Winkelfehlsichtigkeit mit Fixationsdisparation

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 Präsentation transkript:

Winkelfehlsichtigkeit mit Fixationsdisparation Tagung der Bielschowsky-Gesellschaft Köln - 21. November 1999 Dr. Helmut Goersch - Berlin

1 Die Unterscheidung von Begriffen Winkelfehlsichtigkeit mit Fixationsdisparation 1 Die Unterscheidung von Begriffen 2 Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) Dr. Helmut Goersch - Berlin

Die Unterscheidung von Begriffen 1 Die Unterscheidung von Begriffen Heterophorie und Winkelfehlsichtigkeit Fixationsdisparation und Mikrostrabismus Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die Unterscheidung von Begriffen 1 Die Unterscheidung von Begriffen Heterophorie und Winkelfehlsichtigkeit Fixationsdisparation und Mikrostrabismus Dr. Helmut Goersch – Berlin

Heterophorie und Winkelfehlsichtigkeit Zustand eines Augenpaares, bei dem die fusionsreizfreie Vergenz-Ruhestellung von der Orthostellung abweicht Fusionsreizfreie Vergenz-Ruhestellung Ruhestellung bei Abwesenheit von Fusionsreizen Die Abwesenheit von Fusionsreizen kann nur künstlich in einer Meßsituation realisiert werden. Dr. Helmut Goersch – Berlin

Heterophorie und Winkelfehlsichtigkeit Zustand eines Augenpaares, bei dem die optometrische Vergenz-Ruhestellung von der Orthostellung abweicht Optometrische Vergenz-Ruhestellung Ruhestellung bei Anwesenheit von Fusionsreizen Die Anwesenheit von Fusionsreizen ist ein Kennzeichen des natürlichen Sehens. Dr. Helmut Goersch – Berlin

Heterophorie und Winkelfehlsichtigkeit Zustand eines Augenpaares, bei dem die fusionsreizfreie Vergenz-Ruhestellung von der Orthostellung abweicht Winkelfehlsichtigkeit Zustand eines Augenpaares, bei dem die optometrische Vergenz-Ruhestellung von der Orthostellung abweicht Die Heterophorie ist für optometrische Korrektionszwecke ohne Bedeutung. Die Winkelfehlsichtigkeit wird mit Hilfe der MKH ermittelt. Dr. Helmut Goersch – Berlin

Latente Winkelfehlsichtigkeit Motorisch latente Winkelfehlsichtigkeit Von einem Fusionstonus latent gehaltener Anteil einer Winkelfehlsichtigkeit, durch den der Meßwert für diese Winkelfehlsichtigkeit kleiner ausfällt als der wahre Betrag Sensorisch latente Winkelfehlsichtigkeit Nicht mehr motorisch kompensierter Anteil einer Winkelfehlsichtigkeit, der zur Aufrechterhaltung normalen Binokularsehens durch Fixationsdisparation zweiter Art sensorisch ausgeglichen wird Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die Unterscheidung von Begriffen 1 Die Unterscheidung von Begriffen Heterophorie und Winkelfehlsichtigkeit Fixationsdisparation und Mikrostrabismus Dr. Helmut Goersch – Berlin

Fixationsdisparation und Mikrostrabismus Zustand des binokularen Einfachsehens, bei dem der Fixationspunkt mit einer Disparation innerhalb des zugehörigen Panumbereiches abgebildet wird (Begriffe der physiologischen Optik, DIN 5340, Nr 156, April 1998) Beim Sehen mit Fixationsdisparation befinden sich die Augen in einer Vergenz-Fehlstellung. Fixationsdisparationen zählen nicht zum manifesten Strabismus. (Begriffe der physiologischen Optik, DIN 5340, Nr 403, Anmerkung 2, April 1998) Dr. Helmut Goersch – Berlin

Fixationsdisparation und Mikrostrabismus Form des monolateralen manifesten Strabismus mit einem Schielwinkel meist kleiner als 5° und eingeschränktem Binokularsehen (Begriffe der physiologischen Optik, DIN 5340, Nr 269, April 1998) Beim Sehen mit Mikrostrabismus befinden sich die Augen in einer Vergenz-Fehlstellung. Mikrostrabismen zählen zum manifesten Strabismus. Dr. Helmut Goersch – Berlin

Fixationsdisparation und Mikrostrabismus Zustand des binokularen Einfachsehens, bei dem der Fixationspunkt mit einer Disparation innerhalb des zugehörigen Panumbereiches abgebildet wird Mikrostrabismus Form des monolateralen manifesten Strabismus mit einem Schielwinkel meist kleiner als 5° und eingeschränktem Binokularsehen Fixationsdisparation ist durch Vollkorrektion reversibel. Mikrostrabismus ist irreversibel. Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) 2 Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) Anpassungsstadien des visuellen Systems bei Winkelfehlsichtigkeit Die drei notwendigen Testarten zur vollständigen Bestimmung von Winkelfehlsichtigkeit Vorteile binokularer Vollkorrektionen Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) 2 Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) Anpassungsstadien des visuellen Systems bei Winkelfehlsichtigkeit Die drei notwendigen Testarten zur vollständigen Bestimmung von Winkelfehlsichtigkeit Vorteile binokularer Vollkorrektionen Dr. Helmut Goersch – Berlin

Anpassungsstadien des visuellen Systems bei Winkelfehlsichtigkeit Voll motorische Kompensation Junge Fixationsdisparation Alte Fixationsdisparation Dr. Helmut Goersch – Berlin

Junge Fixationsdisparation: Motorische Nachfusion möglich (Beispiel Exo-WF) Fixierkreis Arbeitsstellung, bei kleiner WF: Ruhestellung Stereo-Objekt Führungsauge Netzhautmeridiane von hinten gesehen Panumbereich Dr. Helmut Goersch – Berlin

Junge Fixationsdisparation: Motorische Nachfusion möglich (Beispiel Exo-WF) Panumbereich Fixierkreis Stereo-Objekt Führungsauge Netzhautmeridiane von hinten gesehen Arbeitsstellung, bei kleiner WF: Ruhestellung Dr. Helmut Goersch – Berlin

Junge Fixationsdisparation: Motorische Nachfusion möglich (Beispiel Exo-WF) Alte Arbeitsstellung Fixierkreis MOT Neue Arbeitsstellung, im Idealfall: Orthostellung Stereo-Objekt Führungsauge Netzhautmeridiane von hinten gesehen Panumbereich Dr. Helmut Goersch – Berlin

Anpassungsstadien des visuellen Systems bei Winkelfehlsichtigkeit Vollständige motorische Kompensation Junge Fixationsdisparation Fixationsdisparation erster Art (FD I) Fixationsdisparation zweiter Art, erster und zweiter Unterart (FD II/1+2) Alte Fixationsdisparation Fixationsdisparation zweiter Art, dritter bis sechster Unterart (FD II/3-6) Dr. Helmut Goersch – Berlin

Fixationsdisparation 1. Art Bizentrale Korrespondenz vertikaler Netzhautmeridian zentraler Panumbereich Bildort des angeblickten Objektpunktes Blick von hinten auf den Augen-hintergrund des abweichenden Auges Korrespondenz-zentrum horizontaler Netzhautmeridian Dr. Helmut Goersch – Berlin

Fixationsdisparation 2. Art Disparate Korrespondenz zentraler Panumbereich Blick von hinten auf den Augen-hintergrund des abweichenden Auges horizontaler Netzhautmeridian vertikaler Netzhautmeridian Bildort des angeblickten Objektpunktes Korrespondenz-zentrum Dr. Helmut Goersch – Berlin

Motorik Sensorik FD I FD II Ideal Winkel r e c h t sichtigkeit Motorik Sensorik Nicht ideal Winkel f e h l sichtigkeit Ideal Voll motorische Kompensation Fixations- disparation Orthostellung Nicht ideal Fehlstellung FD I FD II Bizentrale Fusion Disparate Fusion Ideal Bizentrale Korrespondenz Nicht ideal Disparate Korrespondenz Korrespondenz Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) 2 Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) Anpassungsstadien des visuellen Systems bei Winkelfehlsichtigkeit Die drei notwendigen Testarten zur vollständigen Bestimmung von Winkelfehlsichtigkeit Vorteile binokularer Vollkorrektionen Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die drei notwendigen Testarten zur vollständigen Bestimmung von Winkelfehlsichtigkeit Zur Ermittlung einer Abweichung der Vergenzstellung von der Orthostellung sind bezüglich der Fusionsreize unterschiedliche Teste erforderlich bei 1. bizentraler Korrespondenz, 2. beginnender disparater Korrespondenz und 3. in die Netzhautperipherie ausgedehnter disparater Korrespondenz. Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die drei notwendigen Testarten zur vollständigen Bestimmung von Winkelfehlsichtigkeit In der MKH werden angewendet als Testart 1: Kreuztest Testart 2: Zeiger-, Doppelzeiger und Hakentest Testart 3: Dreiecktest, Valenztest und differenzierter Stereotest Die Testarten 2 und 3 dienen zur Ermittlung sensorisch latenter Winkelfehlsichtigkeit (FD II). Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die MKH-Teste Testart 1 Testart 2 Testart 3 Dr. Helmut Goersch – Berlin

Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) 2 Die Grundlagen der MKH (Meß- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) Anpassungsstadien des visuellen Systems bei Winkelfehlsichtigkeit Die drei notwendigen Testarten zur vollständigen Bestimmung von Winkelfehlsichtigkeit Vorteile binokularer Vollkorrektionen Dr. Helmut Goersch – Berlin

Vorteile binokularer Vollkorrektionen Unabhängig von eventuell vorhandenen, durch Winkelfehlsichtigkeit bedingten Anstrengungsbeschwerden und Sehstörungen kann Fixationsdisparation nur durch binokulare Vollkorrektion vermieden oder wieder rückgebildet werden. Bei Winkelfehlsichtigkeit mit vollständig motorischer Kompensation wird durch Vollkorrektion die Entstehung von Fixationsdisparation von vornherein vermieden. Dr. Helmut Goersch – Berlin

Vorteile binokularer Vollkorrektionen Unabhängig von eventuell vorhandenen, durch Winkelfehlsichtigkeit bedingten Anstrengungsbeschwerden und Sehstörungen kann Fixationsdisparation nur durch binokulare Vollkorrektion vermieden oder wieder rückgebildet werden. Bei Winkelfehlsichtigkeit mit Fixationsdisparation kann durch Vollkorrektion eine bereits vorhandene Fixationsdisparation wieder rückgebildet werden. Dr. Helmut Goersch – Berlin

Motorik Sensorik FD I FD II Ideal Winkel r e c h t sichtigkeit Motorik Sensorik Nicht ideal Winkel f e h l sichtigkeit Binokulare Vollkorrektion Ideal Voll motorische Kompensation Fixations- disparation Orthostellung Nicht ideal Fehlstellung FD I FD II Bizentrale Fusion Disparate Fusion Ideal Bizentrale Korrespondenz Nicht ideal Disparate Korrespondenz Korrespondenz Dr. Helmut Goersch – Berlin

für Ihr geduldiges Zuhören ! Vielen Dank für Ihr geduldiges Zuhören ! Dr. Helmut Goersch – Berlin