Beratungsstrategien in der Arbeit mit Cannabis-Konsument*innen Kerstin Schütt Thomas Preußer-Griep Ambulante Suchthilfe Bremen Mittwochskolloqium 10.01.2018
REALIZE IT! Kurzinterventionsprogramm bei Cannabismissbrauch und Cannabisabhängigkeit
Zielgruppe Jugendliche und Erwachsene, die ihren bisher regelmäßigen Konsum von Cannabis einschränken oder einstellen möchten.
Das Programm REALIZE IT! beinhaltet 5 Einzelberatungen über einen Zeitraum von 10 Wochen in dieser Zeit findet zusätzlich 1 Gruppenberatung statt
die individuellen Ziele werden von den Klient*innen selbst festgelegt Konsumeinstellung Konsumpausen Konsumreduzierung
Ziele Risikosituationen erkennen Kontrollstrategien entwickeln Aufbau und Nutzung „drogenfreier“ sozialer Kontakte Planung und Durchführung alternativer und „drogenfreier“ Freizeitaktivitäten
Begleit – und Konsumtagebuch Information Selbstmonitoring Dokumentation
Konsumtagebuch Raum für persönliche Eintragungen über einen Zeitraum von 10 Wochen Situationen, in denen konsumiert wurde Situationen, in denen nicht konsumiert wurde
Selbstmonitoring kann Lerneffekte auslösen gibt Aufschluss über persönliche Stärken und Ressourcen zeigt Risikosituationen auf
Beratungsgespräch 1 allgemeine Informationen Erfassung der aktuellen Lebenssituation Konsumverhalten Einführung des Begleitbuchs Formulierung des Projektziels Formulierung des ersten konsumbezogenen Nahziels
Beratungsgespräche 2-4 Besprechung der Nahziele Formulierung der nächsten Nahziele Risikosituationen Kontrollstrategien Bewältigung von Belastungen drogenfreie Freizeitplanung
Beratungsgespräch 5 Besprechung des zuletzt formulierten Nahziels Überprüfung des individuellen Programmziels Schlussauswertung
Vorteile von REALIZE IT! ambulantes Angebot (psychiatrie- und klinikfern) strukturiert und zeitlich begrenzt lebensweltbezogen kein Abstinenzanspruch kostenloses Angebot
Gruppenberatung „Cannabisgruppe“
Gruppenangebot für Cannabis Konsumierende Mittwochskolloqium 10.01.2018
drugcom.de Mittwochskolloqium 10.01.2018
drugcom.de Topthemen Januar 2018: Bin ich abhängig von Cannabis? September 2017: Cannabis aus der Apotheke Juli 2017: Verursacht Cannabis Schizophrenie? Mittwochskolloqium 10.01.2018
drugcom.de Topthemen März 2017: Starker Wille reicht nicht – Strategien erhöhen Chancen für den Ausstieg aus Drogenkonsum Februar 2017: Ist Kiffen total normal? Januar 2017: Cannabis stört die Hirnentwicklung Jugendlicher Mittwochskolloqium 10.01.2018
Hilfsangebote Online: Kurzinterventionsprogramme Quit the shit Lass das Gras Grasfrei Kurzinterventionsprogramme FreD REALIZE-IT! Spezifische Angebote in Entgiftungs- und Therapieeinrichtungen Mittwochskolloqium 10.01.2018
Ambulante Suchthilfe Bremen Einzelfallberatung REALIZE-IT! FreD Gruppenangebot für Cannabis Konsumierende ambulante Rehabilitation Mittwochskolloqium 10.01.2018
Ausgangslage Nachfrage von Beratung durch Cannabis Konsumierende Einführung von REALIZE-IT! bei der ASHB 2009 Durchführung einer Gruppensitzung im Rahmen des Programms gestaltet sich schwierig. Mittwochskolloqium 10.01.2018
Ziel 2011: Schaffung eines regelmäßigen Gruppenangebots für Cannabis Konsumierende Zielgruppe: Realize-it TN, Konsumierende mit Veränderungswunsch Ort: Drogenhilfezentrum Mitte Mittwochskolloqium 10.01.2018
Umsetzung zunächst monatliches Angebot, erster Montag im Monat, 17 Uhr (ca. 90 Minuten) (Leitung: Nicole Britzke, Thomas Preußer-Griep) Monatlicher Termin schwierig umsetzbar, Erweiterung des Angebots auf ein wöchentliches Gruppenangebot Mittwochskolloqium 10.01.2018
aktuelles Gruppenangebot Personal: Annika Mysliwietz (Sozialarbeiterin im Anerkennungsjahr), Thomas Preußer-Griep donnerstags um 17 Uhr ca. 90 Minuten offene Gruppe Abstinenzziel ist keine Bedingung Mittwochskolloqium 10.01.2018
Zugang offene Sprechstunde laufender Beratungsprozess Information auf unserer Homepage Mittwochskolloqium 10.01.2018
Zielgruppe Frauen und Männer ab 18J, die vorrangig Cannabis konsumieren. Konsumierende mit Veränderungswunsch Konsumierende, die Probleme infolge ihres Cannabiskonsums haben (Polizei, MPU, Partnerschaft u.a.) Konsumierende mit externer Auflage Mittwochskolloqium 10.01.2018
Regeln Verpflichtung zur Verschwiegenheit respektvoller Umgang keine Verherrlichung des Konsums nüchtern erscheinen Mittwochskolloqium 10.01.2018
Verlauf aus Sicht der einzelnen TN Problembeschreibung Zielentwicklung Globalziel Etappenziele Erarbeitung hilfreicher Strategien Erkennen und Abbau von Hindernissen Mittwochskolloqium 10.01.2018
Ablauf der Gruppensitzungen Vorstellungsrunde neue TN: Was führt Sie zu uns? Wie sind Sie auf uns gekommen? Eingangsrunde Bearbeitung wechselnder Themen Mittwochskolloqium 10.01.2018
Eingangsrunde ressourcenorientiert: wichtig: Keine Selbstabwertung! Wie war Ihre Woche? Anzahl konsumfreier Tage wenn keine: Gelang dennoch eine Reduktion des Konsums? Was hat geholfen, was hat es schwierig gemacht? wichtig: Keine Selbstabwertung! Mittwochskolloqium 10.01.2018
Voraussetzung für Veränderung Beobachtung des eigenen Konsums realistische Einschätzung entwickeln Konsumtagebuch führen Mittwochskolloqium 10.01.2018
Inhalte Kontrollstrategien Risiken erkennen und meistern Woran erkenne ich, dass ich die Kontrolle über meinen Konsum habe? Konsumregeln entwickeln und einhalten üben Welche Konsumregeln sind sinnvoll? Risiken erkennen und meistern Konsumorte, -situationen, -anlässe, -kontakte belastende Gefühle Craving Alkoholkonsum Langeweile Mittwochskolloqium 10.01.2018
Wiederkehrende Themen Strategien zur Konsumreduktion Bewältigung von Entzugssymptomen Umgang mit Suchtdruck, Rückfallanalysen Bagatellisierungen: Alkohol vs. Cannabis Suchtverlagerung: Alkohol, Glückspiel, Medien Freundeskreis, Freizeitgestaltung Entwicklung sinnvoller und realistischer Ziele Mittwochskolloqium 10.01.2018
Was macht Gruppenarbeit so wertvoll? Unterschiedliche Entwicklungsstufen der einzelnen TN → Neulinge lernen von Erfahrenen Wiederholung übt Gruppe als Motivation Solidaritätserfahrungen Exzentrizität ... Mittwochskolloqium 10.01.2018
Gruppenatmosphäre Balance Erlerntes etablieren Neue Schritte gehen Leichtigkeit Erlerntes etablieren Ernsthaftigkeit Neue Schritte gehen Mittwochskolloqium 10.01.2018
Das sagen die TN: „Hilfreich war sich nicht schämen zu müssen für den eigenen Konsum und das Scheitern beim Versuch der Abstinenz.“ Sprechen ohne Scham, Gruppe wirkt nach, Themen bleiben präsent Einfacher Zugang, kurzfristige Aufnahme Vertrauen durch kontinuierliche TN → Fürsorglichkeit Vertrauen zur Gruppenleitung Mittwochskolloqium 10.01.2018
Was noch wichtig ist: ersetzt keine Therapie angeleitete Suchtgruppe, keine Selbsthilfegruppe Gemischte Gruppe aus TN mit klarem Problembewusstsein und TN mit (gerichtlicher) Auflage als Herausforderung und Chance Mittwochskolloqium 10.01.2018
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Mittwochskolloqium 10.01.2018