Innere vs äußere Handlung

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 Präsentation transkript:

Innere vs äußere Handlung 1.2 Kooperation Innere vs äußere Handlung innere Handlungen (nur äußere Handlungen (auch von von Akteuren selbst erfahrbar) anderen erfahrbar) z.B.: z.B.: Nachdenken sich bewegen Planen einen Gegenstand bearbeiten Entscheiden etwas schreiben Komponieren sich ausdrücken um innere Handlungen anderen erfahrbar zu machen, bedarf es der Kommunikation

Handlung - Interaktion - Kooperation Handlung := Zielgerichtetes Verhalten Ein Plan oder ein Ziel müssen erkennbar sein. Sie sind bei der Ausführung der Handlung nicht bewusstseinspflichtig. A B Handlung dient einem Ziel, das sich als Produkt oder ermöglichte Folgehandlung repräsentiert. !Folgehandlung als Ziel Plan ! Produkt als Ziel

Arbeit Arbeit:= Handlungen, die letztlich darauf abzielen, etwas hervorzubringen (Gebrauchswerte, Dienstleistungen), das aus ökonomischer Sicht einen austauschbaren Wert darstellt.

Bestandteile von Arbeit Arbeitshandlung, Plan, Arbeitsgegenstand, -mittel, Ergebnisbewertung, Qualifikation, Handelnder, organisatorische Einbettung. Organisation Arbeitender Managerment Plan Qualifikation Arbeitsmittel !Zielhandlung motivieren !Arbeits- gegenstand Belohnen Bewerten Arbeitshandeln Bewerten x

Interaktion Interaktion:= äussere Handlungen verschiedener Akteure (A,B,...) wechseln sich ab. UND beim einzelnen Akteur (A) wechseln sich solche Handlungen, die vom anderen Akteur (B) abhängig sind, mit solchen ab, die von ihm (B) unabhängig sind. Interaktion ist aufgrund dieser Definition zielgerichtet.

Kooperation arbeitswissen- volkswirt- schaftlich schaftlich Verschiedene Arten der Interaktion: Konflikt, Konkurrenz, Kooperation Kooperation: Die Form der Arbeit vieler, die an demselben Produktionsprozess oder in verschiedenen, aber zusammenhängenden Produktionsprozessen planmässig neben- oder miteinander arbeiten. volkswirt- schaftlich Zusammenarbeit zwischen meist wenigen, rechtlich, wirtschaftlich selbstständigen Unternehmungen zur Steigerung der gemeinsamen Wettbewerbsfähigkeit arbeitswissen- schaftlich soziologisch ...five specific elements - goal-directed behaviour - rewards for every participant - distributed responses - coordination - social-coordination

Kooperation vs. konkurrierende Interaktion  auch Kooperation kann Konflikte enthalten R1 R2 Konkurrierende Interaktion contribution of R2 R1 of R1 R2 Kooperation contribution of R1 contribution of R2

Kooperation R1 R2 Kooperation contribution of R1 contribution of R2 Vertrauen R1 R2 (soziale) Koordination Belohnung Kooperation Koordinierende Absprache contribution of R1 contribution of R2 Gemeinsames Ziel gemeinsame Ressourcen

1.3 Verhältnis von Kooperation, Koordination und Kommunikation Kommunikation zur Koordination der Kooperation Kooperation zwecks Verständigung Meta-kommunikative Koordination

Koordination [nach Malone] Zuordnung von Zielen, Aktivitäten und Akteuren zueinander und Managen der mit den Zuordnungen gegeben Abhängigkeiten Abhängigkeit zwischen Aktivitäten kann anhand gemeinsamer Entitäten (Objekte) analysiert werden. Abhängigkeiten können als Vorbedingung analysiert werden.

Arten von Abhängigkeiten Objekt Beispiel für Management Vorbedingung Ergebnis einer Aktivität, das von einer anderen benötigt wird Abfolgen festlegen, Informationsflüsse festlegen gemeinsame Ressource Die Ressource, die von mehreren benötigt wird Zuordnung Simultane Aktivitäten Zeitslots, in denen mehrere Aktivitäten stattfinden Synchronisierung zu produzierende Teile Entscheidung bzgl. Auftrag Kunden Informations- verteilung

Koordination Abhängigkeiten zwischen Aufgaben Art der Abhängigkeit Koordinationsmechanismus Aufgaben haben ähnliche Ergebnisse Ergebnisse ähneln sich Doppelarbeit identifizieren Aufgaben verschmelzen oder eine auswählen überlappen sich über ein gemeinsames, einvernehmliches Ergebnis verhandeln konfligieren Auswahl einer Aufgabe

Koordination Abhängigkeiten zwischen Aufgaben Art der Abhängigkeit Koordinationsmechanismus Aufgaben haben gemeinsamen Input teilbare Ressource nicht teilbare Ressource Konflikte sichtbar machen Ressourcennutzung terminlich planen nicht wiederverwendbar Auswahl einer Aufgabe Ergebnis einer Aufgabe ist Input einer anderen verträglich Abfolge festlegen Nutzbarkeit des Output sichern Ressourcenfluss steuern Konflikt Aufgaben neu strukturieren Konfliktlösende Aufgabe hinzufügen

Organisationsorientierte Koordination nach HOLT Koordination ist der dynamische Aspekt von Organisation Koordination koppelt Aktivität mit Räumen (Sub-Aktivitäten, (Sub-Räume, Schnittstellen) Schnittstellen) z.B.: Gebäude, Büros Konferenzen Koordination muss konfligierende Aktivitäten integrieren (z.B. Ausführung und Überprüfung)

Kritischer Diskurs zu den Grenzen und Möglichkeiten von Koordination Winograd vs. Suchmann Koordination bedarf der Typisierung und Darstellung von Aktivitäten und Plänen Formalisierung bedeutet Disziplinierung (entgegen der menschlichen Natur) Lösungsperspektiven sorgfältig selektieren,welche Organisation bzw. ihre Teile einer Koordination mittels Formalisierung bedürfen Partizipation der Betroffenen an der Formalisierung Anpassung und Re-Interpretation der formalen Darstellung

McGrath – Eigenschaften von Gruppen I Gruppen: komplexe, intakte soziale Systeme, die mit vielfältigen, voneinander abhängigen Funktionen & Projekten befasst sind und in die Umgebung eingebettet oder mit ihr gekoppelt sind. Vier Arten von Aktivitäten - Zielfindung - Mittel auswählen - Wahl der „Policy“ - Zielerreichung Diese Aktivitäten stellen sich nicht als Phasen dar, sondern sind miteinander verwoben. Komplexe Muster des Umgangs mit Zeit - zeitliche Abfolge von Aktivitäten - Zuordnung von Zeiträumen zu Aktivitäten - „Einspielen“ von Synchronisation

McGrath – Eigenschaften von Gruppen II 5. typische Zeitkonflikte - Verwechselungen im Zeitplan - Zeitkonflikte, klassische - Knappheit von Zeit Zu jeder Zeit ist eine Hauptaufgabe der Gruppe identifizierbar. Die Bedeutung von Handlungen hängt vom situativen Kontext der Gruppe ab. finding (?)  storming  norming performing

Bestimmungselemente von Gruppen nach McGrath 84 Umgebung (Physikalische, technische und sozi-kulturelle Eigenschaften) Gruppe Interaktion mit anderen Interaktions- muster biologische, soziale & psychologische Eigenschaften Beziehungsmuster Handlungs- muster Aufgabenausführung Muster des Umwelteinflusses

Literatur – zu den Grundlagen Sillince, John A. A. (1996): A Model of Social, Emotional an Symbolic Aspects of Computer-Mediated Communication within Organizations. In: CSCW Vol 4. 1995. Kluwer AcademicPub. 1996 S. 1-32. Ungeheuer, Gerold (1982): Vor-Urteile über Sprechen, Mitteilen, Verstehen. In: Ders. (1987): Kommunikationstheoretische Schriften 1. Aachen: Rader. S. 229-338 Herrmann, Thomas (1991): Die Bedeutung menschlicher Kommunikation für die Kooperation und Gestaltung computergestützter Gruppenarbeit. In: Oberquelle, Horst (Hrsg.): Kooperative Arbeit und Computerunterstützung. Stand und Perspektiven. Göttingen; Stuttgart: Verlag für angewandte Psychologie: 1991. (#11471). S. 63-78.

Literatur- zu den Grundlagen (weiterführend) Schulz von Thun, Friedemann (1983): Miteinander reden: Störungen und Klärungen. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. Watzlawick, Paul; Beavin, Janet H.; Jackson, Don D. (1974): Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. Bern, Stuttgart, Wien: Hans Huber Malone, Thomas W. (1990): What is Coordination Theory and how can I help design cooperative work Systems? In: CSCW 90 Proceedings, Oct. S. 357-370 Kraut, R.E.; Fish, R.S.; Root, R.W.; Chalfonte, B.L. (1990): Informal Communication in Organizations: Form, Function and Technology. In: Baecker (1993): Readings in Groupware and computer-supported Cooperative Work. Morgan Kaufman. S. 145-199

Literatur- zu den Grundlagen (weiterführend) McGrath, J.E. (1984): Human Behaviour in Groups and Organiszations. A Typology of Tasks. Methods for the study of Groups. In: Baecker (1993): Readings in Groupware and computer-supported Cooperative Work. Morgan Kaufman. S. 145-199 Winograd, Terry (1994): Categories, Disciplines, and Social Coordination. In: Computer Supported Cooperative Work (CSCW) 2/1994. S. 191-197.