Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie

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 Präsentation transkript:

Vorlesung: Einführung in die Pädagogische Psychologie Heutiges Thema: Erziehung Was haben wir bisher besprochen: Beziehung als wichtiges Element der Lernumgebung Bezogen auf das Kleinkindalter:  Lerninhalte  Möglichkeiten für Eltern, ihr Kind zu unterstützen

Erziehung A Einflussnahme B indirekt oder direkt zielt auf kurzfristige Veränderung zielt auf nachhaltige Veränderung bewirkt ungezielt nachhaltige Veränderung Eingreifen Erziehung i.e.S. Sozialisation

Unterschiedliche Blickwinkel auf das Thema Erziehung Alltagsverständnis von Erziehung Theoretische Konzepte der Erziehung Empirische Herangehensweise an Erziehung

Alltagsverständnis von Erziehung Impulskontrolle Werte Sozialverhalten Was wird durch Erziehung verändert? Gefühlsregulation Selbstbewußtsein Lernhaltung Ausdauerbereitschaft

Wo endet Erziehung, wo beginnt Sozialisation? Erziehung ist ein kleiner Ausschnitt des Interaktionsgeschehens zwischen Eltern und Kind, und zwar derjenige,  der einseitig von den Eltern auf das Kind gerichtet abläuft  mit der Intention der Eltern, das Kind nachhaltig zu verändern Was wirkt an Erziehung? Oder: Wann wirkt Erziehung?

Konzepte von Erziehung Erziehungskonzepte stehen im Kontext der Gesellschaft und haben sich daher im Laufe der Geschichte sehr gewandelt: Kind als kleiner Erwachsener (Mitte des 19. Jhd.) Das triebgesteuerte, unkontrollierte Kind Das Kind als Black-Box Das gute Kind Heute herrscht allgemein die Haltung vor, dass eine „gute Mischung aus Kontrolle und Freiheit“ die sinnvollste Erziehungspraktik ist.

Empirische Herangehensweisen an Erziehung Forschung zu Erziehungsstilen beruht auf der Annahme der Stabilität im erziehungsbezogenen Erleben und Verhalten von Eltern Existenz von allgemein beschreibbaren Unterschieden zwischen Eltern, die mittels Fragebögen erfasst werden können

Forschung zu Erziehungsstilen Unterscheidung von 4 Erziehungsstilen (n. Baumrind) autoritärer Typ  einseitiges Durchsetzen elterlicher Vorstellungen unter Einsatz von Machtmitteln autoritativer Typ  Verständnis und klare Erwartungen hinsichtlich eines reifen Verhaltens seitens des Kindes, Einhaltung von Regeln, Unterstützung von Selbständigkeit, offene Kommunikation permissiver Typ  tolerante, aktzeptierende Haltung gegenüber Wünschen des Kindes, wenig Regeln, Forderungen, Kontrolle und Bestrafung indifferenter Typ  minimale Zeit und Aufwand für das Kind

Forschung zu Erziehungsstilen Itembeispiele für die Subskalen autoritärer und autoritativer Erziehungsstil aus dem Kinder-Fragebogen zu elterlichen Erziehungsstilen (n. Steinberg) autoritärer Typ  Meine Eltern wollen, dass ich ihnen gehorche. Meine Eltern sagen häufig: „Das wirst Du verstehen, wenn Du erwachsen bist“. autoritativer Typ  Meine Eltern kennen meine Freunde. In meiner Familie machen wir oft etwas zusammen, das Spaß macht. Ich kann darauf zählen, dass meine Eltern mir helfen, wenn ich ein Problem habe.

Forschung zu Erziehungsstilen Validität der Unterscheidung nach Erziehungsstilen Zusammenhänge zum autoritativen elterlichen Erziehungsstil bei Jugendlichen Jugendliche, deren Eltern dem autoritativen Erziehungsstil zugeordnet wurden,  waren in der Schule erfolgreicher  hatten mehr Selbstvertrauen  waren in der Interaktion mit Gleichaltrigen sozial kompetenter  zeigten mehr verantwortungsbewusste Selbstständigkeit als Jugendliche aus nicht-autoritativen Familien. Die Erforschung des permissiven und des indifferenten Erziehungsstiles spielt in Deutschland wegen der geringen Verbreitung keine große Rolle.

Was wisst Ihr jetzt über Erziehung? Was sind Alltagsannahmen über Erziehung? Welche gesellschaftlich bedingten Konzepte von Erziehung gibt es? Beispielhafter Einblick, wie die Wissenschaft sich dem Thema annähert