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Dr. Martin Winkler Klinik Lüneburger Heide Bad Bevensen

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Präsentation zum Thema: "Dr. Martin Winkler Klinik Lüneburger Heide Bad Bevensen"—  Präsentation transkript:

1 Dr. Martin Winkler Klinik Lüneburger Heide Bad Bevensen
ADHS Dr. Martin Winkler Klinik Lüneburger Heide Bad Bevensen

2 ADHS und Beruf - Was ist ADHS
ADHS und Beruf - Was ist ADHS? - Funktionelle Auswirkungen - Einen Beruf finden ? - Umgang mit ADHS ADHS und Partnerschaft - Emotionen und ADHS - Kommunikation - Aus der Praxis

3 KOMPASS Es geht nicht darum, mehr Fokussierung zu lernen
Es geht nicht um noch mehr Organisationsstrukturen Es geht nicht primär um Zeitmanagement Es geht nicht um Struktur Sie müssen IHREN eigenen inneren Kompass finden und sich danach richten können Sie müssen lernen, sich selbst zu akzeptieren und mit Stärken und Schwächen umzugehen. Sie müssen sich selbst WIRKLICH gut kennenlernen Sie müssen lernen ihr Leben möglichst sicher und planvoll zu lenken. Das ist ordentliche psychische ARBEIT Jennifer Koretzky

4 Der Anfang vor dem Anfang

5 Symptome im Erwachsenenalter - fangen wir doch mal hiermit an
Ressourcen bei ADHS / ADS - Das Leben mit ADHS bzw. mit einem ADHSler ist selten langweilig... Symptome im Erwachsenenalter - fangen wir doch mal hiermit an Kann neue und kreative Lösungen für Probleme finden Stellt sich großen Herausforderungen Anpassungsfähig, kooperativ Abenteurer, leidenschaftlich, lebt außerhalb von engen Grenzen Findet neue Wege zu einem vorgegebenem Ziel Hilfsbereit Ambitioniert – möchte in der Kindheit noch am liebsten „Alles“ werden Künstlerische Kreativität Anziehend – die ADHS-Energie zieht andere Menschen häufig magisch an Sieht das große Ganze Kann in Notfallsituationen und Chaos den Überblick behalten Intuitives Erfassen von Problemen bei anderen Menschen Weiter Fokus – kann mehr sehen und berücksichtigen Kann im Chaos Ordnung gestalten Kann viele Dinge gleichzeitig Kann anderen das Gefühl geben, verstanden zu werden Kann über mehrere Dinge gleichzeitig reden Vielseitige berufliche Karrieren in einem Leben Zentrum der Aufmerksamkeit im Betrieb Kann häufig gut vor anderen Menschen präsentieren oder verkaufen Fühlt sich bei Veränderungen oder Herausforderungen wohl Leidenschaftlich gegenüber anderen und für eine Aufgabe Kann gut Konzeptideen entwerfen Entwickelt sich ständig Leidenschaftlich Kann gut Verknüpfungen herstellen Häufig guter Schriftsteller / Gedichteschreiber Musikalisch Gut in Krisensituationen Tierlieb Sucht möglichst viel Kontrolle und Struktur Kontaktbereit Empathisch und sensibel Unternehmertyp / Gründer Flexibel Typ, den/die man gerne um sich hat Zielorientiert Kann gut andere motivieren Multitaskingfähig Gut im Problemlösen Kann gut in der Öffentlichkeit sprechen (Politiker) Kann andere gut verstehen und auf sie eingehen, empathisch Kann gut Aufgaben delegieren und verteilen Gut in Notfallsituationen Toll beim Brainstorming Humorvoll, manchmal ironisch

6 Guter Geschichtenerzähler Kinder lieben ihn / sie
Pragmatiker bei handwerklichen Dingen Arbeitet hart und oft länger als andere Sucht harmonische Beziehungen zu Familienmitgliedern Hilfsbereit bis zur Selbstaufgabe Ständige Energie und in Action Erfasst schnell den Punkt Fähig zum Hyperfocus Ideenschmiede Kann toll visuell (in Bildern) denken Impulsiv und ohne Angst auch mal eine Abfuhr zu bekommen Initiator von Ideen und Projekten Intelligent Nachtmensch, benötigt nicht viel Schlaf Lernbereit / wissbegierig Kann Dinge mehrdimensional und von verschiedenen Seiten beleuchten Vielseitige Interessen und Begabungen Kann Menschen mit geringem Selbstwertgefühl gut unterstützen Nie gelangweilt Spricht aus, was andere denken Ständig da, wenn man ihn oder sie braucht Optimist Philosophisch und ganzheitlich orientiert Verspielt Pragmatisch Schneller Denker Widerstandsfähig, Stehaufmännchen Kann sich häufig gut anpassen und ist flexibel in neuen Gruppen Spontan Erfolgreich in neuen Projekten und Aufgaben Ist anderen Menschen häufig 2 Längen voraus Unorthodox Entdecker / bereit Risiken einzugehen und viele viele weitere Stärken und positive Eigenschaften, die es wieder zu entdecken gilt...

7 ADHS -Veranlagung www.klinik-lueneburger-heide.de
© Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

8 Werner von Siemens dt. Erfinder (1816-1892)
Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. Werner von Siemens dt. Erfinder ( )

9 R Barkley Nicht Hyperaktivität unterscheidet Erwachsene mit ADHS von „normalen“ Erwachsenen oder Patienten mit anderen Störungen, sondern - Ablenkbarkeit - impulsives Entscheiden - schlechte Exekutivfunktionen Warum sollten also Kliniker und die Öffentlichkeit durch die Beibehaltung der Symptomatik „Hyperaktivität“ in Symptomlisten nur unnötig verwirrt werden?

10 DSM-V (hypothetisch) Ist leicht durch äußere Reize ablenkbar
Entscheidet sich häufig impulsiv Kann eine Aktivität oder Verhalten nicht stoppen, wenn dies angemessen wäre Beginnt eine Sache ohne genau die Anweisung verstanden oder gelesen zu haben Kann bei fremdbestimmten Aufgaben die Ausdauer nicht aufrechterhalten Kann Dinge schlecht in einer vorgegebenen Reihenfolge machen Fährt mit einem Auto schneller / riskanter als Andere Kann schlecht die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder Freizeitaktivitäten halten Kann für sich selber schlecht Aufgaben und Aktivitäten organisieren

11 Emotionsregulation und Impulsivität
Aufmerksamkeits-Steuerung Emotionsregulation und Impulsivität Selbstorganisation und Handlungplanung

12 Aufmerksamkeit / Selbstkontrolle
Erklärungsmodell Aufmerksamkeit / Selbstkontrolle Belohnungssystem Fehlende “Sättigung” Unmittelbare Belohnung Geringe Frustrationstoleranz Mangelnde Inhibibition = Impulskontrolle Reizoffenheit Aufmerksamkeitssteuerung Hohe Stressempfindlichkeit Emotionale Überflutung = mentaler Dauerstress ADHS Sonuga-Barke. Neurosci Biobehav Rev. 2003;27:593. © Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

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14 Steuerungsschwäche ADHS Störung der Regulationsdynamik
Als Aufmerksamkeitsstörung wird ein durch eine Verhaltensdiagnose gekennzeichneter medizinischer Zustand gekennzeichnet, bei dem eine erhebliche Beeinträchtigung der Aufmerksamkeitssteuerung charakteristisch ist. Zusätzlich liegen in vielen Fällen klare Anzeichen von Hyperaktivität und / oder Störungen der emotionalen Regulation – hauptsächlich der Impulskontrolle – sowie der Wahrnehmung und Gedächtnisbildung vor.

15 Selbstorganisation ADHS = Die Lücke zwischen Theorie und Praxis
Nur bei Interesse ist Motivation da Gerade scheinbar einfache Dinge und Aufgaben gelingen mit zunehmender Dauer schlechter Routinen entwickeln sich bedeutend später

16 Störung der Selbststeuerung
ADHS ist genetisch bedingt. Die veränderten neuronalen Netzwerke bedingen in der Wechselwirkung mit Bezugspersonen eine negative Interaktion Prof. Steinhausen, Zürich ADHS-Kinder und Jugendliche entwickeln ein nicht adäquates Niveau der Selbstregulation Sie produzieren im Vergleich zu Peers desselben Alters/ Intelligenzniveau deutlich ernsthafter ausgeprägt als üblich Selbstregulationsschwankungen ADHSler nutzen die neuronalen Netzwerke anders – suboptimal (?)

17 12 Symptome bei Erwachsene
Aufschieberitis, Probleme anzufangen Organisationsdefizit Zu viele Ideen gleichzeitig Leichte Ablenkbarkeit Versagensgefühle, Potential kann nicht umgesetzt werden Ungeduldig Schnell gelangweilt Kurze Aufmerksam-keitsspanne Unruhe, Anspannung Unfähig zur Entspannung Vergesslich Ständig zu spät

18 Innerlich unruhig Aber nicht immer offen sichtbar…

19 Unaufmerksamkeit Kann Anweisungen nicht umsetzen Tagträumereien
Langsam bei Alltagsaufgaben Wird schnell gelangweilt Beginnt Aktivitäten ohne sie zu beenden Vergesslich Kann Inhalt von Büchern sich nicht merken

20 Hyperaktivität Impulsivität
ADHS bleibt als Anlage bestehen, verändert jedoch klinisches Erscheinungsbild bei Erwachsenen Unaufmerksamkeit Hyperaktivität Impulsivität Sichtbare Diagnosekriterien Beeinträchtigung, unterhalb Diagnosekriterien ADHD is recognized as a combination of 3 behavior types: inattention, impulsivity, and hyperactivity DSM-IV characterizes 3 subtypes of ADHD based on the preponderance of these behaviors [Biederman, 1998 p4] Inattentive Hyperactive-impulsive Combined inattentive and hyperactive-impulsive In many patients, hyperactive and impulsive symptomology tend to decrease with age; however, inattention is persistent throughout the lifespan [Biederman1998 p5, 7-8] Hyperactive-impulsive subtype occurs with the lowest frequency and in the youngest patients The inattentive subtype is most commonly recognized in older adults, but can occur at all ages The combined subtype occurs most frequently [Biederman, 1998 p4-5] “Normal” Kindheit Pubertät Erwachsene 60%-80% 50-60% © Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

21 Konformität Leistung Konformität Unabhängige Non-Konformisten Streber
Unbemerkte Mitläufer Angepasste Stille Außenseiter Konformität

22 Fehlende Orientierung…
Ich vermute, daß meine Magersucht und mein schlechtes Filtersystem irgendwie im Zusammenhang stehen. Die Unfähigkeit wichtige und unwichtige Informationen zu trennen, die lange Leitung / Auffassungsgabe und die Vergesslichkeit bewirkt, dass ich mich hilflos fühle und immer alle Leute fragen muss, das wiederum bewirkt eine gewisse Abhängigkeit. Ich merke zunehmend, daß ich nicht in der Lage bin mein Leben selbst zu organisieren. Ich fühle mich überfordert von all der Flut von Aufgaben, die das tägliche Leben an mich stellt und ich kann viele Dinge nicht umsetzen. Chaos im Kopf und Reizüberflutung sind die Folge und Zukunftsängste. Ich habe Angst älter zu werden.

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24 Weiss Functional Impairment Scale
Familie Alltagsfertigkeiten Ausbildung und Beruf oder Schule / Studium Selbstbild / Selbstwertgefühl Sozialleben Risikoverhalten

25 Alltagsfertigkeiten Gestörtes Essverhalten z.B. kein Frühstück keine gemeinsamen Mahlzeiten Essen vor dem Fernseher Heisshungerattacken abends Frustessen Essen wird vergessen Kein Durst (oder nur Kaffee…)

26 Routinen Unsystematische Handlungen ->
Braucht viel zu lange für Routine- Tätigkeiten

27 Hotel Mama Rechtzeitige Vorbereitung auf „Selbstständigkeit“
Autonomie-Abhängigkeits-Konflikt -> ADHSler überschätzen sich in ihrer Selbstständigkeitsentwicklung erheblich, klagen aber andere für Fehler an …

28 Selbstbild – fehlende Selbstwirksamkeitserwartung
Pessimistisch, negative Sicht der Dinge External locus of control Selbst-zentrierter Wahrnehmungsstil Chaotisches Lebensstil Nicht strukturiert / desorganisiert Introvertiert ADHS ist auch eine Soziale Integrationsstörung

29 Die Familie leidet Unfähigkeit zum Perspektivenwechsel
Bedürfnisse gegenüber Familie werden nicht richtig abgewogen Andere müssen Aufgaben übernehmen Viel Spannungen, wenig gemeinsamer Spaß Angst vor Kontrollverlust bei Aggressionen

30 Es sind immer die Anderen

31 Was braucht ein ADHSler?
Strukturierung Positive Kontakte (Mentoren) Medienkompetenz = Fernsehen, Videospiele, Internet abschalten Ausreichender Schlaf Regelmässige Ernährung Bewegung Notfallkoffer für Rückschläge und Veränderungssituationen

32 Was fehlt mir …

33 Was brauchen Jugendliche mit ADHS (nach Neuhaus)
Einen roten Faden (!) in allen Lebensbereichen hilfreiche Strukturen, Strategien und wertschätzende Unterstützung (aber nicht Ausnutzen der Eltern oder Bezugspersonen)

34 Vorbilder Ein positives Modell… wie man als Erwachsener mit ADHS umgehen kann Humorvoll, syndromtypische Probleme meistern

35

36 Klare Kommunikation kurze Sätze keine langen Diskussionen positiv Ausdrücken, was man erwartet frühzeitiges Ankündigen von neuen Aufgaben und Erwartungen

37 Sinnvollen Umgang mit Gefühlen keine emotionellen Spitzen nicht auf Nörgeln eingehen Im Hier und Jetzt bleiben Auszeit später Konflikt klären

38 Strukturen einhalten Konsequenzen, keine Strafen Auszeit Sandwich- Methode konstruktive Dinge ansprechen Kritik Ermunterung Klare Konsequenzen überlegen

39 Üben und Vormachen… Hilfen beim Aufbau von neuem Verhalten sehr kurzfristiges Feedback Orientierungsreaktion non-verbal

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41 Stressbewältigung ADHSler fühlen sich in Stress-Situationen „wohl“
Können aber schlecht mit Alltagsstressoren umgehen Fühlen sich leicht „überwältigt“ von scheinbar simplen Anforderungen und Entscheidungen Haben keine systematischen Problembewältigungsstrategien

42 Schwierigkeiten und Potentiale 5)
Hypersensibilität Jähzorn, Impulsivität und Ungeduld Albernheit Ablenkbarkeit Starke Intuition große Energiereserven Humor / kann sogar vor dem Burn-Out bewahren wenn der Stress zu groß wird Mehrspuriges Bewusstsein Feinfühlig, Gespür für den richtigen Zeitpunkt, Instinkt Verletzte Gefühle kraftvolle zielgerichtete Attacken, schnelles Handeln, Gelegenheiten blitzartig nutzen, sofortige Reaktion auf Situation (die andere noch nicht einmal durchschaut haben) Explodieren, sich aus einer Situation nach der anderen verdrücken Witze reißen oder sich über andere lustig machen, um vom Problem der eigenen Überforderung/Überanstrengung abzulenken Schlagfertigkeit, heitere Seite der Situation sehen können, über jene Dinge lachen, die nicht zu ändern sind, dem Gefühl der Hilflosigkeit die Schärfe nehmen Auf mehreren Ebenen gleichzeitig denken, reden und handeln können, in Abläufen am Arbeitsplatz Muster erkennen können Was hat man verpasst, während man mit den Gedanken woanders war?

43 Die ADS-Typen im Beruf Extrovertiertes ADS Tätigkeiten im Verkauf,
Meist herrlicher Sinn für Humor Ist impulsiv und offen Extrovertiertes ADS Liebt Publikum Wirkt verbal als auch körperlich hyperaktiv Dramatisch, ausdrucksstark und sehr kontaktfreudig Lädt sich zur gleichen Zeit mehr auf, als zehn Leute schaffen können Tätigkeiten im Verkauf, in hoch riskanten Berufen, in der Unterhaltungsbranche. Werden häufig Unternehmer.

44 Die ADS-Typen im Beruf Introvertiertes ADS Häufig Handwerker,
Impulsiv und sensibel, was jedoch nicht immer gleich festzustellen ist. Introvertiertes ADS Denken eher über Dinge nach, als dass sie Dinge tun. Still, aber dabei innerlich rastlos. Häufig Handwerker, Künstler, Mechanisches Talent oder Technikfreaks. Betreuer und Helfer. Leute, die gern im Freien sind.

45 Die ADS-Typen im Beruf Stark strukturiertes ADS Militär, Buchhaltung,
Sehr bestimmend Extrem fokussiert Stark strukturiertes ADS Neigen dazu, anderen die Schuld zu geben. Braucht Strukturen Wenn sich nur ein Element ihrer Struktur verändert, können sie ausrasten, in Rage geraten und ein Chaos anrichten Beziehungen und Kompromisse fallen schwer. Militär, Buchhaltung, Linienpiloten. Tätigkeiten, bei denen es auf Details und eine stark strukturierte Umgebung ankommt.

46 ADHS, Suchtverhalten und der Arbeitsplatz
ADHS erkennen Arbeitsbedingungen anpassen Steigerung der Produktivität Weniger Suchterkrankungen Weniger suchtbedingte Ausfälle „ win – win „ - Situation

47 Integratives Therapiekonzept
Training von Alltagsfertigkeiten Pharmakotherapie Stimulantien / Atomoxetin Therapeutisch geführtes Unterstützungssystem und die ADHS-Besonderheiten VERSTEHENDE Bezugspersonen Spezifischer Psychotherapieprozess für ADHS und komorbide Störungen Auch in mehrgleisig angelegten stationären Therapieprogrammen - die typischerweise aus dem medizinischen Monitoring/der Behandlung während der Symptomaufgabe - dem spezifischen Psychotherapieprozess und dem therapeutisch geführten Unterstützungssystem Essgestörter und damit verstehender Mitpatienten, bestehen wird der 4. Therapiebaustein, die Esstherapie oft noch als das Stiefkind behandelt und kommt im stationär betreuten Wohnen und ambulanten Rahmen oft noch kaum vor © Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

48 7 Schritte zum Erfolg Machen Sie Dinge, die sie gut können. Vergeuden Sie nicht Zeit damit Dinge tun zu müssen, die sie nicht können (Das haben Sie in der Schule schon genug gehabt) Delegieren Sie Dinge, die Sie nicht können Nutzen sie ihre Kreativität Seien Sie gut genug organisiert um ihre Ziele zu erreichen Nehmen Sie den Rat von Menschen an, denen Sie vertrauen. Halten Sie den Kontakt zu einigen engen Freunden Leben Sie mit ihrer positiven Seite Ned Hallowell, 2005

49 Neuro-kognitiver Ansatz der Rehabilitation
Funktionelles Verständnis von ADHS Optimierung der kognitiven Funktionen = Pharmakotherapie Ressourcenorientierte Bewältigungsstrategien und Umgebungsveränderungen unter Einbeziehung der Angehörigen / soziales Umfeld Kognitive Therapie / Neubewertung Neue Fertigkeiten erlernen und trainieren Psychotherapeutische Behandlung der komorbiden Störungen / Selbstwertproblematik / Interaktionsstörung Sozialberatung © Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

50 Mastering Your Adult ADHD (Safren, Perlman, Sprich)
Psychoedukation und Einführung Beteiligung der Familienangehörigen Organisation von mehreren Aufgaben Problemlösetraining Organisation von Papierarbeit Geringe Aufmerksamkeitspanne und Ablenkbarkeit Anpassung der Umgebung Kognitives Modell der ADHS Konstruktivere Gedanken Wiederholung Fertigkeiten im Umgang mit Aufschieben Rückfallprophylaxe

51 Fertigkeiten Aufschieberitis
Organisation und Planung Aufgabenliste Aufgaben in Teilaufgaben unterteilen Prioritäten Problemlösetraining TRIAGE und Ablagesystem Umgang mit Ablenkungen Aufgaben an Aufmerksamkeitsspanne anpassen Ablenkungs-Stop Ablenkungen entfernen Wichtige Dinge an eigenem Platz Ablenkungen erkennen („Mache ich was ich tun soll?“) Kognitive Strategien Protokoll von negativen Gedanken Typische „Denkfehler“ bei ADHS Konstruktive Selbstaussagen üben Aufschieberitis

52 Soziale Kompetenz Kontrolle von Wut und Frustrationen
Akzeptanz einer Autorität Schlechte Beziehungen zu Gleichaltrigen Probleme der familiären Interaktion Hochrisikoverhalten Widerstand gegen Versuchungen Anders sein….

53 Hyperaktivität Körperliche Bewegung ermöglichen
Wechsel zwischen Sitzen und Stehen Pausen einplanen Sport und Gymnastik nutzen Mitschreiben oder Zeichnen während Besprechungen Wechsel der Arbeitsorte

54 Ablenkbarkeit Einzelbüro oder Nutzung von leerstehenden Besprechungsräumen Visuelle Timer als Ablenkungsstop Computer aus Kompatible Kollegen suchen Stimulierende Atmosphäre schaffen Hintergrundkulisse (Lüfter, weisses Rauschen)

55 Ablenkbarkeit Störquellen wie Klingeln, Durchgangsverkehr etc. beseitigen Ausreichend Schlaf und Bewegung Pünktlichkeit und feste Zeitstrukturen trainieren Pausen einplanen und einhalten Schreibtisch 15 Minuten vor Dienstschluss aufräumen

56 Coaching Sich kennenlernen Handlungsschritte festlegen
Aufgaben definieren Selber können Erfolg überprüfen © Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

57 SGB IX umsetzen §1 Behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen
§5 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben wie berufsorientierende Assessments Teil- und Vollqualifizierung bis zur 2 jährigen Umschulung behindertengerechte Arbeitsplatzgestaltung

58 Hier die Tagesportion einer Patientin mit einem BMI von 12 bei stationärer Aufnahme
© Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

59 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. www. klinik-lueneburger-heide
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! © Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

60 ADHS und Partnerschaft

61 Liebe macht blind Liebe erfüllt im psychiatrischen Sinne die Kriterien des Wahns Man(n) / Frau sieht alles rosa-rot

62 Die positiven Seiten Kreativ in kleinen Dingen
Spontan - macht das Leben spannend Loyal (nicht immer = treu) Empathisch und fürsorgend Intuitives Verstehen Interessant

63 ADHS und Beziehung Impulsivität : Handeln ohne zu Denken
Suche nach Nervenkitzel Provokation zur Stimulation Vergesslichkeit bei Verabredungen Schlechte Kommunikation Mangel an Ordnung / Organisation Geringe Ausdauer Dinge zu erledigen

64 Unrealistische Träume
All you need is love… Ich habe meinen Traumpartner gefunden Ich verstehe seine / ihre Probleme Es war mein Fehler Wenn er nur Medikamente nehmen würde, wäre ALLES anders Kinder würden uns zusammenschweissen

65 Die Paarbeziehung

66 Aneinander vorbei reden

67 Identitätssuche

68 Emotionale Überflutung
Reizüberempfindlichkeit Rasche Erregung, langsame Normalisierung Emotionen, Gedanken und Handlungen überfluten Mädchen mit ADHS -> nicht selten Selbstverletzungen „Aussteigen“ bei unpassender Ansprache

69 Validieren von Gefühlen
Empathie und Verständnis Bestätigung Positives Feedback Gemeinsames Erkunden statt Unverständnis Deutungen / Analysen Schuldzuweisungen Spekulationen

70 AD/HS Affektive Labilität

71 Gefühlsregulation Intermittierende Dysphorie
Überschiessende emotionale Reaktionen Exlodierende Spannung Kurze reaktive depressive Symptome oder Angst Geringe Stresstoleranz

72 Affektlabilität Gekennzeichnet ist durch Wechsel zwischen normaler und niedergeschlagener Stimmung sowie leichtgradiger Erregung. Die niedergeschlagene Stimmungslage wird vom Patienten häufig als Unzufriedenheit oder Langeweile beschrieben. Die Stimmungswechsel dauern Stunden bis maximal einige Tage (hat das Verhalten bereits zu ernsthaften oder anhaltenden Schwierigkeiten geführt, können sie sich ausdehnen). Im Gegensatz zur „major depression“ (endogene Depression) finden sich kein ausgeprägter Interessenverlust oder somatische Begleiterscheinungen. Die Stimmungswechsel sind stets reaktiver Art, deren auslösende Ereignisse zurückverfolgt werden können. Gelegentlich treten sie aber auch spontan auf. Aus Leitlinien der DGPPN zu ADHS im Erwachsenenalter © Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

73 Mandelkern „Umschmeicheln“ der Amygdala
Emotionale Überflutung verhindern Syndrom der Extreme „Makro – Weitwinkel“ Stressempfindlichkeit Emotionale Regulationsstörung bei Frauen durch hormonelle Schwankungen noch erschwert

74 Funktionelles Verständnis von ADHS
Abbau von Selbstvorwürfen und Erwartung des Scheitern Entwicklung eines funktionellen Verständnisses Abbau von rigiden / nihilistischen Einstellungen und Aufbau von konstruktiven Verhalten -> sich der Herausforderung ADHS stellen

75

76 Erwachsen werden…

77 Therapie und Selbstbewusstein

78 Burnout

79 Co-Abhängig?

80 Gelegenheiten…

81 Kommunikations-training
bei ADHS

82 Ausdrücken positiver Gefühle
Positive Gefühle und damit verbundene Erlebnisse werden nicht als bedrohlich erlebt Das gegenseitige Mitteilen positiver Gefühle hat auch für den Angesprochenen einen belohnenden Charakter und erhöht die Motivation, sich nett und konstruktiv zu verhalten

83 Ziel Sich direkt äußern
Die positiven Aspekte des Zusammenlebens wieder verdeutlichen „Ich-“Gebrauch Konkretes Verhalten ansprechen und direkt darauf beziehen Mit eigenen Worten zusammenfassen

84 Wie macht man das ? Blickkontakt suchen = Gesprächspartner anschauen
Ihm genau beschreiben, was mir gefallen hat Ihm sagen, wie ich mich dabei gefühlt habe Üben, d.h. es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

85 Aktives Zuhören die Fähigkeit zuzuhören und das Gesagte auch tatsächlich aufzunehmen An der Meinung des Anderen Interesse signalisieren Sprecher anschauen Ihm durch Rückmeldung wie Kopfnicken, „ja“, „aha“ Aufmerksamkeit bekunden Bei Unklarheiten nachfragen Das Gehörte zurückmelden

86 Bremse ! Zur Vermeidung von Eskalationen (Streit) kommt dem „aktiven Zuhören“ eine ganz entscheidene Rolle zu : Durch die Regel, zuerst die Äußerung des Sprechers zusammenzufassen, wird das Gespräch gebremst. Sofortige Gegenreaktionen wie Gegenkritik, Rechtfertigung oder Ablehnung werden vermieden.

87 Äußern von Wünschen Wünsche kann man nicht von den Augen ablesen
Die eigene Erwartung kann manchmal überhöht sein bzw. nicht unausgesprochen von einer anderen Person erkannt werden

88 Konstruktives Mitteilen von Wünschen
Gesprächspartner anschauen Ihm genau beschreiben, worum ich ihn bitte Ihm sagen, wie ich mich dabei fühle Bitte mit Worten wie „ich würde mich sehr freuen, wenn Du“ beginnen oder unterstützen

89 Spezifisches Ausdrücken von negativen Gefühlen
Die mangelnde Fähigkeit negative Gefühle oder Kritik auszudrücken, führt oft zu spannungsreichen Auseinandersetzungen Häufig geht dem bereits eine Vielzahl von negativen Vorerlebnissen voraus bis die emotionale Geladenheit immer grösser geworden ist und in einem Streit entladen wird

90 Ausdruck von negativen Gefühlen
Gesprächspartner anschauen, fest und bestimmt sprechen Ihm / ihr genau beschreiben, was mir mißfallen hat Ihm / ihr sagen, wie man sich dabei gefühlt hat Ihm / ihr einen Vorschlag machen, wie er / sie dies in Zukunft vermeiden könnte

91 Lernen, etwas nicht zu beachten
Mit den Augen und der Stimme Konfrontation vermeiden Wegschauen, Tonfall und Lautstärke senken Aus der Situation gehen Aussagen wie „Ich weiss, was du von mir willst, aber ich könnte auch…“ Eine Alternative anbieten, die die Bedürfnisse aller abdeckt

92 Tempo Die richtige „innere Geschwindigkeit“ finden
Sex funktioniert nur, bei einer Startgeschwindigkeit zwischen 20 und 100 „Hypo“ unter 10, „Hyper“ über 200? -> Ich hatte immer das Gefühl, mein Mann fährt Fahrrad und ich muss zu Fuß gehen…

93 Literatur ADHS das kreative Chaos Dr Walter Beerwerth
Lass mich, doch verlass mich nicht Cordula Neuhaus

94 Wirkung von Stimulanzien
Präsynaptisches Neuron Amphetamine blockieren v v Dopamin- speicher Cytoplasmatisches Dopamin CNS stimulant medications, such as methylphenidate and amphetamines, modify neurotransmission at the synaptic junction. Neurochemically, methylphenidate is thought to block the reuptake of noradrenaline and dopamine into the presynaptic neurone and increase the release of these monoamines into the extraneuronal space1, stimulating neuronal activity. Amphetamines enhance dopamine release and block its reuptake. 1. CONCERTA® Package Insert. Mountain View, CA: ALZA Corporation, 2000. Amphetamine blocks reuptake Dopamin Transporter Methylphenidat blockiert Wiederaufnahme Synapse Wilens T, Spencer TJ. Handbook of Substance Abuse: Neurobehavioral Pharmacology. 1998; © Dr. med. W. Wünsch-Leiteritz September 2005

95 Methylphenidat-Präparate
Ritalin Medikinet Equasym MPH-Hexal Ritalin SR Medikinet retard Ritalin LA 50 % akut 50 % Retard Equasym retard 30 % akut 70 % Retard Concerta 22% sofort 78% „verzögert“

96 Mögliche Nebenwirkungen
Appetitminderung Kopf- und Bauch-schmerzen Puls- und Blutdruck-erhöhung Innere Unruhe Schlafstörungen (?) Schwindel Übelkeit Kognitive Beeinträchtigungen (über 1 mg /kg KG) Depressive Verstimmung bei Überdosierung Vegetative Blässe Ggf. Tic Psychotische Reaktionen bei Überdosierung Rebound-Effekt : Unruhe bzw. ADHS-Symptome am Ende der Wirkdauer des MPH


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