Stärkung von Widerstandsfähigkeit bei Kindern

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Stärkung von Widerstandsfähigkeit bei Kindern - Resilienz -

Resilienz (Widerstandsfähigkeit) bei Kindern - Welche Aufgabe kommt Eltern und Fachkräften zu und wie können sie Kinder stärken?

Definition von Resilienz Resilienz bezeichnet die psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen gegenüber biologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken, d.h. die Fähigkeit, erfolgreich mit belastenden Lebenssituationen umzugehen. Resilienz meint damit den „Prozess, die Fähigkeit oder das Ergebnis erfolgreicher Adaptation angesichts herausfordernder oder bedrohender Umstände im Sinne psychischen Wohlbefindens und/oder effektiver Austauschbeziehungen mit der Umwelt“ (Masten, Best & Garmezy, 1990).

Das Phänomen der Resilienz impliziert zwei Kriterien: (1) es muss eine signifikante Bedrohung für die kindliche Entwicklung gegeben sein (hoher Risiko-Status, schwerwiegendes Lebensereignis oder Traumata) (2) eine erfolgreiche, positive Anpassung und Bewältigung dieser widrigen Lebensumstände (d.h. Abwesenheit psychischer Störungen sowie Erwerb und Erhalt altersangemessener Fähigkeiten und Kompetenzen).

Vulnerabilität versus Resilienz Vulnerabilität bezieht sich auf die Prädisposition eines Kindes, verschiedene Erlebens- und Verhaltensstörungen zu entwickeln. Resilienz bezieht sich dagegen auf die Abwehr von maladaptiven Reaktionen trotz risikoreicher Lebensumstände.

Resilienz bedeutet: (1) eine positive, gesunde Entwicklung trotz hohem Risiko-Status (z.B. chronische Armut, elterliche Psychopathologie), (2) beständige Kompetenz unter extremen Stressbedingungen (z.B. elterliche Scheidung, Wiederheirat eines Elternteils), (3) die positive bzw. rasche Erholung von traumatischen Erlebnissen (z.B. Tod eines Elternteils, Krieg, Gewalt in der Familie).

Resilienz ist: 1. ein dynamischer Prozess, kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal 2. eine variable Größe (Resilienz kann über Zeit und Situationen hinweg variieren), 3. das Ergebnis individueller und sozialer Faktoren (transaktionaler Prozess zwischen Kind und Umwelt). Resilienz bezeichnet ein multidimensionales, kontextabhängiges und prozessorientiertes Konstrukt.

Zentrale Kennzeichen des Resilienzparadigmas (1) Das Konzept der Resilienz legt den Fokus auf die positive Bewältigung von Risikobedingungen und - situationen; es interessieren nicht mehr nur Anpassungs- und Bewältigungs“probleme“ (= salutogenetische Perspektive); damit verbunden ist eine stärkere Betonung primärer Prävention. (2) Das Konzept der Resilienz hat keine Defizitperspektive, sondern orientiert sich an den Ressourcen und Stärken jedes einzelnen Kindes. (3) Das Resilienzparadigma beinhaltet die Sichtweise vom Kind als „aktiven“ Bewältiger und Gestalter seines Lebens.

Risikofaktoren kindlicher Entwicklung Frühgeburt und Geburtskomplikationen Niedriger sozioökonomischer Status/ chronische Armut Elterliche Trennung und Scheidung/ chronische Konflikte familiäre Disharmonie Arbeitslosigkeit der Eltern Elterliche Psychopathologie Verlust eines Geschwisters oder Freundes Wiederheirat eines Elternteils (Stiefvater oder Stiefmutter) Sehr junge Eltern: Elternschaft vor dem 18. Lebensjahr Ernste und häufige Erkrankungen in der Kindheit Väterliche Abwesenheit/ alleinerziehender Elternteil Inhaftierung eines Elternteils Außerfamiliäre Unterbringung von schlechter Qualität

Traumatische Erlebnisse Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen Kriegs- und Terrorerlebnisse, politische Gewalt Gewalttaten (z.B. Geiselnahme, Entführung, Überfall, Gewalt in der Familie) Beobachtete Gewalterlebnisse (z.B. Zeuge eines Mordes) Sexueller Missbrauch und körperliche Misshandlung Schwere (Verkehrs-)Unfälle Tod oder schwere Erkrankung eines bzw. beider Elternteile Diagnose einer lebensbedrohenden Krankheit

 Vulnerabilität vs. Resilienz Zusammenfassung: Risiko- und Schutzfaktoren in der kindlichen Entwicklung Risikofaktoren Schutzfaktoren Phasen erhöhter Vulnera-bilität Belastungen Ressourcen Bilanz: Belastungen vs. Ressourcen Entwicklungsprognose des Kindes:  Vulnerabilität vs. Resilienz

Resilienzmodelle: Zusammenwirken von Risiko- und Schutzfaktoren Modell der Kompensation Modell der Herausforderung Schutzfaktoren-Modell Modell der Kumulation

Modell der Kompensation (1): Haupteffekt-Modell Risikofaktor(en) Entwicklungs- ergebnis Schutzfaktor(en) verschlechternde Wirkung verbessernde Wirkung

Schutzfaktoren-Modell Interaktions-Modell (1): Schutzfaktor als risiko-unabhängiger Moderator Risikofaktor(en) Entwicklungs- ergebnis Schutzfaktor(en) direkte Wirkung moderierende Wirkung

Interaktions-Modell (2): Schutzfaktor als durch das Risiko aktivierter Moderator Risikofaktor(en) Entwicklungs- ergebnis Schutzfaktor(en) („Airbag“) direkte Wirkung moderierende Wirkung aktivierender Effekt

Modell der Herausforderung

Modell der Kumulation

Resilienz Charakteristika des Resilienzkonzepts 2. Das Risiko- und Schutzfaktorenkonzept als zentrale Konzepte der Resilienzforschung 3. Von der Defizitorientierung zur Ressourcenorientierung 4. Bedeutung der Resilienzforschung für die familiäre Erziehungspraxis 5. Der Resilienzansatz als Bestandteil elterlicher Erziehung

Entwicklung des Kindes und Charakteristika des Resilienzkonzepts 1. Entwicklung des Kindes und Charakteristika des Resilienzkonzepts

Geschlechtsspezifische Wirkung risikomildernder Faktoren (Petermann et al., 1998) Kleinkind(1.-2.Lj.) - Umgängliches Temperament Mittlere Kindheit (2.-10.Lj.) - (nonverbale) Problemlösefertigkeiten Rollenvorbild einfühlsamer Eltern Jugendalter - Hohe Selbstachtung - Internale Kontrollüberzeugung - Realistische Bildungsziele

Geschlechtsspezifische Wirkung risikomildernder Faktoren (Petermann et al., 1998) Jungen Kleinkind(1.-2.Lj.)- Höheres Bildungsniveau der Eltern Positive mütterliche Interaktion Familiale Stabilität Mittlere Kindheit (2.-10.Lj.) Emotionale Unterstützung durch die Familie Anzahl der Kinder in der Familie Anzahl Erwachsener außerhalb des Haushalts, mit denen das Kind gerne verkehrt Jugendalter Vorhandensein eines Lehrers als Mentor oder Rollenvorbild Regelmäßige Aufgaben und Verantwortung im Familienalltag

Protektive Faktoren des Kindes (1) Positive Temperamentseigenschaften Selbstwirksamkeitsüberzeugungen Hohes Selbstwertgefühl Selbstvertrauen/ positives Selbstkonzept Fähigkeit zur Selbstregulation Internale Kontrollüberzeugung Problemlösefähigkeiten Intellektuelle Fähigkeiten Realistische Einschätzung der Umwelt

Protektive Faktoren des Kindes (2) Hohe Sozialkompetenz (Kontaktfähigkeit, Empathie, Verantwortungsübernahme) Aktives und flexibles Bewältigungsverhalten (z.B. Fähigkeit, soziale Unterstützung zu mobilisieren) Talente, Interessen und Hobbies Lernbegeisterung und schulisches Engagement Glaube/ Religiosität Optimistische/ zuversichtliche Lebenseinstellung (Kohärenzgefühl) Kreativität und Sinn für Humor

Protektive Faktoren in der Familie (1) Mindestens eine stabile Bezugsperson Emotional positives, unterstützendes und strukturierendes Erziehungsverhalten (autoritativer Erziehungsstil) Familiärer Zusammenhalt, Stabilität und adäquate Kommunikation in der Familie Hoher sozioökonomischer Status Hohes Bildungsniveau der Eltern Harmonische Paarbeziehung der Eltern Unterstützendes, familiäres Netzwerk

Protektive Faktoren in der Familie (2) Kompetente Eltern, welche: - Modelle positiven Bewältigungsverhaltens darstellen - Zugang zu Bildung und Wissen ermöglichen - die Fähigkeiten und Leistungen des Kindes wertschätzen, angemessenes Verhalten des Kindes positiv verstärken, dem Kind Aufmerksamkeit schenken - hohe, aber realistische Erwartungen an das Kind haben - mit dem Kind konstruktiv kommunizieren - dem Kind vorlesen bzw. mit dem Kind lesen (Förderung des Spracherwerbs und der Sprachkompetenz).

Protektive Faktoren des sozialen Umfeldes Kompetente und fürsorgliche Erwachsene außerhalb der Familie (z.B. Großeltern, Verwandte, Nachbarn) Ressourcen auf kommunaler Ebene (z.B. Familien- zentren, Beratungsstellen, medizinische Vorsorge- einrichtungen) Vorhandensein prosozialer Rollenmodelle, Normen, Werte Gleichaltrige, zu denen positive Beziehungen aufgebaut werden können Positive Erfahrungen in den Bildungseinrichtungen

der Bildungseinrichtungen Protektive Faktoren der Bildungseinrichtungen Lehrer/ Erzieher als positive Rollenmodelle Klare Regeln und Strukturen Hoher, aber angemessener Leistungsstandard/ wertschätzendes Erziehungsverhalten, positive Verstärkung der Leistungen und Anstrengungsbereitschaft des Kindes Möglichkeiten der Partizipation und des kooperativen Lernens Fokus auf der Förderung von Selbstwertgefühl, persönlicher Verantwortungsübernahme, Selbstwirksamkeit und Problemlösefähigkeiten Zusammenarbeit mit dem Elternhaus Unterstützende Beziehungen zu den Peers und Lehrern/ Erziehern

Pädagogische Maßnahmen zur Förderung von Resilienz (Joseph, 1994): dem Kind helfen, spezifische Fähigkeiten zu entwickeln dem Kind helfen, Interessen und Hobbies zu entwickeln dem Kind helfen, soziale Kompetenz zu entwickeln und soziale Beziehungen aufzubauen dem Kind helfen, Verantwortung zu übernehmen dem Kind helfen, effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln das Kind ermutigen, positiv und konstruktiv zu denken dem Kind helfen, sich erreichbare Ziele zu setzen das Kind bedingungslos wertschätzen dem Kind ein „resilientes Vorbild“ sein.

Ein Arbeitsmodell vom Selbst Selbsteinschätzung Einstellungen über sich selbst Selbstwirksamkeit Erwartungen an die eigene Kompetenz 2. Glaubenssystem  Ich bin kompetent  Ich trage Verantwortung Glaubenssystem  Ich bin wertvoll  Ich werde geliebt Zentrale Erziehungsfragen  Ich bin wertvoll Wird das, was ich mache oder sage, meinem Kind verdeutlichen, dass ich es als wertvolle Person empfinde und respektiere?  Ich werde geliebt Wird das, was ich mache oder sage, meinem Kind verdeutlichen, dass ich es liebe? Zentrale Erziehungsfragen  Ich bin kompetent Wird das, was ich mache oder sage, meinem Kind dabei helfen, sich als kompetent und wirksam zu erfahren?  Ich trage Verantwortung Wird das, was ich mache oder sage, meinem Kind dabei helfen, Verant-wortung für sein eigenes Verhalten zu übernehmen?

Selbsteinschätzung Erfolgreiche Menschen: Sie zeichnen sich durch ein gemein-sames Charakte-ristikum aus: Sie sind äußerst produktiv, d.h. sie tragen in hohem Maße zu ihrer eigenen Entwicklung sowie zur Entwicklung ihrer Gemeinde und der ganzen Gesellschaft bei. Produktive Menschen: Sie haben eine hohe Selbstein-schätzung. Sie sind verantwor-tungsbewußt, kontrolliert, ausdauernd, haben ein gutes Vorstellungs-vermögen und sind effizient bei der Suche nach Problemlösungen. Zudem sind sie responsiv, was die Bedürfnisse anderer Menschen betrifft. Selbsteinschätzung Produktivität wird durch positive Selbstein-schätzung gefördert sowie durch die Fähigkeit, mit Verände-rungen und besonderen Anforderungen effektiv umzugehen. P:\gem\deg\selbsteinsch 1

Selbsteinschätzung Unter Selbsteinschätzung verstehen wir die persönliche Einschätzung, wie fähig, wertvoll und erfolgreich wir uns halten. Bei Kindern zeigt sich ein niedriger Grad an Selbsteinschätzung z.B. in dem Charakteristikum der Unsicherheit. Das Kind ist neidisch auf die Leistungen anderer Kinder, stark abhängig von den Ansichten und Meinungen Erwachsener, selbstzentriert und rigide in sozialen Interaktionen. Solche Kinder sind weniger ausdauernd, leichter zu frustrieren und geben eher auf als selbstsichere Kinder. Kinder mit einer positiven Selbsteinschätzung sind stärker selbstmotiviert, selbstsicherer, ausdauernd, verantwortungsbewußt und weisen eine positive Einstellung bezüglich Fehlern auf. Sie richten ihre Energie auf selbstgesetzte Ziele aus, die sie auch in der Regel erreichen. Sie erfreuen sich einer allgemeinen Beliebtheit in der Gruppe, was wiederum ihre Selbsteinschätzung verstärkt.

„Unbedingte positive Wertschätzung“ Selbsteinschätzung „Unbedingte positive Wertschätzung“ nach Carl Rogers Dadurch soll dem Kind vermittelt werden, dass es schlichtweg aufgrund seiner Existenz geliebt wird. An diese Form der Wertschätzung ist folglich keine Bedingung geknüpft. Der Begriff der „unbedingten positiven Wertschätzung“ basiert auf folgenden Überlegungen: Positive Wert-schätzung vermittelt dem Kind das Gefühl, geliebt und wertvoll zu sein Geliebte Kinder befürchten nicht negative Bewertungen oder Fehler. Das Kind kann sich neuen Zielen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zuwenden Bedingungslose Liebe und Wertschätzung stellen einen Schutzfaktor für das Kind dar

Natürlich ist es für das Kind auch wichtig, von seinen Erziehern und Eltern ebenso angemessenes Feedback über die eigenen Schwächen zu erhalten. Dies sollte sich jedoch auf eine ganz bestimmte Leistung oder ein ganz bestimmtes Verhalten beziehen, nicht auf das Kind an sich. Bei der bedingten positiven Wertschätzung wird das Kind für eine bestimmte Erwartung belohnt und es fühlt sich nur solange wertvoll, wie es diese Erwartung erfüllt. Die Folge davon ist, daß das Kind nur noch Dinge tut, die für andere „akzeptabel“ sind und zögert, sich neuen Wagnissen zu stellen, um eine mögliche Zurückweisung nicht erleben zu müssen. Den Grad an Akzeptanz, welcher dem Kind mit der unbedingten positiven Wertschätzung vermittelt wird, benötigt es von mindestens einer Person zu jedem Zeitpunkt im Leben.

Förderung positiver Selbsteinschätzung Pädagogische Maßnahmen zur Förderung von positiver Selbsteinschätzung beim Kind 01) Das Kind bedingungslos wertschätzen. 02) Dem Kind zu Erfolgen verhelfen und dabei produktives Feedback geben. 03) Das Kind zur Selbständigkeit erziehen. 04) Dem Kind helfen, soziale Fertigkeiten zu entwickeln. 05) Das Kind ermutigen, positiv zu denken. 06) Dem Kind Bedürfnisaufschub lehren. 07) Dem Kind ein positives Modell darstellen.

Selbsteinschätzung Bis zum achten Lebensjahr entwickeln Kinder Kompetenz zur Selbsteinschätzung in fünf wichtigen Bereichen: Schulische Kompetenz Physische Erscheinung Sportliche und künst-lerische Fähigkeiten Soziale Akzeptanz Verhaltens-führung Grundlegende Formen der Selbsteinschätzung bilden sich in der frühen Kindheit. Sie basieren auf eigenen Erwartungen sowie der eigenen Meinung, wie uns andere Menschen bewerten. Erzieher, Eltern und Gleichaltrige vermitteln starke Erwartungen und Bewertungen, welche die Entwicklung der Selbstwirksamkeit stark beeinflussen können. Bestimmte Aspekte der Selbsteinschätzung sind demnach abhängig von sozialen Standards und Zielsetzungen der Gruppe, in welcher sich das Kind befindet.

PÄDAGOGISCHE ANREGUNGEN EIN RESILIENTER ANSATZ IM UMGANG (1) MIT MÄRCHEN, GESCHICHTEN UND LIEDERN, (2) MIT WETTBEWERB, FEHLERN UND VERSAGEN UND (3) MIT VERLUSTEN UND KRISEN

Ausweitung bisheriger Perspektiven und pädagogischer Ansätze Traditionelle Perspektive der Risiko-Faktoren tritt zurück zugunsten der Schutz-Faktoren-Perspektive 2. Ein Empowerment- bzw. Kompetenz-Ansatz anstelle defizitorientierter Ansätze 3. Stärkere Betonung von Primärprävention

Ausweitung bisheriger Perspektiven und pädagogischer Ansätze Stärkere Betonung von Primärprävention auf zwei Ebenen: a) der individuellen Ebene und b) der Beziehungsebene

Grundlage für die Gestaltung von Bildungs-prozessen in hoher Qualität Welche Vorstellungen von Entwicklung gibt es?1 Endogenistische Theorien: Selbstentfaltungsansatz Kind passiv Umwelt passiv Selbstgestaltungstheorien: Selbstbildungsansatz Kind aktiv Umwelt passiv Exogenistische Theorien: (kooperativer) Vermittlungsansatz Kind passiv Umwelt aktiv Grundlage für die Gestaltung von Bildungs-prozessen in hoher Qualität Interaktionistische Theorien: Ansatz der Ko-Konstruktion Kind aktiv Umwelt aktiv 1) Einteilung nach: Montada, L.. (2002). Fragen, Konzepte, Perspektiven. In Rolf Oerter & Leo Montada (Hrsg.), Entwicklungspsychologie (5. Auflage, S. 3-53). Weinheim: Beltz.

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Als lernmethodische Kompetenzen bezeichnen wir ... ... Kompetenzen, die den Erwerb von Wissen fördern, indem beim Lernen soziale und individuelle Formen von Metakognition und Selbst-steuerung eingesetzt werden.

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Inhalte Struktur der Inhalte Lernprozess Ziel formulieren Selbstverständlich Erscheinendes als Ziel Inhalte Struktur der Inhalte Lernprozess

der Lernprozess Rekapitulation der Inhalte u. des Lernprozesses z.B. anderen Gruppen erzählen und erklären der Lernprozess

Evaluation Lernkonzepte 40% 60% 80% 10% 80% Projektende tun wissen 40% 60% Projektbeginn Projekt-kinder Vergleichs-kinder tun wissen 80% 10% 80% Lernkonzepte