Eth.Fallbesprechung im KMN

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 Präsentation transkript:

Eth.Fallbesprechung im KMN Problemstellung Anlaß des Gespräches Wie lautet die Fragestellung ? Sammlung von Fakten med. Aspekte pflegerische Aspekte psychosziale und sprituelle Aspekte organisatorische und ökonomische Aspekte Bewertung der Fakten Ergebnis und Empflehungen

medizinische Aspekte Was ist aus der medizinischen Vorgeschichte bekannt? Wie lautet die aktuelle Diagnose? Welche Behandlung ist möglich / geplant? Welche medizinischen Folgen sind bei der geplanten Behandlung zu erwarten? Welche medizinischen Folgen sind bei einer Unterlassung der Behandlung zu erwarten? Kann derzeit etwas über die mittel- oder langfristige Prognose ausgesagt werden?

pflegerische Aspekte Inwieweit kann sich der Patient selbst versorgen? Über welche Ressourcen verfügt er? Gibt es besondere Pflegeprobleme? Welcher Pflegeplan besteht? Kann mittel- oder langfristig etwas über bleibende Beeinträchtigungen oder Pflegebedürftigkeit ausgesagt werden?

Psychosoziale und pflegerische Aspekte Was ist über die psychische Befindlichkeit und die Art der bisherigen Krankheitsbewältigung bekannt? Inwieweit ist der Patient aufgeklärt und an der Therapieentscheidung beteiligt? Gibt es verbale oder nonverbale aktuelle oder frühere Äußerungen des Patienten, die seinen Willen erkennen lassen? Liegt eine Patientenverfügung oder eine Vorsorgevollmacht vor? Gibt es Zweifel, ob es richtig ist, diesem Patienten die Entscheidung zu überlassen? Was ist über das soziale Umfeld bekannt? Wie kann die Behandlung sozial, spirituell und psychisch unterstützt werden? Was erwartet das soziale Umfeld von der Behandlung? Welche psychischen und sozialen Folgen sind nach Abschluss der geplanten Behandlung zu erwarten?

Organisatorische und ökonomische Aspekte Sind die geeigneten Ressourcen vorhnden (Personal, Betten, Hilfsmittel, Kompetenz), um die geplante Behandlung durchzuführen? Gibt es Dienste und Ressourcen, die zusätzlich für die Weiterbehandlung einbezogen werden können (z. B. Sozialdienst, Seelsorge, Angehörige, Ergotherapeuten, Ehrenamtliche)?

Bewertung der Fakten Sind alle zur Entscheidung notwendigen Fakten bekannt? Welche Handlungsempfehlung ergibt sich (mutmaßlich) aus der Perspektive des Patienten? Welche Handlungsempfehlung ergibt sich unter Berücksichtigung der erhobenen Fakten aus der Perspektive der Ärzte? Welche Handlungsempfehlung ergibt sich unter Berücksichtigung der erhobenen Fakten aus der Perspektive der Pflege? Welche Handlungsempfehlung ergibt sich unter Berücksichtigung der erhobenen Fakten aus der Perspektive von Seelsorge oder Sozialdienst? Gibt es Zweifel, ob die Erfolgsaussicht der Behandlung den personellen, räumlichen oder wirtschaftlichen Aufwand rechtfertigt?

Ergebnis und Empfehlung Wie stellt sich die Fragestellung jetzt unter ethischen Gesichtspunkten dar? Wer besorgt bis wann die evtl. fehlenden Faktoren oder Informationen? Gibt es im therapeutischen Team einen Konsens über das weitere Vorgehen? Gibt es einen Konsens zwischen dem (mutmaßlichen) Willen des Patienten und dem geplanten Vorgehen? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Dissenz? Was lässt sich als Ergebnis oder Beschluss des Gespräches festhalten?