Synkopen was wann wo.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
generalisierter Krampfanfall des Kindes
Advertisements

SOP Standardarbeitsanweisung Rettungsdienstbereich Mainz
SOP Standardarbeitsanweisung Rettungsdienstbereiche Rheinhessen & Bad Kreuznach Version 1.1 Gültig ab Bronchospastik Info 1 Dr. Guido Scherer.
generalisierter Krampfanfall des Kindes
Klinischer Fall: Multiple Sklerose
Posturales Orthostatisches Tachykardiesyndrom
Sanitätsausbildung A 5. Doppelstunde.
Sanitätsausbildung A 6. Doppelstunde.
Vorbeugung von Zwischenfällen Notfälle
1.
Modul Synkope / Herzstolpern: Störungen des Elektrolyt-Haushalts
Herzstillstand und Arrhythmie
WP 3. SJ Gruppe cand. med. Sebastiano Lava
Epilepsie = Fallsucht Krampfleiden.
Störungen der Kreislaufregulation
Informationen zur HRV-Analyse Herzrythmusvariabilität
Herzinsuffizienz Tertial Innere I.
Ggf. Zyanose, Halsvenenstau
Epilepsie = Fallsucht Krampfleiden.
Präsentation zum Leitfaden Sanitätsdienstausbildung
Praxis für Nierenerkrankungen und Diabetes Bochum
Stress & Stressbewältigung
1 Unterzuckerung Bild?. Information 2  Alle Zellen des Körpers sind auf Energiezufuhr angewiesen  Der wichtigste Energielieferant ist Zucker  Unterzuckerung.
Herzinsuffizienz. Epidemiologie Eine der häufigsten internistischen Folgeerkrankungen hohe Morbidität und Mortalität 2% der Gesamtbevölkerung Steigende.
InPUT Individuelle Platzierung, Unterstützung und Training Das Stuttgarter Job Coach Projekt des Rudolf Sophien-Stifts Dr. Irmgard Plößl und Elke Stein.
Kom verder. Saxion. SE Verhaltensbilder 11 ADHS, Störungen des Sozialverhaltens.
Palliativmedizin (1)... dient der Verbesserung der Lebens- qualität von Patienten und ihren Familien, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert.
Dres. Gäckler / Jäkel / Fricke / Reinsch Praxis für Nierenerkrankungen und Diabetes Nephrologische u. diabetologische Schwerpunktpraxis Bochum Schulungsprogramm.
Notfälle im Kindesalter
EKG für Arzthelferinnen
Woche des Sehens 2016 Chancen sehen – für gesunde Augen ein Leben lang!
Parasitismus am Beispiel des Fuchsbandwurms
NKLZ- „from zero to hero“ Vorgehen am Beispiel Endodontie im Phantomkurs der Zahnerhaltungskunde PD Dr. med. dent Susanne Gerhardt-Szép (MME)
1 Notfälle im Kindesalter Krupp Syndrom (Pseudokrupp)
(k)ein Auge zubekommen Schlafstörungen aus Sicht der Chinesischen Medizin Wie Yin und Yang unseren Schlaf bestimmen und wie die Chinesische Medizin Ihre.
Dementielle Entwicklung – Was kann dahinter stecken ?
Suizidalität Gabriel Wiesbauer.
„Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und Jugendlichen“
Das große Allander Schulungsbuch Diabetes Schulung SKA-Alland
Praxis für Nierenerkrankungen und Diabetes Bochum
Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten
Quelle: Deutsch. Aber hallo! B2
«Verhaltensregeln für «Infektzeiten»
KLINISCHE UNTERSUCHUNG –
SVATCH-STUDIE Prof. Dr. W. Vetter
Bertrand Coiffier Für die Groupe d’Etude des Lymphomes de l’Adulte
Botulinumtoxin-Behandlung bei Parkinson
Willkommen
POLYNEUROPATHIE – ELEKTROTHERAPIE
Modul 3: Depression.
„Lernentwicklungsgespräch statt
Dekubitusprophylaxe.
Medikamentengabe durch Lehrkräfte an Schulen
Amyotrophe Lateralsklerose
Kopfschmerz ade Ursachen und Tips für einen entspannten Arbeitstag
Welche Fehlbildungen können während einer Schwangerschaft auftreten?
Herzinfarkt und Schlaganfall
Gesund Bauen – nur was für Bauherren?
SeniorInnen Uni IMC FH Krems
Medikamentöse Therapie von Kopfschmerz
Schulinterene Fortbildung der DFE/ Systemische Beratung
-einer von 100 Erwachsenen Menschen in Deutschland
Auflistung der Todesfälle von UTS-Patienten in der NCGS-Datenbank
Abbildung mod. nach Otto AP et al. 2015
WIK Gabl M.V Spine Center Innsbruck Sanatorium Kettenbrücke
Symposium der DASNE; Wartburg / Eisenach
Fallpräsentation Fall 1: Sven Klimpe, Stefan Klebe , Katalin Komlosi
CALL FOR PAPERS - BEITRAGSAUFRUF
Vortrag AG Elektrotherapie Hanns-Peter Cohn Berlin, 10. August 2019.
 Präsentation transkript:

Synkopen was wann wo

Symptom und keine Krankheit.“ Synkopen „.... Synkope ist ein vorübergehendes Symptom und keine Krankheit.“ European Heart Journal (2001), 22:1256-1306

Ohnmacht Kollaps Synkope

Synkopen Definition Synkope Plötzlicher, kurzdauernder Bewusstseinsverlust mit Muskelhypotonie bedingt durch einen vorübergehenden Sauerstoffmangel im Gehirn

Synkopen Kreislaufdysregulation Nicht adäquates Verhalten von Herzfrequenz und Blutdruck ohne Bewusstseinsverlust bei körperlicher und/oder psychischer Belastung

Synkopen Häufigkeit 15% der Kinder erleiden eine Synkope vor dem Erwachsenenalter (5% der „toddlers“ breath holding spells) 50% aller Personen erleiden im Leben eine Synkope 30% der Synkope Patienten erleben wiederholt Synkopen 3% der Notfallkonsultationen erfolgen wegen

(autonomes Nervensystem) Synkopen Ursachen von Synkopen neurokardiogen (autonomes Nervensystem) kardiogen neurologisch psychogen metabolisch

neurokardiogene Synkope Synkopen neurokardiogene Synkope Vasovagal (Schmerz, Angst Stress, Belastung ) Kortex ZNS Stehen, Orthostase, Husten Carotis Sinus Syndrom kardiale Baro-/ Mechanorezeptoren Luftwegstimulation breath holding, Schlucken Luftwegs-/ Lungenrezeptoren S  PS  gastrointestinale Stimulation gastrointestinale Mechanorezeptoren

neurokardiogener Reflex Synkopen neurokardiogener Reflex

neurokardiogene Synkope Synkopen neurokardiogene Synkope kardioinhibitorische Form - Bradykardie, Asystolie vasodepressorische Form - Blutdruckabfall gemischte Form

Synkopen kardiogene Synkopen Arrhythmie Tachykardie, Bradykardie „long QT-Syndrom“, Brugada Syndrom Obstruktionen outflow Aorten-/ Pulmonalstenose hypertrophe Kardiomyopathie cyanotischer Anfall inflow Mitralstenose, Myxom Perikarditis myokardial Kardiomyopathie, Myokarditis, Koronarprobleme

Synkopen Arrhythmien

Synkopen Obstruktionen outflow

Synkopen Obstruktionen inflow

Synkopen myokardial

neurologische Synkopen Zerebrovaskulär (TIA) Krämpfe Migräne Tumoren Zerebrovaskulär (TIA)

Synkopen psychogene Synkopen Hyperventilation Hysterie

metabolische Synkopen Hypoglykämie Elektrolytstörungen Anorexia nervosa Medikamente toxische Substanzen

Synkopen Häufigkeit neurokardiogen 21 - 30 % / 70-75 % neurologisch 10 % / 5 % psychogen 2 % / 6 % metabolisch 3 % / 2 % ungeklärt 37 % / 6 %

Synkopen Abklärung (Angaben aus 6 Publikationen Linzer M. et al. 1997) Anamnese + Status führen in 45 % + Ruhe-EKG in 50% der Fälle zur klaren Diagnose (Angaben aus 6 Publikationen Linzer M. et al. 1997)

Synkopen Anamnese Vorgeschichte Auslöser Prodromi Zeichen während der Synkope Erholungsphase

Synkopen Status körperliche Untersuchung neurologisch, kardiologisch Blutdruck im Liegen und Stehen EKG

Guidelines Taskforce ESC Synkopen Guidelines Taskforce ESC Anamnese und Status sollen 4 Fragen klären handelt es sich wirklich um eine Synkope ? liegt eine bedrohliche akute Erkrankung vor ? bestehen Hinweise für eine Herzerkrankung ? kann eine klare Verdachtsdiagnose gestellt werden ?

Guidelines Taskforce ESC Synkopen Guidelines Taskforce ESC bestehen Hinweise für eine bedrohliche  Hospitalisation Erkrankung klare Diagnose  Therapie klare Verdachtsdiagnose  gezielte Abklärung junger Patient mit Verdachtsdiagnose  zuwarten neurokardiogene Synkope Ursache unklar  abklären

Synkopen Zeichen für neurokardiogene Synkope klarer Auslöser (Angst, Stress, langes Stehen) häufig im Stehen Prodromi (Seh-/Hörvermögen) kurzdauernde Bewusstlosigkeit Blässe evtl. Zuckungen Schwäche und Nausea in der Erholungsphase Status unauffällig abnormer Blutdruck im Stehen Vagotonie im EKG

Synkopen Zeichen für kardiogene Synkope unter Belastung im Liegen, Sitzen und Stehen keine Prodromi Palpitationen evtl. Zuckungen Cyanose, Blässe FA plötzliche Todesfälle Palpationsbefund, Auskultationsbefund pathologisches EKG

Synkopen Zeichen für neurologische Synkope im Liegen Sitzen und Stehen Prodromi (Aura) tonisch, klonische Zuckungen, Automatismen Zungenbiss länger dauernder Bewusstseinsverlust fokale Ausfälle länger dauernde postiktale Bewusstseinstrübung positive Anamnese

Synkopen Zeichen für psychogene Synkope in Anwesenheit von Zuschauer geplanter Ablauf, Auffangbewegungen Puls und Blutdruck normal normale Hautfarbe Hyperventilation

Synkopen Zeichen für metabolische Synkope im Liegen Sitzen und Stehen Heisshunger Zittern Schwitzen positive Anamnese

Synkopen rationale Abklärung Synkope Anamnese, Status EKG, BD (Shellong) Bedrohliche Situation >> Hospitalisation Verdachtsdiagnose neurokardiogene Synkope Verdachtsdiagnose cardiog., neurog. metabol., psychog. Ursache klar einzelne Synkope rez. Synkope gezielt abklären Therapie zuwarten breit abklären

Synkopen Therapie neurokardiogene Synkopen Neurokardiogene Synkopen sind nicht letal und meistens selbstlimitierend kein “Schaden” durch die Therapie primär die Basismaßnahmen Differenzieren kardioinhibitorisch vasodepressiv

Synkopen Basismaßnahmen auslösende Situationen meiden (langsam Aufstehen) bei Prodromi hinlegen, Muskeln anspannen ausreichend Trinken ( 1,5 - 3 l / Tag) vor Sport 300 - 500 ml isotone Getränke Ausdauertraining ( 3 x pro Woche 30 Minuten dynamische Belastung, Puls nicht >120-150/min) Tilt Training (häusliches Stehtraining: 2 x 40 Minuten pro Woche an die Wand lehnen)

Synkopen was wann wo Danke für ihre Aufmerksamkeit