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Systemberatung walter minder 30.05.20161 Ausgrenzung und Mobbing bei Kindern und Jugendlichen Elternrat Uhwiesen 24.5.2011 Walter Minder, lic. phil. Fachpsychologe.

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1 systemberatung walter minder 30.05.20161 Ausgrenzung und Mobbing bei Kindern und Jugendlichen Elternrat Uhwiesen 24.5.2011 Walter Minder, lic. phil. Fachpsychologe für Psychotherapie FSP Systemberatung Krisenintervention Weiterbildung 5400 Baden E- Mail: walter.minder@pop.agri.chwalter.minder@pop.agri.ch

2 systemberatung walter minder 30.05.20162 Ausgrenzung und Mobbing Laufen oft verdeckt ab

3 systemberatung walter minder 30.05.20163 Ausgrenzung und Mobbing Verzweiflung des Opfers: Niemand scheint richtig zu begreifen, worum es geht oder aber genügend Einfluss zu haben, die Situation zu ändern. »Dem Opfer wird deutlich gemacht, dass es selber die Schuld am Mobbing hat. »Die Täter sind ritualartig mit dem bekämpften Opfer verbunden.

4 systemberatung walter minder 30.05.20164 Verbreitung und Rollen Verschiedene Studien weisen auf einen Wert von ca. 10% Opfer (Volksschule) Täter ca. 7 - 9% Weitere Rollen in Mobbingsituationen Mittäter „Defender“ (des Opfers)

5 systemberatung walter minder 30.05.20165 Opfertypen Passive Opfer (Rückzug, stilles Leiden) werden übergangen, ausgegrenzt und teilweise verbal und auch physisch attackiert Aggressive Opfer („Täter-Opfer“), verletzen oft soziale Normen, sind sehr oft in Konflikte verwickelt, werden oft physisch attackiert und ausgegrenzt

6 systemberatung walter minder 30.05.20166 Opfertypen Passive Opfer erhalten oft wenig Hilfe, weil sie keine suchen Aggressive Opfer erhalten oft keine Hilfe, weil sie schwierig sind

7 systemberatung walter minder 30.05.20167 Mobbinghandlungen 1.Beleidigen und Entwerten Angriffspunkte: Aussehen Rollenverhalten Mode, Bekleidung Sexualität („schwul“, unattraktiv, etc.) Mut, Geschicklichkeit Sprache Herkunft, Zugehörigkeit Ein fortgeschrittener Prozess der Entwertung führt zur Stigmatisierung des Opfers in der Klasse oder Gruppe: Das Opfer ist in der Klasse oder in der ganzen Schule als störend und nicht liebenswert bekannt. Ziel: Systematische Zerstörung des Rufs des Opfers

8 systemberatung walter minder 30.05.20168 Mobbinghandlungen 2. Diskriminierung Angriffspunkte: Gruppenbildung (z.B. im Turnen) Einschränkung der Redefreiheit Einschränkung beim Mitmachen/ Ausschluss von bestimmten Aktivitäten Entzug der Aufmerksamkeit Unbeliebte Aufgaben oder Tätigkeiten werden dem Opfer zugewiesen

9 systemberatung walter minder 30.05.20169 Mobbinghandlungen 3. Verletzen und Schädigen Angriffspunkte: Ständige kleine Schläge oder Störungen Bein stellen etc. im Turnunterricht oder im Pausenspiel Dinge verstecken oder entfernen, zerstören Psychoterror: anonyme Briefe, sms, Chats, Telefonate, Handy-Video etc. Drohungen und Erpressungsversuche Drohungen gegen Geschwister und Familie Nötigungen Intrigen und Verleumdungen Ziel: Schwächung des Opfers, damit das Opfer selbst aufgibt

10 systemberatung walter minder 30.05.201610 4 Mobbingphasen Erste Phase: Wiederkehrende Alltagskonflikte Alltagskonflikte können nicht befriedigend gelöst werden Oft entzünden sich die Alltagskonflikte zwischen zwei bestimmten Kindern, dem späteren Opfer und dem zukünftigen Haupttäter zukünftiges Opfer und Täter sind (noch) mehr oder weniger gleich stark In der Gruppe ist eine erhöhte Aufmerksamkeit in Bezug auf die Konfliktthematik entstanden.

11 systemberatung walter minder 30.05.201611 4 Mobbingphasen Zweite Phase: Veränderung der Machtverhältnisse Das Missbehagen beim ausgegrenzten Kind steigt: Rückzug oder Aggression Die übrigen Kinder der Gruppe (Klasse) lokalisieren nun das Problem mehr und mehr beim von der Ausgrenzung bedrohten Kind Der (Haupt)-Täter erreicht einen sozialen Statusgewinn Er wird von der Gruppe bestärkt Das Opfer spürt die sich verändernden Machtverhältnisse

12 systemberatung walter minder 30.05.201612 4 Mobbingphasen Dritte Phase Anfang: gezielte Ausgrenzungshandlungen Das Opfer versucht mit allen Mitteln in die Gruppe zu kommen oder zieht sich weiter zurück Weitere gezielte Mobbinghandlungen, die vorerst vor allem vom Haupttäter ausgehen Allmählich beteiligen sich mehrere Kinder an diesen Handlungen Das Opfer leidet zunehmend, was den meisten Kindern nicht verborgen bleibt Dieses Leiden und die Schwäche provozieren in der Gruppe eine Zunahme der Mobbingaktivitäten.

13 systemberatung walter minder 30.05.201613 4 Mobbingphasen Dritte Phase: gezielte Ausgrenzungshandlungen Es kommt beim Opfer zur Symptombildung (Stressreaktionen, psychosomat. Symptome, Schlafstörungen, Regression, Depressive Verstimmung, zuweilen auch zu Suizidgedanken) Einige Opfer beginnen zu glauben, dass sie nicht liebenswert sind, d.h. sie sind überzeugt, dass „man“ sie ablehnen müsse und entwickeln dadurch Selbstaggressionen. Das Opfer ist innerlich unter Druck und verhält sich dadurch zu Hause oftmals schwierig. In der Gruppe ist ein einziges Thema, das höchste Aufmerksamkeit geniesst, entstanden: Das Opfer, und was es wieder gemacht oder nicht gemacht hat.

14 systemberatung walter minder 30.05.201614 4 Mobbingphasen Vierte Phase: Ausschluss, Vertreibung, Vernichtung Die zunehmend heftiger werdende Dynamik in der Gruppe und die von beiden Parteien als unlösbar eingestufte Konfliktsituation ermüdet das Opfer, und seine Abwehrkräfte nehmen rapide ab. Es kommt zu Verzweiflungssituationen und zuweilen auch zu Verzweiflungshandlungen. Flucht- und Suizidgedanken beim Opfer sind in dieser Zeit oft feststellbar. Die Täterfraktion fühlt sich durch die schwache soziale Position des Opfers meistens angespornt, weitere Ausgrenzungshandlungen vorzunehmen. Es kommt zu (weiteren) Verleumdungen und oftmals massiven Aggressionen gegenüber dem Opfer. Dem Opfer wird seine hoffnungslose Lage klar gemacht, bis es schliesslich nicht mehr in die Schule (Gruppe) gehen kann und will. Es kommt auch vor, dass dem Opfer aktiv der Zugang zur Gruppe verweigert wird.

15 systemberatung walter minder 30.05.201615 Merke „Fehler“ oder Fehlverhalten des Opfers (z.B. Aggressionen) rechtfertigen niemals Mobbing Mobbing kann niemals als rechtmässiges Mittel eingesetzt werden, um dem Opfer zu zeigen, dass es sich ändern soll (bzw. um es zu „erziehen“)

16 systemberatung walter minder 30.05.201616 Wie wird ein Kind zum Opfer? Grundsätzlich gilt: Jedes Kind kann ausgegrenzt werden Ob ein Kind Opfer wird, hängt von der Dynamik in der Klasse und vom Opfer ab Die Werte und Normen von Opfer und Täter, bzw. der Meinungsmacher stimmen nicht überein Konstruktive Selbstregulation in der Gruppe fehlt, bzw. die Gruppe ist zu sehr sich selbst überlassen

17 systemberatung walter minder 30.05.201617 Wie wird ein Kind zum Opfer? Mehr gefährdet in eine Mobbingsituation zu geraten sind Verletzbare Kinder Kinder, die sich schlecht wehren können Kinder, die in irgendeiner Weise auffallen (z.B. Verhalten, „sind anders“) Kinder, die schlecht mit andern spielen können oder stören Kinder, die aggressiv sind und sich schlecht anpassen können Kinder, die in einer andern Entwicklungsphase sind als ihre Klassenkameraden Kinder, die kein „Lobbying“ betreiben können und sich (zu) stark an den Erwachsenen orientieren

18 systemberatung walter minder 30.05.201618 Mobbing tritt eher auf, wenn Unterschiede zwischen den Kindern bekämpft werden Unfaires Verhalten einzelner nicht kritisiert und nicht sanktioniert wird, sondern toleriert oder gar belohnt wird Eine Gruppe unter starkem Druck steht Kein Machtausgleich stattfinden kann (es bestimmen immer dieselben Kinder) Dominante Kinder zur eigenen Stabilisierung ein Kind brauchen, das sie erniedrigen oder an dem sie sich abreagieren können

19 systemberatung walter minder 30.05.201619 Wie wird ein Kind zum Täter? Besteht in der Gruppe eine allgemeine Ablehnung gegenüber dem Opfer kann sich für deren Ausdruck das Täterkind „verantwortlich fühlen“. Kinder, die mit Alltagskonflikten umgehen können und Spannungen im sozialen Bereich als normal (lösbar) erleben, sind wenig gefährdet in eine Täterrolle zu geraten. Kinder, die gewohnt sind, Konflikte mit Macht oder List zu lösen, neigen eher dazu, Täter zu werden. Kinder, die durch familieninterne Spannungen oder Konflikte, mangelnde Betreuung etc. belastet sind, werden schneller zu Täter Kinder, die eigene Verletzungen erlitten haben und diese abwehren, werden schneller zu Täter. Kinder, die ein grosses Bedürfnis nach Mittelpunktstellung, Anerkennung und Macht und ein erhöhtes Aggressionspotential haben, neigen eher dazu, in eine Täterrolle zu geraten.

20 systemberatung walter minder 30.05.201620 Prävention Schule Optimierung der Klassenführung –Gruppeneinteilung ohne Ausnahme fremdbestimmt (nur wenn Ausgrenzung läuft) –Durchsetzen der Regeln des gegenseitigen Umgangs –Abwertungen, Ausgrenzungsversuche und Ausgrenzung deutlich sanktionieren –Stärken des Opfers, bzw. potentieller Opfer –Training im Umgang mit Unterschieden Kontaktaufnahme mit Opfer- und Tätereltern –Separate Gespräche, allenfalls in einem zweiten Schritt ein gemeinsames Gespräch Beizug von Fachperson –Planen einer Intervention gemeinsam mit Schulleitung

21 systemberatung walter minder 30.05.201621 Prävention Elternhaus Familie des Opfers: Bei passiven Opfern: Fördern positiver Sozialkontakte in Vereinen, Sportclubs etc. Lernen sich durchzusetzen und sich zu wehren Lobbying entwickeln „Gespür“ entwickeln, welches Verhalten und welche Aeusserungen wann angebracht sind und was sie bewirken Bei aggressiven Opfern (Täter-Opfer): Fördern positiver Sozialkontakte in Vereinen, Sportclubs etc. Verbesserung der Selbststeuerung und Selbstkontrolle Lernen sich aus Konflikten heraus zu halten „Gespür“ entwickeln, welches Verhalten und welche Äusserungen wann angebracht sind und was sie bewirken

22 systemberatung walter minder 30.05.201622 Prävention Elternhaus Familie des Täters: Fragen an die Eltern: Was fehlt dem Kind? Verbesserung der Selbststeuerung und Selbstkontrolle? Aufmerksamkeit und elterliche Zuwendung: Zeit, Energie, Interesse? Wie erlebt es die Beziehung zu seinen Geschwistern? Steht es unter psychischem oder unter Leistungsdruck, verborgene Ängste? Kann es sich aus Konflikten heraus halten? Braucht es klare Sanktionen und eine klare Haltung der Eltern, bzw. vermehrt Führung seitens der Eltern? Wie ist die Zusammenarbeit mit der Schule?

23 systemberatung walter minder 30.05.201623 Prävention und Intervention Eingespielte oder fortgeschrittene Mobbingsituationen können nur in Kooperation Schule-Elternhaus und Fachpersonen verbessert werden

24 systemberatung walter minder 30.05.201624 Danke für’s Zuhören!


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