Schweizer Kolloquium zum Thema Jobsharing, PANEL E

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Leistungsportfolio.
Advertisements

Empowerment – was bedeutet das konkret:
Internationale Doppelabschlüsse –––––––––––––––––––––––––––––
Gemeinsam Veränderungen gestalten: Strategische Bündnisse von Frauen Kathrin Mahler Walther Berlin, 4. Oktober 2010.
Initiative „Frauen des 21
Dr. Claus Schäfer Tarifautonomie und Mindeststandards Ministerium für Wirtschaft und Arbeit NRW in Düsseldorf Niedriglöhne: Eine Herausforderung.
Wie kann betriebliche Gesundheitsförderung einen Beitrag zur Modernisierung des Öffentlichen Dienstes leisten? von Senatsdirektor Dr. Volker Bonorden Senat.
wertschöpfende und zukunftsorientierte
Mitarbeiterbefragungen als Motivationsstrategie
Christiane Erdmann Ulrich Heisig Helmut Spitzley Gute Arbeit – aber wie? Fachtagung an der Universität Oldenburg Fachtagung Gute Arbeit – aber.
Gender Mainstreaming- Sprachakrobatik oder die Verwirklichung der Chancengleichheit
Waldemar Bauer & Claudia Koring
Argumente für die Interessenvertretungen Betriebliche Maßnahmen und deren Vorteile für Beschäftigte und Unternehmen.
Einführung von Mitarbeiter/innen/gesprächen (MAG) an der RUB
Herzlich Willkommen!. Teil I Vergangenheit und Gegenwart: MINT-Unterricht am Albert-Schweitzer-Gymnasium Teil II Bedeutung und Zukunft: MINT.Marl.NRW.
Gesunder Mensch im gesunden Unternehmen
Entwicklung eines generationenorientierten Human Resources Management-Konzeptes Master-Thesis an der Hochschule Koblenz, Standort RheinAhrCampus Remagen.
„Älter werden in der Pflege“
Konzept der Fort- und Weiterbildung für die SeelsorgerInnen im Bistum Münster Hauptabteilung 500, Seelsorge - Personal Gruppe 512, Fortbildung Hermann.
Fritz Gempel Personalmonitoring Sozialwissenschaftliche Methoden zur Unterstützung der Personalentwicklung.
Gender Perspektiven im Städtebau – Auswirkung von Abwanderung aus Ostdeutschland und Handlungsmöglichkeiten für Kommunen Dr. Angela Jain Nexus Institut.
Betriebliche Väterförderung Wie erreichen wir die Väter?
Gesund in die New Economy
Gliederung Überblick zur Evaluation Auswertung
Diplomarbeit | Dlesk Peter | Juni 2008
Personal-Konzept für den Wettbewerb um die Besten
Das Unternehmen stellt sich vor Klick smart Experience Management.
Ehrenamtliche Tätigkeit bzw. Freiwilligenarbeit in Wetter (Ruhr)
„Weil sie es uns wert sind!“
Menschen was sie bewegt, was die bewegen Vortrag, 17. September 2013
Die Betriebliche Gesundheitsförderung umfaßt
Human Resource Management
Organisationsanalyse
Aufbau, Abbau, Umbau: Personalentwicklung in Unternehmen managen
Arbeitsbewältigungsfähigkeit bei Mitarbeiterinnen erhalten und fördern
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG Geschlechtergleichstellung als Querschnittsaufgabe im.
Prof. Dr. Dieter Grasedieck
Workshop Informell erworbene Kompetenzen im Unternehmen nutzen – Kompetenzpässe für die betriebliche Praxis Kompetenzpässe – Charakteristika und betrieblicher.
Zukunftstrends in Service- und Call-Centern
Formatvorlage des Untertitelmasters durch Klicken bearbeiten Thema: Mitarbeitermotivation Von Andrea Kraut und Sandra Mast.
Förderung der Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben beim Staat Wallis Informationen.
Personalführung - Personalplanung
Saskia Hanf Helmholtz Zentrum München
NÖ Hilfswerk Kinderbetreuung für Ikea Mitarbeiter
© Führungskräfteentwicklung: Wie zufrieden sind deutsche Arbeitnehmer mit ihren Chefs? Stand: 15. Mai 2014.
Job und Pflege in Balance - Erfahrungen der GISA GmbH Anja Kutzler
Ergebnisse des Projekts: ‚Ausbildung checken und verbessern‘
Soziale Arbeit an Schulen im Landkreis Bad Kreuznach
Ein Kooperationsprojekt
„keine Freizeit, Scheidung“
Heike Bergmeyer-Szuba.
Phase 3 LEAN-SOLL Konzept-Entwicklung
Organisationen finden engagierte Fachleute Fachleute finden engagierte Organisationen Arbeitsmarkt 55 plus 1 Idee and Concept created by I.A.M. Sokrates.
Institut für Kommunikation, Beschäftigung im Gesundheitswesen IKBiG
Work-Life-Balance (WLB) und die Physik(erInnen) Improving the Status of Women in Physics Bad Honnef 27. bis Dipl. Psych. Elke Birkheuser
Jobsharing bei Swisscom
Personalentwicklung und Frauenförderung im MTV- Bereich? 12. März 2015 UNBEDINGT!
SysBO an RS 2.VeranstaltungWürzburg 4. März 2015 Systematische Berufsorientierung an Realschulen in Unterfranken Gerhard Waigandt Teamleiter Berufsberatung.
Modellprojekt: Employer Branding 2
Betriebliches Bildungsmanagement 1.1. Demografischer Wandel
Den Wind in richtige Bahnen lenken! Frauen in einer innovativen Unternehmenskultur Vortrag von Sylvia Reckel, Windwärts Energie GmbH, Netzwerktreffen demografische.
Thema: Personalentwicklung Horb am Neckar, 0X.0X.20..
Grundbildung im Unternehmen
Vereinbarkeit von Karriere und Familie Beschäftigte zwischen Karriereambitionen und Familienorientierung Dr. Andrea Hammermann Kompetenzfeld.
Analyse des Phänomens Weiterbildungs- abstinenz in Wien anhand der Auswertung des Adult Education Survey 2007 Präsentation der Ergebnisse der Studie „Weiterbildungs-
Die praxisorientierte Ausbildung an deutschen Fachhochschulen Prof. Dr. habil. Otto Kersten Chengde Juni 2015 德国应用技术大学 以实践为导向的人才培养.
Forschungsvorhaben: NOAH: Nutzenoptimierter und kostenreduzierter Arbeits- und Gesundheitsschutz in Handwerksbetrieben Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung.
Area for co- branding logo Region Britische Gewerkschaften und Gewerkschaftspolitik Sam Gurney, TUC European Union and International Relations.
Vereinbarkeit von Familie & Beruf
 Präsentation transkript:

Schweizer Kolloquium zum Thema Jobsharing, PANEL E 4. Mai 2015 Ergebnisse der Studie «Teilzeitarbeit und Jobsharing in der Schweiz» Studie im Auftrag des Vereins PTO (Part Time Optimisation) Prof. Dr. Nathalie Amstutz, Annette Jochem, lic.rer.pol, Hochschule für Wirtschaft, FHNW unter Mitwirkung von Alain Guénette, HEG Arc

Inhalt der Präsentation Ziel der Befragung Explorative Studie zur aktuellen Situation und zu bisherigen Erfahrungen der Arbeitsstätten mit Jobsharing in der Schweiz. Inhalt der Präsentation Befragungsdesign und Rücklauf Überblick über Jobsharing in der Schweiz Definitionenvielfalt und Datenlage in den Arbeitsstätten Gründe für die Einführung von Jobsharing auf den oberen Hierarchiestufen Positive und negative Erfahrungen Gründe für die Nicht-Einführung von Jobsharing Frauen, Männer und Jobsharing Handlungsempfehlungen PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Befragungsdesign und Rücklauf Befragung von über 2’600 Arbeitsstätten Arbeitsstätten mit mehr als 50 Beschäftigten Ganze Schweiz Rücklauf: 14,5 % PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Überblick über Jobsharing in der Schweiz 27 % der Arbeitsstätten in der Schweiz verfügen über Jobsharing, davon ¼ auf Kaderstufe Jobsharing kommt am häufigsten in öffentl. Verwaltung (55%) und im Finanzsektor (50%) vor 97 % der Betriebe verfügen über Teilzeit 46 % der Betriebe haben Telearbeit Jobsharing wird v.a. in den letzten 5 Jahren vermehrt praktiziert Gleiche Verteilung nach Sprachregionen Hohes Interesse von Arbeitgeberseite an Befragung in noch Jobsharing-«fernen» Branchen Grosses quantitatives Jobsharing-Potenzial Grosses quantitatives Jobsharing-Potenzial PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Definitionenvielfalt und Datenlage in den Arbeitsstätten In den Betrieben herrscht ein unterschiedliches Verständnis des Begriffs «Jobsharing» (auch rein zeitliche Arbeitsteilung ohne gemeinsame Verantwortlichkeit wird als Jobsharing verstanden) Keine systematische Erfassung von Jobsharing auf Seiten der Betriebe/ Human Resources / Unterschiedlicher Stand Kein systematisches Feedback der direkten Vorgesetzten an Personalverantwortliche / Unterschiedlicher Stand Bedarf nach Information und systematischen Daten bei allen AkteurInnen Erschwerend für Angaben zu Jobsharing (Anzahl Paare, Erfahrungen), Bias ist bei Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Gründe für die Einführung von Jobsharing auf den oberen Hierarchiestufen Retention-Massnahme: Vereinbarung beruflicher und persönlicher Interessen 1. Steigerung der Motivation der qualifizierten Arbeitnehmenden 2. Erhaltung des Wissens des hochqualifizierten Personals 3. Bessere Aufstiegsmöglich-keiten für Frauen ermöglichen PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Positive und negative Erfahrungen: Häufigste Nennungen Positive Erfahrungen Negative Erfahrungen 2. Höherer Personal- und/oder Führungsaufwand 1. Höhere Informations-kosten 2. Arbeitszufriedenheit der Jobsharing-Mitarbeitenden hat sich erhöht 1. Unternehmung profitiert von doppelter Kompetenz bei einzelner Stelle + Risiko, dass hochqualifizierte Führungskräfte mit Teilzeitbedürfnis zu anderen AG abwandern (Employer Branding) PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Gründe für Nicht-Einführung von Jobsharing Auf Informationsdefizit zurückzuführen, insb. in noch Jobsharing-«fernen» Branchen der Industrie 1. Geringe Nachfrage von Seiten der Mitarbeitenden 2. Schwierigkeiten Funktionen zu teilen PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Frauen, Männer und Jobsharing JS kommt Wunsch vieler Frauen entgegen, Erwerbs- und Betreuungsarbeit oder anderweitige Engagements und Interessen zu vereinbaren Potenzial Kompetenzanforderungen an Jobsharing-Stellen gehören zu Schlüsselqualifikationen für Führungsaufgaben JS kommt vermehrt wachsendem Teilzeit-Bedürfnis von hochqualifizierten Männern entgegen PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Handlungsempfehlungen Aufklärung zu Begriff, Ziel und Umsetzung von Jobsharing bei Personalverantwortlichen und Mitarbeitenden Aufnahme von Jobsharing in die Personalpolitik und Sicherstellung von Umsetzungswissen bei direkten Vorgesetzten (insb. Herausforderung «Teilbarkeit von Stellen») Systematischer Einsatz von Jobsharing zur Förderung von qualifizierten Frauen in Führungspositionen Förderung der Work-Life-Balance für Frauen und Männer Unterstützung des Wissenstransfers in der Unternehmung (Z.B. intergenerationelles Jobsharing, Kombination Führungs- und Facharbeit) Positionierung als attraktiver Arbeitgeber für Frauen und Männer (Employer Branding) 4. Systematisches Erfassen von Daten zu Jobsharing in den Betrieben. PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation

Prof. Dr. Nathalie Amstutz Fachhochschule Nordwestschweiz Kontakt Prof. Dr. Nathalie Amstutz Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft Institut für Personalmanagement und Organisation (PMO) Riggenbachstr. 16 4600 Olten Tel. +41 62 957 22 04 E-Mail: Nathalie.amstutz@fhnw.ch Link zur Studie: http://www.fhnw.ch/wirtschaft/pmo/ueber-das-pmo/top-of-pmo- publikationen PMO – Institut für Personalmanagement und Organisation