Geschlechterstereotype Musterpräsentation Geschlechterstereotype Daten, Fakten des DGB-Projektes.

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 Präsentation transkript:

Geschlechterstereotype Musterpräsentation Geschlechterstereotype Daten, Fakten des DGB-Projektes

Was sind Geschlechterstereotype? Annahmen darüber, wie Männer und Frauen sind und sein sollen Frauen und Männern werden bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen zugeschrieben Geschlechterstereotype bezeichnen sozial geteilte Annahmen darüber, wie Frauen und Männer „sind“, aber auch Annahmen darüber, wie sie „sein sollen“ Geschlechterstereotype schreiben Männern und Frauen allein aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einem Geschlecht bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen zu Dadurch wird nicht nur verkannt, dass es mehr als zwei Geschlechter, sondern auch, dass es innerhalb der Geschlechter vielfältige Unterschiede gibt Die Zuschreibungen und Erwartungen an das eigene Geschlecht werden im Laufe des Lebens erworben. Studien zeigen, dass Erwachsene die Reaktion eines Babys entsprechend des Geschlechts unterschiedlich bewerten. Das Weinen eines Jungen wurde auf Ärger zurückgeführt, das Weinen eines Mädchens auf Angst. Für die Studie war in beiden Fällen dasselbe Kind zu sehen, nur der Vorname änderte sich. Die persönliche Eigenschaften und Verhaltensweisen werden also nicht nur durch biologische Merkmale festgelegt, sondern vielmehr Normen und Erwartungen, die an unser Verhalten „als Mann/Junge“ oder „als Frau/Mädchen“ geknüpft werden Bsp.: Männer sollen stark sein und/oder Karriere machen, Frauen sollen warmherzig, zugewandt und fürsorglich sein Eine Verletzung dieser „Verhaltensvorschriften“, die die Gesellschaft an eine Person hat, kann zu Ablehnung oder „Sanktion“ führen („So benimmt eine Frau sich nicht“ oder „Das gehört sich nicht für einen Jungen“). Um dieser sozialen Ausgrenzung zu entgehen, nehmen Frauen und Männer Rollenvorstellungen (unbewusst) an und re-aktivieren sie in alltäglichen Handlungen („doing gender“).

Wie werden Geschlechterstereotype beeinflusst? Soziales Umfeld Politik Medien Vorstellungen darüber, was „typisch“ für einen Jungen / Mann und ein Mädchen / eine Frau ist Politische Rahmenbedingungen, die eine traditionelle Rollenverteilung verfestigen Neben dem sozialen Umfeld, das maßgeblich beeinflusst, was es bedeutet, ein Mädchen oder ein Junge zu „sein“, spielen auch Politik und Medien eine wichtige Rolle dabei, Geschlechterstereotype zu verfestigen, indem sie immer wieder re- aktiviert werden. Viele politische Rahmenbedingungen und rechtliche Regelungen gehen von einer traditionellen Rollenverteilung aus und beeinflussen und verfestigen damit Geschlechterstereotype. Ein gutes Beispiel ist das Ehegattensplitting: es beeinträchtigt die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben und die partnerschaftliche Verteilung von Familienarbeit Umgekehrt kann Politik auch Geschlechterstereotype aufbrechen. Zwar sind es heute immer noch überwiegend die Frauen, die nach der Geburt eines Kindes beruflich kürzer treten und die vermeintlich „frauentypische“ Sorgearbeit übernehmen. Die Weiterentwicklung des Erziehungsgeldes zum Elterngeld soll Mütter animieren, früher wieder ihrer Erwerbsarbeit nachzugehen und Anreize für Väter schaffen, mehr bzw. gleich viel Familienarbeit zu übernehmen. Väter nehmen durchschnittlich zwar nach wie vor sehr viel weniger Elternzeit als Mütter (durchschnittlich 3 Monate gegen 11,7 Monate), die gesetzliche Regelung zur Elternzeit ist aber ein erster wichtiger Schritt in Richtung partnerschaftliche Arbeitsteilung. Diese kann dazu beitragen, Geschlechterstereotype abzubauen und ermöglicht Männern und Frauen eine gleichberechtigte Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen. In den Medien werden Männer und Frauen häufig auf Geschlechterstereotype reduziert und diese damit zementiert: Männer sollen stark und erfolgreich sein, Frauen vor allem schön und liebenswert. In Werbung und Film müssen Frauen vor allem schön und Männer vor allem stark sein

Segregation des Arbeitsmarktes Partnerschaft-lichkeit Auswirkungen Geschlechter- stereotype Segregation des Arbeitsmarktes Gender Gaps Berufswahl Partnerschaft-lichkeit Geschlechter­stereotype und Rollenbilder beeinflussen u.a. die Berufs­- und Studienwahl von Jugendlichen. Obwohl die schulischen Leistungen von Jungen und Mädchen in der Schule vergleichbar sind, zeigen sich in der Berufsausbildung und im Studium deutliche Unterschiede. Mehr als die Hälfte der Mädchen wählt aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – darunter ist kein naturwissenschaftlich-technischer Beruf Frauen und Männer verteilen sich zum einen unterschiedlich auf die verschiedenen Berufsfelder (Frauen sind häufiger in den sozialen Dienstleistungsberufen beschäftigt; horizontale Segregation am Arbeitsmarkt), aber auch auf die unterschiedlichen Hierarchie-Ebenen (Frauen sind seltener in Führungspositionen zu finden; vertikale Segregation am Arbeitsmarkt) Frauen verdienen im Schnitt 21% weniger als Männer (Gender Pay Gap); verbringen 8,4 Stunden pro Woche weniger mit Erwerbsarbeit als Männer (Gender Time Gap; 46% der Frauen sind in Teilzeit beschäftigt, aber nur 11% der Männer); Frauen verbringen täglich durchschnittlich 87 Minuten mehr mit Haus- und Sorgearbeit als Männer (Gender Care Gap) Es erschwert eine partnerschaftliche Arbeitsteilung, wenn Frauen als die „Hauptverantwortliche“ für z.B. Kinderbetreuung oder Hausarbeit gesehen werden – Männer können das genauso!

Wie können Betriebe dazu beitragen, Geschlechterstereotypen abzubauen? Frauen und Männer ansprechen: z.B. bei Außenwerbung, aber auch in Stellenanzeigen („Wir suchen eine_n neue_n Mitarbeiter_in“ anstatt „Wir suchen einen neuen Mitarbeiter“) Weibliche Führungskräfte steigern nicht nur die Aufstiegschancen von anderen Frauen in Unternehmen, sondern sind auch wichtige Vorbilder, die Frauen animieren, sich ebenfalls mehr zuzutrauen Transparente Auswahl- und Stellenbesetzungsprozesse Betriebsklima schaffen, das die Gleichstellung von Männern und Frauen fördert, u.a. durch Betriebsvereinbarungen Vereinbarkeit fördern: Die Möglichkeit, dass Frauen schwanger werden könnten oder dass sie nach der Geburt ihres Kindes eine Zeit lang ihre Erwerbsarbeit unterbrechen darf kein Grund sein, Frauen nicht einzustellen oder ihnen eine Beförderung zu verweigern Schulpraktika für Jungen und Mädchen anbieten, oder am Girls‘Day / Boys‘Day teilnehmen Flexible Arbeitszeiten: Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit ermöglichen; Führung in Teilzeit ermöglichen – so können Männer und Frauen Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren Inanspruchnahme der Elterngeldmonate von Vätern fördern: Betriebsvereinbarungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen auch Männer in den Fokus nehmen: schließlich können sie auch Väter werden und ihre Erwerbsarbeit familienbedingt unterbrechen. Dass dies auch geschieht, kann vor allem der Betriebsrat gewährleisten und überprüfen. Er ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit zu fördern und sich aktiv dafür einzusetzen, diese Grundsätze im Unternehmen zu verankern. Da das Prinzip der Solidarität in Gewerkschaften und unter ihren Mitgliedern nicht per se vor Diskriminierungen schützt, ist es außerdem wichtig, dass gerade Frauen sich in die Gewerkschaftsarbeit einbringen und ihre Vorstellungen von einem guten Arbeitsplatz durchsetzen Ggf. Diskussion: Habt ihr weitere Ideen?

Vielen Dank! Mehr Informationen gibt es unter: was-verdient-die-frau.de und bmfsfj.de Gefördert vom: