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Begriffe und Grundlagen

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Präsentation zum Thema: "Begriffe und Grundlagen"—  Präsentation transkript:

1 Begriffe und Grundlagen
MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen

2 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Bedeutung der Flora Begriffsdeutung und Unterscheidung Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Als Flora bezeichnet man die natürlicherweise vorhandene Keimbesiedelung des Körpers. Eine Flora ist auf der Haut, im Nasen-Rachenraum, im Darm und in der Vagina vorhanden. Residentflora = die natürlicherweise vorhandenen Mikroorganismen. Transientflora = eine in ihrer arten- & mengenmäßigen Zusammensetzung veränderte Flora. Seite 2 / 19

3 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Bedeutung der Flora Möglichkeiten der Infektion Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Floraanteile können infizieren: wenn sie an Orte verschleppt werden, wo sie nicht hingehören (z. B. Katheterisierung). wenn sie sich in ihrer natürlichen Zusammensetzung verändern (z. B. auf Grund von Medikamenten). wenn das Immunsystem der betreffenden Person nicht intakt ist (z. B. als Folge einer Krebstherapie). wenn künstliche Eintrittspforten vorhanden sind (z. B. Tracheostoma). Infektionen können durch eigene und durch fremde Floraanteile verursacht werden. Mögliche Verursacher sind Bakterien wie Staphylococcus aureus, Enterobacter oder Escherischia coli. Häufige Sachverhalte bei alten und pflegeabhängigen Menschen. Die Flora dieser Personen entspricht daher oft nicht der natürlichen Residentflora. Seite 3 / 19

4 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Gramnegative Stäbchen Definition Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Um Bakterien einzuteilen und unter dem Mikroskop sichtbar zu machen, färbt man sie ein. Ein wichtiges Färbeverfahren ist die Gramfärbung (benannt nach Christian Gram). Sie erlaubt eine Einteilung in: - Grampositiv (blaue Einfärbung) - Gramnegativ (rote Einfärbung) Bei den gramnegativen Bakterien handelt es sich stäbchenförmige Bakterien, die meist feuchtigkeitsliebend sind; also spricht man von „gramnegativen Stäbchen“. Viele bakterielle Bestandteile der Darmflora gehören zu dieser Gruppe. Von Y tambe - Y tambe's file, CC BY-SA 3.0, Seite 4 / 19

5 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Gramnegative Stäbchen Eigenschaften Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Somit ist der Begriff „gramnegative Stäbchen“ eine Sammelbezeichnung für unterschiedliche Bakterien, die im Darm oder in der unbelebten feuchten Umgebung zu finden sind. Im Normalfall sind die weitaus meisten gramnegativen Stäbchen nützlich bzw. harmlos. Wie andere Florabestandteile auch (z. B. Staphylokokken), können gramnegative Stäbchen vor allem im Zusammenhang mit invasiven medizinischen Maßnahmen Infektionen (sog. „nosokomiale Infektionen“) verursachen. Wie immer in solchen Fällen erfolgt die Übertragung i. d. R. über direkte und indirekte Kontakte im Zuge medizinisch-pflegerischer Maßnahmen. Disponiert sind also Personen mit nicht intakter Haut oder Schleimhaut, mit einem Device oder einer besonderen Immunschwäche. Seite 5 / 19

6 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
MRGN Eigenschaften Erläuterung MRGN und ESBL Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen MRGN = MultiResistente GramNegative Stäbchenbakterien Es geht also um unterschiedliche gramnegative Stäbchenbakterien, die gegen die meisten normalerweise wirksamen Antibiotika immun geworden sind. Die Multiresistenz wird oft durch die Substanz ESBL (Extendend Spectrum Beta- Lactamase) erzeugt. Daher hat man früher einige der MRGN als „ESBL-Bildner“ bezeichnet. Diese Bezeichnung wird heute kaum noch verwendet. Seite 6 / 19

7 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
MRGN Eigenschaften Differenzierung der Resistenzausprägung I Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Weil die Multiresistenz unterschiedliche ausgeprägt sein kann, unterscheidet man zwischen 3MRGN und 4MRGN. Beides bezieht sich auf 4 wichtige Antibiotikagruppen: 3MRGN = MRGN ist gegen 3 dieser 4 Gruppen resistent. 4MRGN = MRGN ist gegen alle 4 dieser Gruppen resistent. Entscheidend ist die Resistenz gegenüber dem Antibiotikum Carbapenem. Seite 7 / 19

8 R S MRGN Eigenschaften Differenzierung der Resistenzausprägung II
Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Antibiotika Gruppe Leitsubstanz Entero-bacteriaceae Pseudonomas aeruginosa Acinetobater spp. 3MRGN 4MRGN Acylureido -Penicilline Piperacillin R 3./4. Generations- Cephalosporine Cefotaxim Ceftazidim Carbapeneme Imipenem Meropenem S Fluorchinolone Ciprofloxacin Nur eine der vier Antibiotikagruppen wirksam (sensibel) R = Resistent S = Sensibel Seite 8 / 19

9 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
MRGN Eigenschaften Sachverhalte bei MRGN-pos. Bewohnern Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Ebenso wie bei MRSA liegt bei MRGN-positiven Bewohnern meist eine Kolonisation und keine Infektion vor. Kolonisiert sind meist Darm, Urin und invasive Zugänge (z. B. Harnkatheter). Im Gegensatz zu MRSA besteht bei MRGN z.Zt. keine praktikable Sanierungsmöglichkeit. Wenn sich die Ursache der MRGN-Besiedelung (z. B. Harnkatheter) nicht beseitigen lässt, verbleibt die MRGN-Kolonisation auf unbestimmte Zeit. Seite 9 / 19

10 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
MRGN Maßnahmen Prinzipielle Vorgehensweise Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Eine Übertragungsgefahr besteht vor allem bei der Durchführung medizinisch-pflegerischer Maßnahmen. Hierauf sind die Hygienemaßnahmen auszurichten. Wie schon bei MRSA ist die Vorgehensweise im Altenheim anders als im Krankenhaus, weil das Altenheim gefährliche invasive Maßnahmen nicht durchführt (wie z. B. Operation, i.v. Infusionstherapie oder Beatmung) und somit weit weniger wirkungsvolle Übertragungswege vorhanden sind. Es gilt das Prinzip, dass bei 3MRGN i. d. R. eine funktionierende Basishygiene reicht, wobei Fragen zum Informationsmanagement, zum Transport, zur Unterbringung und zur Teilnahme am Gemeinschaftleben abzuklären sind. Nur beim Vorliegen einer besonderen Gefährungslage muss die Basishygiene durch besondere Maßnahmen erweitert werden. Seite 10 / 19

11 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
MRGN Maßnahmen Definition der besonderen Gefährdungslage Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Eine besondere Gefährdungslage besteht wenn: Erreger vom Typ 3MRGN Acinetobacter baumannii, 3MRGN Klebsiella pneumoniae oder 4MRGN vorliegen. Diese Erreger können leicht Infektionsausbrüche verursachen oder sind extrem schwer therapierbar. eine Freisetzung bzw. eine Verteilung von MRGN-haltigen Biostoffen (z. B. MRGN-haltiger Urin oder Speichel) in die Umgebung oder auf Mitbewohner innerhalb des Gemeinschaftslebens stattfindet (z. B. weil der betreffende Bewohner dement ist). andere Bewohner mit Dispositionen wie invasive Zugänge (Devices), offene Wunden (z. B. Ulcus cruris), Immuninkompetenz etc. im selben Wohnbereich an der Sozialgemeinschaft teilhaben. Bei einer besonderen Gefährdungslage sind die Hygienemaßnahmen mit dem Gesundheitsamt abzusprechen. Seite 11 / 19

12 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
MRGN Maßnahmen Regelwerke Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim RKI (KRINKO): „Hygienemaßnahmen bei Infektionen oder Besiedlung mit multiresistenten gramnegativen Stäbchen“ (2012) Hinweis: Diese Empfehlung wendet sich explizit an Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen. Sie ist für Alten- und Pflegeeinrichtungen schlecht nutzbar. „Infektionsprävention in Heimen“ (2005) Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e. V. (DGKH): „Risikoeinschätzung/-bewertung bei Multiresistenten Erregern in der ambulanten und stationären Kranken- und Altenpflege/ Rehabilitation“ (2017) „Maßnahmenplan für multiresistente gramnegative Erreger (MRGN) in Gesundheits- /Pflege- und Betreuungseinrichtungen“ (2016) Niedersächsisches Landesgesundheitsamt: „MRGN in Alten- und Pflegeeinrichtungen“ (2017) Seite 12 / 19

13 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Basishygiene Maßnahmen, die generell anzuwenden sind I Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Händehygiene: Beachtung der 5 Indikationen. Normales alkoholisches Desinfektionsmittel, 30 Sek. EWZ. Gebrauch von Arbeitskleidung und Persönlicher Schutzausrüstung: Schutzhandschuhe bei Wunden, Tracheostoma, Katheter, Sonden. Ggf. Schutzschürze. Mund-Nasenschutz beim trachealen Absaugen. Strenge Indikationsstellung bei Harndrainagen: Wenn irgend möglich entfernen. Hygienegerechte Behandlungspflege bei der medizinisch pflegerischen Versorgung von Tracheostoma oder Wunden. Seite 13 / 19

14 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Basishygiene Maßnahmen, die generell anzuwenden sind II Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Hygienisch sichere Aufbereitung von gemeinsam genutzten Gegenständen: Wenn möglich personenbezogene Verwendung. Pflegegeschirr mit thermischer Steckbeckenspüle aufbereiten (A0=600). Geschirr und Besteck mögl. maschinell im Geschirrspüler aufbereiten. Kontaktvermeidende Entsorgung von Abfällen oder Schmutzwäsche. Hygienegerechte desinfizierende Aufbereitung der Flachwäsche. Hygienegerechte Unterhaltsreinigung und indikationsgerechte Flächendesinfektion. Persönliche Hygiene der Bewohner (Körperpflege, Wäschewechsel, Händewaschen etc.). Seite 14 / 19

15 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Abzuklärende Fragen Informationsmanagement und Transport Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Betreuung MRGN-positiver Bewohner nur durch eingewiesenes Personal. Geregelte Informationsweitergabe bzgl. MRGN: Kein Problem zwischen medizinisch-pflegerischen Einrichtungen. Wenn möglich speziellen Übergabebogen verwenden. Weitere Informationsweitergaben nur mit Einverständnis des Bewohners. Für Krankentransporte gleiche Regeln wie bei MRSA: Bewohner trägt frische Körperwäsche. Ggf. vorhandene Hautläsionen und Wunden sind frisch verbunden. Trachealkanülenträger haben HME-Filter bzw. „feuchten Nase“. Unmittelbar vor dem Transport Händedesinfektion des Bewohners. Begleitende Personen tragen während des Transportes Schutzhandschuhe und einen Schutzkittel, wenn medizinische bzw. pflegerische Maßnahmen erforderlich sind. Seite 15 / 19

16 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Abzuklärende Fragen Unterbringung Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Unterbringung im Doppelzimmer kein Problem, wenn: der MRGN-positive Bewohner kein delirantes oder dementielles Syndrom aufweist und keine Biostoffe (z.B. Sputum) verbreitet. der Mitbewohner keine offenen Wunden, invasive Zugänge oder eine Immunsuppression hat. keine besondere Gefährdungslage durch 3MRGN Acinetobacter baumannii, 3MRGN Klebsiella pneumoniae oder 4MRGN besteht. Der MRGN-positive Bewohner kann sich i. d. R. ungehindert in der Gemeinschaft bewegen, ohne hierbei Schutzausrüstung (z. B. Mund-Nasenschutzmaske) tragen zu müssen. I. d. R. sind für Besucher keine zusätzlichen Maßnahmen, wie das Tragen von Persönlicher Schutzausrüstung (Schutzkittel, Mund-Nasenschutz etc.) anzuwenden. Bei einer besonderer Gefährdungslage ist die Frage der Unterbringung mit dem örtlichen Gesundheitsamt abzuklären. Seite 16 / 19

17 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Abzuklärende Fragen Teilnahme am Gemeinschaftsleben Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Die Teilnahme am Gemeinschaftsleben ist problemlos möglich, wenn: die Maßnahmen der Basishygiene, insbesondere der Händehygiene, vom betreuenden bzw. versorgenden Personal eingehalten werden. der betreffende Bewohner kooperativ ist. ggf. bestehende Wunden des betreffenden Bewohners aber auch die seiner Mitbewohner so verbunden sind, dass kein Wundexsudat bzw. –sekret austritt, ggf. bestehende Trachealkanülen des betreffenden Bewohners aber auch die seiner Mitbewohner mit einem HME-Filter bzw. einer feuchten Nase versehen sind. ggf. bestehende Harnableitungen des betreffenden Bewohners aber auch die seiner Mitbewohner mit einem geschlossenen Ableitungssystem verbunden sind und wenn Diskonnektionen konsequent vermieden werden. Bei besonderer Gefährundungslage sind die Details zur Teilnahme am Gemeinschaftsleben mit dem örtlichen Gesundheitsamt abzuklären. Seite 17 / 19

18 Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen
Besondere Maßnahmen bei besonderer Gefährdungslage Begriffe und Grundlagen MRGN Eigenschaften MRGN Maßnahmen Im Zusammenhang mit MRGN in Verbindung mit einer besonderen Gefährdungslage ist die Vorgehensweise mit dem Gesundheitsamt abzustimmen. Meist werden in solch einem Fall die folgenden besonderen Hygienemaßnahmen ergriffen: Unterbringung im Einzelzimmer, Bewohner soll möglichst nur die Toilette seines Bewohnerzimmer benutzen. Sammeln von Abfällen und Schmutzwäsche im Zimmer. Desinfizierende Aufbereitung nicht nur der Flach-, sondern auch der Privatwäsche des betreffenden Bewohners. Langärmliger Schutzkittel und Schutzhandschuhe bei allen Maßnahmen mit direktem Körperkontakt, wie z. B. bei der Grund- und Behandlungspflege. Evtl. erweiterte Flächendesinfektion, indem z. B. die Unterhaltsreinigung im betreffenden Bewohnerzimmer desinfizierend erfolgt. Seite 18 / 19

19 für Ihre Aufmerksamkeit!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Zeit für Fragen, Diskussionen und Anregungen Seite 19 / 19


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