Einführung in die Stadtsoziologie Sommersemester 2013

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die sprechen ja nicht mal richtig Deutsch
Advertisements

Ich schaff´s! Kinder motivieren und stärken Realschule am Karlsberg Crailsheim Ein Vortrag von Holger Waidelich – Diplomsozialpädagoge (BA)
MS und Sport in HH 2016 Was will sich die AG vornehmen?
Pflegesymposium Schladming Andrea Kynast1.
"Mehr Chancen durch Bildung - Investition in die Zukunft" Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier Ruhr-Universität Bochum Fakultät für Sozialwissenschaft ZEFIR.
Государственное бюджетное общеобразовательное учреждение средняя общеобразовательная школа № 80 с углубленным изучением английского языка ©июнь, 2012 Deutschland.
N. Th. Grabowski und G. Klein Institut für Lebensmittelqualität und –sicherheit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Einführung Material und.
Mediation ist mehr als Win - Win. Ausgangspunkt Mediation – Wann ist sie sinnvoll? Mediation ist ein strukturiertes Verfahren, in dem neutrale Dritte.
Die Figuren, besonders Hauptfigur, stehen im Zentrum des Leseinteresses. Ihr Verhalten und ihr Schicksal finden die groβe Aufmerksamkeit Mit dem Begriff.
Prof. Dr. Franz Schultheis Seminar für Soziologie Neue Formen von Migration – wohin geht der Trend? Beitrag zur Tagung des SVW, Migration und.
Einiges über Deutschland. Die deutschsprachigen Länder liegen im Zentrum Europas. Das ist vor allem die BRD (Bundesrepublik Deutschland) oder Deutschland.
2. Staat und Tourismus (Tourismuspolitik)
Neujahrstagung 2011 des DGB-Bildungswerks NRW
Politikwissenschaften, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften
Europa geht nur zusammen Piraten für „Integration und Migration“
Theoretische Grundlagen
Fächer der Sozialwissenschaft
Kinder- und Jugendpartizipation
Im Großstädtevergleich der Armutsgefährdungsquoten belegt die Stadt Bremen einen Platz im Mittelfeld. Die Stadt Bremen belegt bei einem Vergleich der Armutsgefährdungsquoten.
Selbstbestimmung © ISL e.V.
Einführung in die Europäische Ethnologie
Beitrag von Susanne Binder 16. September 2016 Tagung
JugendAuslandsBeratung JAB
Erstellung eines Einführungsbuchs 2. Sitzung vom
Modul Nationale und Internationale Tourismuspolitik
Warum lagen griechische Städte rund um das Mittelmeer und
USA und UdSSR: das Scheitern einer Zusammenarbeit
Ukrainischer Weg Perspektiven der Stadtentwicklungspolitik in der Ukraine Serhij Bilous, Department für Städtebau und Architektur Ministerium für Regionalentwicklung,
Dimensionen von Third Mission & Service Learning
Checkpoint Erasmus+ JUGEND IN AKTION
Einführung in die Stadtsoziologie Prof. Dr. Frank Eckardt
Einführung in die Stadtsoziologie
Einführung in die Stadtsoziologie
Einführung in die Stadtsoziologie
Wie soll die Republik aussehen?
Agenda 1. Wo waren wir stehen geblieben. 2. Vorstellungsrunde 3
... den Kindern das Wort geben der Klassenrat ...
Презентация на тему: «Виртуальное путешествие в столицу
Modul 1: Transkulturelle Kompetenz
Sozialisation als Rollenlernen
Transkulturelle Psychoonkologie
GK/LK Sozialwissenschaften
EDS in Bremen Ralf Kölling Titel Folie Titel in 28 pt. Arial.
Mein Digitales Ich Wer ist mein digitales ich?
Herzlich Willkommen! zum Argumentationstraining
Erziehung in der Schule und zuhause
Warum lagen griechische Städte rund um das Mittelmeer und
Ziel: Kinder in ihren musikalischen Kompetenzen stärken
Warum lagen griechische Städte rund um das Mittelmeer und
Integration von suchtbetroffenen Personen im wandelnden Arbeitsmarkt
Projekt für ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Einführung in die Europäische Ethnologie
Integration von suchtbetroffenen Personen im wandelnden Arbeitsmarkt
Tipp für alle Präsentationen: Verwende Bilder die klar und prägnant sind um die vorgestellten Konzepte gründlich zu erklären. Bitte die Quellen lesen und.
Verhalten eines Graphen im Unendlichen: der limes
Die Alumniarbeit des DAAD
Bildung von Trägerverbünden in der Landeshauptstadt Schwerin
Einführung in die Stadtsoziologie
Berufsprofil der Aktivierungsfachperson HF
Prof. Dr. Jörg Philipp Terhechte, MCIArb
Die Rolle von Vorstand und GL in der Strategiearbeit
Mehr Kundennutzen durch IT
GK/LK Sozialwissenschaften
Sozialwissenschaften
Interkulturelle Kunst im Alltag
Die sozialwissenschaftliche Perspektive des Sachunterrichts
Fächer der Sozialwissenschaft
POLITIKWISSENSCHAFT, SOZIOLOGIE und WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT
Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann KatHO NRW - Aachen
Eine wichtige Ressource bei der Bewältigung von Transitionsprozessen
 Präsentation transkript:

Einführung in die Stadtsoziologie Sommersemester 2013 Stadt und Migration Einführung in die Stadtsoziologie Sommersemester 2013

Stadt und Migration Klassische Konzepte Heutige Theorie-Debatten Einwanderung in Deutschland Fallbeispiel Bremen

Klassische Konzepte: Race-Relation Cycle Eine fortschreitende nicht umkehrbare Abfolge von vier Phasen: Kontakt Wettbewerb/Konflikt Akkomodation Assimilation

1. Klassische Konzepte: Assimilation „a process of interpenetration and fusion in which persons or groups acquire the memories, sentiments, and attitudes ofother persons or groups, and, by sharing their experience and history, are incorporated with them in a common cultural life.“ (Park, Burgess, 1921, 360)

1. Klassische Konzepte: Assimilation Assimilation kann unterschiedlich aussehen: In Form einer Art von Kastenwesen Komplete Assimilation Die nicht-assimilierte Minderheit wird eine permanente „racial minority“ bleiben

1. Klassische Konzepte: Marginal Man Assimilation als individueller Prozess Emanzipatorisch gegenüber der Herkunftskultur „A man on the margin of two cultures and two societies“ (verschwommene Identität) Orientierungslos, anomisch, gespannt Gesellschaftlicher Reformer

Klassische Konzepte: Soziale Distanz Befangenheit, Ängste, Eigennutz können zu einem Verhalten von Verschlossenheit und Reserviertheit gegenüber anderen führen Diese individuellen Distanzen akkumulieren in Distanzen zwischen sozialen und kulturellen Gruppen Ursprung ist der Wettbewerb um knappe reale oder symbolische Ressourcen

Klassische Konzepte: Kontakthypothese Je schmaler die Spannweite der erwünschten Kontakte, desto geringer die Möglichkeiten der Akkomodation und Assimilation Je größer die Risiken von Rassenkonflikten Direkte und indirekte Erfahrungen und Einstellungen prägen die Wahrnehmung

Klassische Konzepte: Ethnische Kolonien Angebot von niedrigschwelliger Zugänglichkeit zu existentieller Versorgung Geringe soziale Distanz, aber große soziale Kontrolle Übergangsfunktion zur Entwicklung des Marginal Man

1. Klassische Konzepte: Residentielle Segregation Theoretischer Ausgangspunkt

1. Klassische Konzepte: Residentielle Segregation Bedeutung als Index sozialer Distanz Möglichkeit der Durchsetzung von Wettbewerbsvorteilen „restriction of opportunity“ Räumliche Sukzession als assimilativer Prozess Phasenhafter Verlauf: Invasion, Konflikt, Rezession und Reorgnisation

2. Heutige Theorie-Debatten: Assimilation als Möglichkeit Nach Esser verläuft der Assimilationsprozess als rationale Auswahl unter verschiedenen Handlungsoption: Kognitive Assimilation Strukturelle Assimilation Soziale Assimilation Identifikative Assimilation

2. Heutige Theorie-Debatten: Segmentäre Assimilation Aufgrund der amerikanischen „neuen Migration“ (Portes/Rumbaut 2001) ergeben sich neue Perspektiven: Erfolgreiche und schnelle Akkulturation von einigen Gruppen bedeutet eine geringe Identifikation mit der ersten Generation Ethnizität beginnt bei größeren Eingliederungsschwierigkeit mehr Bedeutung zu haben. Die Assimilation verlangsamt sich und beruht auf den Netzwerken der Gemeinschaft Ethnizität wird zu einer Form der Unterdrückung

2. Heutige Theorie-Debatten: Transnationale Migration Migration im Zusammenhang von Globalisierung: Migration als flexiblen, polyräumlicher Prozess Migration nach Zentren, nicht nach Ländern Soziale Bifurkation: Hochlohn- und Niedriglohnmigration Transnationale Netzwerke als Lebensraum

2. Heutige Theorie-Debatten: Diaspora Studies Verräumlichung transnationaler Netzwerke Neue Form der Gemeinschaftsformung Verfestigende kollektive Identität, oftmals durch ethnische Mythen über eine gemeinsame Herkunft, historische Erfahrungen oder einen bestimmten Ortsbezug Diasporagemeinschaften suchen nach öffentlicher Auseinandersetzung und Sichtbarkeit. Aktive Politik der Anerkennung ihrer Differenz in städtischen Räumen.

2. Heutige Theorie-Debatten: Assimilation als Möglichkeit Nach Esser verläuft der Assimilationsprozess als rationale Auswahl unter verschiedenen Handlungsoption: Kognitive Assimilation Strukturelle Assimilation Soziale Assimilation Identifikative Assimilation

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Einwanderung in Deutschland

3. Situation in deutschen Großstädten Ethnische Segregation: 1986 1997 2000 Düsseldorf 18,9 19,2 18,8 Essen 24,4 24,6 Frankfurt 17,9 15,6 15,1 Hannover 23,3 23,1 22,9 Stuttgart 20,8 18,0

3. Situation in deutschen Großstädten Ethnische Segregation: 1986 1997 2000 Düsseldorf 18,9 19,2 18,8 Essen 24,4 24,6 Frankfurt 17,9 15,6 15,1 Hannover 23,3 23,1 22,9 Stuttgart 20,8 18,0

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

4. Das Beispiel Bremen

Literaturangaben Michael Bommes/Marianne Krüger-Potratz (Hg.) Migrationsreport 2008. Frankfurt: Campus Jörg Blasius/Jürgen Friedrichs/Jennifer Klöcker (2008) Doppelt benachteiligt? Leben in einem deutsch-türkischen Stadtteil. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. Andreas Farwick (2009) Segregation und Eingliederung. Zum Einfluss der räumlichen Konzentration von Zuwanderern auf den Eingliederungsprozess. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. Jürgen Friedrichs/Sascha Triemer (2008) Gespaltene Städte? Soziale und ethnische Segregation in deutschen Großstädten. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. Stadt Frankfurt (2008): Integrationsbericht 2008, Frankfurt.