Epidemiologie Prävention und Bekämpfung

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FRAGEN ZU FALLBEISPIEL 2
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Kolditz, Martin; Ewig, Santiago
 Präsentation transkript:

Epidemiologie Prävention und Bekämpfung Legionellosen Epidemiologie Prävention und Bekämpfung

Erreger

Epidemiologie

Epidemiologie 6.000-10.000 Legionella-Pneumonien pro Jahr (BRD) Dritthäufigste Ursache ambulant erworbener, im Krankenhaus behandelter Pneumonien

Reservoir Süßwasser, Risikobereich 25-55°C Vermehrung intrazellulär in Protozoen

Infektionsweg Einatmen kontaminierter Aerosole Trinken kontaminierten Wassers (nur bei abwehrgeschwächten Patienten) Keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung

Klinik Klassische Legionellose Pontiac-Fieber

Diagnostik Kultur aus Trachealsekret Antigennachweis im Urin

Therapie Klassische Therapie: Erythromycin Neueres Mittel der Wahl: Azithromycin oder Clarithromycin Alternativ: Ciprofloxacin oder Levofloxacin Zusätzlich bei schwerem Verlauf: Rifampicin

Prävention Verminderung einer Verkeimung warmwasserführender, aerosolbildender Systeme durch sanitärtechnische Regelungen Limitierung von Aerosolkontakten Weiterbildungsmaßnahmen

Outbreak-Management Infektionsquelle identifizieren Gesundheitsamt informieren Wassersysteme dekontaminieren Risikogruppen identifizieren

Fallszenario 1 (2003)

Fallszenario 1 (2003) 24. Juli 39-jährige Patientin, starke Raucherin, mit Mattigkeit und leichtem Fieber; wird beim Hausarzt vorstellig.

Fallszenario 1 (2003) 24. Juli 39-jährige Patientin, starke Raucherin, mit Mattigkeit und leichtem Fieber; wird beim Hausarzt vorstellig. 31. Juli Nach starker Verschlechterung des Zustandes Einweisung in die Uniklinik Ulm mit hohem Fieber. Rö-Thorax + Antigennachweis (Urin) + PCR  Diagnose: Legionellen-Pneumonie

Fallszenario 1 (2003) 24. Juli 39-jährige Patientin, starke Raucherin, mit Mattigkeit und leichtem Fieber; wird beim Hausarzt vorstellig. 31. Juli Nach starker Verschlechterung des Zustandes Einweisung in die Uniklinik Ulm mit hohem Fieber. Rö-Thorax + Antigennachweis (Urin) + PCR  Diagnose: Legionellen-Pneumonie 1. August Institut für Mikrobiologie und Hygiene Ulm meldet Nachweis von Legionella spp. an Gesundheitsamt Ulm.

Fallszenario 1 (2003) 24. Juli 39-jährige Patientin, starke Raucherin, mit Mattigkeit und leichtem Fieber; wird beim Hausarzt vorstellig. 31. Juli Nach starker Verschlechterung des Zustandes Einweisung in die Uniklinik Ulm mit hohem Fieber. Rö-Thorax + Antigennachweis (Urin) + PCR  Diagnose: Legionellen-Pneumonie 1. August Institut für Mikrobiologie und Hygiene Ulm meldet Nachweis von Legionella spp. an Gesundheitsamt Ulm. Suche nach Infektionsquelle: Haushalt der Patientin? Patientin übernachtete 19./20. Juli in einem Sportheim.

Fallszenario 1 (2003) 24. Juli 39-jährige Patientin, starke Raucherin, mit Mattigkeit und leichtem Fieber; wird beim Hausarzt vorstellig. 31. Juli Nach starker Verschlechterung des Zustandes Einweisung in die Uniklinik Ulm mit hohem Fieber. Rö-Thorax + Antigennachweis (Urin) + PCR  Diagnose: Legionellen-Pneumonie 1. August Institut für Mikrobiologie und Hygiene Ulm meldet Nachweis von Legionella spp. an Gesundheitsamt Ulm. Suche nach Infektionsquelle: Haushalt der Patientin? Patientin übernachtete 19./20. Juli in einem Sportheim. Nachweis von 15.500 KBE Legionellen / 100 ml in Dusche des Sportheims  Duschverbot, Dekontamination  keine weiteren Erkrankungen.

Fallszenario 1 (2003) 24. Juli 39-jährige Patientin, starke Raucherin, mit Mattigkeit und leichtem Fieber; wird beim Hausarzt vorstellig. 31. Juli Nach starker Verschlechterung des Zustandes Einweisung in die Uniklinik Ulm mit hohem Fieber. Rö-Thorax + Antigennachweis (Urin) + PCR  Diagnose: Legionellen-Pneumonie 1. August Institut für Mikrobiologie und Hygiene Ulm meldet Nachweis von Legionella spp. an Gesundheitsamt Ulm. Suche nach Infektionsquelle: Haushalt der Patientin? Patientin übernachtete 19./20. Juli in einem Sportheim. Nachweis von 15.500 KBE Legionellen / 100 ml in Dusche des Sportheims  Duschverbot, Dekontamination  keine weiteren Erkrankungen. 12. August Patientin aus stationärer Behandlung entlassen, weitere antibiotische Therapie durch Hausarzt.

Fallszenario 2 (2002/3)