Erkennen Vermeiden Heilen

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 Präsentation transkript:

Erkennen Vermeiden Heilen Burnout-Syndrom Erkennen Vermeiden Heilen

Definition http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom „Burnout-Syndrom“ bezeichnet eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher Überlastung. Burnout („Ausgebranntsein“) ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt. Klassifikation nach ICD-10: Z73.0 Burnout ist also keine Krankheit, sondern ein Problem der Lebensbewältigung. (Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung)

Symptome http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom Folgt man dem Diagnoseschlüssel der ICD („vital exhaustion“), und legt man die Forschungsergebnisse zur Diagnose des Burnout-Syndroms seit Mitte der 1970er Jahre zugrunde, lassen sich die Symptome in drei Kategorien (Dimensionen) einteilen: Emotionale Erschöpfung (exhaustion oder fatigue): Diese Erschöpfung resultiert aus einer übermäßigen emotionalen oder physischen Anstrengung (Anspannung). Es ist die Stress-Dimension des Burnout-Syndroms. Die Betroffenen fühlen sich schwach, kraftlos, müde und matt. Sie leiden unter Antriebsschwäche und sind leicht reizbar. Depersonalisierung: Mit dieser Reaktion auf die Überlastung stellen die Betroffenen eine Distanz zwischen sich selbst und ihren Klienten (Teamkollegen oder Kunden) her. Das äußert sich in einer zunehmenden Gleichgültigkeit und teilweise zynischen Einstellung gegenüber diesen Personen. Mit anderen Worten: Sie lassen die Probleme und Nöte der Klienten nicht mehr an sich herankommen und konzentrieren sich auf den sachlichen Aspekt der Beziehung. Die Arbeit wird zur reinen unpersönlichen Routine. Erleben von Misserfolg: Die Betroffenen haben häufig das Gefühl, dass sie trotz Überlastung nicht viel erreichen oder bewirken. Es fehlen Erfolgserlebnisse. Weil die Anforderungen quantitativ und qualitativ steigen und sich ständig verändern, erscheint die eigene Leistung im Vergleich zu den wachsenden Anforderungen gering. Diese Diskrepanz zwischen Anforderungen und Leistungen nimmt man als persönliche Ineffektivität bzw. Ineffizienz wahr. Dies ist auch eine Folge der Depersonalisierung, weil die Betroffenen sich von ihren Klienten entfernt haben und auf deren Erwartungen nicht mehr wirksam eingehen können. Darunter leidet der Glaube an den Sinn der eigenen Tätigkeit.

Burn-out oder Bore-out? Das Burnout-Syndrom kann ähnliche Symptome wie das Boreout-Syndrom aufweisen. Dieser Begriff kommt aus dem englischen bore = (sich) langweilen und bezeichnet den Zustand beruflicher Unterforderung und Unzufriedenheit. Dieser Zustand kann von gleichzeitig hoher Geschäftigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit sowie emotionaler Erschöpfung begleitet sein.

Phasen des Burnout-Syndroms http://de. wikipedia Herbert Freudenberger und seine Kollegin Gail North haben zwölf Phasen im Verlauf des Burnout-Syndroms identifiziert, deren Reihenfolge aber auch anders als die nachfolgende sein kann:[27] Drang, sich selbst und anderen etwas beweisen zu wollen Extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen zu erfüllen Überarbeitung mit Vernachlässigung anderer persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte Überspielen oder Übergehen der inneren Probleme und Konflikte Zweifel am eigenen Wertesystem und ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden Verleugnung entstehender Probleme, zunehmende Intoleranz und Geringschätzung Anderer Rückzug und Vermeidung sozialer Kontakte auf ein Minimum Offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu Anderen, das Leben verläuft zunehmend „mechanistisch“ Innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen (Sexualität, Essgewohnheiten, Alkohol und Drogen) Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit Erste Selbstmordgedanken als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs. [27] Herbert Freudenberger und Gail North: Burnout bei Frauen. Freiburg, 1992

Ursachen http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom Ein verbreitetes Modell zur Erklärung des Burnout-Syndroms vor allem in Unternehmen und im Management ist das Konzept des Ungleichgewichts zwischen Anforderungen und Ressourcen, kurz ERI (effort-reward imbalance model) von Johannes Siegrist. Johannes Siegrist: Adverse health effects of high-effort/low-reward conditions. In: Journal of Occupational Health Psychology 1 (1996), S. 27–43 PMID 9547031 doi:10.1037/1076-8998.1.1.27

Beispiele für Skalen und Items nach der englischen Version des ERI sind: „Effort“ „Ich habe permanenten Zeitdruck.“ „Ich trage viel Verantwortung.“ „Ich werde bei der Arbeit häufig gestört.“ „In den letzten Jahren wurde meine Aufgabe immer anspruchsvoller.“ „Reward“ „Ich werde von meinen Vorgesetzten nicht mit dem nötigen Respekt behandelt.“ „Bei Schwierigkeiten bekomme ich keine adäquate Unterstützung.“ „Ich werde oft unfair behandelt.“ „Meine berufliche Zukunft ist unsicher.“ Das Ungleichgewicht zwischen Effort und Reward ist laut ERI häufig begleitet durch ein übermäßiges Verpflichten (Commitment (over-commitment)), bei dem die Betroffenen sich regelrecht aufopfern. Das äußert sich in Aussagen wie zum Beispiel: „Schon beim Aufwachen denke ich an die Probleme, die mich tagsüber erwarten“. Hinzu kommen oftmals Schlafstörungen.

eine gesunde Balance (wieder-)finden http://de. wikipedia Als Ansatzpunkt zur Vorbeugung und Therapie dieses Syndroms resultiert aus diesem Modell die Wiederherstellung des Gleichgewichts. Dazu sind bestimmte Kompetenzen, wie zum Beispiel der Selbstregulierung, des Selbstmanagements oder der Umsetzungskompetenzen notwendig.

Kleiner Exkurs in die moderne Stressforschung Definition von „Stress“: Der Begriff „Stress“ wurde von dem kanadischen Arzt Dr. Hans Selve eingeführt und bezeichnet „die unspezifische Antwort des Körpers auf eine Anforderung“. Stress ist also eine Aktivierungsreaktion unseres Körpers und nicht die Ursache, die ihn auslöst.

Die Verwendung des Begriffs im Alltag Während der Begriff als solcher neutral ist, wird er in der Umgangssprache meist negativ verwendet: "Ich steh´ unter Stress" oder "Das war wieder ein Stress heute". Dabei gilt es, festzuhalten: Ob wir ein Ereignis als "stressig" im negativen Sinne erleben, bestimmen wir durch unsere ganz persönliche Bewertung des Ereignisses.

Stress bedeutet Aktivierung Stress ist eine Aktivierungsreaktion des Körpers und als solche so alt wie die Menschheit selbst. Das Ziel dieser Stressreaktion ist es, uns in minimaler Zeit maximal fit zu machen, um neu entstandene Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Rückblende: Stressreaktion & Steinzeit Die Stressreaktion stammt aus der Steinzeit und ist das genetisch verankerte Grundprogramm zur körperlichen Abwehr von Gefahren. Sie stimmt auf „Kampf“ oder „Flucht“ ein, indem sie kurzfristig vor allem die körperliche Leistungsfähigkeit steigert.

Was unseren Vorfahren das Überleben sicherte, hilft uns nur selten… Stellen Sie sich vor: Einer unserer Vorfahren macht sich auf den Weg, Nahrung zu beschaffen. Autos und Supermärkte sind noch nicht erfunden. Er schnappt also seine Keule und macht sich auf die Nahrungssuche...

Fressen oder gefressen werden... Plötzlich erscheint ein Säbelzahntiger auf der Bildfläche und mit einem Mal ist nicht mehr klar: Wer jagt hier wen? Welche Optionen hat unser Vorfahre aus der Steinzeit?

Stressreaktion als urzeitlicher Überlebensmechanismus Drei grundsätzliche Reaktionsmöglichkeiten haben sich über Jahrtausende heraus-kristallisiert und bewährt, um solch einer lebensbedrohlichen Situation optimal zu begegnen: Angriff Flucht Todstellreflex

Angriff – Flucht - Totstellreflex Greift der Steinzeitmensch beherzt zur Keule, besteht eine gewisse Chance, sich durch Angriff gegen den Säbelzahntiger zu wehren und diesen zu besiegen oder zu verjagen. Die zweite Variante ist es, selbst zu fliehen, und so der existentiellen Bedrohung zu entkommen. Eine dritte Möglichkeit, neben Angriff & Flucht, besteht darin, auf der Stelle ohnmächtig zu werden und wie tot auf die Erde zu fallen.

Ob Angriff, Flucht oder Todstellreflex: Die im Laufe der Evolution erworbenen Fähigkeiten, einer lebensbedrohlichen Situation zu begegnen, haben sich längst verselbstständigt, gewissermaßen „automatisiert“, und entziehen sich damit unserer willentlichen Steuerung.

Stress bedeutet Ungleichgewicht Ob unser Körper auf erhöhte Aktivität setzt (Angriff oder Flucht) oder aber auf verminderte Aktivität (Todstellreflex, Ohnmacht): Das vegetative Nervensystem stellt ohne unser willentliches Dazutun in Sekundenschnelle unseren gesamten Stoffwechsel auf den Kopf.

Der Stress mit dem Stress Was für die Steinzeitmenschen ein überlebensnotwendiger Mechanismus im Kampf ums Dasein war, ist für uns heutige Menschen leider oft nur noch lästiges und krankmachendes Übel. Die genetisch fixierte, automatisch ablaufende Stressreaktion ist in einer veränderten Umwelt oft kontraproduktiv.

Inadäquate Stressreaktion Heute sind die Auslöser für Stress ganz andere als zu Zeiten unserer Vorfahren: Statt des Säbelzahntigers stehen wir vielleicht einer unangenehmen Aufgabe, einem unangenehmen Kunden, Chef oder Mitarbeiter gegenüber. Automatisch bereitet sich der Körper jedoch wieder auf körperliche Höchstleistungen vor, will eigentlich zum Angriff übergehen oder die Flucht ergreifen. Körperlicher Angriff, Flucht oder Todstellreflex sind heute jedoch selten eine adäquate Antwort auf eine Herausforderung.

Eine „Rambo-Mentalität“ hilft selten weiter Eine „Rambo-Mentalität“ hilft selten weiter, vielmehr sind intelligente, einfühlsame und flexible Reaktionsmöglichkeiten auf komplexe Herausforderungen gefragt. Dabei gilt es, Stress-Situationen äußerlich möglichst ruhig und gelassen zu überstehen.

Was folgt daraus? Wir brauchen für die Herausforderungen unserer Zeit intelligente, einfühlsame und flexible Reaktionsmöglichkeiten auf komplexe Herausforderungen. „Emotionale Intelligenz“ oder „soft skills“ also, wie das auf Neudeutsch heißt.

Was ist „Emotionale Intelligenz (EQ)“? Der Begriff „EQ“ ist zwar erst 30 Jahre alt, doch bereits Johann Wolfgang von Goethe kannte diese Fähigkeiten und Fertigkeiten, versah sie lediglich mit einem anderen Namen und sprach von "Herzensbildung". Solche Fähigkeiten und Fertigkeiten sind z. B.: Mitgefühl, Kommunikationsfähigkeit, Menschlichkeit , aber auch Durchsetzungsvermögen, Abgrenzung (Nein sagen können). Diese können und müssen trainiert werden, um unser Überleben als Individuen und als Gesellschaft zu sichern.