Gesundheit und Prävention

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 Präsentation transkript:

Gesundheit und Prävention Prof. (FH) Reinhard Beikircher, MAS

Themenschwerpunkte - Überblick Gesundheit im Alter Gesundheitsförderung im Alter (activ aging) Grundlagen des Trainings Sportmotorische Eigenschaften Das Grundlagentraining Eine Gruppe „leiten“

Gesundheit im Alter Häufige Erkrankungen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren. Männer zwischen 65 und 74 Jahren Frauen zwischen 65 und 74 Jahren Arthrose, Herzinfarkt chronische Bronchitis Angina pectoris Venenschwäche Diabetes Trübung der Augenlinse Demenz Depression. Arthrose Depression Herzinfarkt Brustkrebs Durchblutungsstörungen des Gehirns   Häufige Erkrankungen im Alter ab 75 Jahren. Männer ab 75 Jahren Frauen ab 75 Jahren chronischer Bronchitis Osteoporose

Gesundheit im Alter Quelle: Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland: Alter und Gesellschaft, 2001

Allgemeiner Hintergrund (Physiologie) 1… Normaler physiologischer Verlauf einer allgemeinen Leistungsfähigkeit 2… Verlauf einer Leistungsfähigkeit mit niedriger Anfangsressource 3… Verlauf einer Leistungsfähigkeit mit erhöhter Anfangsressource

Physiologische Reserve Hüftfraktur Lungenentzündung Herzinfarkt Funktions- einschränkungen Physiologische Reserve Behinderungen jünger älter Zeit

Allgemeiner Hintergrund (Physiologie) Physiotherapeutische Zielsetzungen bei einer Erkrankung mit progredient schlechtem Verlauf: 1… diese Kurve zeigt eine Verlaufsform ohne Behandlung. 2… diese Kurve zeigt eine Verlaufsform mit erhaltenden Maßnahmen. 3… diese kurve zeigt eine Verlaufsform mit gezielten temporären Maßnahmen zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit

Sinnesphysiologie im Alter nachlassendes Hörvermögen verändertes visuelle Fähigkeiten nachlassende Kraft und Ausdauer Veränderte Koordination verringerte Beweglichkeit der Gelenke speziell im Bereich der Hände: nachlassende Sensibilität der Haut, reduzierte Fingerfertigkeit, Schmerzen, Kraftverlust.

Objektive Untersuchung Welche Tests wurden durchgeführt? Objektive Testung 6 Minuten-Gehtest Auswertung: -> Zeit -> Distanz (m) Funktionelle Krafttests -> Wiederholung Balancierbalkentest -> Fehler

Subjektive Untersuchung Welche Tests wurden durchgeführt? Fragebogen Ausdauer Kraft Gleichgewicht

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Altersbedingte Veränderungen: Beim normalen Altern lässt die Leistungsfähigkeit des Menschen aufgrund altersbedingter Beeinträchtigungen nach. Die altersbedingten Beeinträchtigungen lassen sich in die drei Bereiche Sinne, Körper und Geist gliedern.

Grundlagen der Wahrnehmung

Grundlagen der Kinemetrie

Sensomotorik Sensomotorik: Zusammenspiel von Sinnesorganen (Rezeptoren) und Muskeln (Effektoren) Das sensomotorische System setzt sich aus mehreren Teilsystemen zusammen, die den drei Ebenen Information, Verarbeitung und Ausführung zugeordnet werden können. (vgl. Gisler-Hofmann, 2008, S. 138)

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Ursache der altersbedingten Beeinträchtigungen sind strukturelle Veränderungen des Körpers aufgrund des Alterungsprozesses (z.B. Abnutzungserscheinungen oder verminderte Sauerstoffaufnahme durch das Blut). Dabei müssen nicht bei jedem einzelnen Individuum alle diese Veränderungen auftreten. Vielmehr steigt mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit zu strukturellen Veränderungen des Körpers.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Abbildung: Veränderungen der Sinne nach W. Saup; 1993. Alter und Umwelt; Stuttgart: Kolhammer

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Visuell

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Sehen: Funktionelle Veränderungen Verminderung der Sehschärfe Die Leistungsfähigkeit, einzelne Merkmale eines Objektes deutlich zu erkennen, nimmt im Alter ab. Als Ursachen dafür sind nachlassende Sehschärfe, verzögerte Scharfeinstellung und vermehrter Lichtbedarf zu nennen. Die Sehschärfe kennzeichnet die Fähigkeit, zwei durch einen definierten Abstand getrennte Punkte oder Linien als getrennt wahrzunehmen. In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass die Sehschärfe mit zunehmendem Alter nachlässt.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Sehschärfe

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Sehen: Funktionelle Veränderungen 2) Verzögerte Scharfeinstellung Es wird mehr Zeit benötigt, bis ein Objekt scharf wahrgenommen wird. 3) Höhere Blendempfindlichkeit Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Empfindlichkeit gegen blendendes Licht und Lichtreflexionen zu. 4) Vermehrter Lichtbedarf Die Sehschärfe ist stark abhängig von den Lichtverhältnissen (Leuchtdichte) und dem Kontrast. Im Alter werden höhere Leuchtdichten benötigt, um Gegenstände klar erkennen zu können.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Sehen: Funktionelle Veränderungen 5) Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) Die Akkomodationsfähigkeit und Nahpunkt-Distanz ändern sich. Der Linse fällt es schwerer, ihre Krümmung entsprechend der Entfernung des betrachteten Gegenstandes zu ändern. 6) Schlechtere Farbwahrnehmung Da die Linse gelblicher wird, absorbiert sie mehr Licht vom blau-violetten Teil des Farbspektrums. Gelb, Rot und Orange können besser unterschieden werden als Blau und violett. Diese Erscheinung tritt insbesondere nach dem 70. Lebensjahr auf.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Sehen: Funktionelle Veränderungen 7) Beeinträchtigte Tiefenwahrnehmung Die nachlassende Akkommodationsfähigkeit des Auges und Verminderung der Linsenklarheit können auch zu einer beeinträchtigten Tiefenwahrnehmung führen. Entfernungen und die Ausdehnung dreidimensionaler Gegenstände können schwieriger richtig eingeschätzt werden (ab dem 40. Lebensjahr). 8) Einengung des Gesichtsfeldes Ab dem 55. Lebensjahr wird der von einem Auge aus sichtbare Bereich der Umwelt kleiner.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Sehen: strukturelle Veränderungen Atrophie der Ciliar – Muskulatur Abnahme der Permiabilität der Iris Veränderung der Retina Veränderungen der Augenlinse Zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr verändert sich die Augenlinse, die die Scharfeinstellung steuert. Die Linse wird in ihrem Zentrum dichter und die Linsensubstanz zunehmend härter und unelastischer. Zudem wird die Linse etwas gelblich.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Hören: Die Hörfähigkeit wird durch die Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) eingeschränkt.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Funktionale Veränderungen 1) Einschränkung des Hörens höherer Frequenzbereiche Hauptsächlich Töne höherer Frequenzenbereiche werden nicht mehr so gut gehört. 2) Beeinträchtigung des Hörens vor allem durch störende Hintergrundgeräusche („Cocktailparty-Schwerhörigkeit“)

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Strukturelle Veränderungen Abnutzungserscheinungen von Gehör-Rezeptorzellen des Innenohrs und Absterben der für die höheren Frequenzen zuständigen Hörzellen. degenerative Veränderungen des Hörnervs. (Sauerstoff) die Beeinträchtigung der Sprachwahrnehmung wird wahrscheinlich durch Veränderungen im Gehirn verursacht.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Fühlen/Tasten Der Tastsinn ist nicht mehr so empfindlich. Da er aber nicht so stark wie die Sehfähigkeit abnimmt, kann er insbesondere dann, wenn die Sehfähigkeit stark beeinträchtigt ist, als zusätzliche Informationsquelle dienen.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Funktionelle Veränderungen Verminderung der Leistungsfähigkeit des Tastsinns Allerdings wurde nur bei 25% der alten Menschen eine stark verminderte taktile Sensitivität festgestellt, die jedoch ihre Ursache nicht in altersbedingten Veränderungen, sondern in einer vaskulären Erkrankung hatte. Strukturelle Veränderungen Abnahme der Anzahl der funktionierenden Meißnerschen Tastkörperchen pro Quadratmillimeter Körperoberfläche (z.B. Fingerhautfläche) vom 30. Lebensjahr an.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Muskelparameter verschiedener Altersstufen

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Muskelparameter verschiedener Altersstufen vor und nach einem Arbeitstag

Strukturelle Veränderungen: Beweglichkeit und Kraft Verminderung des Wassergehaltes in Körpergewebe, Muskeln, Sehnen-Bänder, Knochen und Knorpel Abnahme der Muskelkraft, insbesondere der Skelettmuskulatur Verringerte Sauerstoffaufnahme Verringerte Verfügbarkeit von Testosteron Die Entwicklung der Muskelkraft hängt ab von der verfügbaren Menge Testosteron. Da mit zunehmendem Lebensalter weniger Testosteron vorhanden ist, nimmt auch das Ausmaß an Muskelkraft und die Trainierbarkeit der Muskelkraft ab. Abnahme der weißen Muskelfasern in der Skelettmuskulatur Durch die Abnahme der weißen Muskelfasern in der Skelettmuskulatur vermindert sich die Fähigkeit zur Milchsäurebildung.

Sinnesphysiologische Veränderungen im Alter Fazit: