Neorealismus: Literatur

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 Präsentation transkript:

Neorealismus: Literatur Wohlforth, S. 1999: The Stability of a Unipolar World, in: International Security 24 (Summer) Grieco, Joseph 1988: Anarchy and the Limits of Cooperation, in: International Organization 42: 3, 485-508 Schweller, Randall 1996: Neorealism‘s Status Quo Bias: What Security Dilemma?, in: Security Studies 5: 3, 90-121

Ordnungsperspektiven II: Neoinstitutionalismus

(Neo)Institutionalismus in den IB Idealismus (z.B. Muir 1932) Theorien regionaler Integration: Funktionalismus (Mitrany 1943), Neofunktionalismus (Haas 1961, 1968)  (internationale) Interdependenz (Keohane/Nye 1977)  Regimetheorie (u.a. Keohane 1984)  Neoliberaler Institutionalismus

Theorien der Internationalen Beziehungen: Neoinstitutionalismus (Regimetheorie und Neoliberaler Institutionalismus) Grundannahmen: Anarchie des internationalen Systems: Fehlen einer übergeordneten zentralen „Instanz“, die Regeln und Normen für das Verhalten von Staaten setzt und deren Nichteinhaltung sanktioniert Staaten als zentrale Akteure der internationalen Politik (Interessen-basierter Neoinstitutionalismus) Keine klare Hierarchie der Ziele internationaler Politik: problembereichsspezifische Betrachtung (Sicherheit, Wirtschaft, Umwelt, Menschenrechte etc.), d.h. kein Vorrang der „high politics“ Bedeutsame Rolle von Institutionen in der int. Politik

Soziale Institution „...ein auf Dauer gestelltes und verfestigtes Verhaltensmuster einer angebbaren Menge von Akteuren in angebbaren sich wiederholenden Situationen. Die Verhaltensmuster beruhen auf einem Set von Regeln, das die Verhaltensrollen definiert, den Aktivitäten eine Bedeutung gibt sowie die Erwartungshaltungen der Akteure prägt und somit wiederum die Beziehungen zwischen Akteuren in den sich wiederholenden Situationen lenkt.“ (Zürn 1992: 141)

Interdependenz “Interdependence, most simply defined, means mutual dependence.” (Keohane/Nye 1977: 8)  ein durch wechselseitige (nicht notwendigerweise symmetrische) Abhängigkeiten gekennzeichneter Beziehungszusammenhang zwischen Akteuren

Politische Implikationen von Interdependenz Beschränkung der Handlungsfähigkeit des Nationalstaates  die Verwirklichung der Ziele der einzelnen Staaten hängt von den Entscheidungen aller in den Beziehungszusammenhang eingebundenen Staaten ab

Internationale Regime Zwischenstaatliche soziale Institutionen: auf zwischenstaatlichen Normen und Regeln basierende Verhaltensmuster (Begriff der sozialen Institution!) Problemfeldspezifische zwischenstaatliche Institutionen (beispielsweise Problemfelder wie Schutz der Ozonschicht, Schutz von Menschenrechten, Nichtverbreitung von Atomwaffen) Regimen zugrundeliegende Prinzipien, Normen, Regeln und Entscheidungsprozeduren, die wechselseitige Verhaltenserwartungen dauerhaft in Übereinstimmung bringen (klassische Def. Krasner 1983: 1)

Internationale Regime: Ordnungsstrukturen Internationale Institutionen als strukturelle Handlungskontexte von Akteuren: handlungsbeschränkende und handlungsermöglichende Wirkung Ausrichtung des Verhaltens der Akteure an den gemeinsam vereinbarten Prinzipien, Regeln, Normen und Entscheidungsprozeduren Eigenständige Wirkung der Prinzipien, Normen, Regeln und Verfahren auf die Interessendefinition der Akteure

Konstruktion von Ordnungsstrukturen durch Regime: Internationale Regime als Akteure? NEIN, keine Akteursqualität internationaler Regime, d.h. sind nicht zu zielgerichtetem Handeln gegenüber ihrer Umwelt fähig Wer konstruiert dann „Ordnung“? Staaten als Akteure schaffen internationale Institutionen (interessen-basierte, „klassische“ Variante der Regimeanalyse)