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Motivationale Faktoren des Informationsaustausches in Gruppen

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Präsentation zum Thema: "Motivationale Faktoren des Informationsaustausches in Gruppen"—  Präsentation transkript:

1 Motivationale Faktoren des Informationsaustausches in Gruppen
Anke Mümken, Clemens Freytag, Ursula Piontkowski & Wolfgang Keil Guten Tag. Mein Name ist Anke Mümken. Ich möchte über „motivationale Faktoren des Informationsaustausch in Gruppen“ referieren. Diese Studie ist im Rahmen des DFG-Projekts „Prozessgewinne und Prozessverluste bei der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen“ entstanden. DFG-Projekt „Prozessgewinne und Prozessverluste bei der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen“

2 Interdependenzstruktur
Fragestellung Untersucht werden soll der Einfluss zweier Faktoren, die auf Gruppenprozesse einwirken können: Interdependenzstruktur Anonymität Kooperationsannahme der traditionellen Forschung Diskrepanz zu natürlichen Gruppen Wesentlicher Faktor in der cmc-Forschung Die Fragestellung dieser Studie beschäftigt sich mit dem Einfluss zweier Faktoren, die auf Gruppenprozesse einwirken können:  Das sind zum einen die Interdependenzstruktur und zum anderen die Anonymität. Interdependenzstruktur (also wie die Ziele der Mitglieder voneinander abhängig sind): Die Bedeutung der Interdependenzstruktur ist aus vielen Bereichen bekannt. Beispielsweise zeigt die Forschung zur strategischen Kommunikation, dass Menschen in Abhängigkeit von ihren Zielen kontrollieren, wie sie Informationen präsentieren. In der traditionellen Forschung zum Informationsaustausch in Gruppen wird in der Regel Kooperation vorausgesetzt und unterschiedliche Motive und Ziele der Gruppenmitglieder werden kaum berücksichtigt. In natürlichen Gruppen finden sich aber häufig mixed motive-Situationen, in denen sowohl Anreize zur Kooperation als auch zur Kompetition bestehen und das individuelle Ziel vom Gruppenziel abweichen kann. Anonymität: Anonymität ist ein Faktor, der gerade auf dem Gebiet der computer-mediierter Kommunikation von besonderem Interesse ist. Das Medium Computer zeichnet sich im Gegensatz zur face-to-face Kommunikation durch einen reduzierten persönlichen Kontakt aus. Gelegentlich wird zum Beispiel durch Einblenden von Fotos oder auf andere Weise versucht, Anonymität zu reduzieren. Beide Faktoren wurden in dieser Studie untersucht.

3 Aufgabe: Hidden profile - Paradigma
Informationen von Person 2 Informationen von Person 1 Geteiltes Wissen Ungeteiltes Wissen Aufgabe Drei Teilnehmer sollten im Chat einen fiktiven Mordfall lösen. Jeder Teilnehmer erhielt neben Informationen, welche alle Gruppenmitglieder bekamen (geteiltes Wissen), spezielle Informationen, über die nur er verfügte (ungeteiltes Wissen). Um den richtigen Täter finden zu können, müssten die Versuchspersonen ihre Informationen zusammentragen, denn erst dann können sie das Hidden Profile („Versteckte Profil“) erkennen. Informationen von Person 3

4 Ablauf Gruppen- Individuelle diskussion Lesen des Entscheidung und
individuellen Profils Gruppen- diskussion und -entscheidung im Chat Individuelle Entscheidung mit Begründung Der Ablauf ist folgender: Zuerst lesen die Teilnehmer individuelle Informationsprofile. Dann folgt die Gruppendiskussion und Gruppenentscheidung im Chat. Danach soll eine individuelle Entscheidung mit Begründung abgegeben werden.

5 UV Interdependenzstruktur - Operationalisierung
Richtige Gruppenentscheidung: Verlosung (möglicher Gewinn: 5 €) Richtige Gruppenentscheidung: Verlosung (möglicher Gewinn: 5 €) Einzelentscheidung: Einziger mit richtiger Einzelentscheidung bekommt sofort 10 € Kooperation Mixed Motive Manipuliert wurde die Interdependenzstruktur folgendermaßen: Bei der Bedingung mit positiver Interdependenz wurde den Teilnehmer gesagt, dass sie, wenn sie sich mit der Gruppe im Chat für den richtigen Täter entscheiden, an einer Verlosung teilnähmen und jeweils 5 € gewinnen könnten. Dies hat man den Teilnehmern der Mixed Motive-Bedingung auch versprochen. Zusätzlich konnten diese aber noch sofort 10€ gewinnen, wenn sie als Einziger in ihrer Gruppe eine richtige Einzelentscheidung treffen, die jedes Gruppenmitglied nach der Gruppenentscheidung noch individuell abgeben sollte.

6 UV Anonymität - Operationalisierung
Teilnehmer sitzen in getrennten Räumen und sehen sich nicht Teilnehmer sitzen im selben Raum und stellen sich gegenseitig vor Anonym Aware In diesem Experiment wurde die Anonymität wie folgt manipuliert: In der anonymen Bedingung sitzen die Teilnehmer in getrennten Räumen und sehen sich nicht. In der Bedingung mit Awareness sitzen die Teilnehmer im selben Raum und stellen sich zu Beginn gegenseitig vor.

7 Design In einem 2 x 2 Design wurden der Effekt der Interdependenzstruktur (Kooperation vs. Mixed Motive) und der Anonymität (anonym vs. aware) auf die Qualität der Entscheidung und der Wissens-verarbeitung untersucht. In einem 2 x 2 Design wurden nun der Effekt der Interdependenzstruktur mit den Stufen Kooperation vs. Mixed Motive und der Anonymität (anonym vs. aware) auf die Qualität der Entscheidung und der Wissensverarbeitung untersucht.

8 Informationsintegration
Prozess-Hypothesen Kooperationsbedingung > Mixed Motive Mixed Motive + anonym  geringste Kooperation Kooperatives Verhalten Haupteffekt: Interaktion: Informationsintegration Mixed Motive > Kooperationsbedingung Haupteffekt: PROZESS-HYPOTHESEN Kooperatives Verhalten Kooperationsbedingung > Mixed Motive Interaktion: Mixed Motive: aware > anonym Informationsintegration Mixed Motive > Kooperationsbedingung Glaubwürdigkeit aware > anonym Glaubwürdigkeit aware > anonym Kooperationsbedingung > Mixed Motive Mixed Motive + anonym  geringste Glaubwürdigkeit Haupteffekt: Interaktion:

9 Effekt-Hypothesen Güte der Gruppenentscheidung
Kooperationsbedingung > Mixed Motive Mixed Motive + anonym  geringste Güte Haupteffekt: Interaktion: Güte der Einzelentscheidung Interdependenzstruktur und Anonymität beeinflussen die Güte der Einzelentscheidung Ungerichtete Hypothese: EFFEKT-HYPOTHESEN Güte der Gruppenentscheidung Kooperationsbedingung > Mixed Motive Interaktion: Mixed Motive: aware > anonym Güte der Einzelentscheidung Ungerichtete Hypothese: Interdependenzstruktur und Anonymität beeinflussen die Güte der Einzelentscheidung Es wurde eine ungerichteten Hypothese gewählt, weil gerade in der Mixed Motive-Bedingung verschiedene Prozesse wirksam sein könnten, die zusätzlich durch die Anonymität beeinflusst werden können: Negativer Einfluss egoistischen Verhaltens z.B. reduzierte Informationsweitergabe Positiver Einfluss größerer Aufmerksamkeit z.B. Informationsintegration Negativer Einfluss egoistischen Verhaltens Positiver Einfluss größerer Aufmerksamkeit

10 Ergebnisse Auswertung mit gemischten Modellen
Die Auswertungen erfolgten mit gemischten Modellen, da Daten auf Teilnehmerebene (und nicht auf Gruppenebene) herangezogen wurden und diese nicht als unabhängig zu betrachten sind. 3 Teilnehmer haben in einer Gruppe interagiert.

11 Güte der Entscheidung Gruppenentscheidung Einzelentscheidung
Bei der Gruppenentscheidung zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Bedingungen...

12 Güte der Einzelentscheidung
Whk.-Einschätzung z-standardisierte ...allerdings zeigten sich bezüglich der Güte der Einzelentscheidung eine signifikante Interaktion zwischen Interdependenzstruktur und Anonymität (p=.010): Die Gruppe profitiert in der Kooperationsbedingung von Anonymität und in der Mixed Motive-Bedingung von Awareness Interaktion: Interdependenzstruktur und Anonymität (p=.010) Kooperationsbedingung und Anonymität Mixed Motive-Bedingung und Awareness

13 Informationsintegration
Unter Informationsintegration wird verstanden, dass ein Teilnehmer nach der Gruppendiskussion Informationen, die er von anderen erhalten hat (ungeteilte Informationen der anderen Mitglieder), zur Begründung seiner Entscheidung heranzieht.

14 Anzahl integrierter Informationen
Integrierten Informationen Betrachtet man die absolute Anzahl der integrierten Informationen, zeigt sich rein deskriptiv wieder das typische Interaktionsmuster. Dies erreicht aber kein signifikantes Niveau. Weder Interdependenzstruktur noch Anonymität haben einen Einfluss auf die absolute Anzahl der Informationen, die integriert werden.  Informationsintegration hängt aber natürlich davon ab, mit wie viel neuer Information eine Person konfrontiert wird. Im Folgenden sollen nun Prozesse betrachtet werden, die vor der Entscheidung und Integration stehen... Interdependenzstruktur und Anonymität: n.s. Informationsintegration hängt aber natürlich davon ab, mit wie viel neuer Information eine Person konfrontiert wird.

15 Anzahl der weitergegebenen Informationen
Kooperatives Verhalten müsste sich in der Anzahl der genannten Informationen äußern. Damit eine Hidden Profile-Aufgabe gelöst werden kann, muss ein möglichst optimaler Informationsaustausch stattfinden.

16 Anzahl der weitergegebenen Informationen
Die Hypothese, dass Teilnehmer der Mixed Motive-Bedingung sich egoistischer verhalten und weniger Informationen weitergeben, konnte nicht gezeigt werden. Tendenziell reduziert Anonymität die Anzahl der Informationen, die in der Gruppe genannt werden (p=.077) Da anzunehmen ist, dass die Güte der Einzelentscheidung u.a. davon abhängt, wie viele neue Informationen man von den anderen Teilnehmern erhält, wurde dies als Kontrollvariable bei der Güte der Einzelentscheidung aufgenommen  Es zeigte sich aber kein signifikanter Effekt! Tendenz (p=.077) Anonymität reduziert die Weitergabe

17 Güte des Informationsaustausches
Transaktives Gedächtnis und Rezirkulation Auch die Güte des Informationsaustausches könnte die Entscheidungsgüte oder Informationsintegration beeinflussen.

18 anteiliger Bezug auf Objektwissen
Transaktives Gedächtnis - Objektwissen anteiliger Bezug auf Objektwissen Man geht davon aus, dass auch Gruppen ein Gedächtnis bilden. Unter transaktiven Gedächtnis versteht man sowohl die Prozesse, die der Bildung dienen als auch die gespeicherten Inhalte. Bezüglich des anteiligen Bezugs auf Objektwissens zeigt sich tendenziell (p=.079) wieder die gleiche Art der Interaktion zwischen Interdependenzstruktur und Awareness Tendenzielle Interaktion: Interdependenzstruktur x Awareness (p=.079)

19 Anteil der inhaltlichen Rezirkulation
Ein anderer Aspekt der Güte des Informationsaustausch ist die Rezirkulation: Mit Rezirkulation ist gemeint, wie oft eine Versuchsperson Informationen aus dem Informationsmaterial selbst nennt oder sich inhaltlichen auf die Nennungen der anderen Mitglieder bezieht. Diese Anzahl wird an den Gesamtbeiträgen der Versuchsperson relativiert.  Auch hier wird das Muster der Interaktion erneut sichtbar und erreicht ein signifikantes Niveau Trotz des gleichen Interaktionsmusters zeigt sich aber hier wie auch beim Tam kein direkter Zusammenhang zur Güte der Einzelentscheidung! Interaktion: Interdependenzstruktur x Awareness (p=.032)

20 Glaubwürdigkeit Eine weitere wichtige AV ist die Glaubwürdigkeit, d.h. inwieweit die Teilnehmern den Aussagen der anderen Teilnehmer vertrauen. Ein solches Vertrauen wird oft als Voraussetzung für eine gute Gruppenarbeit angesehen.

21 Glaubwürdigkeit Haupteffekt:
Es zeigt sich, dass Anonymität die Glaubwürdigkeit reduziert. Die Interdependenzstruktur hat keinen Einfluss. Bei dieser Av wird aber nun erstmals ein direkter Zusammenhang zur Güte der Einzelentscheidung deutlich: Es zeigt sich, dass Glaubwürdigkeit die Entscheidungsgüte erhöht! Haupteffekt: Anonymität reduziert die Glaubwürdigkeit (p=.004) Die Glaubwürdigkeit erhöht die Entscheidungsgüte!

22 Zusammenfassung der Ergebnisse

23 Zusammenfassung Interdependenzstruktur und Anonymität haben einen Einfluss auf das Informationsmanagement in Gruppen: Kooperationsbedingung und Anonymität  Mixed Motive-Bedingung und Awareness  Es gibt Zusammenhänge der Prozessvariablen und Güte der Entscheidung. Komplexere Zusammenhänge der Inputvariablen, Prozessvariablen und Outputvariablen sollen noch untersucht werden. Insgesamt kann der Einfluss der Interdependenzstruktur und der Anonymität auf das Informationsmanagement in Gruppen festgestellt werden.  Häufig profitiert die Gruppe in der Kooperationsbedingung von Anonymität und in der Mixed Motive-Bedingung von Awareness. Es gibt Zusammenhänge der Prozessvariablen und Güte der Entscheidung, wobei komplexere Zusammenhänge der Inputvariablen, Prozessvariablen und Outputvariablen noch untersucht werden sollen.

24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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