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Veröffentlicht von:Katrin Stiefvater Geändert vor über 10 Jahren
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Strukturelle Koppelung und die „Autonomie“ des Sozialen Wolfgang Zierhofer Impulsreferat zur Tagung: Umwelt als System – System als Umwelt? Systemtheorien auf dem Prüfstein (der Geographie) Gesprächskreis „Integrative Projekte in der Geographie“ 15./16. Juni 2007, Geographisches Institut, Universität Bonn
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Autonomie des Sozialen – ein Problem?
Ausgangspunkte, Kontext: Verhältnis physische Geographie – Humangeographie Methodische Verbindung von Natur- und Sozialwissenschaften Ökologische Krise, Technikfolgen, nachhaltige Entwicklung Anerkannt: Mensch, Kulturen, Gesellschaften wirken massiv auf ihre physische Umwelt ein. Umstritten: Welche Rolle spielen physische Sachverhalte für die soziale Ordnung? Gründe, Argumente: Konzepte der Selbstorganisation des Sozialen (Realität sui generis, Privatsprachenargument, Autopoiesis usw.) Diskreditierung von Naturalismen (Geodeterminismus, Rassismus, Sexismus, Soziobiologismus usw.) Dennoch: physische Gegebenheiten sind sozial relevant!
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Was sagt die Systemtheorie dazu?
Umwelt Autopoiesis Allopoietische Systeme: durch externen Beobachter konstituiert Autopoietische Systeme: durch eigene Beobachtung konstituiert
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Autopoiesis und Umweltbeziehungen
Autopoiesis heisst, interne und externe Zustände zueinander in Beziehung setzen. Aber welche Beziehung? Zugänge bei Luhmann: Strukturelle Koppelung: notwendige Voraussetzung für die Fortsetzung von Operationen (zwischen verschiedenen Systemen) Interpenetration: gemeinsame Operationen (gleichartiger Systeme) Befriedigend? Nur teilweise: nicht nur „harte“ Bedingungen berücksichtigen, sondern auch „Ausrichtungen“, „Orientierungen“ Nicht nur Fortsetzung der Operationen interessant, sondern deren Eigenschaften (z.B.: Zahlung / Betrag; Vorschrift / Inhalt)
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Koppelung von Strukturen
Luhmann: Strukturen sind Bedingungen, die den Anschlußbereich von Operationen eines Systems begrenzen. Im Folgenden: „Struktur“ bezeichnet Ordnungen oder Eigenschaften von Operationen eines Systems. Strukturelle Koppelung Koppelung von Strukturen Existenz von Operationen: notwendige Bedingungen, nicht hinreichende Bestimmung Eigenschaften von Operationen: nicht-notwendige Bedingungen, partiell hinreichende Bestimmung Grenze oder Kontinuum? Übersetzung?
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Koppelung von Strukturen und Autonomie
Strukturelle Koppelung: Autonomie durch Umweltbedingungen (Präzise: Bedingungen der Möglichkeit für Operationen) These: Grundsatz gilt auch für die „Koppelung von Strukturen“ D.h.: Systeme schaffen sich Optionen für Operationen (bzw. Autonomie), indem sie sich an ihrer Umwelt ausrichten. Beispiel: für eine Tätigkeit die Eigenschaften eines Materials oder Lebewesens nutzen. Das entspricht der klassischen Konzeption von Technologie. Umformulierung der These: Technologien schaffen Autonomie durch Koppelung von Strukturen.
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Koppelung physischer und sozialer Strukturen
Autopoiesis – strukturelle Koppelung oder Koppelung von Strukturen – ist eine Leistung des Systems, nicht der Umwelt! Optionen für Operationen ergeben sich durch selbstgewählte Ausrichtung an Strukturen der Umwelt. Physische Strukturen sind Rahmenbedingung oder dienen als Vorlage für soziale Strukturen. Physische Strukturen Soziale Strukturen Einwirkung Ausrichtung
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Kulturelle Evolution – Autonomie durch Koppelung
Allgemein wird die kulturelle Evolution als Ausweitung von Handlungs- und Strukturoptionen verstanden. Spezifisch für das Selbstverständnis der Moderne: Steigerung der „Unabhängigkeit“ von der Natur. Unabhängigkeit durch die Natur- und Ingenieurwissenschaften Steigerung der Ausrichtung an und der Eingriffe in die Natur! Physische Strukturen Soziale Strukturen Einwirkung Ausrichtung Moderne Andere Kulturen
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Fazit Autonomie: Kulturen richten sich in der Welt ein – und richten die Welt für sich ein. Relativierung: Eigenschaften und Eigendynamiken der physischen Welt werden auf die soziale Welt übertragen. Gesellschaftstheorie: Zusammenhang von Ausrichtung und Einwirkung systematisch berücksichtigen! Geographie: Spielarten der Ausrichtung an physischen Gegebenheiten empirisch untersuchen, den „Kreislauf“ schließen!
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Je strikter die Koppelung,
desto autonomer das System! Danke für Ihre Koppelung .
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