Prof. Dr. Martin Moog29 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre fair value beizulegender Zeitwert Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte. Zusammenfassend muß man sagen, daß die IFRS in der aktuell gültigen Fassung dem Bilanzierenden eine Vielzahl von faktischen Wahlrechten und Ermessensspielräumen eröffnen, wie es sie in dieser Form bisher noch in keinem Rechnungslegungsnormensystem gab. (KÜTING 2005) nach KÜTING, FAZ vom 22. August 2005

30 Prof. Dr. Martin Moog30 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen für rechtliche oder ökonomische Einheit? Rechnungswesen muß sich auf eine Institution beziehen. Es stellt sich die Frage, wie diese zu definieren ist. In Deutschland dominiert die juristische Abgrenzung. Jeder Kaufmann, ob natürliche oder juristische Person, ist zur Rechnungslegung verpflichtet. Die juristische Abgrenzung kann im Falle von Verflechtungen (Konzernen) zur Täuschung mißbraucht werden. Gesellschaft A gründet die Gesellschaft B und wickelt einen Teil der Geschäfte über B ab, die dann im Rechnungswesen von A nicht auftauchen

31 Prof. Dr. Martin Moog31 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungslegung für ökonomische Einheiten Da der Konzern die wirtschaftlich interessierende Einheit ist, müssen die Ergebnisse der konzernangehörigen Gesellschaften in einem Abschluß für den Konzern zusammengeführt werden (Konsolidierung) Im Falle der Einzelunternehmung hat der Unternehmer Interesse an einer sinnvollen Abgrenzung der Privatsphäre von der Sphäre des Unternehmens, die eine Beurteilung des Erfolgs seines Unternehmens ermöglicht.

32 Prof. Dr. Martin Moog32 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Unterschiede der Rechnungswesen-Standards HGB GoB IAS / IFRS U.S.-GAAP Der Gesichtspunkt des Gläubigerschutzes steht im Mittelpunkt Der Gesichtspunkt des Gläubigerschutzes tritt zugunsten der Information des Kapitalmarktes mehr oder weniger zurück Die Bewertung ist sehr „konservativ“, sehr vorsichtig, so daß im Zweifel der Erfolg geringer ausgewiesen wird und mehr oder weniger zwangsläufig hohe stille Reserven gebildet werden. Die Bewertungen sollen zum „fair value“ erfolgen. Sie sind marktnäher und weniger vorsichtig. Dadurch fallen die Ergebnisse im Zweifel etwas höher aus und die stillen Reserven geringer.

33 Prof. Dr. Martin Moog33 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre wichtige Grundsätze für das Rechnungswesen Orientierung an der Leistungsabgabe, nicht an den Zahlungen bzw. Zahlungszeitpunkten (bestandsorientiertes Rechnungswesen, accrual accounting) Unternehmesfortführung (going concern) Zeitnähe, Aktualität, Relevanz Verlässlichkeit (reliability principle), Nachprüfbarkeit (Spannungsverhältnis zu Relevanz) Vergleichbarkeit (comparability) Bewertung zu Anschaffungsausgaben, aber zunehmend zum „fair value“ Vorsicht (conservatism, prudence principle); an die Darstellung günstiger Ergebnisentwicklungen wird ein strengerer Maßstab der Verlässlichkeit angelegt als an die ungünstiger Entwicklungen (Imparitätsprinzip) Annahme einer stabilen Währungseinheit

34 Prof. Dr. Martin Moog34 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer Einige Detailprobleme der Buchführung (Abschreibungen, Periodenzuordnung, Skonto) Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

35 Prof. Dr. Martin Moog35 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Was ist eigentlich das Eigenkapital eines Unternehmens? Mein Ziel: 25% Eigenkapital- rentabilität Eigenkapital = ökonomische Ressourcen des Unternehmens - Ansprüche Fremder auf diese Ressourcen Die Bilanz soll u.a. Auskunft darüber geben

36 Prof. Dr. Martin Moog36 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Begriff der Bilanz Der Begriff Bilanz leitet sich von dem Wort bilancia ab, es wird also auf das Bild der Waage abgestellt. Vermögen Eigenkapital Schulden Mit dem Eigenkapital wird austariert

37 Prof. Dr. Martin Moog37 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bilanz Balance Sheet Aktiva Assets Passiva Liabilities and Equity Anlagevermögen Umlaufvermögen Eigenkapital Fremdkapital Bilanzsumme Nachweis der Mittelverwendung Investition Nachweis der Mittelherkunft Finanzierung abstraktes Kapital

38 Prof. Dr. Martin Moog38 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Schulden und Eigenkapital = Passiva Vermögen = Aktiva Die Bilanz bilancia = die Waage Das Eigenkapital gleicht das Ungleichgewicht zw. Vermögen und Schulden aus.

39 Prof. Dr. Martin Moog39 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Schulden nach Fälligkeit Eigenkapital Immobilien Rechte Vorräte an Material etc. Beteiligungen Forderungen Geld Die Bilanz bilancia = die Waage Das Eigenkapital gleicht das Ungleichgewicht zw. Vermögen und Schulden aus.

40 Prof. Dr. Martin Moog40 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Formale Gestaltung der Bilanz in der Praxis In der Praxis dürften die meisten Bilanzen in der sogenannten Berichtsform gestaltet werden Die Vorteile liegen z.B. in der einfacheren Präsentation von Daten mehrerer Perioden Aktiva Bilanzsumme Passiva Bilanzsumme

41 Prof. Dr. Martin Moog41 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Gliederung der Bilanz Aktiva A.Anlagevermögen 1. immaterielle Vermögensgegenstände 2. Sachanlagen 3. Finanzanlagen B.Umlaufvermögen 1. Vorräte 2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3. Wertpapiere 4. Schecks, Kassenbestand, Bundesbank- und Postgiroguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten C.Rechnungsabgrenzungsposten D.Bilanzverlust

42 Prof. Dr. Martin Moog42 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Gliederung der Bilanz Passiva A.Eigenkapital 1. gezeichnetes Kapital 2. Kapitalrücklage 3. Gewinnrücklage 4. Gewinnvortrag/Verlustvortrag 5. Jahresüberschuß/Jahresfehlbetrag B.Rückstellungen 1. Rückstellungen auf Pensionen u.ä. Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. sonstige Rückstellungen C.Verbildlichkeiten Anleihen, davon konvertibel Verbildlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbildlichkeiten auf Lieferungen und Leistungen D.Rechnungsabgrenzungsposten

43 Prof. Dr. Martin Moog43 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bilanzgleichung (intratemporale) Aktiva assets Passiva liabilities Eigenkapital equity

44 Prof. Dr. Martin Moog44 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre intertemporale Bilanzgleichung Anfangsbestand + Zugang – Abgang = Endbestand

45 Prof. Dr. Martin Moog45 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Quelle: Elring Klinger AG, Geschäftsbericht zum ersten Halbjahr 2004

46 Prof. Dr. Martin Moog46 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Quelle: Elring Klinger AG, Geschäftsbericht zum ersten Halbjahr 2004

47 Prof. Dr. Martin Moog47 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bilanzanalyse - Bilanzkennzahlen Was verrät die Bilanz über ein Unternehmen? Da Bilanzen veröffentlicht werden, kann jedermann die Bilanzen mit den einfachen Bilanzkennzahlen analysieren. Selbstverständlich ist es auch für das Management eines Unter- nehmens wichtig, die Entwicklung der Bilanzkennzahlen zu beobachten. Verwendet werden Bilanzkennzahlen auch von sogenannten Finanzanalysten.

48 Prof. Dr. Martin Moog48 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bilanzanalyse - Bilanzkennzahlen Bilanz AktivaPassiva Anlagevermögen Umlaufvermögen Eigenkapital Fremdkapital

49 Prof. Dr. Martin Moog49 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bilanzanalyse – Analyse der Aktiva Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen (Bilanzsumme) Anlagevermögen Anlageintensität = ------------------------------------- * 100 Vermögen

50 Prof. Dr. Martin Moog50 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bilanzanalyse – Analyse der Passiva Anteil des Eigenkapitals am gesamten Kapital (Bilanzsumme) Eigenkapital Eigenkapitalquote = -------------------------- * 100 Gesamtkapital Fremdkapital Verschuldungsgrad = ----------------------- * 100 Gesamtkapital Ein hoher Verschuldungsgrad ist nur bei Unternehmen bedenklich, deren Cash flow die Bedienung der Schulden nicht garantiert. Bei rentabel arbeitenden Unternehmen ist die Eigenkapitalrentabilität umso höher, je geringer das eingesetzte Eigenkapital (Leverage- Effekt). Eine Verschuldung von Null ist also keinesfalls ein immer verfolgtes Ziel.

51 Prof. Dr. Martin Moog51 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bilanzanalyse – Analyse der Liquidität Es werden in der Regel drei Liquiditätskennzahlen aus den Bilanzzahlen gebildet: flüssige Mittel Liquiditätsgrad I = --------------------------------------- * 100 kurzfristiges Fremdkapital flüssige Mittel + Forderungen Liquiditätsgrad II = --------------------------------------------- * 100 kurzfristiges Fremdkapital Umlaufvermögen Liquiditätsgrad III = --------------------------------------- * 100 kurzfristiges Fremdkapital

52 Prof. Dr. Martin Moog52 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bilanzanalyse – Analyse der Struktur von Aktiva und Passiva Es werden in der Regel zwei sogenannte Anlagedeckungsgrade berechnet: Eigenkapital Anlagedeckungsgrad I = ----------------------------- * 100 Anlagevermögen Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital Anlagedeckungsgrad I = --------------------------------------------------------- * 100 Anlagevermögen Die Kennzahlen lassen erkennen, wie weit das Anlagevermögen durch Eigenkapital und Fremdkapital finanziert ist. Eine Finanzierung von langfristig gebundenem Anlagevermögen mit kurzfristigem Fremdkapital ist risikoreich.

53 Prof. Dr. Martin Moog53 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Gestaltung der GuV Erträge Summe Aufwendungen Summe Gewinn /Verlust Ertrag Aufwand Gewinn

54 Prof. Dr. Martin Moog54 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Quelle: Elring Klinger AG, Geschäftsbericht zum ersten Halbjahr 2004

55 Prof. Dr. Martin Moog55 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Begriffe nach Rechtskreisen HandelsrechtEinkommen- steuerrecht BWL Vermögens- gegenstand (positive) Wirtschaftsgüter Vermögensgut bei Übersetzung des Begriffes „asset“ oft Vermögenswert Ressource alle einzeln veräßerbaren Güter, über die ein Unternehmen verfügt alle selbständig bewertbaren Güter in der Verfügungsmacht des Unternehmens (Teilwert) nach Möller und Hüfner

56 Prof. Dr. Martin Moog56 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Begriffe nach Rechtskreisen HandelsrechtEinkommensteuerrecht Fremdkapital Schulden Verbindlichkeiten Rückstellungen (wenn ungewiß) negative Wirtschaftsgüter selbständig bewertbare, auf Leistungsverpflichtung beruhende bestehende oder erwartete Belastung des Vermögens wie Handelsrecht nach Möller und Hüfner

57 Prof. Dr. Martin Moog57 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre assetliability IAS Aus vergangenen Ereignissen folgende verfügbare Ressource mit zukünftigem Nutzen, wenn Nutzenerzielung wahrscheinlich und Anschaffungsausgabe verläßlich ermittelbar Aus vergangenen Ereignissen entstandene gegenwärtige Verpflichtung, die einen Abfluß von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen erwarten läßt, wenn Abfluß wahrscheinlich und Wert verläßlich ermittelbar U.S. GAAP Auf vergangenen Ereignissen beruhender erwerbarer wahrscheinlicher künftiger Nutzen (Netto- Einzahlungsstrom) in der Verfügungsmacht des Unternehmens Aus vergangenen Ereignissen entstandene gegenwärtige Verpflichtung gegenüber Dritten mit Abfluß von Ressourcen, der sich das Unternehmen nicht mehr entziehen kann. nach Möller und Hüfner

58 Prof. Dr. Martin Moog58 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Grundsätze der Bilanzierung Bilanzierungs- grundsätze Rahmen- grundsätze Bilanzwahrheit und Willkürfreiheit Bilanzklarheit Vollständigkeit Vorsicht Grundsätze der Periodenabgrenzung Realisations- prinzip Imparitätsprinzip Zuordnung periodenübergreifender Ausgaben und Einnahmen Grundsätze der Bilanzverknüpfung Bilanzidentität Bilanzkontinuität

59 Prof. Dr. Martin Moog59 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Zielsetzung des Bilanzierenden Steuervermeidung Geringer Gewinnausweis Erhöhung der stillen Reserven Kreditwürdigkeit hoher Gewinnausweis Verlustvermeidung Hebung stiller Reserven Bilanzpolitik

60 Prof. Dr. Martin Moog60 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Schulden und Eigenkapital = Passiva Vermögen = Aktiva Die Bilanzgleichung Vermögen = Schulden + Eigenkapital Eigenkapital = Vermögen - Schulden Die Bilanz ist auf beiden Seiten gleich lang; die Bilanzsumme ist gleich Das Eigenkapital bzw. wird als Saldo zwischen Vermögen und Schulden festgestellt. Bleibt man im Bild der Waage, wird diese mit dem Eigenkapital austariert. Die Veränderung des Eigenkapitals von Bilanz zu Bilanz (Gewinn, Verlust) kann durch Vergleich des Eigenkapitals in den beiden Bilanzen ermittelt werden (Distanzrechnung).

61 Prof. Dr. Martin Moog61 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Überschuldung Als Überschuldung wird eine Situation bezeichnet, in der die Schulden größer sind als das Vermögen. Vermögen Schulden Vermögen Schulden neg. Eigen- kapital Aktiva Passiva

62 Prof. Dr. Martin Moog62 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Änderungen des Eigenkapitals Eigenkapitalmehrungen Eigenkapitalminderungen Eigenkapital Ertrag Einlagen Aufwand Entnahmen Wenn in einer Periode keine Einlagen und keine Entnahmen vor- gekommen sind, erklärt sich die Eigenkapitaländerung durch die Differenz von Ertrag und Aufwand. nach Möller und Hüfner

63 Prof. Dr. Martin Moog63 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre EigenkapitalmehrungEigenkapitalminderung HGBEigenkapitaltransfer: Einlage, Kapitalerhöhung Ergebnis: Ertrag Eigenkapitaltransfer: Entnahme, Kapitalherabsetzung, Dividende Ergebnis: Aufwand EStGEigenkapitaltransfer: Einlage, Kapitalerhöhung Ergebnis: Betriebseinnahme Eigenkapitaltransfer: Entnahme, Kapitalherabsetzung, Dividende Ergebnis: Betriebsausgabe IAS/ U.S. GAAP Eigenkapitaltransfer: (capital)contribution Ergebnis: revenue Eigenkapitaltransfer: withdrawal, dividend Ergebnis: expense Bezeichnungen für Eigenkapitalveränderungen nach Möller u. Hüfner, Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen

64 Prof. Dr. Martin Moog64 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Eigenkapitalquoten mittelständischer Unternehmen Quelle: FAZ, 24.11. 2004

65 Prof. Dr. Martin Moog65 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Der Verein "Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung DPR" wurde am 14. Mai 2004 von 15 Berufs- und Interessenvertretungen aus dem Bereich der Rechnungslegung im Benehmen mit dem Bundesministerium der Justiz in Berlin gegründet und am 10. September 2004 in das Vereinsregister eingetragen. Vereinsregister Am 30. März 2005 wurde die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung DPR e.V. als Prüfstelle im Sinne von § 342b Abs. 1 HGB durch das Bundesministerium der Justiz im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen anerkannt. Im internationalen Rahmen und im Ausland tritt die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung DPR e.V. (kurz: "Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung" bzw. "DPR") auch unter der Bezeichnung "Financial Reporting Enforcement Panel" bzw. "FREP" auf. Zwecke des Vereins sind die Trägerschaft einer weisungsunabhängigen Prüfstelle zur Prüfung von Verstößen gegen Rechnungslegungsvorschriften, wie sie im Bilanzkontrollgesetz (§§ 342b bis 342e HGB) vorgesehen ist, und die fachliche Zusammenarbeit der Prüfstelle mit nationalen Enforcement- Einrichtungen im Ausland und entsprechenden internationalen Organisationen. Die Prüfstelle hat ihre Tätigkeit entsprechend der gesetzlichen Vorgabe (Art. 56 Abs. 1 Satz 2 EGHGB) mit dem 1. Juli 2005 aufgenommen.Bilanzkontrollgesetz

66 Prof. Dr. Martin Moog66 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Die Deutsche Bilanzpolizei Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung DPR e.V. Zimmerstraße 30 10969 Berlin Telefon: +49 (0)30 200 50 - 0 http://www.frep.info/ Folge der Bilanzskandale

67 Prof. Dr. Martin Moog67 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Veränderungen der Bilanz durch Geschäftsvorfälle AktivtauschPassivtauschAktiv-Passiv- Mehrung Aktiv-Passiv- Minderung Begleichung einer Forderung Umwandlung eines Kredites in eine Beteiligung Kauf von Material mit Zahlungsziel Rückzahlung eines Darlehens Strukturveränderung nur einer Seite Verlängerung oder Ver- kürzung der Bilanz

68 Prof. Dr. Martin Moog68 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre nach Möller u. Hüfner, Betriebswirtschaftliches Rechnungswesen Aktivtausch? Passivtausch? Bilanzverlängerung? Eigenkapitaltransfer? nein nein, erfolgswirksam ja, keine Ergebniswirkung

69 Prof. Dr. Martin Moog69 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Die doppelte Buchführung

70 Prof. Dr. Martin Moog70 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

71 Prof. Dr. Martin Moog71 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Geschichte der doppelten Buchführung Die doppelte Buchführung wurde im späten Mittelalter in den oberitalienischen Handelsstädten entwickelt. Die erste Publikation erfolgte durch den Franziskanermönch Luca de Burgo (1445-15-14), der aber wohl nicht der „Erfinder“ ist Die Motivation bestand in der Notwendigkeit der Kontrolle der umfangreich gewordenen Handelsgeschäfte

72 Prof. Dr. Martin Moog72 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Luca Pacioli: Summa de arithmetica, geometria, proportioni et proportionalità. Toscolano, 1523 (2. Ausgabe). Fra Luca Pacioli (Lucas de Burgo) wurde 1445 in Borgo San Sepolcro geboren. Man vermutet, dass ihn der Maler Piero della Francesca in seinem Atelier unterrichtete. Pacioli verliess als junger Mann seine Geburtsstadt, ging nach Venedig und trat in die Dienste eines Kaufmanns. Dort vervollständigte er seine Kenntnisse der Mathematik. Nach dem Tod seines Arbeitgebers nahm er in Rom ein Theologiestudium auf und trat in den Franziskanerorden ein. Danach begann er zu reisen, unterbrochen von Aufenthalten an diversen Universitäten, wo er Mathematik lehrte. Er verstarb im Jahr 1517. Pacioli gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker des 15. Jahrhunderts. Seine Werke hatten einen grossen Einfluss auf seine Zeitgenossen. In Venedig veröffentlichte er im Jahr 1494 sein berühmtestes Buch, die Summa de arithmetica. Dieses Opus ist ein enzyklopädisches Werk, das den damaligen Wissensstand in der praktischen Mathematik umfassend wiedergibt. Pacioli führt seine Leser in die Arithmetik ein, entwickelt die algebraischen Symbole weiter, behandelt Geldeinheiten, Masse und Gewichte, stellt das Konzept der doppelten Buchhaltung vor und liefert eine Zusammenfassung von Euklids Geometrie. Er setzt sich auch mit Problemen des Würfelspiels auseinander, die in der Entwicklung der Wahrscheinlichkeitsrechnung eine Rolle spielten. Um das Jahr 1496 wurde Pacioli mit Leonardo da Vinci bekannt. Sein zweites berühmtes Buch, die Divina proportione, erschien im Jahr 1509 in Venedig. Darin behandelte Pacioli geometrische und architektonische Probleme unter der Mithilfe von Leonardo da Vinci, der die Illustrationen zu dem Werk lieferte. Es enthält auch die Euklidschen Theoreme zum Goldenen Schnitt. Quelle: Internetseite der Bibliothek der ETH Zürich

73 Prof. Dr. Martin Moog73 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Luca de Burgo Wie bringe ich Ordnung hinein? Ich führe Bücher Ich schreibe alle Geschäftsvorfälle chronologisch auf Ich ordne alle Geschäftsvorfälle sachlich Ich stelle den Zusammenhang zwischen den Aufschrieben sicher Ich lasse die Buchungen nach einem Schema durchführen Ich erhebe in regelmäßigen Abständen den Status des Geschäfts

74 Prof. Dr. Martin Moog74 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

75 Prof. Dr. Martin Moog75 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

76 Prof. Dr. Martin Moog76 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Die chronologischen Aufschriebe erfolgen im „Journal“ In sachlicher Ordnung erfolgen die Aufschriebe im Sachbuch oder Hauptbuch Die Ordnung wird hergestellt, indem eine Systematik vorgegeben wird (Kontenrahmen, Kontenplan) und alle Aufschriebe in Konten vorgenommen werden. Die Kontenstände können dann am Ende von Rechnungsperioden zusammengefaßt werden. Das System garantiert die rechnerische Stimmigkeit.

77 Prof. Dr. Martin Moog77 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bücher der Buchführung Journal (Grundbuch) zeitliche Ordnung alle Buchungen in ihrer zeitlichen Abfolge Hauptbuchsachliche Ordnung Sachkonten Nebenbücher Kontokorrentbuchführung (Geschäftsfreunde) Lohnbuchhaltung Kassenbücher

78 Prof. Dr. Martin Moog78 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Die Systematik orientiert sich an der Bilanz Aktiva Vermögen Passiva Schulden Eigenkapital Konten für Aufwand und Ertrag zur Ver- folgung der Eigen- kapitaländerungen Passivkonten zur Verfolgung der Bestände Aktivkonten zur Verfolgung der Bestände Ein Kontenplan, nach dem die Positionen der Bilanz „aufgedröselt“ werden

79 Prof. Dr. Martin Moog79 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Auflösung der Bilanz in Konten A P EK aktive BK Soll Haben passive BK Soll Haben Erfolgskoten Soll Haben BK Bestandkonten

80 Prof. Dr. Martin Moog80 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre T - Konto Konto = account Soll = debit side Haben = credit side SollHaben

81 Prof. Dr. Martin Moog81 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgänge Endbestand als Saldo aktives Bestandskonto z.B. Materialvorräte Soll debit side Haben credit side Anfangsbestand Zugänge

82 Prof. Dr. Martin Moog82 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre passives Bestandskonto z.B. Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten Soll debit side Haben credit side Abgänge Endbestand als Saldo Anfangsbestand Zugänge

83 Prof. Dr. Martin Moog83 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Erfolgskonto - Aufwandskonto z.B. Lohnaufwand Soll debit side Haben credit side AufwendungenStornierungen Endbestand als Saldo Erfolgskonten haben keine Anfangsbestände

84 Prof. Dr. Martin Moog84 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Erfolgskonto - Ertragskonto z.B. Erträge aus Holzverkauf Soll debit side Haben credit side Stornierungen Endbestand als Saldo Erträge Erfolgskonten haben keine Anfangsbestände

85 Prof. Dr. Martin Moog85 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Gewinn- und Verlust-Konto GuV Soll debit side Haben credit side Aufwendungen Gewinn als Saldo Erträge Verlust als Saldo im Verlustfall Auf das GuV werden die Salden der Erfolgskonten gebucht

86 Prof. Dr. Martin Moog86 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre wichtige Aktiv-Posten, für die Konten und Unterkonten gebildet werden müssen Zahlungsmittel Forderungen aus Verkauf Forderungen aus geleisteten Vorauszahlungen Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Betriebs- und Geschäftsausstattung Grundstücke Gebäude Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe unfertige Erzeugnisse fertige Erzeugnisse finanzielle Vermögensgüter (Aktien, Anleihen)

87 Prof. Dr. Martin Moog87 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre wichtige Fremdkapital-Posten, für die Konten und Unterkonten gebildet werden müssen Verbindlichkeiten aus Kauf von Gütern bzw. Dienstleistungen Verbindlichkeiten aus erhaltenen Vorauszahlungen Passive Rechnungsabgrenzungsposten Verbindlichkeiten aus Darlehen Sonstige Verbindlichkeiten Rückstellungen

88 Prof. Dr. Martin Moog88 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre wichtige Eigenkapital-Posten, für die Konten und Unterkonten gebildet werden müssen Eigenkapital Einlagen Entnahmen Ertrag Aufwand

89 Prof. Dr. Martin Moog89 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre wichtige Kontenrahmen Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie (GKR) Industriekontenrahmen (IKR) verschiedene Kontenrahmen der Datenverarbeitungsorganisation der steuerberatenden Berufe (DATEV) Kontenrahmen für Handelsbetriebe

90 Prof. Dr. Martin Moog90 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kontenrahmen

91 Prof. Dr. Martin Moog91 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Einheitskontenrahmen KlasseBereichArt der Konten 0 Anlagevermögen, Aufwendungen für das Ingangsetzen und erweitern eines Betriebes aktive Bestands- konten Bilanz- konten 1 Vorräte 2 sonstiges Umlaufvermögen, aktive Rechnungsabgrenzungsposten 3 Rückstellungen, Verbindlichkeiten, passive Rechnungsabgrenzungsposten passive Be- standskonten 4 betriebliche Erträge Ertragskonten GuV- Konten 5 Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene Leistungen betriebliche Aufwands- konten 6 Personalaufwand 7 Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen 8 Finanzerträge und finanzaufwendungen. ao Erträge/ ao Aufwendungen, Steuern v. Ein- kommen und Ertrag, Rücklagenbewegung Finanzerfolg a.o. Erfolg Steuern 9 Eigenkapital, unversteuerte Rücklagen, Einlagen stiller Gesellschafter, Abschlußkonten, Evidenzkonten Kapitalkonten Abschluß- konten

92 Prof. Dr. Martin Moog92 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Österreichischer Einheitskontenrahmen KlasseBereichArt der Konten 0 Anlagevermögen, Aufwendungen für das Ingangsetzen und erweitern eines Betriebes aktive Bestands- konten Bilanz- konten 1 Vorräte 2 sonstiges Umlaufvermögen, aktive Rechnungsabgrenzungsposten 3 Rückstellungen, Verbindlichkeiten, passive Rechnungsabgrenzungsposten passive Be- standskonten 4 betriebliche Erträge Ertragskonten GuV- Konten 5 Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene Leistungen betriebliche Aufwands- konten 6 Personalaufwand 7 Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen 8 Finanzerträge und finanzaufwendungen. ao Erträge/ ao Aufwendungen, Steuern v. Ein- kommen und Ertrag, Rücklagenbewegung Finanzerfolg a.o. Erfolg Steuern 9 Eigenkapital, unversteuerte Rücklagen, Einlagen stiller Gesellschafter, Abschlußkonten, Evidenzkonten Kapitalkonten Abschluß- konten

93 Prof. Dr. Martin Moog93 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre T-Konto account Soll debit side Haben credit side

94 Prof. Dr. Martin Moog94 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Konto Konto xy Buchungstext SollHaben Übertrag bzw. Anfangsbest.Betrag Datum Geschäftsvorfall Saldo bzw. Endbestand Betrag Betrag Dies entspricht den Kontoauszügen der Girokonten

95 Prof. Dr. Martin Moog95 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Saldieren eines Kontos Soll debit side Haben credit side Saldo Der Saldo ergänzt die „kürzere“ Seite so, daß auf beiden Seiten die Summe gleich ist.

96 Prof. Dr. Martin Moog96 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

97 Prof. Dr. Martin Moog97 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Geschäftsvorfälle Relevante Ereignisse mit Auswirkungen auf das Unternehmen und damit auf seine finanziellen Berichte, die mit physischen oder rechtlichen Vorgängen im Unternehmen oder zwischen dem Unternehmen und seiner Umwelt. In vielen Fällen liegt es auf der Hand, daß die jeweiligen Ereignisse in der Buchführung erfaßt werden müssen. In einigen Fällen sind Prüfungen erforderlich, ob überhaupt eine Buchung notwendig ist und wenn ja in welcher Höhe; z.B. bei Wertberichtigungen.

98 Prof. Dr. Martin Moog98 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Herstellung des Zusammenhangs zwischen den Elementen des Systems Abbildung der Ereignisse immer auf mindestens zwei Konten Dokumentation der Überlegungen zur Verbuchung der Ereignisse und Standardisierung in Form von Buchungssätzen Vereinfachung des Zugriffs durch Führung verschiedener Bücher (heute tatsächlich EDV- Dateien, Datenbank-Anwendungen)

99 Prof. Dr. Martin Moog99 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Funktion des Journals Die Führung des Journals neben dem Hauptbuch dient im wesentlichen der Herstellung der Nachvollziehbarkeit der Buchungen. Alle Buchungen im Hauptbuch erhalten einen Verweis auf die zugehörige Buchung im Journal. Daneben erhöht ein Verweis auf das ebenfalls veränderte Konto die Nachprüfbarkeit. Weiterhin ist die Herstellung des Zusammenhangs zu dem jeweiligen Beleg nötig.

100 Prof. Dr. Martin Moog100 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Der Buchungssatz Die Eigenschaft der leichten Kontrollierbarkeit der doppelten Buchführung ist auf das betragsgleiche Buchen für jeden Geschäftsvorfall auf einer Sollseite eines Kontos und auf einer Habenseite eines anderen Kontos zurückzuführen. Die Buchhalter sprechen vom Buchungssatz: per Soll an Haben Sagt ein Buchhalter „per Warenbestand an Kasse“, meint er, daß der Geschäftsvorfall, um den es geht, auf dem Konto Warenbestand im Soll und auf dem Konto Kasse im Haben gebucht werden muß. Im Buchungsstempel wird der Buchungssatz festgehalten.

101 Prof. Dr. Martin Moog101 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Arbeitsablauf bei der Erstellung von Buchungssätzen Analyse der Quellbelege (Rechnungen, Quittungen, Warenausgangsscheine, Wareneingangsscheine) Handelt es sich um ein relevantes Ereignis? Kontenbestimmung Welche Konten sind von dem Ereignis betroffen? Ermittlung der Konsequenzen im Modell der Bilanz- Gleichung Verursacht der Geschäftsvorfall eine Zunahme oder eine Abnahme auf dem Konto? Journaleintrag Datum, Kurzbeschreibung des Geschäftsvorfalls, Name des Kontos, auf dem die Soll Buchung vorgenommen wird, Betrag, Name des Kontos, auf dem die Haben-Buchung vorgenommen wird, Betrag Buchung auf den Sachkonten (früher oft Durchschrift, heute gleichzeitig elektronisch)

102 Prof. Dr. Martin Moog102 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Beleg Nr. DatumGeschäftsvorfall und Konten SollHaben Kurzbeschreibung des Geschäftsvorfalls Soll-KontoBetrag Haben-KontoBetrag Struktur jedes Buchungssatzes: Soll an Haben Für eine Buchung notwendige Informationen Wo ist der Beleg zu finden? Datum des Beleges? Welches Konto ist auf der Soll-Seite zu verändern? Welcher Betrag muß auf der Soll-Seite gebucht werden? Welches Konto ist auf der Haben-Seite zu verändern? Welcher Betrag muß auf der Haben-Seite gebucht werden?

103 Prof. Dr. Martin Moog103 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Beispiel für eine Buchung Es sind Hilfslöhne bar ausgezahlt worden (€ 100). Der Geschäftsvorfall hat den Kassenbestand um € 100 gemindert. Die Löhne wurden für Reinigungsarbeiten des Betriebsgeländes gezahlt, so daß eindeutig ein Aufwandsvorgang vorliegt. Betroffen sind das Aufwandskonto Hilfslöhne und das Konto Kasse. Zu buchen ist mit dem Buchungssatz: Hilfslöhne für Reinigung per Hilfslöhne €100 an Kasse € 100

104 Prof. Dr. Martin Moog104 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Keine Buchung ohne Beleg Rechnung Buchungs- stempel In den Buchungsstempel werden die Konten (Konto- nummern) eingetragen, auf denen gebucht wird, außerdem die Beträge, die gebucht werden. Dadurch wird die Nachvoll- ziehbarkeit gewährleistet. Die Belege sind aufzubewahren

105 Prof. Dr. Martin Moog105 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Buchungsstempel

106 Prof. Dr. Martin Moog106 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Veranschaulichung des Systems an einem Beispiel Analyse des Geschäftsvorfalls, Eintrag in das Journal und die Sachkonten Geschäftsvorfall 1 Karl Sägezahn gründet am 1.4. ein Forst-Consulting-Unternehmen und stattet es mit 100.000 GE Zahlungsmitteln aus Analyse:Die finanziellen Konsequenzen sind für das Unternehmen relevant. Ihm fließt Geld zu, die Bestände ändern sich (physisch), es ist ein Geschäftsvorfall. KontenDem Geldzufluß steht keine Verminderung von Vermögenswerten gegenüber. Es entsteht auch kein Fremdkapital. Folglich erhöht sich das Eigenkapital um den Betrag. Es sind also die Konten „Zahlungsmittel“ und „Eigenkapital“ betroffen. Bilanz- gleichung Der Bestand auf dem Konto „Zahlungsmittel“ nimmt zu. Der Bestand auf dem Konto „Eigenkapital“ nimmt zu Journal- eintrag Zahlungsmittel an Eigenkapital 100.000 GE

107 Prof. Dr. Martin Moog107 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Zahlungsmittel SollHaben (1) 100.000 Kontostand 100.000 Buchungen für den Geschäftsvorfall 1 Eigenkapital SollHaben (1) 100.000 Kontostand 100.000

108 Prof. Dr. Martin Moog108 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Veranschaulichung des Systems an einem Beispiel Analyse des Geschäftsvorfalls, Eintrag in das Journal und die Sachkonten Geschäftsvorfall 2 Das Unternehmen kauft am 2.4. ein Grundstück, um später ein Bürogebäude zu errichten. Kaufpreis 60.000 GE, der bar bezahlt wird. Analyse:Die finanziellen Konsequenzen sind für das Unternehmen relevant. Es fließen Zahlungsmittel ab und es kommt ein Vermögensgegenstand hinzu. KontenDem Geldzufluß steht ein Vermögenszufluß in gleicher Höhe gegenüber (Aktivtausch). Folglich sind die Konten „Grundstücke“ und „Zahlungsmittel“ betroffen. Bilanz- gleichung Der Bestand auf dem Konto „Zahlungsmittel“ nimmt ab. Der Bestand auf dem Konto „Grundstüccke“ nimmt zu Journal- eintrag Grundstücke an Zahlungsmittel 60.000 GE

109 Prof. Dr. Martin Moog109 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Grundstücke SollHaben (2) 60.000 Kontostand 60.000 Buchungen für den Geschäftsvorfall 2 Zahlungsmittel SollHaben (1) 100.000 (2) 60.000 Kontostand 40.000

110 Prof. Dr. Martin Moog110 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Veranschaulichung des Systems an einem Beispiel Analyse des Geschäftsvorfalls, Eintrag in das Journal und die Sachkonten Geschäftsvorfall 3 Karl Sägezahn kauft am 3. April Büromaterial für 3.000 GE auf Rechnung (auf Ziel). Analyse:Die finanziellen Konsequenzen sind für das Unternehmen relevant. Es kommen Vermögensgegenstände hinzu und es ist eine Verbindlichkeit entstanden. KontenDem Zugang an Büromaterial steht eine Erhöhung der Verbindlichkeiten in gleicher Höhe gegenüber. Folglich sind die Konten „Büromaterial“ und „Verbindlichkeiten“ betroffen (Aktiv-Passiv-Mehrung). Bilanz- gleichung Der Bestand auf dem Konto „Büromaterial“ nimmt zu. Der Bestand auf dem Konto „Verbindlichkeiten“ nimmt zu. Journal- eintrag Büromaterial an Verbindlichkeiten 3.000 GE

111 Prof. Dr. Martin Moog111 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Büromaterial SollHaben (3) 3.000 Kontostand 3.000 Buchungen für den Geschäftsvorfall 3 Verbindlichkeiten Soll Haben (3) 3.000 Kontostand 3.000

112 Prof. Dr. Martin Moog112 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Veranschaulichung des Systems an einem Beispiel Analyse des Geschäftsvorfalls, Eintrag in das Journal und die Sachkonten Geschäftsvorfall 4 Karl Sägezahn erbringt am 4.4. eine Dienstleistung gegen Barzahlung in Höhe von 12.000 GE und setzt Büromaterial für 600 GE ein. Analyse:Die finanziellen Konsequenzen sind für das Unternehmen relevant. Der Vorat an Büromaterial nimmt ab und es fließen Zahlungsmittel zu; außerdem erhöht sich das Eigenkapital. KontenDem Abgang an Büromaterial steht eine Erhöhung der Zahlungsmittel und des Eigenkapitals gegenüber. Folglich sind die Konten „Büromaterial“ und „Zahlungsmittel“ und das Konto „Eigenkapital“ betroffen (Aktiv-Passiv-Mehrung). Bilanz- gleichung Der Bestand auf dem Konto „Büromaterial“ nimmt ab. Der Bestand auf dem Konto „Zahlungsmittel“ nimmt zu. Der Bestand auf dem Konto Eigenkapital nimmt zu. Journal- eintrag Zahlungsmittel an Eigenkapital 12.000 GE Eigenkapital an Büromaterial an 600 GE

113 Prof. Dr. Martin Moog113 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Büromaterial SollHaben (3) 3.000 (4a) 600 Kontostand 2.400 Buchungen für den Geschäftsvorfall 4 Eigenkapital SollHaben (1) 100.000 (4a) 600 Stand 99.400 Eigenkapital SollHaben (1) 100.000 (4a) 600 (4b) 12.000 Stand 111.400 Zahlungsmittel SollHaben (1) 100.000 (2) 60.000 (4b) 12.000 Kontostand 52.000

114 Prof. Dr. Martin Moog114 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Veranschaulichung des Systems an einem Beispiel Analyse des Geschäftsvorfalls, Eintrag in das Journal und die Sachkonten Geschäftsvorfall 5 Karl Sägezahn erbringt am 5.4. eine Dienstleistung gegen Rechnung in Höhe von 10.000 GE und setzt Büromaterial für 400 GE ein. Analyse:Die finanziellen Konsequenzen sind für das Unternehmen relevant. Der Vorat an Büromaterial nimmt ab und es entsteht eine Forderung zu; außerdem erhöht sich das Eigenkapital. KontenDem Abgang an Büromaterial steht eine Erhöhung der Forderungen des gegenüber. Folglich sind die Konten „Büromaterial“ und „Forderungen“ und das Konto „Eigenkapital“ betroffen (Aktiv-Passiv-Mehrung). Bilanz- gleichung Der Bestand auf dem Konto „Büromaterial“ nimmt ab. Der Bestand auf dem Konto „Forderungen“ nimmt zu. Der Bestand auf dem Konto Eigenkapital nimmt zu. Journal- eintrag Forderungen an Eigenkapital 10.000 GE Eigenkapital an Büromaterial an 400 GE

115 Prof. Dr. Martin Moog115 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Büromaterial SollHaben (3) 3.000 (4a) 600 (5a) 400 Kontostand 2.000 Buchungen für den Geschäftsvorfall 5 Eigenkapital SollHaben (1) 100.000 (4a) 600 (4b) 12.000 (5a) 400 (5b) 10.000 Stand 121.000 Forderungen SollHaben (5b) 10.000 Kontostand 10.000

116 Prof. Dr. Martin Moog116 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Veranschaulichung des Systems an einem Beispiel Analyse des Geschäftsvorfalls, Eintrag in das Journal und die Sachkonten Geschäftsvorfall 6 Karl Sägezahn zahlt Miete (4.000 GE), Gehalt (3.000 GE) und sonstiges (2.000 GE) für den ersten Monat der Geschäftstätigkeit Analyse:Die finanziellen Konsequenzen sind für das Unternehmen relevant. Die Zahlungsmittel nehmen ab und das Eigenkapital vermindert sich. KontenDem Abgang an Zahlungsmitteln steht eine Minderung des Eigenkapitals gegenüber. Folglich sind die Konten „Zahlungsmittel“ und „Eigenkapital“ betroffen (Aktiv-Passiv-Minderung). Bilanz- gleichung Der Bestand auf dem Konto „Zahlungsmittel“ nimmt ab. Der Bestand auf dem Konto Eigenkapital nimmt ab. Journal- eintrag Eigenkapital an Zahlungsmittel an 9.000 GE

117 Prof. Dr. Martin Moog117 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Buchungen für den Geschäftsvorfall 6 Zahlungsmittel SollHaben (1) 100.000 (2) 60.000 (3) 2.000 (5) 2.000 (6) 9.000 Kontostand 35.000 Eigenkapital SollHaben (1) 100.000 (4a) 600 (4b) 12.000 (5a) 400 (5b) 10.000 (6) 9.000 Stand 112.000

118 Prof. Dr. Martin Moog118 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Der Abschluß einer Buchführung Abschluß der Buchführung informalformal hierbei werden die abschließenden Buchungen nicht wirklich vorgenommen, sondern es werden nur die Salden ermittelt und in eine Zusammenstellung übertragen vorläufige Saldenbilanz die Salden der Konten werden auf die jeweiligen Oberkonten gebucht, auch im Journal erfolgt der korrespondierende Eintrag

119 Prof. Dr. Martin Moog119 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre vorläufige Saldenbilanz (trial balance) Die vorläufige Saldenbilanz ist eine Liste aller Konten mit den jeweiligen Kontoständen (Salden) 1.nach Berücksichtigung aller Geschäftsvorfälle einer Periode 2.aber vor der Erfassung der Ereignisse, die keine Geschäfts- vorfälle sind, aber berücksichtigt werden müssen (z.B. Wertberichtigungen) Die vorläufige Saldenbilanz dient 1.der Übersicht über die Kontostände 2.der Prüfung, auf welchen Konten weitere Ereignisse zu erfassen sind 3.dem Aufspüren von Buchungsfehlern 4.als Grundlage zur Prüfung der Vornahme von sogen. Korrekturbuchungen und bilanzpolitischen Maßnahmen

120 Prof. Dr. Martin Moog120 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Saldenbilanz zur Kontrolle der Buchführung Eine Saldenbilanz kann man jederzeit erstellen, um die Richtigkeit der Journal- und Konteneinträge zu überprüfen Die Summe der Kontostände der rechten Seite der Saldenbilanz muß der Summe der Kontostände der linken Seite entsprechen. Forst-Consulting Sägezahn Saldenbilanz der Geschäftsvorfälle April 2005 Summe Soll Summe Haben Salden SollHaben Zahlungsmittel112.00069.00043.000 Forderungen (Verkauf)10.0000 Büromaterial3.0001.0002.000 Grundstücle60.0000 Verbindlichkeiten (Einkauf)03.000 Eigenkapital10.000122.000112.000 Summe195.000 115.000

121 Prof. Dr. Martin Moog121 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Fehlersuche mit der Saldenbilanz FehlerursacheFehlersuche Konto wurde vergessen Suche nach einem Konto, dessen Endbestand der Differenz entspricht Eintrag auf Konten ist unvollständig Suche im Journal nach einem Buchungssatz, dessen Betrag der Differenz entspricht Der Konteneintrag erfolgte auf der falschen Seite Suche im Journal nach einem Buchungssatz, dessen Betrag der halben Differenz entspricht Kontoeintrag mit einer falschen Kommastelle Suche im Journal nach einem Buchungssatz, dessen Betrag gleich Differenz / 9

122 Prof. Dr. Martin Moog122 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Saldenbilanz für das Beispiel Forst-Consulting Sägezahn Saldenbilanz der Geschäftsvorfälle April 2005 Summe Soll Summe Haben Salden SollHaben Zahlungsmittel112.00069.00043.000 Forderungen (Verkauf)10.0000 Büromaterial3.0001.0002.000 Grundstücke60.0000 Verbindlichkeiten (Einkauf) 03.000 Eigenkapital10.000122.000112.000 Summe195.000 115.000 auch die Summen der Konten sind angegeben, deshalb: Summen- und Saldenbilanz

123 Prof. Dr. Martin Moog123 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Wo stehen die Salden der verschiedenen Konten normalerweise? Art des KontosSeite, auf der normalerweise der Saldo steht AktivkontoSoll-Seite Fremdkapital-KontoHaben-Seite Eigenkapital-KontoHaben Seite Kontokorrent-Kontonicht bestimmt

124 Prof. Dr. Martin Moog124 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Prinzipien zur leistungabgabeorientierten Ergebnismessung Realisationsprinzip (revenue principle) es kommt auf den Zeitpunkt der Leistungsabgabe an (Lieferung) Prinzip der sachlichen Abgrenzung Ausgaben sind dann zu verbuchen, wenn die sachlich zugehörigen Erträge zu buchen sind Prinzip der zeitlichen Abgrenzung für Einnahmen, die nicht unter das Realisationsprinzip fallen, und Ausgaben, die nicht sachlich abgegrenzt werden soweit nicht zeitraumbezogen Prinzip der zeitraumbezogenen Abgrenzung für Einnahmen, die nicht unter das Realisationsprinzip fallen, und Ausgaben, die nicht sachlich abgegrenzt werden soweit zeitraumbezogen Prinzip der Berücksichtigung erwarteter Verluste Imparitätsprinzip

125 Prof. Dr. Martin Moog125 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Warum sind Korrekturbuchungen nötig? Konzepte für das Rechnungswesen bzw. die Ergebnismessung Zahlungsorientierung cash-basis Leistungsabgabeorientierung accrual-basis Für die Ergebnismessung sind die Zahlungszeitpunkte ausschlaggebend Für die Ergebnismessung sind die Zeitpunkte der Leistungsabgabe maßgebend kein Meßproblemmanche Größen können nur geschätzt werden, weil die Leistungsabgaben zeitlich vor den Zahlungen liegen

126 Prof. Dr. Martin Moog126 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

127 Prof. Dr. Martin Moog127 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Periodenabgrenzung liegen die Zahlungszeitpunkte in einer Periode vor der Leistungsabgabe, spricht man von transitorischen Posten liegen die Zahlungszeitpunkte in einer zukünftigen Periode, hat aber die Leistungsabgabe in der aktuell abzurechnenden Periode bereits stattgefunden, spricht man von antizipativen Posten altes Jahrneues Jahr transitorische PostenZahlungLeistung antizipative PostenLeistungZahlung

128 Prof. Dr. Martin Moog128 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Periodenzuordnung transitorische und antizipative Posten Abschlußstichtag transitorische Posten antizipative Posten Zahlungs- vorgang Erfolgs- wirksamkeit

129 Prof. Dr. Martin Moog129 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Periodenzuordnung transitorische und antizipative Posten Abschlußstichtag transitorische Posten antizipative Posten Bilanzposition aktiver bzw. passiver Rechnungs- abrenzungs- posten sonstige Verbindlichkeit sonstige Forderung Beispiele Miete wird im alten Jahr für das neue Jahr voraus- gezahlt. Einem Mieter wird die Miete gestundet; er zahlt erst im neuen Jahr. Zahlungs- vorgang Erfolgs- wirksamkeit

130 Prof. Dr. Martin Moog130 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Die Abschreibungen gehören zu den sogen. Korrekturbuchungen Es liegt kein eigentlicher Geschäftsvorfall zugrunde, sondern eine langsame Abnutzung oder auch eine Änderung des Marktpreises. Zur periodengerechten Ermittlung des Ergebnisses müssen Abschreibungen gebucht werden.

131 Prof. Dr. Martin Moog131 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abschreibungen steuerliche (Finanzbuchhaltung) AfA Absetzungen für Abnutzung, planmäßig mindern den Gewinn – führen ggf. zu stillen Reserven, wenn über der tatsächlichen Wertminderung kalkulatorische (Kostenrechnung, Betriebsbuchhaltung) sollen den Wertverzehr der Anlagegüter möglichst realistisch abbilden

132 Prof. Dr. Martin Moog132 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abschreibungen linear degressiv Zeit Wert

133 Prof. Dr. Martin Moog133 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Buchung von Abschreibungen aktives Konto Harvester Soll Haben Aufawandskoto Abschreibungen Soll Haben Anfangs- Abschreibungen bestand Endbestand AbAb Ab- schrei- bungen Saldo Abschreibungen werden mit dem folgenden Buchungssatz gebucht: Abschreibung auf Harvester per Abschreibungen an Harvester Soll-Buchung Haben-Buchung

134 Prof. Dr. Martin Moog134 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abschreibungen Abschreibungen werden für Wertminderungen von Anlagegütern vorgenommen. Zweck der Kalkulation von Abschreibungen ist die im Sinne des jeweiligen Rechnungszwecks korrekte Ermittlung des Aufwandes (Finanzbuchhaltung) bzw. der Kosten (Kostenrechung). Das Instrument „Abschreibungen“ wird in der Finanzbuchhaltung und in der Kostenrechnung sowie teilweise bei Investitionsrechnungen verwendet. Es ist sehr wichtig, zwischen den Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung (steuerlichen Abschreibungen) und den Abschreibungen in innerbetrieblichen Zwecken dienenden Rechnungen zu unterscheiden. Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung richten sich nach den einschlägigen Vorschriften des Steuerrechts. Dabei bieten sich gelegentlich Wahlmöglichkeiten für die Steuerpflichtigen. Für die Verwendung von Abschreibungen in innerbetrieblichen Zwecken dienenden Rechnungen gibt es keine zwingenden Vorschriften. Anzustreben ist eine möglichst dem jeweiligen Rechnungszweck gut entsprechende Vorgehensweise. Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung Zweck der Abschreibungen in der Finanzbuchhaltung ist die periodengerechte Zurechnung von Wertminderungen am Anlagevermögen. Die Güter des Anlagevermögens werden bei ihrer Anschaffung aktiviert. Ihr Wert wird also auf einem Aktiv-Konto geführt. Sollen Wertminderungen bei der Gewinnermittlung berücksichtigt werden, sind diese als Aufwand in einem Aufwandskonto zu buchen. Die Gegenbuchung erfolgt auf dem jeweiligen Aktiv-Konto, wodurch der Bestand dort gemindert wird. Die Abschreibungen sind in der Finanzbuchhaltung Aufwendungen und mindern natürlich den in der Finanzbuchhaltung (Gewinn- und Verlustrechnung) ermittelten Gewinn. Der Einfluß der Abschreibungen auf den in der Finanzbuchhaltung ermittelten Gewinn, der Grundlage der Besteuerung ist, ermöglicht den Unternehmen im Rahmen der Wahlmöglichkeiten zur Höhe der Abschreibungen eine Einflußnahme auf die Höhe des Gewinns in den einzelnen Wirtschaftsjahren. Die Wahlmöglichkeiten betreffen vor allem das Verfahren zur Berechnung der Abschreibungen, teilweise auch die Nutzungsdauer.

135 Prof. Dr. Martin Moog135 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abschreibungen Berechnung des Abschreibungsbetrages Das abnutzbare Anlagevermögen ist nach dem HGB planmäßig abzuschreiben. Der Betrag der Abschreibung wird bestimmt durch Wert der anlage (evtl. u. Berücksichtigung des Restwertes) Nutzung bzw. Nutzungsdauer der Anlage Abschreibungsverfahren (Art der Verteilung der Abschreibungen) Abschreibungsverfahren Lineare Abschreibung Geometrisch degressive Abschreibung Arithmetisch-degressive Abschreibung Leistungsbezogene Abschreibung Die lineare Abschreibung verteilt die Anschaffungs- oder Herstellungskosten mit jährlich gleichen Beträgen auf die Nutzungsdauer. Bei der geometrisch-degressiven Abschreibung erfolgt die Abschreibung mit einem jährlich gleichen Prozentsatz vom jeweiligen (Rest-)Buchwert. Bei der arithmetisch-degressiven Abschreibung nehmen die Abschreibungsbeträge von Jahr zu Jahr um den gleichen absoluten Betrag ab. Die leistungsbezogene Abschreibung wird nicht nach der Nutzungsdauer bemessen, sondern nach dem jährlich in Anspruch genommenen Anteil des Nutzungs- oder Leistungspotentials einer Anlage, das zu Beginn geschätzt werden muß (z.B. in MAS oder km-Leistung) Wirkungen von steuerlichen Abschreibungen Abschreibungen dienen prinzipiell der periodengerechten Zuordnung des Aufwandes. Ist der Abschreibungsbetrag jedoch höher als die wirkliche Wertminderung, wird erstens ein zu hoher Aufwand und damit ein zu niedriger Gewinn ermittelt und zweitens entsteht dadurch die Situation, daß die Anlagegüter in ihrem wirklichen Wert den Buchwert übersteigen. Es entstehen also stille Reserven. Wird wegen zu hoher Abschreibungen ein zu niedriger Gewinn ermittelt, mindert das natürlich auch die abzuführenden Steuern. Wenn stille Reserven aufgedeckt werden (z.B. durch Verkauf der Anlage), entsteht grundsätzlich ein zu versteuernder Gewinn (Veräußerungsgewinn). Abschreibungswahlrechte (Wahl des Abschreibungsverfahrens, Wechsel des Abschreibungsverfahrens, Sonderabschreibungen) können ausgenutzt werden, um die Entstehung stiller Reserven zu beeinflussen (Bilanzpolitik). Das Steuerrecht in Deutschland war in dieser Hinsicht vergleichsweise großzügig.

136 Prof. Dr. Martin Moog136 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Korrektur der vorläufigen Saldenbilanz Konten vorläufige Saldenbilanz Korrekturen korrigierte Saldenbilanz SollHabenSollHabenSollHaben Aktivkonto 1 Aktivkonto 2 Verbindl. 1 Verbindl. 2 Einlagen Entnahmen Ertrag Aufwand Summe

137 Prof. Dr. Martin Moog137 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

138 Prof. Dr. Martin Moog138 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Erstellung der Finanzberichte aus der korrigierten Saldenbilanz Konten korrigierte Saldenbilanz SollHaben Aktivkonto 1100 Aktivkonto 250 Verbindl. 125 Verbindl. 225 Einlagen100 Entnahmen50 Ertrag550 Aufwand500 Summe700 in die Bilanz in die Eigenkapital-Rechnung in die Ergebnisrechnung GuV Die Übersicht kann dazu um zwei Doppelspalten erweitert werden.

139 Prof. Dr. Martin Moog139 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Erstellung der Finanzberichte aus der korrigierten Saldenbilanz Konten SaldenbilanzErgebnisrechnungBilanz SollHabenSollHabenSollHaben Aktivkonto 1100 Aktivkonto 250 Verbindl. 125 Verbindl. 225 Einlagen100 Entnahmen50 Ertrag550 Aufwand500 Summe700 500550200150 Ergebnis50 Summe550 200

140 Prof. Dr. Martin Moog140 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abschluß von Konten Definition: Abschluß eines Kontos Vornahme einer Buchung, die den Kontostand auf Null setzt Das Konto ist dann ausgeglichen und kann geschlossen werden. Ganz pragmatisch gesehen kann es ins Archiv. „temporäre“ und „permanente“ Konten Temporäre Konten Konten sind Konten, die nur für einen Abrechnungszeitraum benötigt werden, z.B. „Erträge des Geschäftsjahres 2005“ Permanente Konten werden über mehrere Perioden benötigt, z.B. „Forderungen gegen Kunde Horst Sägemehl“

141 Prof. Dr. Martin Moog141 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Die Darstellung in Lehrbüchern geht oft davon aus, daß die Konten alle abgeschlossen werden. Für permanente Konten kann dies unzweckmäßig sein. temporäre Kontenpermanente Konten werden nur für einen Abrechnungszeitraum benötigt Beispiel: Aufwandskonten für den jeweiligen Zeitraum werden dauerhaft benötigt Beispiel Forderungen gegenüber dem Kunden A

142 Prof. Dr. Martin Moog142 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Werden alle Konten der Buchführung am Ende einer Periode abgeschlossen, müssen die Endbestände der permanenten Konten in die neuen Konten vorgetragen werden. (Eröffnungsbuchungen) temporäre Kontenpermanente Konten Anfangsbestände sind null Die Endbestände müssen als Anfangsbestände ggf. wieder eingebucht werden

143 Prof. Dr. Martin Moog143 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Saldo Konto 1 Soll Haben Saldo Konto 2 Saldo Konto 1 Oberkonto Unterkonten

144 Prof. Dr. Martin Moog144 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Eröffnungs- bilanz Schlußbilanz Gewinn- und Verlustkonto Aufwands- konten Ertrags- konten Erfolgskonten Aktiv-Konten Passiv-Konten Gewinn Verlust

145 Prof. Dr. Martin Moog145 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abschluß der Bestandskonten in das Schlußbilanzkonto aktives B.-Konto Soll Haben AB Zu- gänge Ab- gänge EB passives B.-Konto Soll Haben AB Zu- gänge Ab- gänge EB Schlußbilanz- konto So würde gebucht, wenn die Bestandskonten wirklich abgeschlossen werden sollten. In der Praxis ist es wohl zweckmäßiger, sie als permanente Konten zu führen.

146 Prof. Dr. Martin Moog146 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abschluß der Erfolgskoten in das GuV-Konto Aufwands-Konto Soll Haben Auf- wen- dungen Storno Saldo Ertrags-Konto Soll Haben Erträge Storno Saldo GuV-Konto Soll Haben Gewinn Bei den Erfolgskonten ist es zweckmäßig, sie als temporäre Konten für die jeweilige Periode zu führen. Dann werden sie wirklich abgeschlossen

147 Prof. Dr. Martin Moog147 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Buchung im SOLLHABEN Konten laufende Konten Bestands- konten aktive BK Anfangsbestand Zugänge Abgänge Endbestand (Saldo) passive BK Abgänge Endbestand (Saldo) Anfangsbestand Zugänge Erfolgs- konten Aufwands-K. Aufwendungen (Aufwands- mehrungen) Aufwands- minderungen (Stornierungen) Ertrags-K. Ertragsminde- rungen (Stornierungen) Erträge (Ertrags- mehrungen) Abschluß- Konten Schlußbilanz-Konto Salden aktiver Bestandskonten Verlust (Saldo) Salden passiver Bestandskonten Gewinn (Saldo) Gewinn- und Verlust-Konto Salden der Aufwandskoten Gewinn (Saldo) Salden der Ertragkoten Verlust (Saldo)

148 Prof. Dr. Martin Moog148 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Gewinnermittlung mit Distanzrechnung EK Bilanz am Anfang der Periode EK Bilanz am Ende der Periode Vergleich des Eigenkapitals ist EK am Ende größer: Gewinn ist EK am Ende kleiner: Verlust

149 Prof. Dr. Martin Moog149 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Erfolgsermittlung Distanzrechnung Gewinn- und Verlust- Rechung Eigenkapital t 0./. Eigenkapital t -1 -------------------------- Erfolg (Gewinn oder Verlust) Ertrag./. Aufwand --------------------- Erfolg (Gewinn oder Verlust) Doppelte Buchhaltung gewährleistet, daß beide Wege zum gleichen Ergebnis führen.

150 Prof. Dr. Martin Moog150 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

151 Prof. Dr. Martin Moog151 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Bücher der Buchführung Journal (Grundbuch) zeitliche Ordnung alle Buchungen in ihrer zeitlichen Abfolge Hauptbuchsachliche Ordnung Sachkonten Nebenbücher Kontokorrentbuchführung (Geschäftsfreunde) Lohnbuchhaltung Kassenbücher

152 Prof. Dr. Martin Moog152 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kontokorrentbuchführung Wer schuldet mir welchen Betrag? Wem schulde ich wieviel? Die Kontokorrentbuchführung (Geschäftsfreundebuch) gibt Auskunft darüber. Es handelt sich um eine Aufgliederung der Konten „Forderungen an Kunden“ und „Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten“ nach den beteiligten Personen bzw. Firmen. Kunde X Soll Haben Lieferant Y Soll Haben Ausgangs- Zahlungs- Rechnung eingang erfolgte eingegangene Zahlung Lieferung Bei regem Geschäftsverkehr behält man die Übersicht, kann die Einhaltung von Kreditlimits prüfen, umsatzbezogene Rabatte gewähren etc.

153 Prof. Dr. Martin Moog153 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

154 Prof. Dr. Martin Moog154 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Umsatzsteuer Produzent Händler Endver- braucher liefert Ware für € 100 + 16% = € 116 liefert Ware für € 200 + 16% = € 232 Finanzamt zahlt € 16 als Umsatzsteuer fordert vom FA € 16 als gezahlte Vorsteuer schuldet dem FA € 32 zahlt also (Zahllast) € 16 an FA

155 Prof. Dr. Martin Moog155 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Umsatzsteuer Landwirt Mühle liefert Ware für € 100 + 5% = € 105 liefert Ware für € 200 + 16% = € 232 Finanzamt fordert vom FA € 5 als gezahlte Vorsteuer schuldet dem FA € 32, zahlt also (Zahllast) € 27 an FA fordert vom FA € 32 Vorsteuer schuldet dem Finanzamt € 64 U.-Steuer muß € 32 als Zahllast abführen Bäcker Endver- braucher liefert Ware für € 400 + 16% = € 464

156 Prof. Dr. Martin Moog156 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Umsatzsteuer AktivaPassiva Eigenkapital Bilanz Vorsteuer Umsatzsteuer

157 Prof. Dr. Martin Moog157 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Rechnungswesen Allgemeines (Informationsbedürfnisse, Einteilung, GoB, Geschichte) Bilanz Geschichte der doppelten Buchführung Konten Das System der doppelten Buchführung richtige Periodenzuordnung Erstellung von Finanzberichten aus der Saldenbilanz Kontokorrentbuchführung Umsatzsteuer, Skonto Kostenrechnung (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) Betriebsabrechnungsbogen Abgrenzungen der Erfolgsbegriffe Deckungsbeitragsrechnung Prozeßkostenrechnung

158 Prof. Dr. Martin Moog158 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Baum-Ab GmbH An Forstbetrieb Kahlschlag 9333 Waldhausen Rechnung Beratung an 30.2.05 € 1.000,00 Bitte zahlen Sie innerhalb 30 Tagen. Bei Zahlung innerhalb 10 Tagen 2 % Skonto. Soll man Skonto in Anspruch nehmen?

159 Prof. Dr. Martin Moog159 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Baum-Ab GmbH An Forstbetrieb Kahlschlag 9333 Waldhausen Rechnung Beratung an 30.2.05 € 1.000,00 Bitte zahlen Sie innerhalb 30 Tagen. Bei Zahlung innerhalb 10 Tagen 2 % Skonto. 2 Prozent von 1000 GE sind 20 GE. Im Grenzfall führt eine um 20 Tage früher erfolgende Zahlung zur Erspranis von 20 GE oder um 1 GE pro Tag. Auf das Jahr gerechnet wären das (360 Zinstage sind Konvention) 360 GE bzw. bei 1.000 GE Kapitaleinsatz 36 Prozent. Die 2% auf 20 Tage entsprechen also 36 % Jahreszins. Soll man Skonto in Anspruch nehmen?

160 Prof. Dr. Martin Moog160 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Baum-Ab GmbH An Forstbetrieb Kahlschlag 9333 Waldhausen Rechnung (Rechnungsnummer) Beratung an 30.2.05 € 1.000,00 Bitte zahlen Sie innerhalb 30 Tagen. Bei Zahlung innerhalb 10 Tagen 2 % Skonto. Pflicht zur Ausstellung und Aufbewahrung von Rechnungen Seit 1.8. 2004 sind auch sogen. „Kleinunternehmer“ zur Aus- stellung von Rechnungen verpflichtet, die nicht umsatz- steuerpflichtig sind. Die Rechnung muß innerhalb von 6 Monaten nach der Er- bringung der Leistung ausge- stellt werden. Da alle Leistungen im Zu- sammenhang mit einem Grund- stück betroffen sind, betrifft dies alle forstlichen Dienstleistungen. Bußgeld bis zu 5.000 € Wer umsatzsteuerpflichtig ist, muß auf der Rechnung die Umsatzsteuer- identifikationsnummer angeben.

161 Prof. Dr. Martin Moog161 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Baum-Ab GmbH An Forstbetrieb Kahlschlag 9333 Waldhausen Rechnung Beratung an 30.2.05 € 1.000,00 Bitte zahlen Sie innerhalb 30 Tagen. Bei Zahlung innerhalb 10 Tagen 2 % Skonto. Nach neuem Recht ist auf Rechnungen ein Hinweis auf die Aufbewahrungspflicht nötig. Sie sind verpflichtet, diese Rechnung mindestens 2 Jahre (als umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer 10 Jahre) lang aufzubewahren. Die Aufbewahrungspflicht beginnt mit Schluß des Kalender- jahres.

162 Prof. Dr. Martin Moog162 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Handels- bilanz Steuer- bilanz Maßgeblichkeitsprinzip umgekehrtes Maßgeblichkeitsprinzip

163 Prof. Dr. Martin Moog163 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

164 Prof. Dr. Martin Moog164 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Manager und Controller Der Manager trifft die Entscheidungen Der Controller stellt Informationen zur Verfügung und sorgt für Transparenz

165 Prof. Dr. Martin Moog165 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kostenrechnung

166 Prof. Dr. Martin Moog166 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kosten- und Leistungsrechnung Die Kosten- und Leistungsrechnung soll betriebliche Entscheidungen unterstützen. Die Entscheidungen können betreffen: Angebotspreise (z.B. Bauindustrie, Anlagenbau) Produktionsmengen (in Betrieben, die standardisierte Güter herstellen, für die die Preise sich an einem vollkommenen Markt bilden) Stillegung von Anlagen, Ausbau von Anlagen Einstellung von Produktionen, Aufnahme von Produktionen Entscheidung zwischen Produktionsverfahren, Produktionsanlagen Entscheidung zwischen Standorten

167 Prof. Dr. Martin Moog167 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kostenarten Der Begriff Kostenarten wird für eine Kostengliederung nach den verbrauchten Gütern verwendet. Beispiele: Lohnkosten Materialkosten Energiekosten Ein Vergleich der Kostenarten ist über die Zeit sinnvoll (Zeitvergleich), weil der Ursache für Veränderungen der Kosten nachgegangen werden kann. Beispiel: Wie weit ist der Anstieg der Gesamtkosten auf den Lohnkostenanstieg zurückzuführen? Sinnvoll ist aber auch ein Vergleich zwischen betrieblichen Einheiten (Kosten- stellen) oder auch zwischen Betrieben. Beispiel: Warum sind die Energiekosten der Stelle A deutlich niedriger als die der Stelle B, obwohl die gleichen Leistungen erbracht werden?

168 Prof. Dr. Martin Moog168 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kostenstellen Der Begriff Kostenstelle wird für eine betriebliche Untereinheit verwendet, die eine sinnvolle Einheit für die Kontrolle und die Verrechnung von Kosten darstellt. Meist Teilbereiche der Produktion. Oft sind auch Gesichtspunkte der Verantwortung maßgebend (Abteilungen). Der Kostenstellenleiter ist für die Kosten verantwortlich. Als Hilfskostenstellen werden solche Kostenstellen bezeichnet, deren Kosten auf die Hauptkostenstellen verrechnet werden können. Die genaue Bezeichnung der Kostenstellen ist betriebsindividuell. Die Kostenstellenleiter bekommen oft in regelmäßigen Abständen eine Kostenübersicht (Kostenstellenvergleichsbogen), der ihnen einen Vergleich der Kosten ihrer Stelle gegliedert nach Kostenarten über die Zeit ermöglicht. Die Erfassung der Kosten nach Kostenstellen dient u.a. der innerbetrieblichen Verrechnung. Beispiel: Verrechnung der Leistungen des Fuhrparks für die Stellen, die die Fahrzeuge in Anspruch genommen haben.

169 Prof. Dr. Martin Moog169 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kostenträger Als Kostenträger werden die Produkte bezeichnet, für deren Erstellung die Kosten aufgewandt wurden. Endkostenträger sind die Produkte, die der Betrieb verkauft. Eine Kostenträgerrechnung ist folglich eine Rechnung, bei der versucht wird, die Kosten zu ermitteln, die die Produktion eines Gutes (Dienstleistung, Auftrag) verursacht hat.

170 Prof. Dr. Martin Moog170 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Istkosten - Plankosten Die Kostenrechnung ist als eine der Entscheidungsunterstützung dienende Rechnung weitgehend zukunftsorientiert, wenngleich Daten oft aus der Vergangenheit gewonnen werden müssen. Als Istkosten bezeichnet man die „tatsächlichen“ Kosten, die bei einer Produktion oder in einer Periode angefallen sind. Als Plankosten werden die Kosten bezeichnet, die aufgrund der Kostenrechnung für eine zukünftige Produktion oder ggf. auch eine zukünftige Periode geschätzt werden.

171 Prof. Dr. Martin Moog171 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Stückkosten - Periodenkosten Als Stückkosten werden auf eine Produktionseinheit bezogene Kosten bezeichnet, also z.B. Kosten pro Hektoliter Bier, Kosten pro Tonne Stahl u.s.w.. Die Produkteinheiten sind die Kostenträger. Als Periodenkosten werden auf eine Periode bezogene Kosten bezeichnet.

172 Prof. Dr. Martin Moog172 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre fixe Kosten – variable Kosten Die Stückkosten sind oft abhängig von der Ausbringungsmenge eines Produktes bzw. der Auslastung (Beschäftigungsgrad) der Produktionsanlage. Oft verursacht allein die Produktionsbereitschaft Kosten. Es ent- stehen also Kosten, obwohl keine einzige Einheit produziert wird. Diese Kosten werden als fixe Kosten bezeichnet. Die Kosten, die sich mit der Produktionsmenge bzw. der „Be- schäftigung“ verändern, werden als variable Kosten bezeichnet. Ob Kosten als fix oder variabel angesehen werden können/müssen ist oft vom Zeithorizont abhängig. Langfristig sind deutlich mehr Kosten als variabel anzunehmen als kurzfristig. Beispiel: Ein Fahrzeug verursacht fixe Kosten (Steuern, Versicherung) und variable Kosten (Treibstoff, nutzungsabhängige Wartung).

173 Prof. Dr. Martin Moog173 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kostenabhängigkeiten Kosten können in unterschiedlicher Weise von der Ausbringungsmenge bzw. Beschäftigung abhängig sein: Menge K k var Menge k var Menge Gesamtkosten/ Stückkosten k var K Gesamtkosten/ Stückkosten K fix Gesamtkosten/ Stückkosten K K

174 Prof. Dr. Martin Moog174 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Kostenarten- rechnung Kostenstellen- rechnung Kostenträger- rechnung Erfassung der Kosten Verrechnung der Kosten, insbesondere Zurechnung der Gemeinkosten (Betriebsabrechnungs- bogen) Zusammenhang von Kostenarten- Kostenstellen und Kostenträgerrechnung Eigentliches Ergebnis der Kostenrechnung: Wie hoch waren die Kosten pro Kosten- träger / werden die Kosten pro Kostenträger sein

175 Prof. Dr. Martin Moog175 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Der Betriebsabrechnungsbogen Der sogenannte Betriebsabrechnungsbogen ist eine Kostenarten-Kostenstellen- Matrix, in der die Kosten der Kostenstellen ermittelt und verrechnet werden. Dies kann nach unterschiedlichen Verrechnungsschlüsseln Kostenschlüssel) geschehen. Kosten-stellen Kostenarten Allg. Bereich FertigungsbereichMaterial bereich Entw.- bereich Vertriebsb ereich Verw.- bereich Allg. Kostens telle Fert.- hilfs- kosten- stelle Fert.- haupt- kostenst elle 1 Fert.- haupt- kostenst elle 2 LagerF&EVertriebVerwalt. primäre Gemeinkosten Summe Umlage sek. Gemeinkst. Summe Einzelkosten Gemeinkosten.Z uschläge

176 Prof. Dr. Martin Moog176 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Vollkosten - Teilkosten Als Vollkostenrechnung wird eine Kostenrechnung bezeichnet, deren Ziel es ist, die Kosten eines Produktes vollständig zu ermitteln bzw. zu schätzen. Da dieses Vorhaben wegen der Unmöglichkeit der Zurechnung vieler Kosten auf die Produkte (Mehrproduktbetrieb, Kuppelproduktion) oft nicht durchführbar ist bzw. die Ergebnisse stark von willkürlichen Zurechnungen geprägt sind, wird auf die Zurechnung aller Kosten oft verzeichtet. Kostenrechnungen, bei denen nur die kausal zurechenbaren Kosten berücksichtigt werden, nennt man Teilkostenrechnungen (Deckungs- beitragsrechnung).

177 Prof. Dr. Martin Moog177 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Einzelkosten - Gemeinkosten Als Einzelkosten werden Kosten bezeichnet, die einer Kostenstelle (Stellen- Einzelkosten) oder einem Kostenträger (Kostenträger-Einzelkosten) direkt zugerechnet werden können. Dagegen ist es für Gemeinkosten charakteristisch, daß sie nicht zugerechnet werden können. Beispielsweise sind die Verwaltungskosten eines Betriebes den einzelnen Kostenstellen meist nur sehr unvollkommen zurechenbar. Manchmal wird auch auf die Zurechnung verzichtet, weil die Kostenposition unbedeutend ist (unechte Gemeinkosten).

178 Prof. Dr. Martin Moog178 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Kosten/Aufwand und Leistung/Ertrag Aufwand/ Ertrag neutraler Aufwand/ Ertrag Kosten/ Leistung kalkul. Kosten/ Leist. In Anlehnung an Coenenberg, Adolf G.

179 Prof. Dr. Martin Moog179 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Einzahlung und Einnahme Einzahlung (Periode) = Erhöhung des Zahlungsmittelbestandes Einzahlung, keine Einnahme Einzahlung=Einnahme Einnahme, keine Einzahlung Einnahme (Periode) = Erhöhung des Geldvermögens

180 Prof. Dr. Martin Moog180 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Einzahlung und Einnahme Einzahlung (Periode) = Erhöhung des Zahlungsmittelbestandes Einzahlung, keine Einnahme Einzahlung=Einnahme Einnahme, keine Einzahlung Einnahme (Periode) = Erhöhung des Geldvermögens Bankdarlehen Verkauf von Waren auf Ziel

181 Prof. Dr. Martin Moog181 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Auszahlung und Ausgabe Auszahlung (Periode) = Verminderung des Zahlungsmittelbestandes Auszahlung, keine AusgabeAuszahlung = Ausgabe Ausgabe, keine Auszahlung Ausgabe (Periode) = Verminderung des Geldvermögens

182 Prof. Dr. Martin Moog182 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Auszahlung und Ausgabe Auszahlung (Periode) = Verminderung des Zahlungsmittelbestandes Auszahlung, keine AusgabeAuszahlung = Ausgabe Ausgabe, keine Auszahlung Ausgabe (Periode) = Verminderung des Geldvermögens Tilgung Kontokorrentkredit vom Postgirokonto Kauf von Waren auf Ziel

183 Prof. Dr. Martin Moog183 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Einnahme und Ertrag Einnahme (Periode) Einnahme, keine ErtragEinnahme = Ertrag Ertrag, keine Einnahme Ertrag (Periode) = Erhöhung des Nettovermögens

184 Prof. Dr. Martin Moog184 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Einnahme und Ertrag Einnahme (Periode) Einnahme, keine ErtragEinnahme = Ertrag Ertrag, keine Einnahme Ertrag (Periode) = Erhöhung des Nettovermögens Zuschreibung auf Sachanlagen Verkauf von Waren zum Selbstkostenpreis

185 Prof. Dr. Martin Moog185 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Ausgabe und Aufwand Ausgabe (Periode) = Verminderung des Geldvermögens Ausgabe, kein Aufwand Ausage = Aufwand Aufwand, keine Ausgabe Aufwand (Periode) = Verminderung des Nettovermögens

186 Prof. Dr. Martin Moog186 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Ausgabe und Aufwand Ausgabe (Periode) = Verminderung des Geldvermögens Ausgabe, kein Aufwand Ausage = Aufwand Aufwand, keine Ausgabe Aufwand (Periode) = Verminderung des Nettovermögens Kauf von Waren Abschreibungen AFA

187 Prof. Dr. Martin Moog187 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Ertrag und Leistung Ertrag Neutraler ErtragZweckertrag GrundleistungZusatzleistung Leistung

188 Prof. Dr. Martin Moog188 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Ertrag und Leistung Ertrag Neutraler ErtragZweckertrag GrundleistungZusatzleistung Leistung Steuerrück- erstattung Innerbetriebliche Weiterbildung

189 Prof. Dr. Martin Moog189 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Abgrenzung von Aufwand und Kosten Aufwand Neutraler Aufwand betriebsfremd, außerordentlich, bewertungsbedingt Zweckaufwand Grundkosten Zusatz- kosten Anders- kosten Kosten Verluste bei Wertpapierverkäufen Kalk. Zinsen Kalk. AFA

190 Prof. Dr. Martin Moog190 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Begriffszuordung zu den Vermögensebenen MinderungMehrung Zahlungsmittel- bestand AuszahlungEinzahlung GeldvermögenAusgabeEinnahme VermögenAufwandErtrag

191 Prof. Dr. Martin Moog191 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Deckungsbeitrag Erlös - zurechenbare Kosten (variable Kosten) ------------------------------------------------------- = Deckungsbeitrag Der Deckungsbeitrag steht zur Deckung der vollen Kosten zur Verfügung. Eine Produktion, die nicht einmal kurzfristig ihre variablen Kosten deckt, ist sicher unvorteilhaft.

192 Prof. Dr. Martin Moog192 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Ermittlung des Deckungsbeitrags Erlöse variable Kosten Deckungs- beitrag Fixe Kosten Gewinn Quelle: Thommen/Achleitner

193 Prof. Dr. Martin Moog193 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Stufenweise Deckungsbeitragsrechnung Quelle: Letmathe Umsatzerlöse - variable Kosten = Deckungsbeitrag 1 - fixe Kosten mit Bindung bis zu 0,5 Jahren = Deckungsbeitrag 2 - fixe Kosten mit Bindung von 0,5 bis zu 1,0 Jahren = Deckungsbeitrag 3 - fixe Kosten mit Bindung von mehr als 1,0 Jahren = Deckungsbeitrag 4

194 Prof. Dr. Martin Moog194 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Stufenweise Deckungsbeitragsrechnung Beispiel Unternehmensstandort M Produktgruppe AProduktgruppe B Produkt A1Produkt A2Produkt B1Produkt B2 Erlöse der Produkte30604050 - variable Kosten der Produkte10201525 = DB Produkte204025 - var. Kosten Produktgruppen1020 = DB Produktgruppen5030 - var. Kosten Standort30 = DB Standort50

195 Prof. Dr. Martin Moog195 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Deckungsbeitragsrechnung Teilkostenrechnungen (Deckungsbeitragsrechnung) sind vor allem gut geeignet, um kurzfristige Entscheidungen über die Annahme von Aufträgen oder mindestens zu erzielende Erlöse zu treffen. Kurzfristig ist jeder Auftrag (jede Produktion) vorteilhaft, die einen positiven Deckungsbeitrag besitzt, weil sie zur Deckung der Kosten beiträgt und dadurch ein Verlust vermindert oder ein Gewinn erhöht wird. Im Grenzfall kann bei Unterauslastung der Kapazitäten daher ein Auftrag angenommen werden, der nur gerade etwas mehr als die variablen Kosten deckt. Sind die Kapazitäten jedoch ausgelastet, wird man solche Aufträge nicht annehmen bzw. Preise fordern, die die vollen Kosten decken bzw. Befriedigende Deckungsbeiträge gewährleisten.

196 Prof. Dr. Martin Moog196 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Prozeßkostenrechnung Da bei manchen Produktionen nur ein kleiner Teil der Kosten den Produkten zurechenbar ist, hat man versucht, die Kosten von einzelnen Prozessen zu bestimmen und darüber zu einer vollständigeren Kostenzurechnung zu kommen. Es wird versucht zu bestimmen, wie oft die definierten Prozesse bei einer Produktion nötig sind. Dann kann die Anzahl des jeweiligen Prozesses mit einem Kostensatz multipliziert werden. Dann wird über die Prozesse aufsummiert.

197 Prof. Dr. Martin Moog197 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Betriebsergebnis Gesamtleistung der Periode - Gesamtkosten der Periode = Betriebsergebnis Da die Kosten und die Leistungen möglichst „realistisch“ bewertet werden, stellt die Differenz von Kosten und Leistungen einer Periode eine gute Schätzung des tatsächlichen Erfolges dar. Die Unterschiede zum in der Finanzbuchhaltung ermittelten Gewinn resultieren vor allem aus Bewertungsunterschieden, z.B. bei den Abschreibungen. Diese richten sich in der FiBu nach den steuerlichen Vorschriften, in der Kostenrechnung aber möglichst nach einer realistischen Schätzung des Verschleißes.

198 Prof. Dr. Martin Moog198 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Verbindung Kostenrechnung und Finanzbuchhaltung Die Kostenrechnung greift oft sinnvollerweise auf Daten der Finanz- buchhaltung zurück. Es sind aber für die Durchführung einer Kosten- rechung meist viele zusätzliche Informationen notwendig, insbesondere Informationen über die Verbräuche von Ressourcen an den einzelnen Stellen im Betrieb. Es gibt auch Kostenrechnungssysteme, die völlig unabhängig von der Finanzbuchhaltung sind. Im Hinblick auf die Gestaltung der Kostenrechnung besitzen die Unternehmen fast vollständige Freiheit.


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