Informationen für Rettungs- und Krankentransportdienste

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Indikationen der Händedesinfektion
Advertisements

Hygienemaßnahmen bei MRSA I
MRSA = Methicillin-resistenter Staphylokokkus aureus
„ MRSA “ …ein gefährlicher Wundkeim…
MRSA Grundlagen Regelwerke Sicherung des Informationsflusses
MRSA Grundlagen Regelwerke Sicherung des Informationsflusses
Indikationen der Händedesinfektion
Informationen für Rettungs- und Krankentransportdienste
Influenza Allgemeine Informationen Sicherung des Informationsflusses
Influenza Allgemeine Informationen Sicherung des Informationsflusses
Hygienemanagement bei MRGN / MRE
Gefahren im Feuerwehrdienst Feuerwehrdienst ist schwere körperliche Arbeit. Feuerwehrdienst ist besonders gefährlich. Warum ?
1. Marburger Symposium zum Lebensmittelrecht am 23. November 2007 KURT-DIETRICH RATHKE RECHTSANWALT.
Vorbereitung zur Nierentransplantation Dr. med. M. Szabados Transplantationsambulanz Chirurgische Klinik Knappschaftskrankenhaus Bochum Chefarzt Prof.
Regierungspräsidium Stuttgart Erläuterung zur Nutzung des vorliegenden Foliensatzes Diese Folien sind ein Angebot, das es Ihnen ermöglichen.
Hinweise zum OP-Praktikum
Desinfektion Ziel Einen Gegenstand in einen Zustand versetzen, dass von ihm keine Infektionsgefährdung mehr ausgehen kann Eine % Keimreduktion.
Eine Arbeitsgenehmigung ausfüllen Kursus „Sicher arbeiten mit einer Arbeitsgenehmigung”
Checkliste Ausbruchs-Management I A. Erkennen einer epidemischen Situation –Beobachtung einer ungewöhnlicher Häufung –erste Einschätzung anhand der Falldefinition.
Hygiene an der Einsatzstelle
Hygiene in der Arztpraxis: Wie gefährlich sind SARS, HIV, Hepatitis, MRSA? Dr. med. Stefan Bilger Facharzt für Allgemeinmedizin, Ärztliches Qualitätsmanagement,
1 Sicherheit, Selbstschutz, Hygiene. Information 2  Es gibt kein Patentrezept für die Bewältigung von Notfallsituationen  Strategien zum Selbstschutz.
Der Einfluss des Menschen auf die Umwelt
MRGN  Grundlagen  Regelwerke  Sicherung des Informationsflusses  Hygienemaßnahmen.
Ich habe gute Nachrichten für diejenigen plus size Frauen-Frauen Woolrich Arctic Parka Aktien.
© 2011 Wolters Kluwer Deutschland / Seite 2
Medizinprodukte/Kosmetika zur MRSA- Dekolonisierung
Wohnen heißt Zuhause sein
Aktionstag „Aktion Saubere Hände“
Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe Tätigkeitsbeispiel aus der Praxis – Reinigung von Druckerwalzen: Gefährdung durch Hautkontakt.
Lehrgang Truppmann I BM Michael Bossmann, Feuerwehrarzt November 2016
MRE-Netzwerk Rems-Murr
MRGN Grundlagen Regelwerke Sicherung des Informationsflusses
Flucht- und Rettungswege
Rettungspunkte in der Gemeinde Simmerath
Welche Rechte habe ich als Patient im Krankenhaus?
Multiresistente Erreger (MRE) Gefahren im Rettungsdienst
Einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe Tätigkeitsbeispiel aus der Praxis – Mischen in einem Rührkessel: Gefährdung durch Hautkontakt.
Appartementhäuser Grande Borne
Die passenden Vertriebswege bei neuen und zusätzlichen Produkten
Informationen für Rettungs- und Krankentransportdienste
Ausrüstung der Spieler
Arbeitsunterweisung und Dokumentation
Krankenhausinfektionen
Fortgeführtes Konzept zur Pflege der Deichgrasnabe auf den Deichen des Deichverbandes Die Erfahrungen des ersten Jahres der Schafsbe-weidung auf den Deichen.
MRGN Grundlagen Regelwerke Sicherung des Informationsflusses
Fallbeispiel Ein Schüler, von dem das Gerücht geht, „dass man bei dem alles kriegen kann“, hat einem Mitschüler in der Pause einen „Joint“ verkauft. Nach.
Allgemeine Informationen
Begriffe und Grundlagen
Begriffe und Grundlagen
Bei dieser Präsentation wird sicher eine Diskussion mit dem Publikum entstehen, die zu Aktionsschritten führt. Verwenden Sie PowerPoint, um diese Aktionsschritte.
Ausgangslage Regelwerke Infektiöse Gastroenteritis Noro Viren
- Isolationspflichtige Krankheiten/Erreger - Isolationsstufen/Farbschema - Kennzeichnen der Patientenzimmer FAQ Bonn,
Der Einheitsführer: führt seine taktische Einheit,
Allgemeine Sicherheitsregeln Bereich Band technisch
Abschlussbericht und Ausblick
Wir sprechen Ihre Sprache.
Truppmannausbildung Teil 1 (Grundausbildungslehrgang)
Indikationen erkennen und bewerten
Hygienemanagement Stand:
Corporate Governance Dr. Thomas Ruhm.
Infektions Schutzgesetz (InfSchG) §§ 42 und 43
„Mitkommen“ Ein Projekt des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau
Hinweis: Eine farbige Druckversion dieser Empfehlung sollte
Influenza V1.0 Vortragender Datum, Ort 12 Folien.
Biologische Arbeitsstoffe
Unterweisungsmodul Gefahrstoffe.
Indikationen erkennen und bewerten Aktion Saubere Hände
 Präsentation transkript:

Informationen für Rettungs- und Krankentransportdienste Allgemeine Informationen über Staphylococcus aureus und MRSA Spezielle Informationen für Rettungs- und Krankentransportdienste Maßnahmen bei MRSA Stand: 03.2015

Staphylococcus aureus Allgemeine Informationen Informationen für Transportdienste Maßnahmen Häufiger Erreger bakterieller Infektionen. Natürlicher Standort ist die Haut und Schleimhaut von Mensch und Tier, vor allem der Nasen-Rachenraum. Meist lediglich Besiedelung; Infektionen nur unter bestimmten Umständen. Keine besondere Gefährdung für medizinisch-pflegerisches Personal.

Staphylococcus aureus Allgemeine Informationen Informationen für Transportdienste Maßnahmen Infektionsquelle ist meist die Haut und Schleimhaut der betreffenden Personen (endogene Infektion). In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen kommt es auch zu Übertragungen von Patient zu Patient. Wichtigster Übertragungsfaktor sind in diesem Fall die Hände des Personals.

Probleme mit MRSA Allgemeine Informationen Informationen für Pflegeeinrichtg. Maßnahmen MRSA (früher ORSA) ist die multiresistente Variante von Staphylococcus aureus. MRSA-Varianten: HA-MRSA (hospital acquired, d.h. im Krankenhaus erwor-ben). HA-MRSA hat eine ausgeprägte Affinität zu alten, mehrfach erkrankten Menschen. Übertragung erfolgt vor allem im Zuge invasiver medizinischer Maßnahmen. LA-MRSA (livestock associated, d.h. mit Nutztieren in Zusammenhang stehend). LA-MRSA ist im Rahmen der Nutztierhaltung, wie z.B. der Schweine- und Geflügelmast zu verzeichnen. Betroffen sind Landwirte, Veterinäre etc.. CA-MRSA (community aquired, d.h. in der Gemeinschaft erworben) bildet ein spezielles Toxin, tritt unabhängig von disponierten Personen und Krankenhäusern auf, verbreitet sich schnell und verursacht u.a. schwere Pneumonien und Abszesse. Wenn von MRSA gesprochen wird, ist meist HA-MRSA gemeint.

Probleme mit MRSA Allgemeine Informationen Informationen für Transportdienste Maßnahmen Die normalerweise verwendbaren Medikamente (Antibiotika) sind bei MRSA nicht einsetzbar. Im Infektionsfall sind daher „Reserveantibiotika“ (z.B. Vancomycin) notwendig, die z.T. teuer und reich an Nebenwirkungen sind. Alle weiteren Eigenschaften von MRSA entsprechen denen eines „normalen“ Staphylococcus aureus. MRSA kann sich unter den Gegebenheiten eines Krankenhauses rasch ausbreiten und ist somit in den Kliniken weit verbreitet. Als Folge sind Kolonisationen, Infektionen und Infektionsausbrüche möglich.

Spezielle Sachverhalte Allgemeine Informationen Informationen für Transportdienste Maßnahmen Von MRSA-Trägern geht keine Gefahr für die Allgemeinbevölkerung aus. Gesunde Kontaktpersonen, also auch Einsatzkräfte, gelten nicht als gefährdet, sofern keine ekzematösen Hauterkrankungen oder offene Wunden vorhanden sind.

Innerbetriebliche Regelungen Allgemeine Informationen Informationen für Transportdienste Maßnahmen Hygienische Vorkehrungen im Zusammenhang mit Krankentransporten beziehen sich auf: Sicherung des Informationsflusses Patientenvorbereitung und -transporte Maßnahmen der Personalhygiene Nachbereitende Maßnahmen Diese Regelungen sind in einem Hygieneplan (Hygienehandbuch) festzulegen, welcher den Mitarbeitern jederzeit zugänglich sein soll.

Information der Einsatzkräfte und des Transportdienstes Informationsfluss Transporte Personalhygiene Nachbereitung Die Einsatzkräfte müssen über MRSA und über die Sachlage bei betroffenen Patienten informiert sein. Transport und Betreuung nur durch eingewiesenes, informiertes Personal. Vor dem Transport eines MRSA-positiven Patienten ist der Transportdienst von der anfordernden Stelle über den bestehenden Sachverhalt zu informieren.

Gestaltung von Transporten MRSA-positiver Personen Informationsfluss Transporte Personalhygiene Nachbereitung Der Transport MRSA-positiver Personen sollte als Einzeltransport erfolgen. Die vom Patienten genutzten Liege- und Sitzflächen des Transportfahrtzeug sollten mit einer Unterlage bedeckt sein. Der betreffende Patient sollte für den Transport möglichst wie folgt vorbereitet sein: Der Patient trägt frische Körperwäsche Ggf. vorhandene Hautläsionen und Wunden sind frisch verbunden und abgedeckt. Bei einer Infektion der Atemwege trägt der Patient einen Mund-Nasenschutz. Trachealkanülenträger sollten möglichst mit einem HME-Filter ausgestattet sein. Unmittelbar vor dem Transport desinfiziert sich der Patient die Hände.

Prinzip Maßnahmen der Basishygiene... ... werden durch zusätzliche Maßnahmen punktuell ergänzt. Maßnahmen der Basishygiene... Informationsfluss Transporte Personalhygiene Nachbereitung

Händehygiene Hygienische Händedesinfektion Informationsfluss Transporte Personalhygiene Nachbereitung Hygienische Händedesinfektion vor und nach jeder Tätigkeit mit engem körperlichen Kontakt, nach möglicher Kontamination mit Körpersekreten, Ausscheidungen, nach dem Ausziehen von Schutzhandschuhen. Mittel, Methode und Einwirkzeit wie gewohnt.

Persönliche Schutzausrüstung Das Tragen von Overalls ist bei MRSA überzogen und unnötig. Statt dessen: Schutzhandschuhe und –schürze bei allen Maßnahmen, die das Risiko eines Kontaktes mit MRSA-besiedelten Körperbereichen bzw. Flüssigkeiten bergen. Schutzhandschuhe und Schutzkittel für begleitende Personen nur dann, wenn medizinisch-pflegerische Maßnahmen erforderlich sind. Mund-Nasenschutz nur bei Tätigkeiten wie der endotrachealen Absaugung oder der Mundhöhlen-Säuberung. Informationsfluss Transporte Personalhygiene Nachbereitung

Beschränkungen für Personal Informationsfluss Transporte Personalhygiene Nachbereitung Keine Betreuung von MRSA-Trägern von Mitarbeitern mit chronischen Hautveränderun-gen (Ekzeme, Psoriasis etc.). Wenn sich eine Einsatzkraft als MRSA-Träger(in) erweist, ist im Rahmen einer Risikobeurteilung die weitere Vorgehensweise festzulegen. Wie das erfolgen soll beschreibt eine Stellungnahme des NLGA. Abstrichkontrollen von Einsatzkräften sind nur in sehr seltenen Ausnahmefällen sinnvoll (Rücksprache mit Gesundheitsamt).

Entsorgungsmaßnahmen Informationsfluss Transporte Personalhygiene Nachbereitung Kontaminierte Abfälle aus Einmalmaterial (incl. der benutzten persönlichen Schutzaus-rüstung) in einen kleinen Plastiksack deponieren, diesen zuknoten und dem Siedlungsmüll bzw. Restmüll zugeben. Die beim Transport verwendeten Textilien, wie Deckenbezüge, Unterlagen etc. wechseln und ggf. maschinell bei Temperaturen von 60°C und höher aufbereiten.

Desinfektionsmaßnahmen Informationsfluss Transporte Personalhygiene Nachbereitung Die Arbeits- und Kontaktflächen (Griffe, Bedienelemente etc.) des Innenraumes und verwendete Medizinprodukte wischdesinfizieren (übliche Mittel und Konz.). Bei Verwendung von Unterlagen für Liege- und Sitzflächen werden große Flächen nur dann desinfiziert, wenn sie kontaminiert sind (Erbrochenes, Blut, Wundsekret etc.). Alkoholische Flächendesinfektionsmittel (z.B. vorgetränkte Tücher) haben kurze Einwirkzeiten und sind daher vorteilhaft. Abschließend führt das Einsatzpersonal eine hygienische Händedesinfektion durch.

Sind Sie bereit für ein paar Testfragen? Ja gern Heute nicht

Testfragen Was bedeutet die Kürzel „MRSA“? Worin besteht der Unterschied zwischen HA-MRSA, LA-MRSA und CA-MRSA? Welche Eigenschaften hat Staphylococcus aureus? Welche Probleme macht MRSA? In welchen Punkten müssen Regelungen zu Transporten MRSA-positiver Patienten getroffen werden?

Testfragen Wie soll bei MRSA der Informations- fluss erfolgen? Wie soll ein MRSA-positiver Patient für einen Transport vorbereitet werden? Wie ist ein solcher Transport zu gestalten? Wie erfolgt die Händehygiene im Zusammenhang mit MRSA-Trägern? Welche persönliche Schutzausrüstung soll in welchen Fällen beim Transport MRSA- positiver Personen getragen werden?

Testfragen Welche Mitarbeiter sollten keine Trans- porte von MRSA-positiven Personen durchführen? Wie ist zu verfahren, wenn sich eine Einsatzkraft als MRSA-positiv erweist? Welche Entsorgungs- und welche Desinfek- tionsmaßnahmen sind nach Transporten MRSA-positiver Personen durchzuführen?

Viel Erfolg bei Ihrer Arbeit und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!