(Otobasale und laterobasale Frakturen) Felsenbeinfrakturen (Otobasale und laterobasale Frakturen)
Brüche im Bereich des Felsenbeins und der angrenzenden Schädelknochen Meist Berstungsbrüche im Rahmen eines Polytraumas oder SH-Traumas ( 50% aller FBF!) mit obligatorisch begleitender Commotio Cerebri Unterscheidung zwischen Pyramidenlängsfraktur (85%) und Pyramidenquerfraktur
Anatomie des Felsenbeins Bruchlinienverlauf
Pyramidenlängsfraktur Frakturlinienverlauf parallel zur Hinterkante durch seitliche Gewalteinwirkung Klinik: *vorrübergehende Blutung aus Gehörgang *20% Fazialisparese, meist als Spätparese *selten Otoliquorrhö *Schalleitungsschwerhörigkeit durch Gehörknöchelchenluxation
Pyramidenquerfraktur Frakturlinienverlauf quer zur Hinterkante durch okzipitale oder frontale Gewalteinwirkung, strahlt ins Labyrinth und/oder in den inneren Gehörgang ein Klinik: *Hämatotympanon *Innenohrsymptomatik (Hörverlust, Ausfall Vestibularorgan) * Fazialissofortparese in 50% der Fälle *Rhinoliquorrhö
Diagnostik *Anamnese *Klinik *Otoskopie *Röntgen *CCT Hämatotympanon
Therapie der Pyramidenfrakturen Antibiotikaschutz wegen Meningitisgefahr Bettruhe sauberes Abdecken des Ohres ggf. operative Intervention ( bei anhaltendem Liquorfluss ) Später Tympanoplastik (Wiederherstellung der Gehörknöchelchenkette)
Fazialisparese * Frühparese – unmittelbar nach dem Trauma Problem: Patient bewusstlos, Untersuchung schwierig -> operative Revision indiziert * Spätparese – nach 24 Stunden -> operative Revision bei Denervierungszeichen oder bei fehlender Besserung nach 8-12 Wochen
Literaturquellen Kurzlehrbuch der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Franzen, 2.Auflage, Urban&Fischer 2001 www.wikipedia.de Duale Reihe HNO; Berghaus, Rettinger, Böhme, 2.Auflage, Thieme Verlag www.uni-leipzig.de