Group Decision Making in Hidden Profile Situations

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 Präsentation transkript:

Group Decision Making in Hidden Profile Situations Miriam Goller 24.05.2011 Dissent as a Facilitator for Decision Quality Schulz-Hardt, Brodbeck, Mojzisch, Kerschreiter, Frey, 2006

Grundlagen Verbessert Abweichler die Entscheidungsgüte? Probleme bisheriger Untersuchungen: Artifizielle Abweichung (devil‘s advocacy) Retrospektive Messung Abweichung aufgrund anderer Informationen als andere Gruppenmitglieder Abweichende Meinung bereits durch Gruppenzusammensetzung manipulieren Untersuchung auch unabhängig vom besten Gruppenmitglied (favorisiert richtige Lösung) Frage an alle: Wie würdet ihr die Untersuchung planen? (Wie können bisherige Probleme umgangen werden?)

Hidden Profile Bedingungen und Effekte A B D C 1 Homogen 2 Pure minority dissent 3 Pure full diversity dissent 4 Minority dissent with proponent 5 Full diversity dissent with proponent Pure dissent effect: 1 vs. 2 und 3 Proponent dissent effect: 2 und 3 vs. 4 und 5 Magnitude-of-dissent effect: 2 und 4 vs. 3 und 5

Hypothesen (1) Uneinigkeit verringert Wahrscheinlichkeit für unreifen Konsens Intensivere Diskussion Geteilte und präferenzkonsistente Informationen werden häufiger genannt und wiederholt als ungeteilte und präferenzinkonsistente Informationen Discussion Bias in Gruppen mit Dissent geringer bessere Entscheidungsqualität (Lösung)

Hypothesen (2) Beide Effekte in Full Diversity Dissent Gruppen größer als in Minority Dissent Gruppen (magnitude-of-dissent-effect) Frage an alle: Wie erklärt ihr euch, dass die Autoren Discussion bias und Discussion intensity nicht für Mediatoren des Proponent-Dissent-Effects sehen?

Methode (1) 447 Studenten (weiblich: 317) Insgesamt 40 Eigenschaften für Bewerber

Methode (2) 6, 9 oder 12 VP eingeladen die Kandidaten-Mappe erhielten (jeweils 6 Eigenschaften für jeden Bewerber) VP sollen Infos auswendig lernen (inkl. Abschreiben + bewerten) Fragebogen zum Favoriten vermerken 5 Hidden Profile Gruppen und 1 Kontrollgruppe (full information) aus jeweils 3 Personen (135 Gruppen) Instruktion der Gruppe, Diskussion mit Aufzeichnung durch Videokamera, Entscheidung Fragebogen, auf dem VP alle Attribute vermerken soll, die erinnert werden

Ergebnisse (1) Frage an alle: Was kann hier hinsichtlich der Hypothesen geklärt werden? (Pure Dissent Effect & Proponent Dissent Effect & Magnitude-of-Dissent Effect)

Ergebnisse (2) Entscheidungsgüte Homogen: 7% lösten Dissent ohne Proponent: 26% lösten Dissent mit Proponent: 62% lösten Pure Dissent Effect und Proponent Dissent Effekt signifikant Magnitude-of-Dissent-Effect nicht signifikant Minority dissent: 44% full diversity dissent: 43%

Ergebnisse (3) Diskussionsintensität Dissent-Gruppen signifikant höhere Diskussionsdauer, eingeführte Informationen und Wiederholungen Zwischen Proponent und kein-Proponent kein Unterschied

Ergebnisse (4) Discussion Bias Wiederholungsbias in homogenen Gruppen stärker Einführung von geteilten Informationen größer Wiederholung von geteilten Informationen häufiger Wiederholung von präferenzkonsistenten Informationen größer

Ergebnisse (5) Diskussion über Kandidat C Dissent-Gruppen führen häufiger Infos über C ein und wiederholen sie häufiger als homogene Gruppen Dissent-Gruppen mit Proponent noch häufiger

Zusammenfassung Pure-Dissent-Effect auf Entscheidungsgüte wird durch Diskussionsmenge mediiert Intensität stärkerer Mediator als Bias Proponent-Dissent-Effekt auf Entscheidungsgüte direkt über Diskussion über C mediiert kein Einfluss von Intensität und Bias Frage an alle: Können durch die Studien Implikationen für die Praxis abgeleitet werden? Warum/ warum nicht?

Praktische Implikationen Meinungsabweichungen innerhalb der Gruppe sollten vor Entscheidungen eingeführt werden Full Diversity zu bevorzugen (obwohl empirisch nicht bestätigt) Meinungen werden eher geäußert, wenn auch andere Gruppenmitglieder abweichen Je mehr Dissent, desto wahrscheinlicher, dass jemand die korrekte Alternative bevorzugt Aber: Bisher nur für Hidden Profiles bestätigt (neg. Konsequenz ausschließen Abweichungen haben auch Kosten (Konflikte, weniger Kohäsion) Bildung von Abweichungen oft nicht möglich (multiple Entscheidungen)