Wo soll es hingehen, Thüringen?

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 Präsentation transkript:

Wo soll es hingehen, Thüringen? Zukunft Bildung Wo soll es hingehen, Thüringen?

Ausgangssituation Thüringer Schulen erzielen in bundesweiten Vergleichsstudien gute Resultate. Die Investitionen Thüringens in das Lehrpersonal je Schüler ist deutlich höher als in anderen Bundesländern.

Problemlagen Ersatzloser Unterrichtsausfall von über 5% Geld in Schulbereich wird nicht optimal genutzt Fachlehrer*innen in einzelnen Schulformen und –fächern sind Mangelware

Demographie Personalausgaben sind die höchsten Bildungsausgaben im Freistaat 80% des Bildungsetats gehen ins Personal Thüringens Bevölkerung schrumpft ABER deutliche Wanderbewegungen in größere Städte Kleine Schulen eher in Landkreisen

Demographie Insgesamt weniger Schulen geschlossen als es Schüler*innenrückgang entsprochen hätte Grundschulen in kreisfreien Städten um 70% größer als die in den Landkreisen

Demographie Schüler*innenzahl seit der Wende stark gesunken Seit 2014/15 leichter Anstieg Verrentungswelle bei Lehrer*innen Durchschnittsalter der Pädagog*innen wächst stetig Geburtenschwache Jahrgänge stehen vor dem Studium

Die Kommission empfiehlt Erfahrungsaustausch mit anderen Bundesländern über Bewältigung der Probleme des demographischen Wandels soll angestrebt werden Stipendienprogramm für Lehramtsstudierende für wenig nachgefragte Fächer

Fachkräfte und Personal Zahlenmäßig kleinere Geburtenjahrgänge müssen Ausscheiden größerer Geburtenjahrgänge ersetzen Betroffen = alle Schulformen bis auf das Gymnasium sowie Fächer Chemie, Physik, Musik

Fachkräfte und Personal Problem seit Gutachten 1999 bekannt Unter r2g Verbeamtung eingeführt und Einstellungen auf Rekordniveau

Fachkräfte und Personal Problem ist vordergründig, dass es gar keine arbeitslosen Lehrer*innen in einigen Bereichen gibt

Die Kommission empfiehlt Werbekampagne in anderen Bundesländern Anwerbung von Lehrer*innen im EU-Ausland Anhebung der Besoldung für Regelschullehrer*innen auf A13 Umstellung des Lehramtsstudium von schulartbezogen auf schulstufenbezogen Seiteneinsteigerprogramm Nachqualifizierungsangebote

Die Kommission empfiehlt Mehr schulscharfe Ausschreibungen für Schulen im ländlichen Raum  nach erfolgloser zweimaliger Ausschreibung Sonderzuschlag zur Besoldung

Absicherung von Unterricht Unterrichtsausfall und Stundenkürzungen behindern Bildungsgerechtigkeit Durch Einstellung junger Kolleg*innen Anstieg an Mutterschutz und Elternzeit  neue Herausforderung Vertretungsreserve greift nicht

Die Kommission empfiehlt Änderung der jetzigen Schulstrukturen Gesundheitsmanagement für Lehrkräfte Vertretungsreserve zur Kompensation von Langzeiterkrankungen Schulbudget Mobile Vertretungsreserve Möglichkeit zur Umorganisation von Unterricht (Unterrichtstausch, Blockunterricht, klassenübergreifende Projekte zur Absicherung von Unterricht)

Die Kommission empfiehlt Transparente Erfassung von ersatzlosen Unterrichtsausfall Nachbesserung im Bereich Beschäftigungsverbot und Mutterschutz Entlastung der Lehrkräfte von nicht-pädagogischen Aufgaben

Heterogenität und Armutsrisiko Schülerschaft grundlegend anders zusammengesetzt Vielfalt Zunahme an „nicht traditionellen“ Elternhäusern Gesteigerte soziokulturelle Differenz in Elterngeneration Zuwanderung (aber in Thüringen im Vergleich zu Westdeutschland eher gering)

Heterogenität und Armutsrisiko Thüringen hat Kinderarmutsquote von 6% (Stand Dezember 2016) Bildungserfolg von Kindern in unmittelbaren Zusammenhang zu Ressourcen im Elternhaus

Heterogenität und Armutsrisiko Familienarmut beeinträchtigt Entwicklungs- und Zukunftschancen der Kinder UND kann zu intergenerationalen Weitergabe von Armut führen

Die Kommission empfiehlt Sozialindex für Schulen mit besonderen sozialen Problemlagen  höhere Lehrer*innenausstattung) Fortsetzung Förderprogramm Schulsozialarbeit Ausbau der Grundschulen zu echten Ganztagsschulen Warum wird hier die Gemeinschaftsschule nicht mit ins Spiel gebracht???

Schulnetzplanung Schulnetzplanung in Thüringen im Vergleich zu anderen Bundesländern wenig verbindlich geregelt Keine Mindestklassengrößen und Mindestzügigkeit

Schulnetzplanung Kleine Schulen für Lehrer*innen eher unattraktiv  wenig fachlicher Austausch, viele Aufgaben auf wenigen Schultern) Land kann durch Bereitstellung von Lehrer*innen wenig Einfluss auf Schulnetz nehmen Einflussnahme des Landes durch Förderprogramme möglich

Schulnetzplanung

Die Kommission empfiehlt Im Sinne der Gerechtigkeit Einführung von Eckwerten bzgl. Schul- und Klassengröße (Vorschlag Schuleingangsklassen an Grundschulen ab 20 Kindern, Folgejahrgänge mind. 15 Kinder UND Maximalwerte zB 25 Kinder für eine Klasse am Gymnasium) Folgen der Nichtgenehmigung von Schulnetzplänen gesetzlich verankern

Die Kommission empfiehlt Ausrichtung Schulnetzplanung an Landesentwicklungsplan Mindestzügigkeit von Schulen (Gymnasium 3zügig, alle anderen Schulformen 2zügig) Schulträgerübergreifende Kooperationen möglich machen Sprengelschulen und Schulverbünde

Digitalisierung Stärkung der Medienkompetenz dringend notwendig Infrastruktur schwierig Weniger als 1/3 der Schulen haben Breitbandzugang von DSL 16000 oder höher

Die Kommission empfiehlt Mindeststandards für Schulausstattung – auch im Hinblick auf Digitalisierung Leitbild für Schulneubauten schaffen (inkl. Lehrer*innen-arbeitsplätze)

Schulverwaltung Aufgaben-trennung zwischen Ministerium und Staatlichen Schulämtern unklar Doppel-strukturen

Die Kommission empfiehlt Mehrmals jährlich Konferenzen zwischen Schulleiter*innen und TMBJS Führungskräfteprogramm um verwaltungsrelevante Inhalte erweitern Fünf staatlichen Schulämter (SSA) zu einem SSA mit vier Außenstellen umformen Klare Aufgabenpakte für SSA und TMBJS

Die Kommission empfiehlt Zielvereinbarungen als zentrales Instrument der Schulaufsicht Schulträger soll mit beratender Stimme an Schulkonferenzen teilnehmen können Nach Gebietsreform Schulträgerschaft bei Kommunen (Ausnahmen: Gymnasien nur bei Mittel- und Oberzentren, BBS bleiben bei Kreis)  Übertragung der Landesmittel auf Träger

Was uns fehlt Berücksichtigung der Gemeinschaftsschule als Chance, soziokulturell bedingten Bildungsungerechtigkeiten entgegenzuwirken Anpassung Studieninhalte Lehramtsstudium Bevorzugung der in Thüringen ausgebildeten LAAs bei Einstellung Teilzeitmodelle (frei werdende Zeit summieren und Stellen ausschreiben)

Einführung Präsenszeit für Lehrer*innen (weg von Lehrerwochenstunden) Forderung von multiprofessionellen Teams zur Absicherung von Inklusion Nutzung ThVPS als echtes Steuerungsmodell Sofortige Ausschreibung der Stelle bei Wegfall der Lehrkraft (Berufsunfähigkeit, Beschäftigungsverbot, Tod, …)

Doreen Amberg Landesarbeitsgemeinschaft Bildung und Schule doreenamberg@gmx.de bildung@die-linke-thueringen.de 01608086739