Eignung verschiedener Studiendesigns

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Metaanlysen klinischer Studien Rainer Schalnus
Advertisements

Anforderungen an wissenschaftliche Arbeit
Partner aus dem Land Brandenburg
Qualitätsmanagement klinischer Prüfungen Rainer Schalnus
Das secologic Projekt im Kurzüberblick - Stand Sept
Remus Rechtsfragen von Multimedia und Internet in Schule und Hochschule.
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-26.
Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten
Definitionen von Leistungen an der Schnittstelle ambulant- stationär: Ergebnisse einer Umfrage in Hessen Dr. med. Martin Künneke Universitätsklinik der.
Qualitätskriterien zur Beurteilung von Dokumentationen
Qualitätsentwicklung und Nachhaltigkeit im Kontext häuslicher Pflegearrangements Entwicklungstrends und Perspektiven Doktorarbeit am Fachbereich Human-
Emotionale Intelligenz
Szenarioanalyse Institut für Werkzeugmachinen und Betriebstechnik
Fritz Gempel Personalmonitoring Sozialwissenschaftliche Methoden zur Unterstützung der Personalentwicklung.
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie Epidemiologie der Lungenfunktionsparameter: Ergebnisse des.
Copyright Telesales-Performance-Studie 2008.
Optionsanalyse: Senkung der Zahl jugendlicher Raucher (fiktives Beispiel) Seite 1 BewertungBeschreibung ++ Starke Reduktion der Zahl jugendlicher Raucher.
Variation und Validität der Empfehlungen zum Darmkrebs-Screening
BVO UNTERNEHMENSBERATUNG & PARTNER
Ein Mitglied der -Gruppe ÖIR-Informationsdienste GmbH Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte – Arbeitsmarktmonitoring A-H Sopron, 5. April 2005 Cornelia Krajasits.
QS- Dekubitusprophylaxe Klinikstatistik 2007 BAQ
St. GallenMitglied der Fachhochschule Ostschweiz FHO Verein Outcome, Zürich Indikatorenmessung Verein Outcome, Zürich (
Zusammenfassung von Martin Riesen (2013) - Entwurf
Patientenorientierte QS/Patientenerwartungen
Systematisierung von Entscheidungssituationen nach dem Informationsstand bzgl. der Umwelt Unge- wißheit Risiko Sicherheit Unsicherheit Entscheidungen.
Kathrin Grummich1, Katrin Jensen2 Christoph M Seiler1 Markus K Diener1
zu Cinacalcet und CKD-MBD
Europe's top research Universities in FP6. Scope and drivers of participation Eine Studie des JRC
Journal Club 9. Juni 2008 Dr. med. Hans Muster.
Lernen durch Vergleiche
Thomas Straubhaar Präsident ANQ
Dr. Emanuel Ingenhoven 2010 BVASK und QUALIS ® Dr. Emanuel Ingenhoven 2010 BVASK und QUALIS ®
Qualität ? ? was ist das??? ? Kai - Uwe Güteklasse A
PROCESS 24-Monats-Ergebnisse
01 Studie zum Potenzial der Windenergienutzung an Land.
Dokumenten-Management in der öffentlichen Verwaltung - Vision oder Elektrifizierung des Status Quo? Dokumenten-Management in der öffentlichen Verwaltung.
wissenschaftlicher Publikationen
Einführung in die Epidemiologie nosokomialer Infektionen
Workshop Bayley Scales of Infant and Toddler Development III
Wieviel Blut braucht ein Intensivpatient?
Arbeitsblatt I: Workshop Naturwissenschaften – Welche fachspezifischen Elemente sind bei der Umsetzung Forschenden Lernens zu berücksichtigen? Titel Modul/
Excel-Tool: Beschwerdeanalyse  Folie 1 von Bitte Makros aktivieren Das Excel-Tool funktioniert nur mit eingeschalteten Makros. Eventuell erhalten.
Geschlechterunterschiede bei unipolaren Depressionen: eine repräsentative Normalbevölkerungsstudie Lucht M 1, Schaub R 1, Meyer C 2, Hapke U 2, Rumpf HJ.
Sozialpsychologie WS 10/11 Henrik Singmann Session 10.
Führt das DMP Typ 2 Diabetes zu besseren HbA1c- und Blutdruckwerten? Eine Analyse anhand der veröffentlichten Qualitätsberichte Monika Pobiruchin, Wendelin.
Die WAG - Umfrage Für 52 Prozent der DLs zählt der WAG zu den Top 3 Contesten des Jahres für 84 Prozent zu den Top 5 : - ) reicht doch schon, oder?
Vorlesungsplan im SS 17. Mai
Unternehmensvision: Eigenschaften, Beispiele und Vorgehen
Die sozial- kognitive Lerntheorie nach Albert Bandura
Vorstellung der Studie
Eigenständige Bewertung der methodischen Gesamtqualität (n=31)
Poster VDLUFA-Kongress Göttingen 2015
Equipment für Atemwegsmanagement und Notfallbeatmung von sehr kleinen pädiatrischen Notfallpatienten auf steirischen Notarzteinsatzmitteln Eichinger M1,2,
Diabetes-Programm „Therapie Aktiv“ Befragung teilnehmender und nichtteilnehmender Ärzte 4. Quartal
Messbarkeit der Verkippung und Dezentrierung von Intraokularlinsen mit zwei verschiedenen Purkinjemeter-Systemen Sophie Maedel, MD 1; Nino Hirnschall,
Gesundheit ist nicht das wichtigste?
Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong
BQS1 Indicators as a Monitoring Tool for Guideline Implementation Using Selected Quality Indicators in the Treatment of Patients with Breast Cancer and.
The contribution of clinical cancer registries to benefit assessments: Requirements and first results  Monika Klinkhammer-Schalke, Ferdinand Hofstädter,
Prinzipien von KEDOQ – Schmerz
Tamoxifentherapie und CYP2D6-Bestimmung KONTRA
Masterarbeit User Experience, Usability and Excitement der mobilen Fitness-Applikation „PUMA-Trac “ Mobile Fitness-Applikationen (MFA) aus dem Bereich.
Sozialpsychologie WS 10/11
Selbsthilfefreundliches Krankenhaus -Selbstbewertung im Qualitätszirkel- Qualitätszirkel Bielefeld 4. Juli 2011 Monika Bobzien / Christa Steinhoff-Kemper.
DEDICATE Randomized, Multi-Center, Event-Driven Trial of TAVI versus SAVR in Patients with Symptomatic Severe Aortic Valve Stenosis and Intermediate Risk.
Medizinische Informatik
Kinder- und Jugendbeteiligung Projektplanung - digitale Module -
Sozialpsychologie WS 10/11
Umweltkommunikation MitWirkung 4./
 Präsentation transkript:

Eignung verschiedener Studiendesigns zur Ableitung von Referenzen der Ergebnisqualität Gegenüberstellung und Illustration am Beispiel der ambulanten Kataraktchirurgie Ursula Hahn1,2, Frank Krummenauer2 1OcuNet Verwaltungs GmbH 2Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie der Universität Witten/Herdecke Zur methodischen „Legitimation“ von Referenzen für Qualitätssicherungsverfahren (QS) Formulierung von Kriterien für die Eignung eines Studiendesigns zur Ableitung von Referenzen Anwendung auf die Studiendesigns „selektiv rekrutierende Kohortenstudie“ und „vollerhebendes Patientenregister“ am Beispiel einer jeweils entsprechenden Datenbank zur Ergebnisqualität in der Kataraktchirurgie Kriterien für Eignung von Studiendesigns zur Ableitung von Referenzen für nachfolgende QS: I. Setzen die ableitbaren Referenzen in nachfolgenden QS Anreize zur Qualitätsverbesserung? Erfassen sie dort trennscharf den ärztlichen Beitrag? Sind sie ubiquitär auf nachfolgende QS einsetzbar? Ergebnisindikator: „visuelle Rehabilitation“ (postoperative bestkorrigierte Sehschärfe ≥ 1,0 Referenzableitung: mit und ohne Risikoadjustierung (RA) Studiendesigns entsprechende Datenbank zur Kataraktchirurgie selektiv rekrutierende Kohortenstudie multizentrische Kohortenstudie mit „best cases“ (Selektion!) best practice, best surgeons [„Benchmarkstudie“] [1] vollerhebendes Patientenregister multizentrische prospektive Registerstudie [„MONItoring in der ambulanten Kataraktoperation“ - „MONIKA“] [2] Eignung verschiedener Studiendesigns zur Ableitung von Referenzen der Ergebnisqualität Ausgewählte Ergebnisse aus Design-charakteristischen Datenbanken Rohdatensätze davon verwertbar Interpretation Benchmarkstudie 1.685 92 % weniger Datensätze, hohe Vollständigkeit pro Patient MONIKA 19.278 27 % mehr Datensätze, geringe Vollständigkeit pro Patient % Datensätze mit Vorerkrankung visuelle Rehab. ohne RA … mit RA Interpretation Benchmarkstudie via Rekrutierung ausgeschlossen 62 % (60 – 65 %) Ø Selektion von externen Faktoren über Studiendesign; höhere Erfolgsrate MONIKA 40 % 48 % (46 – 50 %) 56 % (54 – 58 %) hoher Anteil von externen Faktoren in Datensatz, niedrigere Erfolgsrate   Konsequenz für Eignung der Studiendesigns zur Ableitung von Referenzen I. Anreiz zur Qualitätsverbesserung II. Trennschärfe des ärztlichen Beitrags III. ubiquitäre Anwendbarkeit selektiv rekrutierende Kohortenstudie hoch, da optimierte Bedingungen höher, da a priori festgelegte Selektion nein, keine Situation gemäß „Alltagsversorgung“ vollerhebendes Patientenregister gering (Status Quo) geringer, da a posteriori per Risikoadjustierung höher (da repräsentativer) Omnibusreferenzen sind mit keinem der beiden Studiendesigns ableitbar. Die Erfolgsraten des vollerhebenden Patientenregisters („MONIKA“) bieten zu geringe Anreize zur Qualitätsverbesserung und sind zu wenig trennscharf. Die selektiv rekrutierende Kohortenstudie („Benchmark-Studie“) hingegen erlaubt keine ubiquitäre Anwendbarkeit der daraus ableitbaren Referenzen. Im Ergebnis entscheidet die Kontext-bezogene beabsichtigte Nutzung der angestrebten Referenzen über die zu jeweils fällende Auswahl des Referenz-gebenden Studiendesigns. [1] Hahn, U., Krummenauer, F., Kolbl, B., Neuhann, T., Schayan-Araghi, K., Schmickler, St., von Wolff, K., Weindler, J., Will, T., Neuhann, I. Determination of Valid Benchmarks for Outcome Indicators in Cataract Surgery: A Multicenter, Prospective Cohort Trial. Ophthalmology, 2011. 118(11): p. 2105-12. [2] Hahn, U., Neuhann, I., Scharrer, A., Schayan-Araghi, K., Schmickler, St., Weindler, J., Krummenauer, F. Patientenmerkmale und Ergebnisqualität der Kataraktchirurgie – Ergebnisse aus einer Registerdatenbank, in Der Ophthalmologe - Abstracts zum 110. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e.V. , DOG 2012. p. 108.