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Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Eigenverantwortung aufbauen – utopisch oder möglich? Parallelsession Symposium Medicus Mundi Schweiz Gemeinsam.

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Präsentation zum Thema: "Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Eigenverantwortung aufbauen – utopisch oder möglich? Parallelsession Symposium Medicus Mundi Schweiz Gemeinsam."—  Präsentation transkript:

1 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Eigenverantwortung aufbauen – utopisch oder möglich? Parallelsession Symposium Medicus Mundi Schweiz Gemeinsam für Gesundheit – Community Action for Health, 09.11.05

2 2 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Erfahrungen aus dem gemeindebasierten Projet Intégré de Santé et d‘Activités Mutualistes Cinzana, Region Ségou, Mali

3 3 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Eigenverantwortung und ownership als Voraussetzungen für lokale Verankerung und Nachhaltigkeit (1) Ausgangssituation: Entwicklungsinitiative oder –konzept von „aussen“ angestossen bzw. eingebracht, auch wenn Bedürfnisse von „innen“ kommen und gar explizit formuliert worden sind (im Gegensatz zu selbst angestossenen Initiativen); Lokale Verankerung und institutionelle Nachhaltigkeit von Entwicklungsinitiativen setzt Eigenverantwortung als Ausdruck von ownership seitens der Nutzniesser voraus; Definition von ownership: engl. Ausdruck für Eigentum, Besitz. In der Entwicklungszusammenarbeit aber im Sinne verwendet, dass Nutzniesser sich nicht nur aktiv an einer Massnahme beteiligen, sondern sie zu ihrer eigenen Sache machen, sich dafür verantwortlich fühlen und so auch zukünftig eigenverantwortlich handeln.

4 4 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Eigenverantwortung und ownership als Voraussetzungen für lokale Verankerung und Nachhaltigkeit (2) Beeinflussende Vor- und Rahmenbedingungen: Empowerment (Ermächtigung) der Nutzniesser, z.B. durch –Ausbildung (technisches Wissen, Rechte/Pflichten etc.); –Dezentralisierung politischer Strukturen und öffentlicher Dienste; Einrichtung lokaler Institutionen der Selbstverwaltung; –Delegierung von öffentlichen Aufgaben an die jeweils kleinstmögliche Gesellschaftsebene gemäss des Subsidiaritätsprinzips, z.B. Bereitstellung von Basisdiensten und –gütern (Gesundheit, Bildung);

5 5 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Eigenverantwortung und ownership als Voraussetzungen für lokale Verankerung und Nachhaltigkeit (3) Problem: Voraussetzungen zur Übernahme von ownership oft nicht geschaffen: –Institutionen und Selbstverwaltungseinheiten fehlen bzw. sind nicht funktionell; –Unklare Zuständigkeiten: wer genau soll/muss ownership für was übernehmen? -> Unterschiedliche Verantwortungsebenen (Staat, Region, Distrikt, Gemeinde, Assoziation, Bevölkerung etc.); –Mittel zur Umsetzung nicht vorhanden (Informationen zur Orientierung, technisches Wissen, finanzielle Ressourcen etc.); Ziel: Aufbau von Eigenverantwortung als “transversales” Ziel in die Projektplanung einbauen.

6 6 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Die Gemeinde Cinzana in der Region Ségou – eine exemplarische ländliche Gemeinde in Mali (1) Ca. 32’000 Einwohner (12‘000 Aire de Santé Cinzana) Einkommensquellen sind Hirse-, Sorghum- und Niébé-Produktion, Kleinhandel, vereinzelt Handwerk (Schreinerei etc.) Bevölkerung vornehmlich Bambara, Pheul, Soninké Grossteil Muslime

7 7 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Die Gemeinde Cinzana in der Region Ségou – eine exemplarische ländliche Gemeinde in Mali (2) 2000: Wunsch nach Verbesserung der Gesundheitssituation in Cinzana (Gemeindevertreter) –(Saisonal) fehlende Mittel für Konsultationen und Medikamente (Generika); –Mangelnde Qualität der Gesundheitsdienste (Infrastruktur, Hygiene, Freundlichkeit des Personals); –Frequentationsrate: 0,15 neue Kontakte pro Jahr/Person; –Vernachlässigung der Kinderernährung nach Beendigung der Stillzeit (Kinder zwischen 6 Monaten und 5 Jahren); unzureichende Ernährungshygiene etc.

8 8 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Ziele und erwartete Resultate des Projekts (2001-2005) Projektziel: Verbesserung des Zugangs zu qualitativ höherstehenden (präventiven und kurativen) Basisgesundheitsdiensten. Erwartete Resultate des Projekts: 1.Finanzieller Zugang zu Gesundheitsdiensten ist für ein Grossteil der Bevölkerung der Aire de Santé Cinzana durch Mitgliedschaft in einer lokalen Krankenkasse verbessert; 2.Nutzerrate des lokalen Gesundheitszentrums ist dank verbesserter Qualität der Dienstleistungen deutlich erhöht; 3.Massnahmen zur Bekämpfung der Mangelernährung und Verbesserung der Nahrungs-, Haushalts- und Gemeinschaftshygiene werden von einem Grossteil der erreichten Bevölkerung angewendet.

9 9 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Akteure der Gemeinde und des Projekts Gemeinde Cinzana: Bürgermeister und Gemeinderat, “Gesundheitsrat” (conseil de santé) Trägerorganisation des Gesundheitszentrums Association de Santé Communautaire (ASACO); zuständig für die Aire de Santé Cinzana (ca. 12’000 Einwohner) Gesundheitspersonal des Centre de Santé Communautaire (CSCOM); Gründung von ASACO/CSCOM im Rahmen der Dezentralisierung im Gesundheitswesen Animateurinnen im Rahmen der Massnahmen zur Prävention und Mangelernährung Projektstruktur mit zwei Mitarbeitenden.

10 10 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Krankenkasse Aktivitäten: Ausbildung und Begleitung von Führungspersonal/Dorfantennen, Ausarbeitung von Satzungen/Statuten, Festlegung des Leistungskatalogs/Prämien/Zuzahlung, Ausarbeitung einer sozialen Marketing-Kampagne, Sensibilisierung etc. Ergebnisse: Anzahl Mitglieder und Versicherte: 1160/11‘000 – 10,5%. Gesundheitsdienste Aktivitäten: Neubau des Gesundheitszentrums, neue Ausstattung, Landarzt, Weiterbildung des Personals, Aufbau der stratégie avancée. Ergebnisse: Gesteigerte Nutzungsrate: 0,3 neue Kontakte pro Jahr/Person (Durchschnitt Mali: 0,21). Einige Aktivitäten und bisherige Ergebnisse (1)

11 11 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Prävention „Mangelernährung und Hygiene“ Aktivitäten: –Ausbildung und Begleitung von Dorf-Animateurinnen; –Sensibilisierungskampagnen “Ernährung und Hygiene”; –Verbreitung und lokale Produktion von nahrhafterem Mehl für die Zubereitung von Babybrei; –Medizinische Überprüfung des Ernährungszustandes aller Kleinkinder. Ergebnisse: –Chronische Mangelernährung unter 622 Kleinkindern zwischen 6-24 Monaten von 43,4% auf 28,5% gesenkt; –7‘000 Frauen über 400 Sensibilisierungsveranstaltungen erreicht. Projektphase I endet 2005 (2001-2005); Unabhängige, externe Evaluation im Dezember 2005. Einige Aktivitäten und bisherige Ergebnisse (2)

12 12 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Aufbau von Eigenverantwortung in Cinzana – Erste Schritte und zukünftige Herausforderungen Ausgangsherausforderung: –Richtiges Verorten des Projekts, um keine Parallelstrukturen zu schaffen, die Eigenverantwortung behindern; –Schrittweise Definition der Rollen und Verantwortungsbereiche jedes Akteurs auf Gemeindebene : Bürgermeisteramt, Trägerorganisation des Gesundheitszentrums, Gesundheitspersonal, Krankenkasse, Dorf-Animateurinnen, nationale, regionale und Distriktbehörden, Bevölkerung. Allgemeine Massnahmen: –Einbezug in die Ausgangsplanung und –umsetzung; –Gemeinsame Jahresplanung und Selbst-Evaluierung; –Einrichtung eines comité de pilotage, an dem alle Akteure teilnehmen; Präsentation durch Akteure selbst.

13 13 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Akteure: Bürgermeisteramt und Krankenkasse Bürgermeisteramt/Gemeinde: –Koordination, facilitation, Schlichtung zwischen Akteuren (Beispiel: Qualität der Gesundheitsdienste); –Finanzieller Beitrag (Personalkosten, Motorräder etc.); –Verhandlung mit/Interessenvertretung gegenüber Distrikt (cercle) und Region (z.B. Finanzierung des Gesundheitspersonals über den Fond PPTE) verlangt Unterstützung durch Projektkoordinator. Krankenkasse: –Neuregelungen für Beitrittsbedingungen und Beitragszahlungen; –Einrichtung eines cahier de plainte bzgl. Qualität der Gesundheitsdienste; –Organisationsplan und Definition von Botschaften für Sensibilisierungskampagnen.

14 14 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Akteure: ASACO/CSCOM und Dorf- Animateurinnen ASACO/CSCOM Schwierigkeit: –Erneuerung der Führung (ASACO); –Unzureichende Sensibilisierung; Problem vor allem in ländlichen Gegenden: Abhängigkeit von wenigen, kompetenten Persönlichkeiten, die oft überlastet sind (Mangel an qualifizierten Kräften); Animateurinnen: –zum Teil hoch motiviert, aber abhängig von Einstellungen anderer Frauen und vor allem von Unterstützung der Männer.

15 15 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Akteure: Gesundheitsbehörden und allgemeine Bevölkerung Gesundheitsbehörden: –Aufgabe/Recht auf Prüfung neuer Konzepte und laufender Programme (entspricht dem Konzept des steward - WHO); –Vorbedingung dafür, dass vielversprechende Ansätze und Initiativen in die nationale Gesundheitspolitik und –strategie eingebaut werden können; –Anstrengungen des Projekts, die konstruktive Begleitung (suivi) der Aktivitäten durch Gesundheitsbehörden zu fördern. Bevölkerung: –Diskussionen führen, um Misstrauen gegenüber kollektiven Entwicklungsinitiativen abzubauen und Fragen zu exogenem Konzept zu beantworten; –Verantwortliche durch die Bevölkerung selbst wählen lassen.

16 16 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Schlussfolgerungen und Herausforderungen beim Aufbau von Eigenverantwortung Institutionelle Rahmenbedingungen ausschlaggebend (Dezentralisierung, demokratische Strukturen, politischer Wille der nächst höheren Verwaltungsebene, Selbstverwaltungsinstitutionen, finanzielle Ressourcen etc.); Lokale Machtverhältnisse und Kooperationswille mitentscheidend dafür, wer Eigenverantwortung aufbauen kann und wofür (Region/Distrikt-Gemeinde; innerhalb Gemeinde etc.); Projekt kann als „neutraler“ Akteur helfen, Wissen und Informationen breit verfügbar zu machen; Zulassen von eigenen Lösungsansätzen (z.B. Krankenkasse); Langsamer Prozess, der Diskussionen zulassen muss; Donor-Logik (3- bis 5-Jahreszyklen von Projekten) steht diesem mitunter entgegen; Aufbau von ownership muss als transversales Ziel mitgedacht werden; stufenweise exit strategy sollte Bestandteil sein.

17 Novartis Stiftung für Nachhaltige Entwicklung Mehr Informationen zum Projekt: www.novartisstiftung.com oder alexander.schulze@novartis.com www.novartisstiftung.com


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