Systematisches Individualfeedback als Grundlage für (Lehr)Professionalität und Unterrichtsqualität 1.

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 Präsentation transkript:

Systematisches Individualfeedback als Grundlage für (Lehr)Professionalität und Unterrichtsqualität 1

Individualfedback Selbstevaluation ....... Warum machen wir das? „Das Schwein wird vom Wiegen allein nicht fetter!“ „Schulen verändern ihre Lernkulturen nicht durch bloße Datenrückmeldungen. Der Wandel der Lernkulturen sperrt sich gegen ein linear-mechanistisches Evaluationsverständnis“ Botho Priebe, in: Lernende Schule 36/2006

Was wir wollen! Was wir glauben! Anspruchsvolles Lernen für alle Lernenden Eine sichere, attraktive und positive Lernumwelt (Unterrichtsklima) Eine Schülerkultur von Bereitschaft zur Arbeit und vielen Gelegenheiten zum Lernen Ein Lernzentrum für das Kollegium und die Schulgemeinde (eine „lernende Schule“) Was wir glauben! Menschen sind lernende Organismen Erfolg erzeugt Erfolg („Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg“) Die Schulen kontrollieren die Bedingungen für die Lernerfolge Gute Schulen pflegen eine Kultur des Respekts („Würde“) Wettbewerb ist allgemein schädlich für Lernende wie für Lehrende Quelle: In Anlehnung Charlotte Danielson 2002

„Theorie ohne Praxis ist lahm, aber Praxis ohne Theorie ist blind.“

heißt: gilt: braucht: bedeutet: bringt: Keine Kontrolle ! das eigene Handeln selbst unter die Lupe nehmen gilt: für alle Personen des Schulsystems! braucht: Vertrauen Freiwilligkeit und Anonymität Zeit Wissen über Abläufe und Methoden bedeutet: Reflexion – Kommunikation – Evaluation bringt: Bestätigung (Stärken; Erfolge …) Klarheit über eigenen Entwicklungsbedarf ENTWICKLUNG Keine Kontrolle ! Keine Beurteilung! 5

Was nützt mir ein Individualfeedback? Selbst Mir selbst bekannt Mir selbst nicht bekannt 2. Blinder Fleck Anderen bekannt 2. Blinder Fleck Offenes Selbst Andere Anderen nicht bekannt 3. Fassade nicht öffentliche Person 4. Black Box Joharifenster 6

Gewinn für Feedback-Nehmer: Höhere Identifikation mit der eigenen Arbeit Erweiterung der eigenen Sichtweise (blinden Fleck verkleinern) Mehr Sicherheit „auf dem richtigen Weg“ zu sein Höhere Professionalität Steigerung der Motivation durch Erfolgsbestätigung - „Selbstwirksamkeit“ Geringere Gefahr von Burnout 7

Gewinn für Feedback-Geber Gefühl, ernst genommen zu werden Verbesserung der persönlichen Kontakte Chance auf Konfliktpotenziale frühzeitig reagieren zu können Möglichkeit der unmittelbaren Problembehandlung Motivation durch „Selbstwirksamkeit“ Nutzen für die eigene Entwicklung Verbesserung der Arbeits-/Lernatmosphäre (Klima) Beitrag zum Aufbau einer Vereinbarungskultur 8

Damit es gelingt: Ablauf nach einem klar festgelegten Zyklus(Q-Routine)! Evaluation folgt auf im Vorhinein vereinbarte Ziele und nicht beliebigen Wünschen und Ansprüchen Ein Evaluationsprozess muss ergebnisoffen sein! Die Fragestellung muss für den Betroffenen bedeutsam sein, sonst wird eine „Scheinevaluation“ durchgeführt. Es muss der Wunsch nach „Steuerungswissen“ vorhanden sein! 9

Damit es gelingt: drei Schlüsselfragen zu Beginn: Bin ich bereit, gegebenenfalls Gewohnheiten loszulassen und vorhandene Handlungsmuster zu verändern oder aufzugeben? Bin ich bereit, mich trotz Furcht vor Misserfolg und Kritik zugunsten einer Verbesserung der Situation (Hoffnung auf Erfolg und Anerkennung) auf das Feedback einzulassen? Bin ich bereit, die Ergebnisse ernst zu nehmen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen? Nur ein klares „Ja“auf alle drei Fragen bewahrt vor „Scheinevaluationen“ und „Alibi-Feedback“ ! 10

durch Information und Transparenz Ängste abgebaut werden Damit an der Schule Individualfeedback gelingt, ist insbesondere die Schulleitung (+ QmbS-Team) verantwortlich dafür, dass ... durch Information und Transparenz Ängste abgebaut werden eine Klima der Offenheit geschaffen wird niemand an den „Pranger“ gestellt wird für die nötige Unterstützung gesorgt wird (Fortbildung, Beratung, Sachmittel ..) das Individual-Feedback in ein schulisches Gesamtkonzept eingebettet ist die Prozesse den üblichen Verfahrensstandards entsprechen und gesetzliche und ethische Grenzen eingehalten werden 11

Individualfeedback – „Stolpersteine“ Methodenperfektionismus und zeitliche Überforderung Datensammelwut und Zahlenfetischismus Mängelfixierung Scheinevaluationen Illusion, dass durch Anwendung Feedbackmethoden von selbst eine Qualitätsverbesserung erfolgt Verfahrenskontrolle statt Zielkontrolle durch Vorgesetzte Unklarheit über die Einbindung in ein Gesamtkonzept Beschränkung auf eine „Perspektive“ (eine Feedbackgruppe) Feedback ohne Konsequenzen 12

Aufbau einer Feedbackkultur für erfolgreiches IFB Gemeinsamer Start (z.B. als schulinterne Fortbildung) mit folgenden Themen: Einführung in das Thema Feedback Beschreibung /Erläuterung von Feedback-Methoden (evtl. Demonstration) Austausch und Klärung von Erwartungen und Bedenken Definition der Rahmenbedingungen für die Entwicklungsphase (Verbindlichkeit, Datenschutz, Termine ...) Bildung von Pilotgruppen (+ Qualifizierungs-Angebot für Pilotgruppen) 13

Sachinhalt Appell Selbstoffenbarung Beziehung Was habe ich bemerkt? Welches Bild habe ich von dir? Was habe ich gefühlt Sachinhalt Appell Was möchte ich gerne, das du beibehältst? Was hätte ich gerne, das du veränderst? Selbstoffenbarung Wie reagiere ich auf dich? Was löst deine Äußerung /dein Verhalten bei mir aus? Was lege ich in deine Äußerung/ dein Verhalten hinein? Feedback-Geben Feedback-Botschaft Beziehung Was halte ich von dir? Wie stehen wir zueinander? 14