Erwartungstreuer, konsistenter Schätzer

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die Laufzeit von randomisierten (zufallsgesteuerten) Algorithmen hängt von gewissen zufälligen Ereignissen ab (Beispiel Quicksort). Um die Laufzeiten dieser.
Advertisements

Zusatzthemen. Kapitel 5 © Beutelspacher Juni 2004 Seite 2 Inhalt Gleichungssysteme mit Parameter Wurzelgleichungen Irrationale Zahlen Induktion WGMS III.
k-Sigma-Intervalle Vortrag zu dem Thema
Masterstudiengang IE (Industrial Engineering)
Modellierung und Schätzung von Variogrammen
Seminar „Extrapolationsmethoden für zufällige Felder“
Stochastik in der Sek. II Sabrina Schultze.
Philosophische Fakultät 3: Empirische Humanwissenschaften Fachrichtung Erziehungswissenschaft Statistik I Anja Fey, M.A.
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05
Wahrscheinlichkeitstheorie
Statistische Methoden I
Statistische Methoden II SS 2007 Vorlesung:Prof. Dr. Michael Schürmann Zeit:Freitag (Pause: ) Ort:Hörsaal Loefflerstraße Übungen.
Statistische Methoden II SS 2008
Konfidenzintervalle Intervallschätzung
Statistische Methoden II SS 2007 Vorlesung:Prof. Dr. Michael Schürmann Zeit:Freitag (Pause: ) Ort:Hörsaal Loefflerstraße Übungen.
Bitte mein Manuskript (liegt im Bibliotheksgebäude aus) nicht nach Außerhalb tragen. Die Weitergabe an Dritte (d. h. an Personen, die nicht Hörer der Vorlesung.
TESTS. Worum es geht Man möchte testen, ob eine bestimmte Annahme (Hypothese) über Parameter der Realität entspricht oder nicht. Beobachtung (Stichprobe)
Die Student- oder t-Verteilung
Statistische Methoden I WS 2007/2008 Donnerstag, 31. Januar 2008 und Freitag, 1. Februar 2008 Probeklausur - statt Vorlesungen -
Erwartungswert und Varianz I Der endliche Fall Erwartungswert Varianz.
Konfidenzintervalle Intervallschätzung Jeder Beobachtung wird ein Intervall C( ) der reellen Zahlen zugeordnet Niveau Dabei ist die Wahrscheinlichkeit,
Statistische Methoden I SS 2005 Vorlesung:Prof. Dr. Michael Schürmann Zeit:Freitag (Pause: ) Ort:Hörsaal Loefflerstraße Übungen.
Neu Übungsgruppentausch:
Statistische Methoden I WS 2007/2008 Donnerstag, 31. Januar 2008 und Freitag, 1. Februar 2008 Probeklausur nächste Woche - statt Vorlesungen -
Maximum-Likelihood-Schätzer ( diskreter Fall) Likelihood-Funktion mit oder M-L-Schätzer.
Hier noch ein Beispiel zur bedingten Wahrscheinlichkeit Drei Personen A, B und C befinden sich im Gefängnis. Einer von den dreien ist zum Tode verurteilt,
Achtung Vorlesung am Montag, den 21. Juni Zeit: Uhr Ort: Kiste.
II. Wahrscheinlichkeitstheorie
Statistische Methoden II SS 2003 Vorlesung:Prof. Dr. Michael Schürmann Zeit:Freitag (Pause: ) Ort:Hörsaal Loefflerstraße Übungen.
Wahrscheinlichkeitstheorie. Statistische Methoden I WS 2009/2010 Einleitung: Wie schätzt man die Zahl der Fische in einem See? Zur Geschichte der Statistik.
III. Induktive Statistik
Die Vorlesung Statistische Methoden I fällt morgen ( ) aus! Zeit: 14:15 Ort: Hörsaal Loefflerstraße Diese Vorlesung wird am nächsten Donnerstag.
Die Vorlesung am 14. Mai (Tag nach Himmelfahrt) wird verlegt. Der Nachholtermin wird noch bekannt gegeben.
Erwartungswert und Varianz I Der endliche Fall Erwartungswert Varianz.
Extra-SPSS-Kurse Durchführung: Birte Holtfreter Termine Di Mi Mi Ort PC-Pool Loefflerstarße.
Urnenmodelle. Die Normalverteilung (Gauß-Verteilung) (Gaußsche Glockenkurve)
Grundbegriffe der (deskriptiven) Statistikder Wahrscheinlichkeitstheorie.
Statistische Methoden I WS 2004/2005 Probeklausur Freitag, 21. Januar statt Vorlesung - In 2 Wochen In 2 Wochen!
Maximum-Likelihood-Schätzer ( diskreter Fall) Likelihood-Funktion mit oder M-L-Schätzer.
Vorlesung Biometrie für Studierende der Veterinärmedizin Begriff der Zufallsgröße Ergebnisse von Zufallsexperimenten werden als Zahlen dargestellt:
Binomialverteilung: Beispiel
Wahrscheinlichkeitsrechnung
Histogramm/empirische Verteilung Verteilungen
Allgemeine stetige Verteilungen und konkrete Anwendungen
Ausgleichungsrechnung II
Chi Quadrat Test Tamara Katschnig.
Regionalisierte Variablen und Kriging
Die Poisson-Verteilung: Mittelwert und Standardabweichung
Die Gaußverteilung.
Wahrscheinlichkeit Zufallsexperiment:
STATISIK LV Nr.: 1375 SS März 2005.
STATISIK LV Nr.: 0028 SS Mai 2005.
STATISIK LV Nr.: 0028 SS Mai 2005.
STATISIK LV Nr.: 1852 WS 2005/ Dezember 2005.
STATISIK LV Nr.: 0021 WS 2005/ Oktober 2005.
STATISIK LV Nr.: 1852 WS 2005/ Dezember 2005.
STATISIK LV Nr.: 1375 SS März 2005.
Kapitel 3 Lineare Regression: Schätzverfahren
Wahrscheinlichkeitsrechnung
1 (C) 2002, Hermann Knoll, HTW Chur, Fachhochschule Ostschweiz Wahrscheinlichkeitsverteilung Lernziele: Wahrscheinlichkeitsverteilung und der Wahrscheinlichkeitsdichte.
Stochastik Grundlagen
Stochastik ganz kurz Beispiel diskret Würfelwurf Beispiel stetig
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05 Verteilungen Binomialverteilung.
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05
Die Binomialverteilung
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05
 Gegenstandsbereich der Testtheorie: Analyse der Charakteristika von Tests:  Güte von Tests.  Struktur von Tests.  Schwierigkeit von Tests.  Gruppenunterschiede.
 Präsentation transkript:

Erwartungstreuer, konsistenter Schätzer Universität Potsdam Sommersemester 2011 Seminar: Ausgewählte Kapitel der Wahrscheinlichkeitstheorie Seminarleiterin: Frau S. Roelly Referentin: Sophie Newiger Datum: 26. Mai 2011

Gliederung 1 Einstieg in die Thematik (Motivation) 2 Reißzweckenwurf (Binomialverteilung) 2.1 Definition: Schätzfunktion und Schätzer (Wiederholung) 2.2 Beispiele für Schätzer 2.3 Definition: Erwartungstreue und Konsistenz 2.4 Qualität der Schätzer überprüfen 3 Sammelbilderproblem (Diskrete Gleichverteilung) 3.1 Beispiele für Schätzer 3.2 Qualität der Schätzer überprüfen 4 Verkehrszählung (Poissonverteilung) 4.1 Beispiel eines Schätzers 4.2 Qualität des Schätzers überprüfen 5 Zusammenfassung 6 Quellen

1 Einstieg in die Thematik (Motivation) schließende bzw. beurteilende Statistik Beispiele: Bestandskontrollen ,Qualitätskontrollen, Prognose des Wahlverhaltens einer Bevölkerung, … unvollständige Kenntnis über die zu untersuchenden Daten Notwendigkeit des Schätzens! parametrische Statistik: Aussagen über einen unbekannten Parameter p machen p bestimmt Verteilung der Stichprobe von Stichprobe auf Grundgesamtheit schließen

1 Einstieg in die Thematik (Motivation) Wahl eines guten Schätzers hängt von Qualitätsmerkmalen ab z.B. Erwartungstreue und Konsistenz Betrachtung diskreter Wahrscheinlichkeitsverteilungen

2 Reißzweckenwurf Notation n-facher Reißzweckenwurf Wahrscheinlichkeitsmaß, welches vom Parameter p abhängt, unabhängig voneinander und identisch verteilte Zufallsvariablen Realisierungen der Zufallsvariablen n Anzahl der Würfe k Anzahl der Treffer („Reißzwecke fällt auf den Kopf“) Zufallsvariable ist bernoulliverteilt zum Parameter p „Reißzwecke fällt auf den Kopf“ „Reißzwecke fällt schräg auf die Spitze“

2 Reißzweckenwurf Definition 1: Schätzfunktion Eine Schätzfunktion für den Parameter p ist eine Funktion d.h. Definition 2: Schätzer Die Zufallsvariable heißt Schätzer für den Parameter p.

2 Reißzweckenwurf Beispiele für Schätzer

2 Reißzweckenwurf Definition 3: Erwartungstreue Ein Schätzer für den Parameter p heißt erwartungstreu, wenn für alle . Definition 4: Konsistenz Ein Schätzer heißt konsistent, wenn für alle gilt: , , d.h. für alle Erwartungstreue: -Hierbei bezeichnet Ep den gemäß der Verteilung Pp berechneten Erwartungswert -Der Erwartungswert des Schätzers ist gleich dem zu schätzenden Parameter (Anmerkungen: P(Hut) steht hier für eine Zufallsvariable, deren Realisierungen y1,y2,… sich durch die Schätzungen für p aus wiederholt gezogenen Stichproben ergeben Konsistenz -Für immer größere Stichproben nähert sich der Schätzer P(Hut) dem zu schätzenden Parameter genauer an (Die Qualität des Schätzers wird umso besser, je größer die Stichprobe ist) -Ein Schätzer ist konsistent, wenn er für immer größere Stichproben immer genauer wird. Mit anderen Worten kann man die Schätzung beliebig genau machen, indem man die Stichprobengröße weit genug öffnet.

2 Reißzweckenwurf Qualität der Schätzer überprüfen nicht erwartungstreu nicht konsistent erwartungstreu konsistent

3 Sammelbilderproblem Notation Wie viel verschiedene Bilder gehören zu einer Serie? Notation M Anzahl der verschiedenen Bilder einer Serie: {1,…,M} n Anzahl der gekauften Duplo: {1,...,n} unabhängig und identisch verteilte Zufallsvariablen Realisierungen der Zufallsvariablen Zufallsvariable ist gleichverteilt zum Parameter M Hier werden Definitionen Schätzer, Schätzfunktion, Erwartungstreue und Konsistenz genutzt; diese beziehen sich aber hier auf einen anderen Parameter: Parameter M {1,…M}

3 Sammelbilderproblem Beispiele für Schätzer {nächste ganze Zahl zu }

3 Sammelbilderproblem Qualität der Schätzer überprüfen nicht erwartungstreu konsistent nicht konsistent {nächste ganze Zahl zu } ungefähr erwartungstreu

4 Zählung von Autounfällen (poissonverteilung) In dieser Zählung werden Autounfälle in einem bestimmten Zeitintervall (pro Tag) erfasst. Notation n Anzahl der Tage: {1,…n} entspricht der mittleren Unfallanzahl pro Tag Anzahl der Autounfälle am i-ten Tag (unabhängig, identisch verteilte Zufallsvariable) Realisierungen der Zufallsvariablen Zufallsvariable ist poissonverteilt zum Parameter Große Stichprobe Kleine Auftretenswahrscheinlichkeit des Ereignisses (Unfall)

4 Verkehrszählung (poissonverteilung) Beispiel eines Schätzers erwartungstreu konsistent

5 Zusammenfassung Ziel der Statistik: Aussagen über einen unbekannten Parameter treffen dazu erforderlich: Schätzer Gute Qualität der Schätzer!? Gütekriterien nutzen, wie z.B. Erwartungstreue: für alle Konsistenz: für alle

6 Quellen Knöpfel, H. & Löwe, M. (2007). Stochastik – Struktur im Zufall. München: Oldenburg-Verlag Georgii, H.-O. (2009). Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. De Gruyter- Verlag. Bourier, G. (2011). Wahrscheinlichkeitsrechnung und schließende Statistik: Praxisorientierte Einführung mit Aufgaben und Lösungen. Wiesbaden: Gabler-Verlag. Kunze, S. (2010). Das Sammelbilderproblem. Mathematische Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie. Online abrufbar unter http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2011/5164/pdf/Preprint_2 010_12.pdf