„UFTZCI“ Mentoratsthema Hausaufgaben. Einstiegsaufgabe: Bitte notieren Sie eine „typische Hausaufgabe“. (EA, PA oder zu dritt) Nutzen Sie dazu Ihr ganzes.

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Anforderungen Dauer: 20 min
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 Präsentation transkript:

„UFTZCI“ Mentoratsthema Hausaufgaben

Einstiegsaufgabe: Bitte notieren Sie eine „typische Hausaufgabe“. (EA, PA oder zu dritt) Nutzen Sie dazu Ihr ganzes Repertoire an Erfahrungen als SchülerIn (alle Stufen) oder als Praktikantin (Reflexion / Austausch). Zeit: 10‘

Definition Tätigkeiten, die von der Lehrperson aufgegeben werden und die ausserhalb der Schule ausgeführt werden müssen, heissen Hausaufgaben, wenn sie im Zusammenhang mit dem Unterricht stehen.

Gesetz (Verordnung zum Gesetz über die Volksschulbildung des Kantons Luzern, 1. Januar 2000, SRL Nr. 405) § 9 Hausaufgaben: 1 Die Hausaufgaben müssen von den Lernenden selbstständig erledigt werden können. 2 Umfang, Inhalt, Schwierigkeit und Häufigkeit müssen den Leistungsmöglichkeiten der Lernenden angepasst sein.

HA-Problematik: LP Oft lässt sich die methodische Gestaltung der Hausaufgaben kritisieren: Grösstenteils Übungen oder „Fertigmachen“ einfallslos, mechanisch, reproduktiv (über 50% sind einfache Festigungs-/Vertiefungsaufgaben Keine angemessene geistige Herausforderungen kurzfristig erteilte Arbeitsaufträge mangelnde Differenzierung kaum Kontrollen als positive Rückmeldung an die Schüler keine fachübergreifende Abstimmung bei den Hausaufgaben.

HA-Problematik: Elternhaus Klagen der Eltern über eine zu starke zeitliche Belastung der Kinder sowie über die Notwendigkeit, bei den Hausaufgaben mitzuhelfen (massive elterliche Mithilfe / Fehlhilfe) häufig ungünstige häusliche Arbeitsbedingungen hohe, wenn auch individuell verschiedene zeitliche Belastung physiologisch ungünstiger Zeitpunkt der Durchführung (über den Mittag, direkt nach dem Mittag an freien Nachmittagen, abends)

HA-Problematik: SchülerInnen Die Mehrheit sieht HA als notwendig, nützlich, positiv und sinnvoll. Kritik an Schule, Unterrichtsbedingungen, Aufgabenstellung oder an der Kompetenz des Lehrers wird kaum laut. (?) Etwaige Schwierigkeiten werden oft im Versagen des Lernenden gesucht.

HA-Problematik: Effektivität Eine Leistungssteigerung durch die üblichen Formen von Hausaufgaben konnte bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Ebenso nicht, ob und in welcher Form Hausaufgaben einen sinnvollen Beitrag zum Aufbau von Arbeits- und Lerngewohnheiten leisten (z.B. Fleiß, Gewissenhaftigkeit, Pflichtbewusstsein, Selbständigkeit, Selbstverantwortung).

3 Phasen: Erteilen, Ausführen, Kontrolle Ebenso wie den Lektionsablauf, der auf Ziele ausgerichtet ist, müssen auch die Hausaufgaben zielgerichtet und im Voraus in den Lernprozess des Kindes eingeplant werden. Didaktisch ist der folgende Dreischritt wesentlich: Phase 1: Erteilung der Hausaufgaben durch die Lehrperson: Jedes Kind muss die Chance haben, zu erfassen, was von ihm verlangt ist. Phase 2: Erledigung der Hausaufgabe durch die Lernenden (Bedingung: Sie müssen wissen, wie sie eine Aufgabe lösen können) Phase 3: Würdigung und Kontrolle der Hausaufgaben

Phase 1: Erteilung der HA HA in die Unterrichtsplanung einbeziehen: Welche Aufgabe soll… …von welchen SchülerInnen …in welcher Vorgehensweise …mit welchen Lern-/Hilfsmitteln …in welcher Zeit …in welcher Qualität …bis zu welchem Zeitpunkt bearbeitet werden?

Phase 1: Erteilung der HA Genug Zeit einplanen, um die HA zu erteilen: 1. Um Aufmerksamkeit bitten 2. Die Aufgabe(n) und deren Sinn erläutern 3. Sich um höchste Verständlichkeit bemühen 4. Zu Rückfragen auffordern 5. Rückfragen beantworten 6. Aufgabenstellung evtl. wiederholen 7. Die HA auf der (HA-) Wandtafel festhalten 8. Die HA-Aufträge aufschreiben lassen.

Phase 1: Inhalt der HA Weder Über- noch Unterbelastung Oberstes Ziel: Erhaltung und Förderung der Lernmotivation Ausnützung vieler möglicher Varianten / Methoden (nicht nur repetitive Aufgaben, wenn doch, dann deren Sinn überdenken!) Vorausgehend die Arbeitstechniken erlernen

Phase 1: Differenzierungsmöglichkeiten Schwierigkeitsgrad (Klatschen von einfachen oder schwierigeren Rhythmen) Umfang (5 oder 10 Sätze zum Bild schreiben) Komplett verschiedene Aufgaben (Wichtige Fragen an den Bäcker aufschreiben, das Angebot in der Bäckerei anschauen) Hilfestellungen erlauben oder nicht (mit oder ohne 1X1-Tafel) Zeitspanne vorgeben (alle arbeiten 20 Minuten) Wochenplanarbeit mit integrierten HA…

Phase 1: Zeitlicher Umfang Empirisch belegt werden konnte die Unterschätzung des zeitlichen Aufwands, den die Lernenden leisten und das Mass der (oft fehlgeleiteten) Elternhilfe. Faustregel: 10 Minuten pro Stufe (1. Kl. = 10 Min.; 2. Kl. = 20 Min. etc.)

Phase 2: Lernumfeld bei HA Helle Farben, Licht und Ordnung beeinflussen die Stimmung positiv Am besten ist ein ruhiger Arbeitsplatz im Kinderzimmer, wenn möglich mit verstellbarem Pult/Stuhl Individuelle Vorlieben beachten (einige lernen besser am Esstisch, wenn die Mutter in der Nähe ist…) Erwachsene und Geschwister sollten sich anpassen Beleuchtung: von links für Rechtshänder, von rechts für Linkshänder

Phase 3: Würdigung und Korrektur von HA Hausaufgaben müssen von der Lehrperson gewürdigt werden (genügend Zeit einplanen!!!). Es ist zum Voraus zu überlegen, wie die Aufgaben kontrolliert werden können oder sollen (Selbst- Partner- oder Lehrerkontrolle) und wie die Ergebnisse der Hausaufgaben in den weiteren Unterricht einfliessen. Reflexionen, wie die Hausaufgaben erledigt wurden, was wieso schwer oder leicht war und wie viel Zeit in Anspruch genommen hat, dient dem Ziel des Lernen lernens durch Hausaufgaben.

Phase 3: Würdigung und Korrektur von HA 1. Die HA möglichst bald auswerten 2. Zu Ehrlichkeit anhalten (bes. bei Selbstkontrollen) 3. Gelungene Lösungen hervorheben 4. Korrekturbedürftige Lösungen ansprechen 5. Die SchülerInnen zum Fragen auffordern 6. Lerndiagnose betreiben.

Alternativen zum „Wiederholen“ und „Fertigmachen“ Variable Lernaktivitäten wie das Sammeln, Ordnen, Erkunden, Befragen, Lesen, Zusammenfassen, Problemlösen, Gestalten, Üben, Präsentieren… Abwechslung durch HA in verschiedenen Fächern! Überlegen Sie sich immer wieder: WAS SIND SINNVOLLE HAUSAUFGABEN?

Quellen: Bodenbender, Tanja (2004). Auf dem Weg zu alternativen Hausaufgaben. In: Die Grundschulzeitschrift 18, Nr. 4., S Hubler, Peter, 1980, in: IPN, Hausaufgaben: Funktion und deren Verständnis als Voraussetzung zum didaktischen Handeln Gasser, P. (2003). Lehrbuch Didaktik. Bern: hep. Grunder, H.-U., Ruthemann, U., Scherer, S., Singer, P. & Vettiger, H. (2007). Unterricht verstehen, planen, gestalten, auswerten. Baltmannsweiler: Schneider. Becker, G. & Kohler, B. (2004). Hausaufgaben kritisch sehen und die Praxis sinnvoll gestalten. Weinheim: Beltz.