Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

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Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl 1995 W a n d e l 1935 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Entwicklungsleitlinien der österreichischen Landwirtschaft 1945 - 2000 Einsatz fossiler Energieträger Produktionssteigerung Mechanisierung Krise der Landwirtschaft als Nahrungsmittelproduzent Veränderte Stellung der Bauern in der Gesellschaft Ländliche Raum nicht mehr vorrangig Lebensraum von Bauern Landwirtschaft und Umwelt Kulturlandschaft 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Einsatz fossiler Energieträger in Form von Düngemitteln, Treibstoffen und sonstigen zugekauften Produkten 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Steigerung der Produktion und Produktivität 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Mechanisierung 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Krise der Landwirtschaft als Lebensmittelproduzent 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Veränderte Rolle und Stellung der Bauern in der Gesellschaft 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Ländliche Raum nicht mehr vorrangig Lebensraum von Bauern 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Landwirtschaft und Umwelt 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Kulturlandschaft 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Forschungsseminar Überblick WS 2003/04 Grundlagenvermittlung SS 2004 Agrarpolitik vor Ort: Bezirksbauernkammern Seminar und Praktikum Bezirksbauernkammern (Aufgaben) Interessenvertretung Beratung Förderung 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Bestand Niederösterreichische Bezirksbauernkammern: agrarstatistisches Urmaterial Betriebszählungen, Maschinenzählungen, Viehzählungen, Bodenuntersuchungen, Düngemitteleinsatz, Wahlergebnisse in die Vollversammlung der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer descriptives Material Vollversammlungsprotokolle, Fachausschussprotokolle, Rundschreiben der Bezirksbauernkammer, Tätigkeitsberichte der Bezirksbauernkammer Agrarmedien Fachjournale, Kalender, Zeitungen, Landfunk usw. Entwicklung der Pflanzenproduktion Schädlingsbekämpfung, Düngerwirtschaft, Erhebung Getreidernteverfahren, Getreidebau, Wein- und Obstbau, Gemüsebau, Saatgutanerkennung 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Entwicklung Tierproduktion Körungen, Absatz- und Versorgungsfragen, Rinder-, Schweine-, Geflügel und Schafzucht, Milchwirtschaft und Fett Entwicklung der Forstwirtschaft Holz für Wiederaufbau, Waldwirtschaftsprogramme, Aufforstungsbeihilfen, Forstschutz usw. Entwicklung des landwirtschaftlichen Fortbildungs- und Schulwesens Ländliches Fortbildungswerk, Landjugend, Arbeitsgemeinschaft der Bäuerinnen Entwicklung des landwirtschaftlichen Betriebswesens Kredite Wiederaufbau, öffentliche Verwaltung von landw. Betrieben, Besatzungskosten, Gemeindeaufbringunsausschüsse, Mengenkontingente-Ablieferung, Vorschreibung Lieferkontingente usw. Entwicklung des landw. Genossenschaftswesens Besteuerung der Genossenschaften, Angabenordnung 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Entwicklung des landwirtschaftlichen Rechts-, Steuer- und Sozialwesens Aufbringungsgesetz, Sozialversicherung, Abstimmung über Einführung Altervorsorge (Zuschussrente) für Landwirte, Grundstücksverkehr usw. Entwicklung des landwirtschaftlichen Förderungswesens Agrarsonderkredit, Agrarinvestitionskredit, diverse Sonderprogramme 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Grundlagen des österreichischen Agrarsystems A) Landwirtschaftliches Organisationswesen 1) Landwirtschaftskammern 2) Landarbeiterkammern 3) Landwirtschaftliches Genossenschaftswesen 4) Bauernvereinigungen 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Historischer Rückblick 1922 Gründung der ersten Landwirtschaftskammer (NÖ) (Sbg. 1924; Vbg.u. Bgld. 1925; T 1928; Stmk. 1929; Ktn.u.OÖ 1932; W 1956) Grundlagen für Gesetzesentwurf stammen von Engelbert Dollfuß „Der Grundgedanke des Bauernkammersystems ist die Zusammenfassung der gesamten Land- und Forstwirtschaft eines Landes durch direkte Urwahl zu einer wirklich autonomen Interessenvertretung mit Umlagerecht und mit entsprechenden Unterorganisationen, wobei den Kammern neben der unmittelbaren Interessenvertretung auch die öffentlich-rechtlichen Agenden der Landeskulturförderung obliegen.“ Vorläuferorganisationen Landwirtschaftsgesellschaften (Zweck, Mitglieder) Landeskulturräte (Zweck, Mitglieder) 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

1868 Forderung nach Errichtung einer „Ackerbaukammer“ 1873 Internationaler Agrarkongress in Wien (Forderung nach Interessenvertretung wiederholt) 1902 Reichsrahmengesetz „Berufsgenossenschaft für Landwirte“ 1938 Zerschlagung des Kammerwesens An die Stelle der Kammern tritt der Reichsnährstand. Im Reichsnährstand gibt es keine Mitwirkungsrechte der Bauern! Regionale Gliederung (bis 1942): 3 Landesbauernschaften Donauland (NÖ, OÖ, nördl. Bgld.); Südmark (Stmk, Ktn, südl. Bgld.) und Alpenland (Sbg. T, Vbg.) 1942 Verkleinerung der Einheiten auf „Reichsgaue“. 1945 Wiedererrichtung des landw. Kammerwesens (wie vor 1938) 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Aufgaben der Landwirtschaftskammer a) Vertretung der Interessen der Land- und Forstwirtschaft (Begutachtungsrecht) b) Beratung der Land- und Forstwirte c) Durchführung der Aufgaben, die der Förderung der Land- und Forstwirtschaft dienen Organsiation: 9 Landeskammern und ihre Unterorganisationen (in NÖ „Bezirksbauernkammern“ seit Ende 2001 auf Basis des politischen Bezirks, vorher: Gerichtssprengel; Vbg und W. keine, nur Landeskammer; Ktn.nur Außenstellen) 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Pflichtmitgliedschaft (Voraussetzungen): Eigentümer land- und fortswirtschaftlich genutzter Grundstücke im Mindestausmaß von 1 ha Personen, die eine land- und forstwirtschaftliche, selbständige Erwerbstätigkeit hauptberuflich auf eigene Rechnung ausüben Ehegatten von vorher genannten Punkten, wenn sie die Land- und Forstwirtschaft imHauptberuf ausüben Personen, die mindestens 20 Jahre die Voraussetzungen erfüllt haben; gültig auch für Ehegatten (Pensionisten) land- und forstwirtschaftliche Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften Organe: Vollversammlung Präsident diverse Ausschüsse 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Organe der Unterorganisation (in NÖ Bezirksbauernkammern) Obmann Hauptausschuss Vollversammlung Interessenorganisation auf Bundesebene Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs (PRÄKO) 1953 als Verein gegründet (Vorläuferorganisationen: 1908 Präsidentenkonferenz der Landeskulturräte und Landwirtschaftsgesellschaften ; 1923 Präsidentenkonferenz der land- und forstwirtschaftlichen Hauptkörperschaften) 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) Historisches Die Landwirtschaft in den Römischen Verträgen Nach Art. 39 ist es Ziel der GAP „die Produktivität der Landwirtschaft zu steigern, auf diese Weise der landwirtschaftlichen Bevölkerung eine angemessene Lebenshaltung zu gewährleisten, die Märkte zu stabilisieren und die Versorgung der Verbraucher zu angemessenen Preisen sicherzustellen.“ 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Etappen der Gemeinsamen Agrarpolitik 1958 Konferenz von Stresa 1960 Kommission legt Rat ihre Vorschläge zur Ausarbeitung und Durchführung der Gemeinsamen Agrarpolitik vor 1962 Die ersten Marktordnungen werden erlassen 1968 Die GAP tritt in ihre Endphase ein: Anwendung gemeinsamer Preise 1972 Verabschiedung der ersten Richtlinien im Bereich der Sozial- und Strukturpolitik 1979 Angesichts ständig wachsender Milchüberschüsse wird eine Mitverantwortungsabgabe eingeführt 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Etappen der Gemeinsamen Agrarpolitik 1980 Der Ministerrat stimmt dem Grundsatz der Festlegung von Produktionszielen zu 1984 Einführung von Milchquoten 1985 Die Kommission veröffentlicht das Grünbuch „Perspektiven der Gemeinsamen Agrarpolitik“ 1988 Einführung der Haushaltsdisziplin und der sogenannten „Stabilisatoren-Regelung“ 1992 Reform der GAP 1999 EU-Gipfel von Berlin Beschluss der Agenda 2000 2003 GAP-Reform 2003 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Grundsätze der Gemeinsamen Agrarpolitik Einheit des Marktes zwischen den Mitgliedstaaten ermöglicht den freien Warenverkehr. Keine Zölle, Abgaben und Subventionen! Dafür: gemeinsame Preise, Harmonisierung aller rechtlichen Vorschriften und stabile Währungsparitäten Gemeinschaftspräferenz den innerhalb der Europäischen Union erzeugten Agrarprodukten wird Präferenz eingeräumt! Schutz vor Niedrigpreisimporten und Schwankungen auf dem Weltmarkt („Abschöpfungen“ ) Finanzielle Solidarität Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Wichtigster Preis: Interventionspreis Preismechanismen Wichtigster Preis: Interventionspreis Zu diesem Preis müssen die Interventionsstellen die ihnen angebotenen Erzeugnisse ankaufen. Betroffen sind Getreide, Zucker, Butter, Milchpulver, einige Käsesorten, Olivenöl, Raps, Sonnenblumenkerne, Rind- und Schweinefleisch, Tabak 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Beispiel: Getreidepreis Deutschland - Österreich (Anfang neunziger Jahre) Erzeugerpreis in S/100 kg Produkte Deutschland Österreich Differenz in Qualitätsweizen 244,1 447,4 83,2 Mahlweizen 234,1 352,3 50,5 Mahlroggen 220,3 352,8 60,1 Gerste 218,0 310,4 42,4 Hafer 209,7 315,9 50,6 Körnermais 239,2 298,9 25,0 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Die Landwirtschaft im Rahmen der Sozialpartnerschaft Auf Bundesebene vertritt die Interessen der Landwirtschaft die Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs (PRÄKO) Mitglieder der PRÄKO: - die neun Landes-Landwirtschaftskammern - der Österreichische Raiffeisenverband Aufgaben der PRÄKO: - Erstattung von Vorschlägen und Gutachten an Behörden, im Besonderen zu Gesetzesentwürfen und Verordnungen 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl - Entsendung von Vertretern namens der Landwirtschaftskammern in Organisationen sowie Nennung von Besetzungsvorschlägen - Mitwirkung an Aufgaben der staatlichen Verwaltung im übertragenen Wirkungsbereich - Zusammenarbeit mit land- und forstwirtschaftlichen Interessenvertretungen anderer Staaten (COPA) - Förderung des Absatzes land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Vertretung der PRÄKO in Kommissionen und Beiräten Verwaltungsbereich des BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Auswahl): Verwaltungskommission des Getreidewirtschafts- und Milchwirtschaftsfonds (bis Errichtung Agrar Markt Austria, AMA) Vieh- und Fleischkommission (bis Errichtung der AMA) Verwaltungskommission des Weinwirtschaftsfonds (bis Errichtung der AMA) Bundeskommission für den Berghöfekataster ERP- Darlehenskommission weiters in zahlreichen Gremien anderer Ministerien vertreten 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Vertretung der PRÄKO in Kommissionen und Beiräten Verwaltungsbereich des Bundeskanzleramtes (Auswahl): Paritätische Kommission für Preis- und Lohnfragen (Preisunterausschuss, Lohnunterausschuss) Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen Statistische Zentralkommission Fachbeirat für Agrarstatistik Fachbeirat für Sozialstatistik Hörer- und Sehervertretung beim ORF Österreichische Raumordnungskonferenz 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Die Landwirtschaft im Rahmen der Sozialpartnerschaft 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Paritätische Kommission für Preis- und Lohnfragen Zusammenarbeit der Sozialpartner (SP) im Bereich der Wirtschaftspolitik (seit 1957). Sozialpartnerschaft verkörpert ein wirtschaftspolitisches Beratungs-, Anregungs- und Koordinationsorgan. Sie hat - im Gegensatz zur Amtlichen Preiskommission - echte Entscheidungsbefugnis. Die Paritätische Kommission (PK) ist zuständig für Preis- und Lohnfragen. Bedeutung für Landwirtschaft: PK (und ihre Unterkommissionen) behandeln und entscheiden über Preisanträge für landwirtschaftliche Betriebsmittel (Maschinen, Dünger usw.) 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Amtliche Preiskommission Über die Preise landwirtschaftlicher Schlüsselprodukte (Milch, Brotgetreide, Futtergetreide, Zucker usw.) wurde bei der Amtlichen Preiskommission, die beim BM für wirtschaftliche Angelegenheiten eingerichtet war, verhandelt. In der Realpolitik kam es oft vor, dass zwischen der Höhe des von der bäuerlichen Interessenvertretung eingebrachten Preisantrages und dem letztlich bewilligten Preis ein starker Unterschied bestand. 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Wie verläuft der Weg eines Preisantrages? - Brotgetreide 18. März 1982: Antrag der PRÄKO auf Erhöhung des Erzeugerpreises für Mahlweizen um 50,9 g/kg 26. Mai bis 9. Juni 1982: Preisbehördliches Vorprüfungsverfahren über den Antrag der PRÄKO 2. Juli 1982: Abschluss der Verhandlungen mit Unterzeichnung des Getreideprotokolls 1982 15. Juli 1982: Die Preiskommission beschließt folgende neue Erzeugerpreise und Verwertungsbeiträge der Ernte 1982 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Kalkulation: Mahlweizen (S/ 100kg) Erzeugerpreis (Ernte 1982) 347,50 Verwertungsbeitrag 26,50 Auszahlungspreis 321,00 Erhöhung des Erzeugerpreises 17,00 Erhöhung des Verwertungsbeitrages 7,00 Erhöhung des Auszahlungsbeitrages 10,00 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Abgabenrechtliche Übersicht land- und forstwirtschaftlicher Betriebe (Steuern und Abgaben) Einheitswert (=Ertragswert) Definition: „Der Einheitswert des land- und forstwirtschaftlichen Vermögens ist ein Ertragswert. Der Einheitswert ist das 18-fache des Reinertrages, den der Betrieb seiner wirtschaftlichen Bestimmung gemäß im Durchschnitt der Jahre nachhaltig erzielen kann.“ Der land- und forstwirtschaftliche Einheitswert bildet für zahlreiche Steuern, Abgaben und Beiträge die Bemessungsgrundlage: 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Grundsteuer Grundsteuerzuschläge (Unfallversicherungsbeitrag, Kammerumlage, Abgabe von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, Familienlastenausgleichsfonds) Einkommensteuer bei pauschalierten Betrieben Grunderwerbssteuer Erbschafts- und Schenkungssteuer (Hofübergabe) Beiträge zur bäuerlichen Sozialversicherung Kirchenbeitrag Zuerkennung von Förderungen/Sozialleistungen (BBZ, BHK) Die Einheitswerte werden getrennt ermittelt für: landwirtschaftlich genutzte Flächen und Alpen 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl forstwirtschaftlich genutzte Flächen weinbaumäßig genutzte Flächen gärtnerisch genutze Flächen Historische Entwicklung Nach dem Krieg wurden die überholten Einheitswerte zunächst durch Multiplikation mit bestimmten Faktoren angepasst. Die erste österreichische Hauptfeststellung nach dem Bewertungsgesetz 1955 fand zum Stichtag 1. Jänner 1956 statt. Dieses mehrfach novellierte Bundesgesetz bildet nach wie vor die Rechtsgrundlage für die Bewertung des land- und forstwirtschaftlichen Vermögens in Österreich. Berechnung des Einheitswertes Die Berechnung der Einheitswerte baut auf den natürlichen und wirtschaftlichen Ertragsbedingungen auf. Durch die Bodenschätzung werden Wertzahlen für Acker- und Grünland ermittelt und für jedes Grundstück eine Ertragsmesszahl festgelegt. 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Die Ertragsmesszahl auf Hektar umgerechnet ergibt die Bodenklimazahl. Die Bodenklimazahl wird durch die Einbeziehung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, welche im Rahmen der Hauptfeststellung ermittelt werden, zur Betriebszahl umgerechnet. Die Betriebszahl x Hektarhöchstsatz (€ 2.289,-; öS 31.500,-) = Hektarsatz Der Hektarsatz x Betriebseigenfläche = Einheitswert (+/- Zuschläge f. Intensivlandw,) Zusammenfassung: 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl ad) natürliche Ertragsbedingungen Wertzahlen Ackerland Bodenzahl: Ertragsfähigkeit im Zusammenhang mit der Bodenbeschaffenheit und Grundwasserverhältnissen Ackerzahl: Klimatische Verhältnisse, Geländegestaltung, sonstige Besonderheiten Wertzahlen Grünland Grünlandgrundzahl: Ertragsfähigkeit auf Grund der vorliegenden Boden-, Klima- und Wasserverhältnisse Grünlandzahl: Geländegestaltung, sonstige Besonderheiten Hektarhöchstsatz bei einer Betriebszahl von 100 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl ad) wirtschaftliche Ertragsbedingungen Bewertungskriterien: 1) äußere Verkehrslage (Entfernung, Zustand und Steigung der Verkehrswege, Absatzverhältnisse usw.) 2) innere Verkehrslage (Arrondierung, Einsatz von Maschinen und Geräten usw.) 3) Sonderverhältnisse (Beregnungsmöglichkeit) 4) Hagelgefährdung 5) Betriebsverhältnisse (Betriebsgrößenzu- und abschläge, überdurchschnittlicher Tierbestand) 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Grundsteuer und Grundsteuerzuschläge Für die Berechnung des Grundsteuer ist der Einheitswert maßgeblich. Von diesem wird bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben der Grundsteuermessbetrag ermittelt. Beispiel: Landwirtschaftlicher Betrieb in NÖ mit einem Einheitswert von € 10.174,-/ öS 140.000,- 0,16% von € 3.633,-/öS 50.000,- = € 5,81,-/ öS 80,- 0,2% von € 6.540,-/öS 90.000,- = € 13,08,-/öS 180,- € 18.88,-/öS 260,- 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl Einkommenssteuer 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl

Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl ad) Pauschalierung Vollpauschalierung: Wenn der Einheitswert einschließlich der dazugehörenden Abschläge und Zuschläge unter öS 900.000,- liegt ist der Gewinn vom Einheitswert abzuleiten. Dabei wird der Einheitswert ja nach dessen Höhe mit den folgenden Prozentsätzen multipliziert: Einheitswert bis öS 200.000,- 37% Einheitswert über öS 200.000,- - öS 500.000,- 41% Einheitswert über öS 500.000,- - öS 900.000,- 45% 20.09.2018 Forschungsseminar und -praktikum Bruckmüller, Langthaler, Redl