Rechnungswesen für Kirchgemeinden nach HRM2

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Rechnungswesen für Kirchgemeinden nach HRM2 Einführung

Heute Einführung: Was ist, was will HRM2? Ablauf Einführung: Was ist, was will HRM2? Kontenrahmen / funktionale Gliederung Bilanz Darstellung Budget / Rechnung Anhang Pause (mit kleiner Verpflegung) Bewertung Finanzvermögen Investitionsrechnung / Anlagebuchhaltung Aus der Sicht der Praktiker Fragen Apéro

Was ist und was will HRM2? Ruth Pfister

Harmonisiertes Rechnungslegungs-Modell Harmonisierung des öffentlichen Rechnungswesens in der Schweiz (Kantone und Gemeinden, z. T. Bund)

Ziel/Auswirkungen Harmonisierung weiter voranbringen «true and fair view»-Prinzip den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage keine stillen Reserven  höheres Eigenkapital

Eigenkapitalnachweis Rechnungsmodell HRM2 Bilanz Momentaufnahme per 1.01. und per 31.12. 1000 Aktiven 2000 Passiven Erfolgsrechnung zeitraumbezogene Rechn.: normaler Jahresbetrieb 3000 Aufwand 4000 Ertrag Gestufter Erfolgsausweis Investitionsrechn. Investitionen mit mehrjähriger Nutzung 5000 Ausgaben 6000 Einnahmen Eigenkapitalnachweis - Zeigt Veränderung des Eigenkapitals Erweiterter Anhang Anlagespiegel Gewährleistungsspiegel Beteiligungsspiegel Rückstellungsspiegel

Kontenrahmen und funktionale Gliederung Urs Brosi

Unterscheidung Kostenart: Welcher Art sind Aufwand oder Ertrag?  Konto Funktion (Kostenstelle): Für welchen Aufgaben- bereich entstehen Aufwand oder Ertrag?  Dimension 1 Kostenträger: Welcher Event oder welches konkrete Projekt (Ziel) wird damit finanziert?  Dimension 2

Kontenplan: Bilanz Nummernkreis 1000 Aktiven (wie bisher) Nummernkreis 2000 Passiven (wie bisher) Feinere Unterteilung der Konten 204 Passive Rechnungsabgrenzung 2040 Personalaufwand 2041 Sach- und übriger Betriebsaufwand 2044 Finanzaufwand / Finanzertrag 29 Eigenkapital 290 Verpflichtungen Spezialfinanzierungen EK 291 Fonds im EK 293 Vorfinanzierungen 296 Neubewertungsreserve FV 298 Übriges EK 299 Bilanzüberschuss/ -fehlbetrag

Kontenplan: Kostenarten Erfolgsrechnung Nummernkreis 3000 Aufwand (wie bisher) Nummernkreis 4000 Ertrag (wie bisher) Feinere Unterteilung der Konten 313 Dienstleistungen und Honorare 3130 Dienstleistungen Dritter 3131 Planungen und Projektierungen Dritter 3132 Honorare externe Berater, Gutachter, etc. 3133 Informatik-Nutzungsaufwand 3134 Sachversicherungsprämien 3137 Steuern und Abgaben

Kontenplan: Investitionsrechnung Nummernkreis 5000 Investitionsausgaben (wie bisher) Nummernkreis 6000 Investitionseinnahmen (wie bisher) Feinere Unterteilung der Konten

3-4 Grundfunktionen der Kirche Verkündigung Liturgie Diakonie frohe Botschaft verkündigen Gegenwart Gottes im Leben feiern Menschen helfen, damit sie «das Leben in Fülle» haben Predigt, Religionsunterricht, Erwachsenenarbeit Gottesdienste; Sakramente; Sakramentalien; Kasualien; gemeinsames Gebet Dienst an Notleidenden, aber auch Jugend- und Altersarbeit Gemeinschaft

Funktionale Gliederung 1 Allgemeine Verwaltung = Kirchgemeinde Pfarramt/Pastorale Leitung ist in allen Grund- funktionen tätig  kein Ausdividieren 4 Grundfunktionen der Kirche Verkündigung Martyria Gottesdienst Leiturgia Diakonie Diakonia Gemeinschaft Koinonia / Communio 2 3 4

Funktionale Gliederung 5 4 Grundfunktionen im Verband von Kirchgemeinden (kath.) Verwaltungsvermögen Spezialfinanzierungen, darin Finanzvermögen Fonds Paritätische Kirchen Steuern und Finanzen 6 7 8 9

Funktionale Gliederung: VV einfach detailliert Die Liegenschaften des VV bilden räumlich, technisch (z. B. Heizung) und personell (Reinigung) eine Einheit  als eine einzige Position führen Die Liegenschaften des VV bilden keine Einheit oder stehen sogar an verschiedenen Orten  je einzelne Positionen führen 600 Liegenschaften des VV allgemein 61 Frauenfeld 611 Stadtkirche Frauenfeld 612 Kirche Kurzdorf St. Johann 615 Kirchgemeindehaus Frauenfeld 616 Chrüterhus 617 Begegnungsraum Oberwiesen 62 Oberkirch 621 Kirche St. Laurentius

Kirchgemeindeverbände Aufwände und Erträge der KG und KGV trennen Bisher: Kostenanteile jeder Funktion über KART 352 zugewiesen Neu: Eigene Funktion Verbandsbeiträge 50 (KST) in KG Rechnung Aufwände über 3614 Entschädigungen an Zweckverbände Erträge über 4612 Entschädigungen von Zweckverbände Grund für die Änderung: Verbandsbeiträge sind gebundene Ausgaben (kein direkter Entscheidungs- spielraum); zudem Vereinfachung der Verbuchung

Kontenplan nach HRM1und in Ordin 120 Kirchenvorsteherschaft 120.300 Sitzungsgelder 120.302 Besoldung Präsident, Pfleger, Aktuar 120.303 Arbeitgeberbeitrag AHV/ALV/IV/EO/FAK 120.304 Arbeitgeberbeitrag Pensionskasse 120.305 Arbeitgeberbeitrag Kranken- und Unfallversicherung 120.309 Übriger Personalaufwand und Weiterbildung 120.310 Büromaterial, Drucksachen, Fachliteratur, Inserate 120.311 Anschaffungen Mobiliar, PC-Anlagen, Geräte, etc. 120.315 Unterhalt Mobiliar, PC-Anlagen, Geräte, etc. 120.316 Büroentschädigungen 120.317 Spesenentschädigungen 120.318 Porti, Telefonkosten, Honorare, Haftpflichtversicherung 120.436 Rückerstattungen von Versicherungen, etc. 120.490 Interne Verrechnung Verwaltungskosten Funktion K-Art

Kontenplan nach HRM2 und für NAV FUNKTIONEN KOSTENARTEN 111 Kirchgem. 112 KiVo 121 Verwalt. 201 Pfarrer/in 310 Gottesd. 321 RU TOTAL 3000: Sitzungsgeld 2’500 800 3’300 3010: Lohn 6’000 120’000 40’000 80’000 246’000 3050: AHV, IV, ALV 480 9’600 3’200 6’400 19’680 3100: Büromaterial 300 400 700 3101: Verbrauchsm. 2’000 1’200 3102: Drucksachen 1’300 50 100 1’450 3113: IT 2’300 7’630 132’000 45’200 88’000 276’630

Bilanz Kathrin Argaud

Aufbau der Bilanz Finanzvermögen Fremdkapital Verwaltungsvermögen Aktiven PasPaPassiven Finanzvermögen Fremdkapital Verwaltungsvermögen Eigenkapital Saldo = Eigenkapital (Reinvermögen) Neu erweitertes Eigenkapital

Erweitertes Eigenkapital Aufbau der Bilanz Erweitertes Eigenkapital Verpflichtungen bzw. Vorschüsse gegenüber Spezialfinanzierungen Fonds im Eigenkapital Vorfinanzierungen Neubewertungsreserven Finanzvermögen Übriges Eigenkapital Bilanzüberschuss/-fehlbetrag

Spezialfinanzierungen u. Fonds Aufbau der Bilanz Spezialfinanzierungen u. Fonds Zuteilung in: Fremdkapital Eigenkapital

Darstellung Budget / Rechnung Urs Brosi

gestufte Erfolgsrechnung Kostenartengliederung auf Hauptgruppen (2-stellig) in 3 Stufen betriebliches Ergebnis Finanzierungsergebnis ausserordentliches Ergebnis

Mindestform der Darstellung Funktionale Gliederung (ohne Kostenarten) und … 1   Allgemeine Verwaltung 23’000 11 Legislative und Exekutive 15’000 111 Kirchgemeinde 8’000 112 Kirchenvorsteherschaft 7’000 12 Allg. Dienste 121 Verwaltung 2 Pastorale Leitung 246’000 20 Pastorale Leitung und Seelsorge 201 Seelsorger/innen 180’000 202 Pfarreisekretariat 60’000 205 Pfarreirat 3’000 209 Pastoralraumprojekt, OE-Projekt 3 Verkündigung und Gottesdienst 150’000 31 Liturgie 70’000 310 Gottesdienst 50’000 318 Kirchenmusik 20’000 32 Unterricht 80’000 321 Religionsunterricht  70’000 322 Sakramentenkatechese  10’000 4   Gemeinschaft und Diakonie 41 40’000  410 411 sozialdiakonische Arbeit 0  412 Kirchliches Leben, Veranstaltungen 5’000  413 Kinder- und Jugendarbeit 25’000  414 Junge Erwachsene 415 Familienarbeit, Erwachsenenbildung 416 Seniorenarbeit, Heim- und Spitalseelsorge 10’000  42 Kultur 421 Konzerte 4’000  422 weitere kulturelle Arbeit 1’000  43 Beiträge 15’000  431 Beiträge an kirchliche Einrichtungen 432 Beiträge an diakonische/soziale Einrichtungen 6 Liegenschaften des Verwaltungsvermögens  110’000 60 Liegenschaften des VV allgemein 600 110’000

Anhänge Andrea Maffeis

Anhänge Wesentlich erweiterter Anhang, zur Offenlegung von weiteren Informationen: Anmerkungen zur Rechnungslegung (weitere Erläuterungen) Eigenkapitalnachweis Beteiligungsspiegel und Gewährleistungsspiegel/ Eventualverpflichtungen Anlagespiegel Verzeichnis Vorfinanzierungen und Verpflichtungskredite Finanzkennzahlen und weitere Angaben Der Anhang zur Rechnung wurde durch HRM2 wesentlich erweitert und damit dem Standard der Privatwirtschaft angenähert. Der Anhang ist wichtig, weil er wesentliche Zahlen aufschlüsselt und Risikoabschätzungen zulässt, die sich nicht direkt aus der Rechnung ergeben. Der Anhang enthält: Anmerkungen zur Rechnungslegung (insbesondere, wenn diese von den Rechnungslegungsgrundsätzen von HRM2 abweichen); Rechnungskommentar: Erläuterungen zur Erfolgsrechnung, zur Investitionsrechnung, zur Bilanz und allenfalls zur Geldflussrechnung; den Eigenkapitalnachweis; den Beteiligungsspiegel und den Gewährleistungsspiegel/Eventualverpflichtungen; den Anlagespiegel; das Verzeichnis der Vorfinanzierungen; Finanzkennzahlen und weitere Angaben, die für die Beurteilung der Finanz-, Vermögens- und Ertragslage sowie der Risikosituation wichtig sind. Weitere Infos, die aus der Rechnung selber nicht ersichtlich wären. Z.B. risikobehaftete Positionen, Kennzahlen etc. ----------- Nicht auf alles eingehen! Zeit und Umfang! Auswahl treffen!

Anmerkungen/ Rechnungskommentar Anmerkungen zur Rechnungslegung (weitere Erläuterungen) Kath.: festgelegte Aktivierungsgrenze Abweichung von der 10-jährigen Dauer der linearen Abschreibung des Restbuchwertes (im Übergang auf HRM2) Rechnungskommentar Erläuterungen zur Erfolgsrechnung, zur Investitionsrechnung, zur Bilanz und allenfalls zur Geldflussrechnung

Eigenkapitalnachweis

Vorfinanzierungen Bsp.: Bauvorhaben in der Zukunft, Vorhaben geplant und genehmigt, erlaubt Vorfinanzierung zu bilden Merke: Vorfinanzierungen sind nach 5 Jahren ohne Verwendung aufzulösen Planung in der Gegenwart Vorhaben in der Zukunft = Vorfinanzierung Erläuterung zu den in der Bilanz aufgeführten Vorfinanzierungen für mögliche zukünftige Investitionen oder Tätigkeiten in einem Verzeichnis führen. Dito Rückstellungen.

Rückstellung Ereignis in der Vergangenheit mit möglicher finanzieller Auswirkung in der Zukunft Bsp.: laufender Gerichtsfall, Urteil mit Kostenfolge steht noch aus Rückstellungsspiegel nur bei Bedarf Ereignis in der Vergangenheit Auswirkung in der Zukunft = Rückstellung

Kennzahlen Dienen zur Beurteilung der Finanzlage einer KG evangelische Kirchgemeinden katholische Kirchgemeinden Nettoverschuldungsquotient Selbstfinanzierungsgrad Zinsbelastungsanteil Nettoschuld pro Mitglied Steuerkraft pro Mitglied Selbstfinanzierungsanteil   Dienen zur Beurteilung der Finanzlage einer KG

Pause

Finanzvermögen Andrea Maffeis

Finanzvermögen Bewertung des Finanzvermögens Bei Erstzugang Zugang zum Anschaffungswert falls kostenfreier Zugang: zum Verkehrswert Bei Überführung in HRM2 Finanzanlagen (107x): gemäss Bankauszug Sachanlagen FV (108x): aktuellen Verkehrswert mit einer Schätzung ermitteln innert 5 Jahren (Online-Schätzung im Internet) Differenz zum bisherigen Buchwert in die Neubewertungsreserve im EK einlegen Folgebewertungen alle 10 Jahre: neuen Verkehrswert ermitteln

Finanzvermögen «bescheidenes» ex-Pfarrhaus ist im FV, bisheriger Buchwert: CHF 400’000 neue Schätzung: CHF 1’200’000 1084 Gebäude FV: 400’000 1084 Gebäude (2017): 1’200’000 2960 Neubewertungsres.: 800’000 1084 Gebäude (2027): 1’000’000 2960 Neubewertungsres.: 600’000 2980 Eigenkapital: + 600’000

Anlagebuchhaltung / Investitionsrechnung / Abschreibung VV Andrea Maffeis

Anlagebuchhaltung Anlagebuchhaltung zeigt das Sachvermögen im VV und FV ist für Erstellung des Anlagespiegels und für Berechnung der Abschreibungen vorteilhaft Detaillierter Ausweis der Anlagegüter Hauptanlage: Sachanlagen (z. B. Kirche in x) Unteranlage: Investitionen auf den Sachanlagen (z. B. Innenrenovation 2016 der Kirche in x) MS Dynamics NAV: Anlagebuchhaltung inbegriffen Die Anlagebuchhaltung ist ein neues Element im HRM2 und ist der buchhalterische Ausweis über die Anlagegüter. Sie zeigt die detaillierte Entwicklung der Anlagegüter über den Zeitverlauf hinweg auf. Vermögenswerte und Darlehen werden ebenfalls über die Anlagebuchhaltung ausgewiesen.

Anlagebuchhaltung: Aktivierungsgrenzen Bauvorhaben mit mehrjähriger Nutzungsdauer sind in der Investitionsrechnung zu verbuchen. Grenzwert (sog. Aktivierungsgrenze): Bis CHF 25’000 keine Investitionsrechnung und keine Aktivierung Ab CHF 100’000 Investitionsrechnung und Aktivierung zwingend zwischen CHF 25’000 und CHF 100’000 Evangelische KG 20 % des vorjährigen Kirchensteuerertrags Katholische KG kann die Kirchenvorsteherschaft die Aktivierungsgrenze frei wählen gewählte Aktivierungsgrenze ist im Anhang offenzulegen ohne Publikation gelten die Grenzen gemäss § 8 Abs. 3 RRV Änderung durch Behördenbeschluss möglich – aber Stetigkeit erwünscht

Abschreibungen

Abschreibungen Anlagekategorie Nutzungsdauer Abschreibung linear pro Jahr Bilanz Land,  Hochbauten Evang.: 25 Jahre Kath.: 33 Jahre 4.0 % 3.0 % 1400 1404 1405 Mobilien, Ausstattungen, Maschinen, Fahrzeuge, techn. Installationen 8 Jahre 12.5 % 1406 1409 Orgel(revision) 20 Jahre 5.0 % 1408 Informatik- und Kommunikationssysteme (Hard- und Software) 4 Jahre 25.0 % 1420 1429

Zusätzliche Abschreibungen   HRM1 HRM2 Abschreibung gemäss Satz Mindest-abschreibung (ordentliche) Abschreibung zusätzliche Abschreibung Buchung der zusätzlichen Abschreibung -- ist separat zu buchen Darstellung der zusätzlichen Abschreibung als ausser-ordentlicher Aufwand Beschlussfassung durch KG bei Budget oder bei Gewinnverwendung Bei negativem Abschluss oder Bilanzfehlbetrag nicht erlaubt Im Anlagespiegel getrennt von planmässiger Abschreibung führen («stille» Reserve wird hörbar)

Zusätzliche Abschreibungen HRM1: Konto per 1.01. Bewegung per 31.12. 1400 Grundstücke VV 500’000 - 120’000 inkl. Zus. Abschr. 380’000 HRM2: Konto per 1.01. Bewegung per 31.12. 1400 Grundstücke VV 500’000 120’000 inkl. Zus. Abschr. 380’000 Anlagespiegel VV per 1.01. Planm. Abschr. Ausserplan Abschr. per 31.12. 1400 Grundstücke VV -70’000 -50’000 -120’000 Zusätzl. Abschreibung im Anlagespiegel getrennt aufgeführt

aus der Praxis eines Kirchenpflegers Rolf Hölzli

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Konsequente Umsetzung Umsetzen was gefällt Umsetzen was Sinn macht »Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen zeitgerecht zu treffen, als ständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen.« Charles de Gaulle 45

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Funktionale Darstellung alt 46

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Kostenarten Darstellung alt 47

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Export Kontenplan Ordin in Excel 48

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Zuteilung Konten alt  Kostenarten HRM2 49

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 «ökumenische» Vorlage Funktionale Gliederung 50

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Funktionale Darstellung neu / alt 51

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Erstellung Budget auf Detailebene in Navision 52

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Grundlage für Budgetbesprechung KIVO 53

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Navision – Grundbild (Cockpit) 54

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Navision Salary (Variable Daten) 55

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Fazit des Umstellungsprozesses Information aller Beteiligten ist enorm wichtig (Akzeptanz schaffen) Zielgruppengerechte Kommunikation (weniger ist oft mehr / «was bedeutet das konkret für mich?») Chance für generelle Überprüfung des Kontenplans nutzen Budgetprozess für Umstellung ideal (WarmUp im Budgetprozess / Produktiver Start mit Rechnung) Vergleichbarkeit alt / neu («Brücken bauen») Pragmatisches Vorgehen (was ist sinnvoll – welche Infos werden gebraucht?) Prioritäten setzen (was muss sofort perfekt sein / was kann warten) 56

Umsetzung Kontenplan HRM1-HRM2 Fazit des Umstellungsprozesses 57

Aus der Sicht eines Kirchgemeinde-präsidenten Stefan Kormann

Weiteres Vorgehen Ruth Pfister

Weiteres Vorgehen Neue Verordnung zum Rechnungswesen - Übergangszeit Umsetzung spätestens auf Rechnung 2020 - 2019 Budget mit neuem Kontenplan erstellen Fragen/Auskünfte bei den Quästoren - Andrea Maffeis und Kathrin Argaud

Mit NAV Einführung in Etappen Schulung in Gruppen nach Absprache Workshop Interesse, Einsatz und Freude

Ihre Fragen… Ruth Pfister

Veränderungen in der Bilanz Wesentlich erweiterter Anhang Offenlegen von Informationen zu Rechnungslegungsgrundsätzen, dem Eigenkapital, dem Anlagevermögen, den Beteiligungen Eigenkapitalnachweis Rückstellungsspiegel Beteiligungs- und Gewährleistungsspiegel Anlagespiegel

Veränderungen in der Bilanz Harmonisierites Rechnungsmodel – Wechsel zu HRM2 Auswirkungen von HRM 2: Bewertung Finanzvermögen Bewertung Verwaltungsvermögen Rückstellungen/Eventualverbindlichkeiten Rechnungsabgrenzungen Eigenkapital Anhang

Veränderungen in der Bilanz Rückstellungen / Eventualverbindlichkeiten Unterscheid zu passiven Rechnungsabgrenzungen: können kurz oder langfristig sein (Kontengruppen 205, 208) Betrag und Fälligkeit (d. h. Zeitpunkt der Auszahlung) lassen sich nicht genau bestimmen. Es besteht eine gewisse Unsicherheit bezüglich des Eintritts der Verpflichtung bzw. Forderung. Eventualverbindlichkeiten sind im Anhang aufzuführen.

Veränderungen in der Bilanz Aktive- und Passive Rechnungsabgrenzung Transitorische Aktiven Transitorische Passiven 1040 Personalaufwand 2040 Personalaufwand 1041 Sach- und übriger Personalaufwand 2041 Sach- und übriger Personalaufwand 1043 Transfer der Erfolgsrechnung 2043 Transfer der Erfolgsrechnung 1044 Finanzaufwand/Finanzertrag 2044 Finanzaufwand/Finanzertrag 1045 übriger betrieblicher Erfolg 2045 übriger betrieblicher Erfolg 1046 aktive Rechnungsabgr. Investitionsrechnung 2046 passive Rechnungsabgrenzung IR 1049 übrige aktive Rechnungsabgrenzung ER 2049 übrige passive Rechnungsabgr. ER Bisher eine Bilanzposition neu

Veränderungen in der Bilanz Eigenkapital Detailliertere Darstellung als HRM 1 Zuteilung der Spezialfinanzierungen in Eigen- oder Fremdkapital Der Eigenkapitalnachweis wird als Teil des Anhangs aufgeführt 290 Verpflichtungen bzw. Vorschüsse gegenüber der Spezialfinanzierungen 293 Vorfinanzierungen 296 Neubewertung Finanzvermögen 298 Übriges Eigenkapital 299 Bilanzüberschuss-Fehlbetrag

Aufteilung Fonds und Spezialfinanzierungen auf Fremd- u. Eigenkapital Fonds im Eigenkapital ----- (Sachgruppe 2910) Werden dem EK zugeordnet, wenn für sie die Rechtsgrundlage vom eigenen Gemeinwesen geändert werden kann, oder die Rechtsgrundlage zwar auf übergeordnetem Recht basiert, dieses aber dem eigenen Gemeinwesen erheblichen Spielraum offen lässt. Zur Bildung bedarf es eines Beschlusses der Stimmbürger. Beispiele für Fonds im Eigenkapital: Baufonds, Orgelfonds, Grabfonds Legat oder Schenkung ohne Zweck oder mit einer offenen Formulierung der Zweckbestimmung Liegenschaften im Finanzvermögen

Aufteilung Fonds und Spezialfinanzierungen auf Fremd- und Eigenkapital Einlagen Entnahme In der entsprechenden Funktion über die Kostenart 3510 Spezialfinanzierung EK 3511 Fonds EK In der entsprechenden Funktion über die Kostenart 4510 Spezialfinanzierung EK 4511 Fonds EK

Aufteilung Fonds und Spezialfinanzierungen auf Fremd- und Eigenkapital Fonds im Fremdkapital------(Sachgruppe 2091) Werden dem Fremdkapital zugewiesen, wenn die Rechtsgrundlage von übergeordnetem Recht abschliessend vorgegeben ist. Diese kann vom eigenen Gemeinwesen nicht geändert werden und lässt keinen Spielraum offen.

Aufteilung Fonds und Spezialfinanzierungen auf Fremd- und Eigenkapital Spezialfinanzierung im Eigenkapital Werden dem EK zugeordnet, wenn für sie die Rechtsgrundlage vom eigenen Gemeinwesen geändert werden kann, oder die Rechtsgrundlage zwar auf übergeordnetem Recht basiert, dieses aber dem eigenen Gemeinwesen erheblichen Spielraum offen lässt. Zur Bildung bedarf es eines Beschlusses der Stimmbürger

Aufteilung Fonds und Spezialfinanzierungen auf Fremd- und Eigenkapital Spezialfinanzierung im Fremdkapital Zweck und Gebühren können vom Gemeinwesen nicht selbst bestimmt werden. Beispiele für Spezialfinanzierungen/Fonds im Fremdkapital: Pfarrspende-Fonds Jahreszeiten-Fonds Legate oder Schenkungen mit enger Zweckbestimmung

Aufteilung Fonds und Spezialfinanzierungen auf Fremd- und Eigenkapital Abschluss / Ausgleich über die Erfolgsrechnung über das entsprechende Bilanzkonto ---- damit die Erfolsrechnung nicht beeinflusst wird

Aufteilung Fonds und Spezialfinanzierungen auf Fremd- und Eigenkapital Abschlussbuchungen Spezialfinanzierungen/Fonds im Fremdkapital Ertragsüberschuss: Konto 350x an 209x Aufwandüberschuss: Konto 109x an 450x Abschlussbuchungen Spezialfinanzierungen/Fonds im Eigenkapital Ertragsüberschuss: Konto 9010 an 290x Aufwandüberschuss: Konto 290x an 9011

Finanzvermögen Bewertung des Finanzvermögens Bei Erstzugang Zugang zum Anschaffungswert falls kostenfreier Zugang: zum Verkehrswert Bei Überführung in HRM2 Finanzanlagen (107x): gemäss Bankauszug Sachanlagen FV (108x): aktuellen Verkehrswert mit einer Schätzung ermitteln innert 5 Jahren Differenz zum bisherigen Buchwert in die Neubewertungsreserve im EK einlegen Folgebewertungen alle 10 Jahre: neuen Verkehrswert ermitteln

Finanzvermögen Neubewertung FV: EFH 6 Zi., Baujahr 1960, letzte Sanierung 2010 bisheriger Buchwert: CHF 400’000 Kto. 1084 Neubewertung: CHF 750’000 Buchung: 1084/2960 CHF 350’000 neuer Buchwert: CHF 750’000 Kto. 1084 Neubewertungsres.: CHF 350’000 Kto. 2960

Abschreibungen Abschreibung Bilanzfehlbetrag: Entsteht, wenn Aufwandüberschuss grösser als das Eigenkapital ist Bilanzfehlbetrag in Bilanz als Minusposten EK Abschreibung innert maximal 5 Jahren mit 20% über ausserordentlichen Aufwand Ausserordentlicher Aufwand ( in dreistufiger ER auf dritter Stufe)

Finanzkennzahlen Nettoverschuldungsquotient Selbstfinanzierungsgrad Diese Kennzahl gibt an, welcher Anteil der Steuererträge, bzw. wie viele Jahrestranchen erforderlich wären, um die Nettoschulden abzutragen. Selbstfinanzierungsgrad Diese Kennzahl gibt an, welchen Anteil der Netto-investitionen eine Kirchgemeinde aus eigenen Mitteln finanzieren kann. Sinnvoll wenn Investitionen getätigt werden. Zinsbelastungsanteil Die Kennzahl sagt aus, welcher Anteil des Ertrages durch den Zinsaufwand gebunden ist. Je tiefer der Wert, desto weniger sind eigene Erträge durch Zinsen gebunden.