5.Fachtagung der BAG der PsychologInnen im SPZ, Maulbronn,

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 Präsentation transkript:

Stellenwert neuropsychologischer Diagnostik für die psychologische Arbeit am SPZ 5.Fachtagung der BAG der PsychologInnen im SPZ, Maulbronn, 18.06.2010 PD Dr. Ulrike Gleißner Kinderneurologisches Zentrum Bonn U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Stellenwert der Neuropsychologie in der SPZ-Arbeit Hoch bei Kindern mit ZNS-Schädigung Niedrig bei Kindern ohne ZNS-Schädigung U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

? blabla ZNS Kognitive Leistung Was ist Neuropsychologie? U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Was ist Neuropsychologie? ZNS Verhalten/Erleben U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Frontalhirnsyndrom Phineas Gage 1848 Bildquellen: Jack and Beverly Wilgus U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

bzw. von Hirnschädigung In der klinischen Kinderneuropsychologie werden Auswirkungen von Hirnfunktionsstörungen bzw. von Hirnschädigung auf die kognitive und psychische Entwicklung von Kindern untersucht. Kognitive und psychische Variablen werden quantifiziert - nicht nur beschrieben U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Intelligenz in der NP als Hintergrundfunktion! Kognitive Funktionsbereiche einer neuropsychologischen Untersuchung Gedächtnis Räumlich-konstruktive Funktionen Sprache Aufmerksamkeit Exekutivfunktionen Wahrnehmung und Motorik Intelligenz in der NP als Hintergrundfunktion! U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Fall 1 Standardwerte U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Fall 1 Standardwerte Wissen wir aber, dass er vor dem Hintergrund einer Lernbehinderung in fast keinem Leistungsbereich durchschnittliche Ergebnisse erzielt, nehmen wir es nicht als Hinweis auf eine fokale Funktionsstörung, welche die Sprachbereiche betrifft, Sondern interpretieren dies als diffuse Funktionsminderung. U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Fall 2 Standardwerte U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Fall 2 Standardwerte U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

NP wichtig bei der Diagnostik Was wir nicht kennen, das erkennen wir auch nicht!!! Foto von: http://www.starfish.ch/photos U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Verbaler Lern- und Merkfähigkeitstest (VLMT) Liste B Lernen + freier Abruf ½ Stunde R e k o g n i t D G 7 6 1 2 3 4 5 Trommel Vorhang Glocke Schule Kaffee Eltern auer Nase Garten Mond Hut Truthahn Farbe Fluß Tisch Förster Vogel Berg . Helmstaedter, Lendt & Lux, 2001 U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Diagnostikum für Cerebralschädigung (DCS-R) Lernen und freier Abruf ½ Stunde R e k o g n i t 1 2 3 4 5 Urspr. Lamberti und Weidlich, Revidierte Form U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Rekognition auf Zufallsniveau Patient N.J. Ergebnisse in längerfristigen deklarativen Gedächtnistests Verbalgedächtnis (VLMT) 15 J. 16 J. 17 J. Abruf im 1. Durchgang 6 9 7 Abruf im 5. Durchgang 8 9 8 Abruf nach Interferenz 1 3 2 Abruf nach 30 Minuten 0 0 0 Bildhaftes Gedächtnis (DCS-R) Abruf im 1.Durchgang 1 1 1 Abruf im 5. Durchgang 1 1 1 Rekognition auf Zufallsniveau U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Entwicklungsamnesie (Vargha-Khadem et al. 1997) Patient N.J. Besuch der Regelschule (Hauptschulabschluss) Altersentsprechendes semantisches Wissen (AW, Wortschatz, Gemeinsamkeiten finden) Allgemeinbildung gut Ereignisse des öffentlichen und privaten Lebens werden gut erinnert Alltagsgedächtnisprobleme Gedächtnisprobleme bestehen seit frühester Kindheit (Kindergarten) Benötigt Hilfe von Mitschülern, um Klassenzimmer und Sitzplatz zu finden Vergisst Aufträge Findet den Weg auf Station nicht Entwicklungsamnesie (Vargha-Khadem et al. 1997) U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

MRT (Patient N.J.): bilaterale Hippokampussklerose nach perinataler Hypoxie Macht man bei diesen Patienten eine Bildgebung (links frontale, rechts transversale Schnittführung) , so findet sich eine bilaterale Hippocampussklerose, die häufig wie auch bei N.J. auf eine frühe, hier perinatale Sauerstoffunterversorgung zurückgeht. Parahippokampale Strukturen sind intakt. Ein solches Bild kann also organisch bedingt vorkommen, im Gegensatz z.B. zur selektiven retrograden autobiographischen Amnesie, also dem selektiven Verlust biographischer Gedächtnisinhalte, der m.W. immer einen psychodynamischen aber keinen hirnorganischen Hintergrund hat. Quelle: Klinik für Epileptologie Bonn U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Patientin E.B. Missbrauch? 4jähriges Mädchen beginnt unappetitliche Dinge in den Mund zu stecken, greift fremden Männern in der Einkaufsschlange an den Po, gebärdet sich aggressiv, ist im Kindergarten nicht mehr führbar. Missbrauch? Mit dem Wissen, dass das Mädchen eine ausgedehnte Dysplasie im linken Temporallappen und epileptische Anfälle zunehmender Häufigkeit hat, verändert sich die Interpretation (Klüver-Bucy-Syndrom). Postoperativ schlagartige Besserung der Symptome Ein zweites Beispiel (Klüver-Bucy-Syndrom? Britta Ehret): 4jähriges Mädchen beginnt unappetitliche Dinge in den Mund zu stecken, greift fremden Männern in der Einkaufsschlange an den Po, gebärdet sich äußerst aggressiv und ist im Kindergarten nicht mehr führbar. Was ist los? KLICK Ohne Hintergrundwissen könnte man durchaus an Reaktionen auf Missbrauch denken.KLICK Mit dem Wissen, dass das Mädchen eine ausgedehnte Fehlbildung im linken Schläfenlappen und epileptische Anfälle zunehmender Häufigkeit hat, verändert sich die Interpretation und man sieht, dass die Symptome einem Klüver-Bucy-Syndrom ähneln Bei diesem Syndrom, benannt nach Heinrich Klüver und Paul Bucy die das Syndrom bei Affenexperimenten erzeugten, zeigen sich bei beidseitiger TL-Schädigung Hypersexualität, Hyperoralität, eine starke Tendenz auf visuelle Stimuli zu reagieren, und fehlende Angst und Furcht. Aufgrund der Unhaltbarkeit des Zustandes wurde das Mädchen schon frühzeitig operiert (normal wartet man bei so kleinen Kindern nach Möglichkeit ab, damit sich das Hirn weiterentwickeln kann und die Dysplasiegrenzen deutlicher werden), es wurde anfallsfrei und die Verhaltensauffälligkeiten besserten sich schlagartig. Beidseitiges Temporallappensyndrom (engl.: Bilateral Temporal Lobe Disorder) genannt, (auch mit unbelebten Objekten), zu starken oralen Tendenzen (alles greifbare mit dem Mund zu untersuchen), Änderung der Ernährungsgewohnheiten, zur Reaktion auf alle Reize (Selektion entfällt somit), eine Hypermetamorphose (zur visuellen Agnosie (Störung des Erkennens) und zum völligen Fehlen von Emotionen und emotionalen Reaktionen (), Gemütsruhe . Die Affen nahmen sogar Schlangen in die Hand. U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Befundung ist mehr als Testdiagnostik Ein Test ist höchstens so gut, wie derjenige der ihn durchführt und interpretiert! Informationsquellen: Verhaltensbeobachtung Krankheits- und Sozialanamnese (Ein Funktionsdefizit sagt nichts über seine Ursache) Elternangaben (KOPKI 4-6, KOPKIJ) Lehrereinschätzung (Netzwerkarbeit) U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

KOPKIJ (Gleissner et al. Nervenarzt 2006) KOPKI 4-6 in Vorbereitung N dies KOPKIJ (Gleissner et al. Nervenarzt 2006) KOPKI 4-6 in Vorbereitung An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass zu dem Elternfragebogen „KOPKIJ“ von Michael Lendt und mir, den ich in einem Artikel im Nervenarzt 2006 mit Normen und allem Drum und Dran zur Verfügung gestellt habe, und der verschiedene kognitive Bereiche wie Sprache, Gedächtnis, Aufmerksamkeit etc. abfragt, aktuell eine Version für Kindergartenkinder im Alter von 4-6 Jahren durch Gitta Reuner, Matthias Krause und mich in Arbeit ist und irgendwann demnächst erscheinen wird. (Diese Einschätzung korreliert, wie ich zeigen konnte, bei spezifischen Funktionen recht gut mit den testdiagnostisch erhobenen Daten, der Fragebogen ist objektiv und befriedigend reliabel. Er kann im zeitlich knapp bemessenen klinischen Alltag die Fremdanamnese sinnvoll vorbereiten, ergänzen und vertiefen und zur Validierung der Testergebnisse dienen.) U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Aus Springer & Deutsch “Linkes Rechtes Gehirn”, 1998 Linkshemisphärische Sprachdominanz/Split Brain Von: http://fc.units.it/ppb/neurobiol/neuroscienze Aus Springer & Deutsch “Linkes Rechtes Gehirn”, 1998 U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Veränderung der funktionellen Hirnorganisation durch Schädigung: Linkshemisphärische Epilepsie „Crowding-Effekt“ Gleissner et al. Epilepsy Research 2003 U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

NP ist wichtig für die Diagnostik NP ist wichtig für die Behandlung Hebel der Behandlung wird angesetzt an: Umgebung: Erziehungs-/Trennungsberatung, Begleitung der Behinderungsverarbeitung, Marte Meo Video-Interaktionsbeobachtung Passung zwischen Anforderungsumwelt und Möglichkeiten des Kindes: Umschulung, Rückstellung, Kindergartenwechsel Psyche des Kindes: Psychotherapie Fähigkeiten des Kindes (Ziel: Kompensation oder Training von Fähigkeiten): Frühförderung, Lerntherapie, Medikamente Neuropsychologisches Wissen ist also wichtig im diagnostischen Prozess, aber auch für die Wahl der Behandlungsmethoden. Ich habe mir mal erlaubt, die Behandlungsmethoden danach zu unterteilen, wo sie ansetzen, wobei sich die verschiedenen Möglichkeiten nicht unbedingt ausschließen. Prinzipiell kann der Hebel angesetzt werden an der Umgebung, Dazu gehören z.B. Erziehungs- oder Trennungsberatung, Begleitung der Behinderungsverarbeitung, die Behandlung von Interaktionsstörungen z.B. nach Marte Meo etc.. Der Hebel kann aber auch an der Passung zwischen Anforderungsumwelt und Möglichkeiten des Kindes angesetzt werden z.B. durch Umschulung, Rückstellung oder Kindergartenwechsel. Durch Psychotherapie wird an der Psyche des Kindes angesetzt. An den Fähigkeiten des Kindes direkt anzusetzen, z.B. durch Frühförderung, Lerntherapie oder Medikamente zu versuchen, Schwächen zu kompensieren oder Fähigkeiten zu trainieren, macht vor allem dann Sinn, wenn man hirnorganische Ursachen annehmen kann. U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Vergleich SPZ - Epileptologie Patienten sind Weniger beeinträchtigt Leichter zu untersuchen! Es gibt viel weniger Patienten mit Intelligenzminderung stark ausgeprägten Aufmerksamkeitsstörungen Verhaltensauffälligkeiten Bunte Klientel mit überraschenden Leistungsmustern! Ich habe früher fast ausschließlich mit Patienten mit hirnorganischer Erkrankung gearbeitet und habe beim Wechsel ins SPZ festgestellt, dass SPZ-Patienten … (Rodenburg 2005 Meta-Analyse CBCL, VA bei gesunden Kindern < 10%, chron.Erkr. 20%, aktive Epilepsie 30-50%). Wobei man dazu sagen muß, dass ich viele Kinder mit schweren Epilepsien hatte. Im SPZ ist die Klientel wesentlich bunter. Ich als Neuropsychologin sehe sicher durch eine andere Brille als die Kollegen! Es ist gut, verschiedene Brillen im Regal zu haben und den Blick nicht nur auf die hirnorganische Verursachung zu legen, aber der Blick durch die Brille der Neuropsychologie kann hilfreich sein. Wer nur einen Hammer hat, … Sie werden im ganzen Vortrag sicher gemerkt haben: Neuropsychologie ist nicht mit Testdiagnostik gleichzusetzen, sondern impliziert eine gewisse Denkweise. Wer nur einen Hammer hat, für den erscheint jedes Problem wie ein Nagel. U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

FAZIT Neuropsychologie im SPZ wichtig bei einer Subgruppe von Patienten (ZNS-Schädigung/Erkrankung) für Wahl der Tests Differentialdiagnostik Wahl der Behandlung Intelligenztests eher sekundär, Teilleistungstests primär relevant! U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! U. Gleißner 5.BAG Fachtagung Maulbronn 18.06.2010