Arbeitszufriedenheit und Leistung

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 Präsentation transkript:

Arbeitszufriedenheit und Leistung Von Thea Maglakelidze Natascha Weinrich

Gliederung Meta-Analyse zum Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung Arbeitszufriedenheit in einem anschlussthematischen Arbeitsfeld Studie: „Vorschulerziehung in Kindergärten und Kindertagesstätten“

Der Zusammenhang von Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung – Resultate einer metaanalytischen Studie Bernd Six und Andrea Eckes

Hauptinteresse der Praktiker Erhalt eines brauchbaren Indikators für Arbeitsleistungen, der schnell, einfach und billig zu erhalten war. → Das Konzept der AZ bot sich an.

3 Trends sind zu unterscheiden: Ermittlung des korrelativen Zusammenhangs zwischen AZ und AL mit Erwartung einer hohen Übereinstimmung Ermittlung von Moderatoren, die den Zusammenhang zwischen AZ und AL bedingen Verwendung kausaler Modelle → AZ ist nur noch einer von mehreren Prädiktoren

Forschungsentwicklung von AZ und AL Brayfield & Crockett (1955): keine Beziehung zwischen AZ und AL Herzberg et al. (1959): geringe Beziehung zwischen AZ und AL Vroom (1964): Revidierung der eher positiven Bilanz von Herzberg et al. Neuberger (1974): Beleg für minimale Beziehung Iaffaldano & Muchinsky (1985): Meta-Analyse: Bestätigung von Vrooms Ergebnissen Petty et al. (1984): Meta-Analyse: Übereinstimmung von AZ und AL Guzzo et al.(1987): Wegen dieser Divergenz starke Zweifel an Ergebnissen von Meta-Analysen

Die Meta-Analyse als neue Integrationsmethode der Forschung Meta-Analyse → Form der Sekundäranalyse → Verfahren zur Integration vorliegender Forschungsbefunde Glass (1978): kompensatorisches Modell In der Regel wird jede im Sinne der Fragestellung relevante und publizierte Arbeit in die Meta-Analyse aufgenommen.

Die Meta-Analysen über den Zusammenhang zwischen AZ und AL Statistische Integration von 90 Arbeiten Überprüfung der Zusammenhänge zwischen AZ und AL Ausgangspunkt war die metaanalytische Studie von Iaffaldano und Muchinsky (1985) Einbeziehung aller US-amerikanischer Studien von 1929 bis 1986 16 428 Versuchspersonen Analyse in dieser Datenbreite gab es zuvor noch nicht → Ziel: endgültige Klärung der Diskussion um die Kovariation von AZ und AL

Ergebnisse Es wurden 20 verschiedene Meta-Analyse durchgeführt, wovon nur bei einer die Hypothese homogener Effekte beibehalten werden konnte. → Es muss von heterogenen Effekten ausgegangen werden! → Hinweis auf Wirken von Moderatorvariablen → Ergebnisse weichen nur minimal von den Ergebnissen von Iaffaldano und Muchinsky ab.

Anforderung an zukünftige Forschung Man sollte in Zukunft person- und situationsbedingten Einflussgrößen stärkere Beachtung schenken, was eine stärkere Zentrierung auf individuelle Verarbeitungsmuster am Arbeitsplatz zur Folge hätte.

Diskussion Können durch einfache Korrelationsanalysen überhaupt die nun vermuteten komplexen, wechselseitigen Einflüsse erfasst werden?

Lösungsvorschläge Anstatt oberflächlich nach dem direkten gegenseitigen Zusammenhang von Leistung und Zufriedenheit zu fragen, sollte untersucht werden, wovon beide abhängen. Nur so erhält man die Grundlage für eine gezielte Beeinflussungsmöglichkeit. Verwendung von komplexeren statistischen Modellen, die auch die Effekte weiterer Variablen (Moderatorvariablen) in einem gemeinsamen Bedingungsmodell (Pfadmodell) berücksichtigen könnten.

Zum Einfluss leistungs- und anschlussthematischer Variablen auf die Arbeitsmotivation und die Arbeitszufriedenheit in einem anschlussthematisch geprägten Arbeitsfeld Alexander Pifczyk und Uwe Kleinbeck

Einleitung

Motivationspsychologische Theorie Motive Art und Ausmaß der Motivation Gleichthematische Motivierungspotentiale Besondere Bedeutung für die Erklärung menschlichen Verhaltens haben: Macht Anschluss Leistung

Empirische Belege French (1958)&Litwin (1970): Bestätigung des Zusammenwirkens von persönlichen Motiven und Motivierungspotentialen der Arbeit auf die Motivation French (1955): Enge Beziehung zwischen der Leistungsmotivation und den Leistungsergebnissen bestanden vor allem dann, wenn die Realisierung leistungsthematischer Handlungsziele zuvor angeregt wurde. → Arbeitssituationen enthalten multithematische Motivierungspotentiale

Job Characteristics Model (Hackman & Oldham, 1976) Leistungsthematische Anregungsgehalte motivbezogene Einstellungen (AM & AZ) Verhalten (Leistung) Personenbezogene Motive

Studie: „Vorschulerziehung in Kindergärten und Kindertagesstätten“ Typischer Arbeitsalltag: Kontakt zu Eltern Verhaltensbeobachtungen gezielte Förderung

Motivklasse „Anschluss“ Ziel des Anschlussmotivs: Herstellung und Erhaltung einer wechselseitigen und vertrauensvollen Beziehung Modell zur Erklärung der Arbeitsmotivation in sozialen Aufgabenfeldern Motiv Anschluss Motivierungspotential Anschluss Arbeitsmotivation Motiv Leistung Motivierungspotential Leistung

Hypothesen Hypothese 1: Im Vergleich zum Leistungsmotiv deutlich höhere anschlussthematische Motivausprägung Hypothese 2: Erklärung der Arbeitsmotivation durch die Interaktion anschlussthematischer Größen Hypothese 3: Die Arbeitsmotivation kann zusätzlich durch die Wechselwirkung leistungsthematischer Größen erklärt werden Hypothese 4: Positive Wechselwirkungen auf die AZ durch das Zusammenwirken anschlussthematischer Größen Hypothese 5: Positive Wechselwirkungen auf die AZ durch das Zusammenwirken leistungsthematischer Größen

Stichprobe 5 Kindergärten und 2 Kindertagesstätten 48 Mitarbeiter, davon 46 weiblich und 2 männlich Durchschnittsalter: 28,2 Jahre Familienstand: 30 ledig, 17 verheiratet, 1 geschieden/verwitwet 36 Erzieherinnen, 12 Mitarbeiter (Praktikanten u. ungelernte Kräfte) Schulabschluss: 35 Realschule, 6 Hauptschule, 7 Abitur Der verwendete Fragebogen wurde während der Arbeitszeit im Beisein des VL ausgefüllt.

Fragebogen Arbeitspsychologischer Fragebogen, bestehend aus 4 Teilen: Biographische Daten (7 Fragen) Job Diagnostic Survey (JDS): misst das Motivierungspotential der Arbeitssituation auf 5 verschiedenen Dimensionen Ausmaß des wahrgenommenen anschlussthematischen Anregungsgehaltes (8 Fragen) Multi-Motiv-Gitter-Technik: Messung der Motivausprägungen der Mitarbeiter

Ergebnisse Hoher anschlussthematischer Anregungsgehalt wahrgenommen Leistungsthematischer Anregungsgehalt unerwartet hoch

Interkorrelationen der untersuchten Variablen Signifikant positive Beziehung zwischen den beiden Motivklassen → Abhängigkeit der gemessenen Motive Anschlussthematischer Modellteil → Nachweis der Unabhängigkeit Leistungsthematischer Modellteil → Nachweis der Abhängigkeit (signifikante Kovariation) Anschlussthematisches Motivierungspotential und AM → positive, nicht signifikante Beziehung Anschlussthematisches Motivierungspotential und AZ Leistungsthematisches Motivierungspotential und AM → positive, signifikante Beziehung Leistungsthematisches Motivierungspotential und AZ

Ergebnisse der hierarchischen Regressionsanalysen für das Zusammenwirken leistungs- und anschlussthematischer Größen Wechselwirkung zwischen leistungsthematischem Motivierungspotential und Anschlussmotiv mit Wirkung auf die intrinsische Motivation kann nicht bestätigt werden. Wechselwirkung bei der AZ als unabhängige Variable signifikant: leistungsthem. Anregungsgehalt (+) AZ (+) Anschlussmotiv (-) AZ (-) Anschlussmotiv (+)

Diskussion Voraussetzungen für die Interpretation der Ergebnisse: Keine Beziehung zwischen den anschlussthematischen Größen → Gewährleistung der Unabhängigkeit von Motiven und Motivierungspotentialen Signifikant positive Beziehung zwischen den leistungsthematischen Größen → Keine Unabhängigkeit der beiden Variablen für diesen Modellteil

Überprüfung der Hypothesen Hypothese 1: bestätigt Hypothese 2: bestätigt Hypothese 3: nicht bestätigt Hypothese 4: nicht bestätigt Hypothese 5: nicht bestätigt; Dieser Zusammenhang gilt aber in anderen Arbeitsfeldern als recht gut bestätigt. + überraschender Befund: Ein hohes leistungsthematische Motivierungspotential wirkt sich für Personen mit hoher anschlussthematischer Motivausprägung negativ auf die AZ aus.

Fazit Beeinträchtigung der Gültigkeit der Untersuchungsergebnisse durch die relativ geringe Stichprobengröße und die unbefriedigende Trennschärfe. Die Berücksichtigung anschlussthematischer Variablen für die Erklärung der intrinsischen Motivation in sozialen Arbeitsfeldern scheint angebracht zu sein. Weitere Untersuchungen zur Validierung der Befunde notwendig. Anschlussthematische Motivierungspotentiale sind nicht ausschließlich in sozialen Arbeitsfeldern anzutreffen.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit ☺