Das Lernfeldkonzept – eine umwälzende Neuerung in der (Förder-)Berufsschule Die meisten Ausbildungsberufe werden seit diesem Schuljahr in der Berufsschule.

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 Präsentation transkript:

Das Lernfeldkonzept – eine umwälzende Neuerung in der (Förder-)Berufsschule Die meisten Ausbildungsberufe werden seit diesem Schuljahr in der Berufsschule nach Lernfeldern unterrichtet. Da sich die Neueinführung der Lernfelder auch auf die Arbeit in der SDW auswirken muss, sei das neue Konzept kurz vorgestellt.

Lernfeld - Was ist das? Lernfeld = „... eine durch Zielformulierung, Inhalte und Zeitrichtwerte beschriebene thematische Einheit, die sich an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientiert.“ beruflich bezogenes Projekt mit klar definiertem Zeitrichtwert  Ein Lernfeld ist geprägt durch - Ganzheitlichkeit - Prozessorientierung - Handlungsorientierung Ziel: Umfassende Handlungskompetenz Mit anderen Worten: LF verbinden ausbildungsrelevante, betriebliche und gesellschaftliche Zusammenhänge unter dem Aspekt der „Entwicklung der Handlungskompetenz“. LF unterstützen die Theorie und Praxisverknüpfung zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung. Gleichzeitig kann durch die abstrakte Inhaltsformulierung die Schule schnell neue Inhalte einbeziehen und sich damit dem Innovationsdruck flexibel anpassen. Auf Grund dieses Verständnisses kommt es zu ...

Lernfeld – Ein Beispiel: Ausbildungsberuf Bäcker: Blätterteiggebäcke Arbeitsauftrag: Zur Firmenöffnung werden je 30 süße und pikante Blätterteiggebäcke bestellt. Gruppenauftrag: Stellt ein Sortiment verschiedener Blätterteiggebäcke her! Schüler informieren sich in Fachbüchern und / oder Internet über unterschiedliche Blätterteiggebäcke Gruppe entscheidet über Gebäckauswahl Gruppe erstellt einen Ablaufplan Gruppe richtet Werkzeuge und Materialien her Gruppe führt Backarbeit durch Teams stellen ihre Ergebnisse vor und besprechen mit den anderen Teams die Gebäck-Qualität Kalkulation mit den Daten aus den eigenen Rezepturen und dem Protokoll erstellen Die Schüler fertigen Thekenaufsteller an Gesamtpräsentation: Jede Gruppe präsentiert und informiert Verkaufssituation herstellen (beraten, verkaufen, verpacken)

Unterrichtskonzepte im Vergleich Bisher: Unterrichtung in Unterrichtsfächern Zukünftig: Unterrichtsfächer aufgelöst; stattdessen: Lernfelder  bis   Fachrechnen  Fachzeichnen  Fachtheorie Das Lernfeldkonzept bedeutet eine didaktische Neustrukturierung oder mit anderen Worten einen Perspektivwechsel von der fachsystematisch, wissenschaftsorientierten LP-Struktur hin zu einem neuen Verständnis von Schule in dem nicht das Anwenden von Wissen, sondern der Erwerb von Kompetenzen durch Handeln das zentrale Element ist  Fachpraxis

fachsystematische Strukturierung basierend auf rezeptivem Lernen fächerbezogener Lehrplan Fächer Themenbezug fachsystematische Strukturierung basierend auf rezeptivem Lernen Lehrplan Lernfeldkonzept Lernsituationen Tätigkeitsbezug Transferfähigkeit als wichtigstes Ziel basierend auf Kompetenzen Vergleich alt-neu Fächer mit Einzelnoten neue berufsspezifische Fächer, die nicht mit den alten Fächern gemeinsam haben. restriktive Inhaltsvorgaben: Orientierung an der Theorie fachsystematische Strukturierung: Streben nach Vollständigkeit Vermittlung aller erforderlichen Grundlagen systematische Wissensstrukturen Lerntransfer misslingt meist, wegen Kluft und Distanz zur Praxis ------------------------------------------------------------- Lernsituationen: z.B.: Firmenfeier bei Keim Farben in Diedorf (120 Gäste, Es sind bestellt Partysemmeln, Baguettes, …) offener Lehrplan Transferfähigkeit: bewusste Aufgabe eines Strebens nach Vollständigkeit zu Gunsten von „Reflektieren und Erkennen von übertragbaren Aspekten“

Unterricht wird nicht mehr geplant, Unterricht wird organisiert. Der Schüler handelt, der Lehrer moderiert. vergl. Lernziel-Formulierungen: Der Schüler informiert sich ... Der Schüler stellt her ... Der Schüler wählt aus ... Der Schüler entwickelt ... Der Schüler beurteilt... Didaktischer Grundsatz: Die Schüler müssen Handlungen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, korrigieren und bewerten. Zusammenfassung: Nicht der Lehrer schwitzt, sondern der Schüler. Aus Lehrstoffverteilungsplan ------------wird Unterrichtsorganisationsplan Einen Fragend-Entwickelnden-Unterricht gibt es faktisch nicht mehr. Frontalunterricht nimmt stark ab. Dominierende Unterrichtsformen sind : EA,PA und GA

Information Das Unterrichten nach Lernfeldern ist in der Förderberufsschule umstritten bzw. heiß diskutiert. Die Diskussion, ob das Unterrichten nach Lernfeldern für unsere Schüler eine optimale Methode darstellt, ist jedoch überflüssig, da die Lehrpläne nach Lernfeldern Fakt sind. Da auch die Gesellenprüfungen lernfeldbezogen ablaufen, bleibt zudem keine andere Wahl, als die Schüler auf diese Art des Herangehens vorzubereiten. Unterschied EDV – PC Liste erweiterbar ideal sind Unterrichtsräume mit: ...(s.o) Theorie- und Praxisräume nebeneinander Schaffung der räumlichen Ausstattung durch die Schulaufwandsträger

These Die Förderberufsschule verliert wichtige Lernzeit und damit Vorbereitungszeit auf die Gesellenprüfung, wenn sie den Schülern erst die Kompetenzen vermitteln muss, die für das Durchlaufen der Lernfelder Voraussetzung sind. Diese Kompetenzen müssen daher in der SDW angebahnt werden. Unterschied EDV – PC Liste erweiterbar ideal sind Unterrichtsräume mit: ...(s.o) Theorie- und Praxisräume nebeneinander Schaffung der räumlichen Ausstattung durch die Schulaufwandsträger

Welche Kompetenzen muss die SDW (verstärkt) fördern? Methodenkompetenz Gruppenarbeit Informationsbeschaffung (Lexika, Internet, Fachbücher, ...) Präsentationstechnik (Beamer, PC, Pinnwände, ...) Sprachliche Kompetenz Textverständnis Argumentationstechnik Rechenfähigkeit Maße und Einheiten Grundrechenarten Dreisatz Formeln Projektorientiertes Arbeiten Durchführung von Projekten