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Partnerschaftlichkeit Musterpräsentation Partnerschaftlichkeit Daten, Fakten des DGB-Projektes.

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Präsentation zum Thema: "Partnerschaftlichkeit Musterpräsentation Partnerschaftlichkeit Daten, Fakten des DGB-Projektes."—  Präsentation transkript:

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3 Partnerschaftlichkeit
Musterpräsentation Partnerschaftlichkeit Daten, Fakten des DGB-Projektes

4 Was ist Partnerschaftlichkeit?
Partnerschaftlichkeit bedeutet die gleiche Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit zwischen Partner_innen. Beide können berufstätig sein und die Sorgearbeit für Kinder und ältere Menschen unter einander aufteilen. Auch die Hausarbeit und Freizeit werden gleich unter beiden Partner_innen aufgeteilt. Vor allem im Bereich Haushalt und Freizeit fallen viele Paare in alte Geschlechterrollenmuster zurück: Männer neigen häufiger dazu, einem Hobby nachzugehen und Frauen dazu, die anfallende Hausarbeit fast alleine zu übernehmen. Für das 50/50 Prinzip ist es jedoch wichtig, dass alle Bereiche gerecht aufgeteilt werden. Und das liebe GELD? Der Bereich, der nichts mit Zeit zu tun hat, der für eine gleichberechtigte Partnerschaft aber ebenfalls sehr wichtig ist, ist der Bereich Finanzen.

5 Wie teilen sich Paare in Deutschland die Sorge- und Erwerbsarbeit auf?
Erklärung der Grafik: Der linke und mittige Balken stellt jeweils eine Person in der Familie dar, z.B. links der Mann, in der Mitte die Frau. Blau gefärbt ist die Zeit, die diese Person mit Erwerbsarbeit verbringt, pink stellt den Teil dar, den die Person mit Haus- und Sorgearbeit verbringt. Der rechte (grüne) Balken stellt die Betreuung außerhalb der Eltern, also von Verwandten oder in Kindertagesstätten dar. Generell befürworten Familien in Deutschland eine partnerschaftliche Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit. Vor allem Frauen möchten verstärkt ihre Arbeitszeit erhöhen und Männer eine aktive Vaterrolle wahrnehmen: 40% der Frauen bevorzugen ein egalitäres Familienmodell, nur 16% präferieren ein traditionelles Einverdienermodell. Die Realität sieht jedoch oft anders aus: Der Zweite Gleichstellungsbericht der Bundesregierung zeigt: Das derzeit in Deutschland vorherrschende Familienmodell ist das sogenannte „Zuverdienstmodell“: eine Person (meistens die Frau) arbeitet in Teilzeit, während die andere Person (meistens der Mann) Familienernährer(in) ist und in Vollzeit arbeitet. 60% aller Paare leben in dieser Konstellation. Pro: Con: führt schnell zu einer Benachteiligung von Frauen im Beruf, da diese oft in einer Teilzeitbeschäftigung bleiben und finanziell nicht oder nur schlecht vorsorgen können; große Doppelbelastung, weil der Großteil der Haus- und Sorgearbeit neben der Teilzeit-Erwerbstätigkeit hauptsächlich von den Frauen geleistet wird Im „Familienernährermodell“ arbeitet eine Person (häufig der Mann) in Vollzeit und die zweite Person (häufig die Frau) ist für die unbezahlte Haus- und Sorgearbeit zuständig und nicht erwerbstätig. Dieses Modell wird von ca. einem Viertel aller Familien gelebt, in der Tendenz abnehmend. Pro: Kinder werden jederzeit betreut: vor allem in Regionen mit unzureichenden Kinderbetreuungsplätzen wichtig Con: die nicht arbeitende Person kann ihre Karriere nicht vorantreiben, der berufliche Wiedereinstieg nach einer Unterbrechung wird erschwert, sie sind einem hohen Armutsrisiko ausgesetzt. Für den_die Familienernährer_in bedeutet es großen Druck, da der Verlust seines Jobs schwerwiegende Folgen für die Familie hätte. Im „Universellen Erwerbstätigenmodell“ arbeiten beide in Vollzeit und die meiste Haus- und Sorgearbeit wird ausgelagert. Pro: beide Partner_innen können finanziell vorsorgen – ggf. geringer Unterschied in Alterssicherung Con: „anstrengend“ und finanziell belastend, da ein relativ hohes Einkommen allein für die Kinderbetreuung erwirtschaftet werden muss Das „Erwerbs- und Sorgemodell“ bedeutet, dass beide Partner_innen ihre Arbeitszeit auf ungefähr 30 bis 35 Stunden in der Woche reduzieren, also „vollzeitnah“ erwerbstätig sind. Die Erwerbsarbeit wird damit zu gleichen Teilen ausgeführt und auch die Haus- und Sorgearbeit wird gleich aufgeteilt. Zusätzlich wird Kinderbetreuung ‘von außen‘ in Anspruch genommen. Nach diesem Modell leben in Deutschland die wenigsten aller Paare. Pro: Armutsrisiko der Familie sinkt insgesamt, weil beide Elternteile vollzeitnah arbeiten und für ihr Erwerbseinkommen und ihre finanzielle Vorsorge verantwortlich sind; Verantwortung wird geteilt Con: Konfliktpotenzial bei ggf. unterschiedlichen Vorstellungen in der Kindererziehung, für die beide verantwortlich sind (Schlüssel: Kommunikation) (Quelle: (Themenblatt 1) bericht.html)

6 Traditionelle Arbeitsteilung nach der Geburt
Vor allem in der Familienphase verfestigen sich die Unterschiede in den Arbeitszeiten und ein Großteil der Paare wählt das „Zuverdienermodell“ mit vollzeitbeschäftigtem Mann und teilzeitbeschäftigter Frau. Vor der Geburt des ersten Kindes arbeiten 71% aller Eltern beide in Vollzeit, nach der Elternzeit sind es noch 15% Das vorherrschende Modell nach der Elternzeit ist: Vater in Vollzeit & Mutter in Teilzeit 28% der Paare wünschen sich partnerschaftliche Arbeitszeiten (beide Wochenstunden), umsetzen tun es 4 % (Quelle:

7 Gender Care Gap Die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit (Care-Arbeit) zwischen Männern und Frauen wird durch den mit dem Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung (2017) erstmals errechneten Gender Care Gap deutlich: dieser gibt an, um wieviel Prozent die Zeit, die Frauen im Durchschnitt pro Tag für Sorgearbeit aufwenden, die durchschnittliche Dauer der täglichen Sorgearbeit von Männern übersteigt. In Deutschland liegt der Gender Care Gap bei 52,4%. Frauen leisten also mehr als doppelt so viel Haus- und Sorgearbeit wie Männer. Frauen übernehmen also einen Großteil der Haus- und Sorgearbeit – in absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet das: täglich leisten erwachsene Frauen in Deutschland im Durchschnitt 87 Minuten mehr Care-Arbeit als erwachsene Männer. Das entspricht ziemlich genau der Länge eines Fußballspiels. Definition Care-Arbeit: „Für die unbezahlte Arbeit werden beim Gender Care Gap die Tätigkeiten der Haushaltsführung (einschließlich Reparaturarbeiten, Gartenpflege, Sorge für Tiere), Pflege und Betreuung von Kindern und Erwachsenen sowie ehrenamtliches Engagement und informelle Hilfen für andere Haushalte einbezogen – jeweils einschließlich der dazugehörigen Wegezeiten.“ (Zweiter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung; S. 96).

8 Gender Time Gap Nicht nur die Zeit, die Frauen und Männer für Haus- und Familienpflichten aufbringen, unterscheidet sich. Auch die Erwerbsarbeitszeiten von Frauen und Männern unterscheiden sich stark: Im Schnitt verbringen Frauen 8,4 Stunden pro Woche weniger in ihrer Erwerbsarbeit als Männer – dieser Unterschied wird auch Gender Time Gap genannt und entspricht ziemlich genau einem Arbeitstag pro Woche. Etwa die Hälfte aller Frauen ist in Teilzeit beschäftigt, bei den Männern ist es nur rund jeder zehnte. Männer arbeiten durchschnittlich 39,4 Stunden pro Woche und somit in Vollzeit. Frauen arbeiten hingegen durchschnittlich 30,5 Stunden pro Woche und somit vermehrt in Teilzeit. Achtung: Frauen arbeiten aber nicht weniger als Männer – sie sind durchschnittlich zwar weniger erwerbstätig, verrichten aber wesentlich mehr unbezahlte Arbeit!

9 Rollenbilder Frauen = Sorgearbeit Männer = Broterwerb?
Vorstellungen über vermeintlich typische Eigenschaften und Aufgaben von Frauen und Männern: Frauen sind demnach (immer noch) für die Kinderbetreuung und die Pflege von Familienmitgliedern zuständig, Männer für den Broterwerb. Geschlechterstereotypen hindern nicht nur Frauen daran, wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen, weil sie den Großteil der Sorgearbeit übernehmen. Auch Männer werden durch tradierte Rollenbilder daran gehindert, ihr Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten und z.B. ihre Erwerbsarbeit zu verkürzen, um mehr Zeit für die Familie zu haben und die Hausarbeit gleich aufzuteilen (acht von zehn Vätern wünschen sich mehr Zeit für ihre Familie (

10 Politische Rahmenbedingungen
Nicht nur tradierte Rollenbilder, die stark von der Gesellschaft, aber z.B. auch von den eigenen Eltern beeinflusst sind, sorgen dafür, dass Aufgaben wie Kinderbetreuung und Hausarbeit eher den Frauen zugeschrieben wird. Auch die gegebenen politischen Rahmenbedingungen verhindern, dass Männer und Frauen gleichermaßen in die Lage versetzt werden, Erwerbs- und Sorgearbeit gerecht auf beide zu verteilen. Einige Beispiele: Ehegattensplitting: Verfahren im deutschen Einkommensteuerrecht, nach dem Paare, die verheiratet oder verpartnert sind, zusammen veranlagt werden. Die Einkommen beider Partner_innen werden zusammengerechnet und halbiert, die so errechnete Steuerschuld wird verdoppelt – das Ergebnis ist die Einkommensteuer, die ein Paar zahlen muss. Vor allem Ehen oder Lebenspartnerschaften, in denen eine Person sehr viel und die andere besonders wenig oder gar nichts verdient, profitieren von diesem Verfahren. Paare aus den östlichen Bundesländern (weniger Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern) und Paare mit niedrigen Haushaltseinkommen profitieren kaum. Von den etwa 22 Milliarden Euro, die der Staat Jahr für Jahr fürs Ehegattensplitting verteilt, gehen 93% in westdeutsche Bundesländer: das klassische Alleinverdiener-Ehepaar gibt es in Ostdeutschland viel seltener; hier sind viel häufiger beide erwerbstätig. Das Ehegattensplitting hält Frauen erwiesenermaßen vom Arbeitsmarkt fern: Für viele Frauen lohnt es sich nicht, mehr Stunden in der Woche einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und mehr zu verdienen, weil der Steuervorteil dadurch geringer würde. Unverheiratete Eltern oder Alleinerziehende profitieren finanziell also nicht vom Ehegattensplitting Brückenteilzeit / Teilzeit-Falle Viele Frauen entscheiden sich bewusst dafür, ihre Erwerbsarbeit zu verkürzen, damit sie sich um die Familie kümmern können. Einerseits hilft eine reduzierte Stundenanzahl, Erwerbsarbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Andererseits bleiben viele Frauen mit Teilzeittätigkeit eher am Rande des Arbeitsmarkts stecken: sie haben schlechtere Karriere- und Aufstiegschancen, verdienen weniger und können damit weniger (z.B. für die Rente) vorsorgen. Am trat das sog. Gesetz zur Weiterentwicklung des Teilzeitrechts (Einführung einer „Brückenteilzeit“) in Kraft. Danach haben Arbeitnehmer_innen einen Anspruch auf eine zeitlich begrenzte Verringerung ihrer Arbeitszeit, sofern keine betrieblichen Gründe dagegenstehen. Leider greift das Gesetz gerade für viele Frauen nicht. Den Anspruch haben nur Mitarbeitende in Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten – Frauen arbeiten aber überwiegend in kleinen und mittleren Unternehmen. Und in Kleinbetrieben mit bis zu 45 Arbeitnehmer_innen besteht kein Anspruch auf Brückenteilzeit. Für mittlere Betriebe (46–200 Arbeitnehmer_innen) enthält das Gesetz eine Zumutbarkeitsregelung. Viele Frauen bleiben so in der „Teilzeit-Falle“ stecken.

11 Die Folgen traditioneller Arbeitsteilung
Traditionelle Rollenteilung Wirtschaftliche Abhängigkeit Gender Pension Gap Zementierung stereotyper Rollenbilder Weniger Sicherheit Frauen reduzieren ihre Arbeitszeiten vor allem familienbedingt (70% der Mütter sind in Teilzeit beschäftigt, hingegen 6% der Väter), d.h. sie sind weniger Stunden erwerbstätig, um in der Zeit, in der sie keiner Erwerbsarbeit nachgehen, familiären Verpflichtungen (Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen) und Hausarbeit nachzugehen – wichtig: diese Arbeit ist gesellschaftlich notwendig! Erwerbsarbeitszeiten und das damit erzielte Einkommen entscheiden über die Möglichkeiten der eigenständigen Existenzsicherung und der wirtschaftlichen Unabhängigkeit Für die (wenigen) teilzeitbeschäftigten Männer ist eine parallel laufende Ausbildung oder eine berufliche Fortbildung Hauptgrund, die Arbeitszeit zu reduzieren Diese zwischen Männern und Frauen ungleiche Arbeitszeitverteilung hat für Frauen schwerwiegende Folgen: Wirtschaftliche Abhängigkeit und Gender Pension Gap: Einkommensverluste, eingeschränkte berufliche Perspektiven, finanzielle Abhängigkeit (vom/von der Partner_in) und eine unzureichende Absicherung im Alter. Frauen haben einen um 53% geringeren eigenen Rentenanspruch als Männer (Gender Pension Gap) Zementierung stereotyper Rollenbilder: Institutionelle und politische Rahmenbedingungen tragen dazu bei, dass Geschlechterrollen und -vorstellungen nicht überwunden werden – auch wenn die tatsächlichen Wünsche nach einer gleichberechtigten Arbeitsteilung bei einem Großteil der Männer und Frauen vorhanden sind. Weniger Sicherheit für die Familie: Auf einem Bein steht es sich schlechter als auf zweien. Wird das Familien einkommen nur von einer Person erwirtschaftet, bedeutet dies mehr Unsicherheit für die Familie als wenn beide Partner_innen gleichermaßen zum Familieneinkommen Beitrag. Fällt ein Einkommen weg, kann es einfacher ausgeglichen werden. Bei einer traditionellen Arbeitsteilung lastet somit eine hohe Verantwortung auf nur einer Person: dem Familienernährer.

12 Auf betrieblicher Ebene
Was ist zu tun? Auf betrieblicher Ebene Rückkehr in VZ ermöglichen Führung in TZ Vereinbarkeit fördern Väter in Elternzeit fördern Partnerschaftliche AZ-Modelle schaffen Auf politischer Ebene Fehlanreize abschaffen Partnerschaftlichkeit fördern Betreuungs-möglichkeiten verbessern Privat Haus- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich teilen Stereotype Rollenverteilung überwinden In Betrieben: Rückkehr von Teilzeit in Vollzeit ermöglichen Führung in Teilzeit ermöglichen Vereinbarkeit fördern: Die Möglichkeit, dass Frauen schwanger werden könnten oder dass sie nach der Geburt ihres Kindes eine Zeit lang ihre Erwerbsarbeit unterbrechen darf kein Grund sein, Frauen nicht einzustellen oder ihnen eine Beförderung zu verweigern Inanspruchnahme der Elterngeldmonate von Vätern fördern: Betriebsvereinbarungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen auch Männer in den Fokus nehmen: schließlich können sie auch Väter werden und ihre Erwerbsarbeit familienbedingt unterbrechen. Dass dies auch geschieht, kann vor allem der Betriebsrat gewährleisten und überprüfen. Er ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit zu fördern und sich aktiv dafür einzusetzen, diese Grundsätze im Unternehmen zu verankern. Da das Prinzip der Solidarität in Gewerkschaften und unter ihren Mitgliedern nicht per se vor Diskriminierungen schützt, ist es außerdem wichtig, dass gerade Frauen sich in die Gewerkschaftsarbeit einbringen und ihre Vorstellungen von einem guten Arbeitsplatz durchsetzen. Politik: Politische Fehlanreize abschaffen / Politik und Recht an Lebensrealität und Wünsche von Paaren anpassen (wie z.B. Ehegattensplitting) Stattdessen Anreize für mehr Partnerschaftlichkeit schaffen (wie z.B. das ElterngeldPlus) Familienleistungen so anlegen, dass sie vor Armut schützen: Kindergeld, Kinderzuschlag, Steuern so gestalten, dass es die Familien – die arbeiten und kleine Einkommen erwirtschaften – und insbesondere auch Alleinerziehende, besser erreicht. Alle Eltern müssen es schaffen, genug für die Familie zu erwirtschaften - am besten ohne Transferleistungen. Betreuungsmöglichkeiten verbessern: Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen

13 Vielen Dank! Mehr Informationen gibt es unter: was-verdient-die-frau.de und bmfsfj.de Gefördert vom:


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