Validierung eines Fragebogens zur Erfassung

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 Präsentation transkript:

Validierung eines Fragebogens zur Erfassung des physischen Selbstkonzepts Katharina Beyerl, Sandy Lähne, Andrea Graf, Nadine van Ngoc, Bettina Schumacher, Tilmann Vehring, Jeannine Stiller & Dorothee Alfermann Fragestellung: Ziel der untersuchten Studie war die Konstruktvalidierung der SSL – Skalen mittels PSPP. Hypothese: Unter der Annahme, dass deutschsprachige Inventar das physischen Selbstkonzept erfasst, müssten dieses mit dem PSPP hoch korrelieren. Methode: Die Erhebung wurde als Test - Retest- Verfahren durchgeführt, um neben der Validität auch die Stabilität der Messinstrumente zu prüfen (Abstand: 4 Wochen). Die Probanden bewerteten jedes Item, indem sie entsprechend ihrer Selbsteinschätzung die 4-stufigen (1 - „trifft nicht zu“ bis 4 - „trifft zu“) bzw. 6 -stufigen ( 1 - „trifft gar nicht zu“ bis 6 – „trifft sehr zu“) Likert – Skalen ankreuzten. Probanden: An der Untersuchung nahmen 141 Studierenden der Universität Leipzig im Alter von 18 bis 21 (M = X; SD = Y) teil. Studierende der Sportwissenschaft wurden ausgeschlossen. Von 45 Versuchspersonen (Vpn.) liegen Daten zum Re-Test vor. 9 Probanden wurden aus der Berechnung herausgenommen, da ihre Daten Mängel aufwiesen. Des weiteren konnten 2 der Probanden keine Berücksichtigung finden, weil sie nur an dem Retest teilgenommen haben. Messinstrumente: Als Grundlage für die Erfassung der physischen Attraktivität (KSB) diente die Skala „Einstellung zum Körper“ (10 Items) [5]. Das sportliche Fähigkeitskonzept wurde mit den SSL-Skalen erfasst. Insgesamt besteht die SSL – Skala aus 36 Items, welche die Subskalen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination und allgemeine Sportlichkeit beinhalten (pro Skala 6 Items). Das Selbstwertgefühl wurde mit zwei Subskalen der Frankfurter Selbstkonzeptskalen (FSKN) erhoben, das leistungsbezogene Selbstwertgefühl (FSAL) und das soziale Selbstwertgefühl (FSKN). Alle Skalen erfassen nach Alfermann et al. (1997) [7] das physische Selbstkonzept [5]. Zur Konstruktvalidierung wurde der im Englischen vorliegende PSPP [2] herangezogen. Er umfasst 5 Subskalen (Strength, Sports competence, condition, body, physical self worth). Das Selbstwertgefühl wird von Fox und Corbin (1989) mit der Rosenberg-Skala [6] erfasst (10 Items). Theoretischer Hintergrund: In Anlehnung an die Überlegungen von Shavelson, Hubner und Stanton [1] wird das physische Selbstkonzept als Teil des Selbstkonzepts aufgefasst, in dem alle selbstbezogenen Informationen subsummiert sind, die sich auf den eigenen Körper beziehen. Diese theoretische Konstruktion wurde zunächst von Fox und Corbin [2] mit der Entwicklung des Physical Self Perception Profile (PSPP), sowie der Arbeitsgruppe um Marsh [3] aufgegriffen und im deutschsprachigen Raum von Alfermann [4] weiterentwickelt. Nach Alfermann setzt sich das physische Selbstkonzept aus zwei Komponenten zusammen: Zum einen der subjektiv empfundenen physischen Attraktivität, zum anderen der selbst eingeschätzten sportlichen Fähigkeit (allgemeine Sportlichkeit). Die sportliche Fähigkeiten beinhalten die fünf Subdimensionen Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit unter der Annahme, dass sie die grundlegenden körperlichen Fähigkeiten abbilden (vgl. Abbildung 1). Die Operationalisierung dieser Fähigkeiten erfolgt über die SSL-Skalen (Selbstkonzept Sportlicher Fähigkeit) [5]. Abbildung 1: Das physische Selbstkonzept physischer Selbstwert Physische Attraktivität Kraft Ausdauer Koordina- tion Beweglich- keit Schnellig- Allgemeine Sportlichkeit   Auswertung & Diskussion: Das Selbstkonzept sportlicher Leistungsfähigkeit erwies sich in Test und Retest als reliabel und stabil. Die Retest-Korrelationen erreichen Kennwerte von .83 (Beweglichkeit) bis .92 (allgemeine Sportlichkeit). Die Interkorrelationen der SSL-Subskalen weisen eine geringe bis mittlere, aber dennoch signifikante Korrelation auf (.21 bis .51). Die physische Attraktivität hebt sich jedoch davon ab (.08 bis .26) und kann, wie im Modell vorgesehen, als eigenständiger Unterpunkt des physischen Selbstwertes gesehen werden. Die Ergebnisse entsprechen damit vergleichbaren Studien [7]. Bzgl. unserer Fragestellung korrelieren die SSL- und PSPP-Skalen im mittleren bis hohen Maße miteinander (Tabelle 1). Personen, die sich in den SSL-Skalen hoch einschätzen, bewerten ihre sportlichen Fähigkeiten auch auf den PSPP-Skalen auf einem hohen Niveau ein. Dies lässt den Schluss zu, dass beide Messinstrumente ähnliche theoretische Konstrukte messen. Unsere angenommene Hypothese kann somit für die untersuchte Stichprobe angenommen werden. Literatur: [1] Shavelson, R. J., Hubner, J. J. & Stanton, G. C. (1976). Self-concept: Validation of construct interpretations. Review of Educational Research, 46, 407-441. [2] Fox, K. R. & Corbin, C. B. (1989). The physical self- perception profile: developmental and preliminary validation. Journal of Sport and Exercise Psychology, 11, 408 – 430. [3] Marsh, H. W. & Redmayne, R. S. (1994). A multidimensional physical self-concept and its relations to multiple components of physical fitness. Journal of Sport and Exercise Psychology, 16, 43-55. [4] Alfermann, D. (1998). Selbstkonzept und Körperkonzept. In K. Bös & W. Brehm (Hrsg.), Gesundheitssport. Ein Handbuch (S. 214-220). Schorndorf: Hofmann. [5] Bös, K. (2001). Handbuch Motorische Tests (2. Auflage). Göttingen: Hogrefe. (S. 477ff.) [6] Ferring, D. & Filipp, S.-H. (1996). Messung des Selbstwertgefühls: Befunde zu Reliabilität, Validität und Stabilität der Rosenberg-Skala. Diagnostica 42(3), 284-292. [7] Würth, S. (2001). Die Rolle der Eltern im sportlichen Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen. Lengerich: Pabst. Gedruckt im Rechenzentrum der Universität Leipzig