Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.

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 Präsentation transkript:

Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1

Sitzung III: Messung, Skalen, Indizes 1. Messung Übersetzung von empirischen in numerische Relative 2. Skalen und Indizes empirische Instrumente und ihre Verwendung in Studien

Messung: Grundlagen Transformation von sozialer Realität in Forschung Definition von Messung: Fokussierung des Merkmalsträgers auf bestimmte, für die Fragestellung relevante Charakteristika

Messung: empirisches und numerisches Relativ empirisches Relativ: numerisches Relativ: Operationalisierung:

Beispiel: Ableitung numerischer Relative

Messung: weitere Begriffe Indikator: Index/Indizierung: Skala/Skalierung:

Skala als systematische Definition von Ausprägungen 3 Skalenniveaus, mit Einfluss auf die zulässigen Transformationen der Werte (relevant für Auswertung) nominale, ordinale und metrische Skalierung z.B. Abfrage der politischen Orientierung polit. Orientierung: 1 konservativ 2 liberal 3 sozialdemokratisch NOMINAL polit. Orientierung: 1 links 2 eher links 3 Mitte 4 eher rechts 5 rechts ORDINAL polit. Orientierung: I-----------------------------I 0 100 links rechts METRISCH

Skalenniveaus I 1. Nominale Skalierung Klassifikation der Objeke nach Gleichheit oder Verschiedenheit Modalwert (Modus): Ausprägung mit höchster Besetzungszahl 2. Ordinale Skalierung a) Einstufung der Objekte nach rangskalierten Vorgaben b) Rangordnung der Objekte bzgl. einer Eigenschaft - einfache Rangordnungsvorgabe (Liste/Kärtchen) oder - einzelne Paarvergleiche (Prüfung des Transitivitätsaxioms) Median: Skalenwert, der die unteren 50% von den oberen 50% trennt

Skalenniveaus II 3. Metrische Skalierung beliebige Zahlenwerte mit gleich grossen Abständen zwischen den einzelnen Ausprägungen diskrete Werte (zählbar) vs. stetige Werte (Kontinuum) / arithmet. Mittel 3.1. Intervallskala: kein absoluter Nullpunkt, keine Verhältnisaussagen möglich z.B. Intelligenztest, Indexwerte (Punkte) 3.2. Ratioskala: „natürlicher“ Nullpunkt, Verhältnisaussagen möglich z.B. Einkommen, Fernseh-Nutzungsdauer Tabellarische Übersicht bei AD 255!

Zum Umgang mit Skalenniveaus in der Praxis

Indizes und Skalen als Menge von Items Ziel: Messung von komplexeren Konstrukten Ausdifferenzierung in Skalen: Verrechnung durch Indizes:

Indexbildung Ermittlung eines Zahlenwerts, der die einem Konstrukt zugeordneten Indikatoren bündelt Indikatoren sollten den Merkmalsraum des Konstrukts vollständig und eindimensional abbilden Indizes reduzieren gleichzeitig den Merkmalsraum Index als Summe aller gemessenen Merkmale ist selbst ein neues Merkmal Index besitzt Intervallniveau, unabhängig von Indikatoren Indikatoren sollten dasselbe Datenniveau aufweisen

Ergebnisse: Persönlichkeitsstärke im Vergleich Persönlichkeitsstärke / Indexwert ----------------------------------------- sehr hoch / 163-198 hoch / 148-162 mittel / 126-147 niedrig / 111-125 sehr niedrig / 101-110 Summe Noelle-Neumann 1983 --------------------------- 11 31 28 19 100 Jugendliche 2001 ---------------------- 11 38 44 7 -------------------- 100 Thurstone-Skala gewichtete Indexbildung: Items mit dichotomer Antwortvorgabe werden nach den Ergebnissen einer Vorstudie gewichtet und additiv zusammengefasst

Skalentypen I Guttman-Skala Items mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad: monotone Itemcharakteristik (eindimensional), Umschlagpunkt z.B. politische Partizipation: Antwortverhalten A B C D E (1) regelmäßig Zeitung lesen 0 1 1 1 1 (2) wählen gehen 0 0 1 1 1 (3) Mitgliedschaft in Partei oder BI 0 0 0 1 1 (4) aktive Funktion 0 0 0 0 1 Skalenwert 0 1 2 3 4 Prüfung: Berechnung korrekter / fehlerhafter Antwortmuster

Skalentypen II semantisches Differential (Polaritätenprofil) Darstellung charakteristischer Merkmalsmuster von Objekten Ziel: anschauliche Präsentation der Einzeldimensionen Vorgehensweise:

Skalentypen III Likert-Skala Kombination aus Thurstone-Skala und sem. Differential: additiver Index mehrerer, fünf- oder mehrstufig beurteilter Items z.B. Gratifikationen von Fernsehsendungen: trifft zu trifft nicht zu Ich sehe „Tagesschau“,... ... weil es mich unterhält 1 2 3 4 5 ... weil es mich entspannt 1 2 3 4 5 ... um mich zu orientieren 1 2 3 4 5 [usw.]

Skalentypen III Likert-Skala Inkonsistenzen im Antwortverhalten erwartbar, da die einzelnen Items unterschiedliche Dimensionen messen -> ggf. Eliminierung von mehrdimensionalen Items einer Batterie Kriterium: Trennschärfe-Koeffizient Korrelation des Summenscores mit jedem Einzelitem (ggf. bereinigt um das betreffende Item selbst) -> Frage: Güte der Messung

Nächste Sitzung Gütekriterien und Repräsentativität !!! lesen: AD 216-234, 325-329, 368-369 !!!