Seminar am 2. und 3. Mai 2016 für Brand- und Katastrophenschutz-Sachbearbeiter Herausforderung: Terroristische Anschläge Einsatzvorbereitung im Bevölkerungsschutz.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Brandschutz, Erste Hilfe und Notfallvorsorge
Advertisements

Einführung von Groupware
Rechtsgrundlagen für die Feuerwehr
Grundlagen des Zivil- und Katastrophen- Schutzes
Auf das Unerwartete vorbereitet sein!
Aufbau eines Runden Tisches „Gute und gesunde Schule“
Rechtsgrundlagen.
Rechtsgrundlagen – Stufe 1
Massenanfall von Verletzten oder/und Patienten
Meine Angestellten sind bei der Feuerwehr Informationen für Arbeitgeber zum Feuerwehrdienst im Kanton St. Gallen.
Alarm- und Ausrückeordnung (AAO)
F.C. Süderelbe von 1949 e.V. Oberliga Hamburg Sicherheitskonzept für die Saison 2015/16 (Stand: 15. Juli 2015 Änderungen vorbehalten)
N Beratung n Betreuung n Koordinierung Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystems NRW (AGM.
Französisch in der Grundschule. Gliederung I.Beginn des Fremdsprachenunterrichts in der Grundschule II.Situation in Deutschland III.Überraschung IV.Didaktik.
Meisterausbildung Gartenbau Informationen Juni 2015.
Regierungspräsidium Stuttgart Erläuterung zur Nutzung des vorliegenden Foliensatzes Diese Folien sind ein Angebot, das es Ihnen ermöglichen.
Busbegleiter am Gymnasium Bersenbrück. Übersicht (pro Folie etwa 25 Sekunden) 1. Folie: Entstehung 2. Folie: Ziele 3. Folie: Kooperationspartner 4. Folie:
Unser Familienzentrum in Nuthetal Karlheinz RichterUrsula Schneider-Firsching.
Abfallwirtschaftplanung in Brandenburg.
2. Workshop Einsatztaktik – Lageführung Kdt. Scherer Björn AK Versal Stefan Abschnitt Zwischentoren.
Bad Radkersburg, Final Meeting ETZ-Projekt “KUTSCHENIZA” Projektdarstellung Anton Schabl.
Tagesseminar Klinische Prüfung und klinische Bewertung von Medizinprodukten Einführung.
Gesundheits- und Rettungswesen. Aufgaben des Bundes  Bevölkerungsschutz (BABS)  Koordinierter Sanitätsdienst (KSD)  Sanitätsdienst der Armee  Notrufnummern.
Feuerwehrorganisationsverordnung (FwOrgVO) Ziel: Zusammenführen von drei Verordnungen 1. Verordnung über die Mindeststärke, die Gliederung nach Funktionen.
Regierungspräsidium Stuttgart Erläuterung zur Nutzung des vorliegenden Foliensatzes Diese Folien sind ein Angebot, das es Ihnen ermöglichen.
3. Teil gewünschte Investitionen (ungeordnete Reihenfolge)
® © Dr. Anne Katrin Matyssek 2012 Wie Sie Führungskräfte für das Thema Gesundheit gewinnen – ein Impuls für BGM-Akteure Wie.
Meisterausbildung Gartenbau Information 13. Juni 2015 Langenlois.
11 Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg.
Sicherheit im Bezirk Amstetten Arbeitskreis im Rahmen der ÖVP Bezirksklausur am
Jugendhilfe wirkt nur als Ganzes gut
Rahmen- und Umsetzungskonzept des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zur Familienbildung 1. Teil Stand:
RECHTSGRUNDLAGEN UND GRUNDSÄTZE
1 geplante Änderung der Abwassereigenkontrollverordnung (EKVO) Elmar Petrin Kreisausschuss des Schwalm-Eder-Kreises Fachbereich 32.2: Wasser- u. Bodenschutz.
Der PARITÄTISCHE Gesamtverband e.V., Andrea Pawils, Referentin Altenhilfe und Pflege, AK Selbsthilfe 08. April 2008 Gesetz zur.
Schulsanitätsdienst im Kreisverband Säckingen.
Die dornenvolle Durchsetzung der Abgabeverbote an Minderjährige Erfahrungen und Massnahmen im Kanton Bern. Regierungsstatthalter Alec v.Graffenried Bern.
Ablauf Informationen zum Schulsystem in Schweden
Rechtliche Grundlagen für den Schwimmunterricht in der Schule ( §
Radikalisierungsprävention „salutogenetisch orientiertes Landeskonzept zur Prävention religiös begründeter Radikalisierung junger Menschen in Rheinland-Pfalz“
Rechtliche Stellung LNA/ORGL Aufbauseminar LNA ORGL 23. und 24
DIE SPEZIALSCHUTZTRUPPE DER GENDARMERIE CATTENOM (PSPG)
Truppausbildung Teil 1 Grundausbildungslehrgang
Status MIWP (Fitness for purpose – Analysis)
Formulieren und Geben von Befehlen
Vorlesung Ingenieurhydrologie
Mindeststandards.
Aufgaben der Landkreise
Leittextorientierter Unterricht
Ausbildungsleitfaden für Gefahrguteinsätze
Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe
Unfallverhütung – Gesetzlicher Versicherungsschutz
Gewerbeaufsichts- und Abfallwirtschaftsverwaltung in Niedersachsen
Formulieren und Geben von Befehlen
Formulieren und Geben von Befehlen
Der Einheitsführer: führt seine taktische Einheit,
Sprechfunkausbildung
Sicherheits-Charta STOPP BEI GEFAHR - GEFAHR BEHEBEN - WEITERARBEITEN
Deckblatt Löscheinsatz
Sprechfunkausbildung
Stand Der zertifizierung Unser Auftrag: Zertifizierte Waldwirtschaft
Lokale Informationskommission – KKW Cattenom
Vorstellung Einsatzführungsunterstützung
Formulieren und Geben von Befehlen
CLI – KKW Cattenom Dienstag, 2. April 2019
Formulieren und Geben von Befehlen
Ausbildung FwDV 13/1 Die Gruppe im Technischen Hilfeleistungseinsatz
Stand Der zertifizierung Unser Auftrag: Zertifizierte Waldwirtschaft
Truppmannausbildung Teil 2 Rechtsgrundlagen
 Präsentation transkript:

Seminar am 2. und 3. Mai 2016 für Brand- und Katastrophenschutz-Sachbearbeiter Herausforderung: Terroristische Anschläge Einsatzvorbereitung im Bevölkerungsschutz Diplom-Ingenieur Hans-Peter Plattner Landesfeuerwehrinspekteur Stand: 30.April 2016

Terror-Lage Globalisierter Terrorismus als ständige Bedrohung Nicht nur seit … 22. 03. 2016 Terroranschlag Brüssel - Belgien 13. 11. 2015 Terroranschläge Paris II - Frankreich 11. 09. 2001 World Trade Center und Pentagon - USA 30. 03. 1995 Sarin-Anschlag Tokio - Japan 1970er Jahre RAF, „Rote Zellen“ - BRD, Italien 1960er Jahre ETA, IRA - Spanien, GB Zahl der Terroropfer weltweit seit 2000 verfünffacht! 26.02.2016 Plattner

Analyse von Terror-Szenarien Anschlags- szenarien Einsatz- Einsatzkräfte Schusswaffen MANV RettDi und SanDi Sprengstoff MANV und ggf. Technische Hilfe RettDi und SanDi Feuerwehr und THW Sprengstoff und Brandbeschleuniger MANV, Brand, Technische Hilfe Kampfstoffe ABC und MANV Feuerwehr, RettDi, SanDi „Dirty Bomb“ 26.02.2016 Plattner

Analyse von Terror-Szenarien Besondere Rahmenbedingungen: Eigengefährdung der Einsatzkräfte Schusswechsel Folgeanschläge (Zweitschlag) Vergiftungserscheinungen Komplexe Einsatzlage hohe Aufgabendichte großer Koordinationsaufwand zwischen den BOS starkes Medieninteresse großer Zeitdruck Dynamische Einsatzabwicklung großer Entscheidungsdruck unklares und unvollständiges Lagebild 26.02.2016 Plattner

Bewertung der Terror-Szenarien Terror-Szenarien lassen sich auf Schaden- und Einsatz- szenarien der Allgemeinen Gefahrenabwehr zurückführen keine spezifische Einsatzvorbereitung durch RAEP nötig; aber : Beachtung der besonderen Rahmenbedingungen, insb. der Eigengefährdung erforderlich ! „Sicherung geht vor Wirkung!“ 26.02.2016 Plattner

Einsatzvorbereitung Analyse von Schaden- und Einsatzszenarien Regelwerke: Gesetze, Verordnungen, Dienstvorschriften, Richtlinien, Konzepte, Rahmen- Alarm- u. Einsatzpläne, Normen Risikoanalyse des Ausrückebereiches/Ortsgemeinden nach FwVO bundeseinheitliche Gefährdungsabschätzung des Landes 26.02.2016 Plattner

Grundlagen der Einsatzvorbereitung ZSG Zivilschutzgesetz Bundesrepublik Deutschland LBKG Brand- und Katastrophenschutzgesetz Rheinland-Pfalz FwVO Feuerwehrverordnung Rheinland-Pfalz DV 100 (RP) Führung und Leitung im Einsatz – Führungssystem FüRi Richtlinie für den Führungsdienst RAEP Rahmen- Alarm- und Einsatzpläne des Landes mit Hand- lungsanweisungen für die Gemeinden, Städte und Landkreise SEP-RettDi Sondereinsatzplan Rettungsdienst Gefahrstoff- Gefahrstoffkonzept RLP - Empfehlungen für Ausbildung, Aus- konzept rüstung und taktische Regeln im ABC-Einsatz Normen Fachnormenausschuss Feuerwehrwesen im DIN e.V., Fahrzeug- und Gerätenormen 26.02.2016 Plattner

Alarm- und Einsatzplanung ereignisbezogene Rahmen- Alarm- und Einsatzpläne (RAEP) RAEP „Hochwasser“ RAEP „Eisenbahn“ RAEP „Gefährliche Stoffe“ (ABC / CBRN) RAEP „Gesundheit“ RAEP „Waldbrand“ regionale Alarm- und Einsatzpläne (AEP) AEP „Autobahn“ AEP „Rhein“ Sondereinsatzplan „Rettungsdienst“ (SEP-RettDi) 26.02.2016 Plattner

Risikoanalyse nach Feuerwehrverordnung Eingruppierung der Ausrückebereiche, d.h. der Ortsgemeinden 5 Risikoklassen aufgrund einer Gefahrenabschätzung und Risikoanalyse Brandgefahren Risikoklassen B 1 bis B 5 Technische Gefahren und Gefahren durch Naturereignisse Risikoklassen T 1 bis T 5 ABC-Gefahren (CBRN) Risikoklassen ABC 1 bis ABC 5 Gefahren auf, in und durch Gewässer Risikoklassen W 1 bis W 5 26.02.2016 Plattner

Bundeseinheitliche Gefährdungsabschätzung Hauptaspekte Planungsgrundlage KKW Bevölkerung/Fläche KatS-Plan „KKW“ Hochwasser RAEP „Hochwasser“ Waldbrand RAEP „Waldbrand“ Gefährliche Stoffe RAEP „Gefährliche Stoffe“ MANV Großlage SAN/RD RAEP „Gesundheit“, SEP „Rettungsdienst“ Autobahn Großlage TH/SAN/RD AEP „Autobahn“ + RAEP „Gesundheit“ Eisenbahn RAEP „Eisenbahn“ + RAEP „Gesundheit“ Störfallbetriebe Bevölkerung/Fläche/ABC KatS-Plan + RAEP „Gesundheit“ + RAEP „Gefährliche Stoffe“ Terrorismus Großlage SAN/RD/ABC 26.02.2016 Plattner

Ergebnisse der Gefährdungs-abschätzung und Risikoanalyse Bedarfskonzepte der Gemeinden, Städte und Landkreise Organisation Ausrüstung Ausbildung Alarm- und Einsatzpläne (AEP) der Gemeinden Städte Landkreise 26.02.2016 Plattner

26.02.2016 Plattner

FAZIT: Was ist zu tun ? Kein besonderer RAEP „Terror“ notwendig! Einsatzvorbereitung der Kommunen: Umsetzen der RAEP in AEP Abstimmen der AEP mit den Sicherheitspartnern (insbesondere mit der Polizei!) durch Planbesprechungen Erproben der AEP durch Übungen Fortschreiben der AEP Ergänzung der bestehenden Planungsgrundlagen durch die HEIKAT-Taschenkarte und das „Unterstützungskonzept des Landes bei terroristischen Anschlägen“ (ADD) Ergebnis: „Allzeit bereit !“ Aber: Im Ehrenamt leistbar? 26.02.2016 Plattner

FAZIT: Was ist zu tun ? Einsatzabwicklung bei einem Terror-Anschlag: L. I. D. L. = „Leben in der Lage!“ Anwendung des Taktik-Schemas im Führungsvorgang - Lage feststellen - Lage beurteilen - Entschluss fassen - Befehle erteilen - Maßnahmen kontrollieren Vernetzte Einsatzplanung / Abstimmung / Koordination Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Sanitätsorganisationen, THW, … Einheitliche Presse- und Medienarbeit (PuMA) 26.02.2016 Plattner

Ziele der Präsentation Sensibilisierung der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) Motivation zur gemeinsamen Einsatzvorbereitung Vertiefung des Themas: - AK-Feuerwehr 13. April 2016 - SB-Brand/KatS-Behörden der KV u. SV 2./3. Mai 2016 - KFI/SFI-Tagung 10. Juni 2016 - GSZFü-Fortbildung 9. Juli 2016 - WL/SB- Fortbildung Herbst 2016 „Strategische Gelassenheit“ contra „Operative Hektik“ 26.02.2016 Plattner

Weitere Vorgehensweise Einberufung einer fachdienstübergreifenden Arbeitsgruppe: - Polizei: PP und Fachhochschule der Polizei - BKS: ADD mit LFKS Lenkung: ISIM - Abt.4 und Abt.5 AUFTRAG: 2016/2017 Entwicklung eines Muster-Schaden- und Einsatz-Szenarios „Terror-Anschlag“ - Einsatzgrundsätze - Gedachter Verlauf/Drehbuch als Grundlage für Übungen Gemeinsame Übungen im den Bereichen der Polizeipräsidien und Leitstellenbereichen (2017/2018): Planbesprechungen/ Planübungen/Stabsrahmen-Übungen/ Vollübungen 26.02.2016 Plattner

„Wir machen`s Einfach GEMEINSAM!“ Fragen? Danke!