Exzellente Lehre an deutschen Universitäten unter veränderten Rahmenbedingungen - was kommt da noch auf uns zu !? Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken.

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 Präsentation transkript:

Exzellente Lehre an deutschen Universitäten unter veränderten Rahmenbedingungen - was kommt da noch auf uns zu !? Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken RWTH Aachen Rektoratsbeauftragter Blended Learning und Exploratory Teaching Space

… unsere Produktionsfaktoren Wissen Arbeit Kapital Boden Natur / Umwelt

… Endangering Prosperity Quelle: Endangering Prosperity: Hanushek (Standford), Peterson (Harvard), Woessmann (richtig: Wößmann) (LMU) Bildquelle: Hanushek, http://hanushek.stanford.edu/opinions

… Internet Nutzer in Deutschland [nach Alter] Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie

… online ist Normalzustand „Es wird kaum noch zwischen On- und Offline-Zeiten getrennt.“ „Das Smartphone ist der Begleiter für alle Lebenslagen.“ „Ein Leben „ohne“ ist für die meisten nicht mehr vorstellbar.“ Auszug aus der DIVSI Studie, Februar 2014: 98 Prozent der 14- bis 24-Jährigen nutzen das Internet. In der Gesamtbevölkerung finden sich zum Vergleich 19 Prozent Offliner. Es wird kaum noch zwischen On- und Offline-Zeiten getrennt. Das Smartphone ist der Begleiter für alle Lebenslagen. Damit oder auch zusätzlich mit dem Tablet ist man ständig verfügbar, kann permanent auf diverse Nutzungs-/Kommunikationsmöglichkeiten zugreifen. Ein Leben „ohne“ ist für die meisten nicht mehr vorstellbar.

… das Motto der Web 2.0 Generation „ Leben ist da, wo ich Netz habe “

… Eigenschaften der Netzgeneration !?!? … multi-tasking-fähig … reaktionsschnell … nicht linear vorgehend … eher bildorientiert … vernetzt … gemeinschaftlich handelnd … durch spielen lernend … sofortiges Feedback gewöhnt … fantasiebetont

… Multitasking oder Parallelverarbeitung „Hat die Generation von Textern, Surfern und Twitterern die beneidenswerte Fähigkeit entwickelt, mehrere Ströme neuer Information parallel zu verarbeiten? Die meisten kognitiven Psychologen bezweifeln das, und die jüngsten Untersuchungen … bestätigen ihre Zweifel.“ Zitat: Steven Pinker in „Wie hat das Internet Ihr Denken verändert?“, Seite 139 Steven Pinker: Johnstone-Familiy-Professor am Institut für Psychologie der Harvard University Autor von: The Stuff of Tought: Language as Window into Human Nature

… Aufmerksamkeitsdefizite „Viele junge Leute (darunter eine zunehmende Zahl von Hochschulstudenten) leiden an Aufmerksamkeitsdefiziten und können sich nicht mehr auf altmodische, serielle, symbolische Informationen konzentrieren; plötzlich fällt es ihnen schwer, gewöhnliche Bücher zu lesen.“ Zitat: Thomas Metzinger, in „Wie hat das Internet Ihr Denken verändert?“, Seite 155-156 Thomas Metzinger, Philosoph, Direktor der Gruppe für Theoretische Philosophie am philosophischen Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Autor von „The Ego Tunnel“

… soziale Prothesen „Was auch immer Ihre Meinung und die Intensität Ihrer Beteiligung sein mag, das Mobiltelefon und verwandte Internetgeräte sind vollständige soziale Prothesen - fast schon Gehirnimplantate -, die unser Leben und unsere Kultur verändert haben.“ Zitat: Robert R. Provine, in „Wie hat das Internet Ihr Denken verändert?“, Seite 245 Robert R. Provine: Psychologe und Neurowissenschaftler an der University of Maryland: Autor von Laughter: A Scientific Investigation

… Aufmerksamkeit = limitierte Ressource „Aufmerksamkeit … wird ebenfalls zum effektiven Lernen benötigt. Unser Gehirn kann jeden Tag nur eine begrenzte Menge dieser kostbaren Ressource erzeugen.“ Zitat: Thomas Metzinger, in „Wie hat das Internet Ihr Denken verändert?“, Seite 156 Thomas Metzinger, Philosoph, Direktor der Gruppe für Theoretische Philosophie am philsophischen Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Autor von „The Ego Tunnel“

… ist das die Schlussfolgerung ?

… ist die aktuelle Generation medienkompetenter als die Dozenten ? „Die Erfolgsrate bei Teenagern, die auf einer Webseite ein Programm installieren sollten, liegt beispielsweise bei fünfundfünfzig Prozent; zehn Prozent niedriger als bei Erwachsenen. Eine Nielsen-Studie aus dem Jahr 2005 nannte dafür drei Gründe: ungenügende Lesefähigkeit, ungeschickte Suchstrategien und vor allem eine dramatisch geringe Geduldsspanne bei jungen Menschen“

… aktuellen Aussagen zur Hochschulsituation Bildquelle: Statistisches Bundesamt

... die mittlere Gesamtstudiendauer wird kürzer … 12 Semester für ein Universitätsdiplom … 9 Semester für ein Fachhochschuldiplom … 11 Semester für einen Masterabschluss … 7 Semester für einen Bachelorabschluss Quelle: Statistisches Bundesamt, Hochschulen auf einen Blick, Ausgabe 2012

… die Evolution von Darwins Motto X Survial of the fitest fastest Die Theorie von Darwin sagt aus, dass immer der Anpassungsfähigste überlebt. Heute scheint das Kriterium für die Anpassungsfähigkeit das Tempo unserer Gesellschaft oder unserer Kommunikationsmöglichkeiten zu sein. Quelle: Miriam Meckel, „Das Glück der Unerreichbarkeit“

… wie sollten wir lehren und lernen !? Lernen durch Information Lernen durch Rückmeldung Lernen durch multiple Sichtweisen & Ansätze Kollaboration Interaktion Distribution

= Klassisches Lernen + Medien gestütztes Lernen Blended Learning = Klassisches Lernen + Medien gestütztes Lernen Klassisches Lernen Virtuelles Lernen verteiltes Wissensmanagement lokales statische Inhalte dynamische synchrone Kommunikation asynchrone mobiles Lernen stationäres individuelles Lernen kooperatives Blended Learning 18

… was bereitet uns Probleme ??? Klassische Lehre Kennzeichen: spontane, kreative Interaktion Lehrende Lernende Medien gestützte Lehre Kennzeichen: geplante Interaktion Medien gestützte Wissensvermittlung erfordert beim Lernenden eine autodidaktische Lernkompetenz und hohes Maß an Selbstdisziplinierung (inhaltlich so wie zeitlich) Medium Lernende 19

Construtive Alignment Modul-Prüfung abgleichen entwickeln ü Lehr- und Lernziele entwickeln Lehr- und Lernaktivitäten

… was kommt in Kürze ? Quelle:

… der aktuelle Trend zu MOOC´s Quelle: http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2013-06/mooc-deutschland-iversity-vorlesungen-internet/seite-1 Quelle: Zeit ONLINE

… was bedeutet die Evolution zu einem MOOC? Lernobjekt (atomare Einheit) … ist die kleinste sinnvolle Lerneinheit, Lerneinheit, in die ein Onlinekurs zerlegt werden kann … umfasst Wissensinhalt, Interaktion und Feedback Die Inhalte einer 5-jährigen Ausbildung (Bachelor + Master) ergeben ca. 9.000 unabhängige Videos (à 15 – 20 Minuten)

POOC = Personalized Open Online Courses ... POOC´s statt MOOC´s Quelle: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-2317932C-29901F94/bst/hs.xsl/nachrichten_119201.htm Und Beitrag in „Die Zeit“ vom 21.11.2013 Quelle: Homepage Bertelsmann Stiftung, POOC = Personalized Open Online Courses

… auch Harvard testet schon POOC´s Quelle: http://www.thecrimson.com/article/2013/10/17/harvardx-to-examine-personalized-mooc-experience/ Quelle: Homepage The Harvard Crimson

... das liebe Geld … im Mittel standen im Jahr 2009 pro Studierenden 7.210 € zur Verfügung 8.540 € an Universitäten und 3.890 € an Fachhochschulen Quelle: Statistisches Bundesamt, Hochschulen auf einen Blick, Ausgabe 2012

… die aktuelle Finanzsituation in der Bildung Quelle: http://www.bmbf.de/de/96.php Quelle: BMBF http://www.bmbf.de/de/96.php

… Auszüge aus dem Koalitionsvertrag

… Auszüge aus dem Koalitionsvertrag Quelle: Koalitionsvertrag Kapitel 4 „Zusammenhalt der Gesellschaft“, Seite 141

… Aussagen zu den Hochschulen Quelle: Koalitionsvertrag Kapitel 1 „Wachstum, Innovation, Wohlstand“, Seite 26

… Fortsetzung des Hochschulpaktes Quelle: Koalitionsvertrag Kapitel 1 „Wachstum, Innovation, Wohlstand“, Seite 26

… Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative Quelle: Koalitionsvertrag Kapitel 1 „Wachstum, Innovation, Wohlstand“, Seite 27

… was geschieht ab 2020? Neuregelung des Finanzausgleichs: Umbau des bisherigen Finanzausgleichs von einem einnahmebezogenen Ausgleich zu einem bedarfsorientierten Ausgleich Einführung eines Bildungs-Soli !?!?!

Fazit: „Die Bildung der Zukunft lehrt Computer nutzen, um durch den Kontakt mit ihnen das zu lehren, was nur Menschen können“ Zitat: Schirrmacher aus Payback, 2009

… eSkills „eSkills sind die Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmale, die einen Menschen in die Lage versetzen, unter den sich wandelnden Bedingungen des Informationszeitalters in Schule und Beruf zu bestehen. Damit umfassen eSkills allgemeine und IT-spezifische Fachkompetenzen, Medien-, Methoden-,Sozialkompetenz und die Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen.“ Welche Kompetenzen erwarten Personalverantwortliche in Wirtschaft und Verwaltung von Schulabgängerinnen und Schulabgängern im Informationszeitalter? Quelle: Initiative D21, „Die eSkills – Kompetenzstudie“, 2004

… aktuelle Aussagen zu Studienanfängern „Das Leistungsniveau der Studierenden besonders für die Mint-Fächer ist gesunken.“ „Aber wir wollen ja nicht das Niveau beim Abschluss senken, deshalb müssen wir früher das Niveau heben.“ Horst Hippler, Präsident HRK Quelle: DIE ZEIT No. 20 8. Mai 2013