Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät Handels- und Gesellschaftsrecht HR 2: Unternehmer, Kaufleute, Handelsgesellschaften
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät I. Überblick Für wen gilt „das HGB“? §§ 1-7 HGB Typische Fragen: Ist die Eintragung im HR Pflicht? § 29 HGB Besteht Buchführungspflicht? § 238 HGB Prokuraerteilung möglich § 48 HGB Bürgschaft per E-Mail möglich? § 350 HGB Rügeobliegenheit beim Kauf? § 377 HGB Ist der Betreffende Kaufmann? Ist das Geschäft ein Handelsgeschäft (§ 343 HGB)? Ist es ein beiderseitiges Handelsgeschäft? Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät Rechtsform Anzahl Umsatz (Mrd. Euro) Einzelunternehmer *2.300.000 540 Davon im HR 200.000 ? BGB-Gesellschaft *200.000 120 OHG 16.000 56 KG (klass.) 20.000 150 GmbH 1.000.000 2.000 AG 15.000 1.040 GmbH & Co. KG 120.000 1.060 Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät II. Kapitalgesellschaften u.a. „Formkaufleute“ § 6 HGB Alle Handelsgesellschaften „Formkaufleute“: Handelsgewerbe irrelevant GmbH § 13 III GmbHG AG § 3 AktG Ebenso: KGaA, Gen, EWIV, SE Beispiele Karitas-GmbH Ärztehaus am Johannisplatz AG Zeitungskiosk-GmbH Geschäfte der Handelsgesellschaften: Handelsgeschäfte Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer: Kaufmann / Nichtkaufmann § 1 I HGB Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer 1. Gewerbebegriff Funktionen § 1 HGB §§ 13 / 14 BGB GewO Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer 1. Gewerbebegriff b) Fünf Merkmale Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer 1. Gewerbebegriff Beispiele A ist Gastwirt ohne Konzession B ist Powerseller bei Ebay C ist Heilpraktiker D ist Juraprofessor und schreibt Bücher E ist halbtags als Programmierer angestellt F ist selbständiger Webdesigner im Nebenberuf G ist selbständiger Schreiner H ist Handelsvertreter Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer - 2. Handelsgewerbe? ( Betreiber = Kaufmann oder Nichtkaufmann) „Große“ automatisch Kaufmann (§ 1 II HGB) (= „Istkaufmann“ / “Musskaufmann“) Eintragungspflicht (§ 29 HGB) usw., HGB gilt. „Kleine“ Kaufmann, wenn eingetragen (§ 2 HGB) („Kannkaufmann“, „Rückfahrkarte“) Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer – 2. Handelsgewerbe? Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer – 2. Handelsgewerbe? Unterscheidung „groß“ – „klein“: Art (Komplexität) + Umfang (Umsatz usw.) = Gesamtzuschnitt „kfm. Einrichtung“ erforderlich? Vermutungswirkung des § 1 II HGB Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer – 2. Handelsgewerbe? Beispiele Gastwirt A: 900.000 € Jahresumsatz, 2 Gaststätten 8 feste Angestellte, 22 Aushilfen Powerseller B: 80.000 € Jahresumsatz, Keine Angestellten, Büro im Schlafzimmer, Lager in der Garage Heilpraktiker C: 12 Angestellte, 750.000 € Jahresumsatz Webdesigner F: 2 Angestellte, 4 Großkunden, 280.000 € Jahresumsatz Schreiner G G Schreinerei GmbH Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät III. Einzelunternehmer 3. Betreiber Unternehmerrisiko In wessen Namen werden Handelsgeschäfte geschlossen? Beispiele A verpachtet Gaststätte für 12 Jahre an P. B (3 J.) erbt Opas Buchhandlung C ist Alleingesellschafter der C Buchhandels-GmbH D & E Buchhandels-OHG Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät IV. Personengesellschaften BGB-Gesellschaft oder OHG/KG? D und E betreiben als gleichberechtigte Mitunternehmer die D & E Buchhandlung. Rechtsform? § 705 BGB § 105 I HGB Großgewerblich: OHG Kleingewerblich: „Kann-OHG“ Vermögensverwaltung: „Kann-OHG“ Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00
Prof. Dr. Justus Meyer, Juristenfakultät V. Land- und Forstwirtschaft (§ 3 HGB) Groß Klein Nebenbetrieb VI. Fiktiv- und Scheinkaufmann Die seltsame Geschichte des § 5 HGB Beispiel: Großhändler G hat sich nach § 29 HGB ein-tragen lassen. Nun handelt er nur noch kleingewerblich. Scheinkaufmann, Schein-OHG, Schein-GmbH usw. Ein Beispiel für die Marktortregel bildet die BGH-Entscheidung „Rotpreis-Revolution“, die im Mai 2004 ergangen ist[1]. [1] BGH vom 13.05.2004 – I ZR 264/00