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Einführung in die Kulturwissenschaften / Cultural Studies VO 1

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Präsentation zum Thema: "Einführung in die Kulturwissenschaften / Cultural Studies VO 1"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in die Kulturwissenschaften / Cultural Studies VO 1
Kulturtheorien

2 Fünf Kulturbegriffe 1. normativer Kulturbegriff des Bürgertums
( im Kontext von Aufklärung, bürgerlicher Revolution u. Industrialisierung im 19. u. frühen 20. Jh.) 2. totalisierender (romantischer) Kulturbegriff (Kultur = Zivilisation = „Volk“ = „Kulturkreis“) 3. anthropologisierender Kulturbegriff (Arnold Gehlen, Helmut Plessner u. a.) 4. sektoraler Kulturbegriff (Kultur = Kunst, Bildung, Wissenschaft) 5. Kultur als symbolische Organisation der Wirklichkeit (aktueller Kulturbegriff der rezenten Kulturwissenschaften)

3 „bürgerliche (Lebens-)Kultur“
Im Salon…

4 Johann Christoph Adelung (1732-1806)
Kultur sei…. „die Veredelung oder Verfeinerung der gesamten Geistes- und Leibeskräfte (…) eines Volkes, so dass dieses Wort sowohl die Aufklärung, die Veredelung des Verstandes durch Befreiung von Vorurteilen, als auch die Politur, die Veredlung und Verfeinerung der Sitten, unter sich begreift.“ Adelung 1793

5 Johann Gottfried Herder (1744-1803)
„Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit“ (1774) Frankfurt am Main 1967 (Suhrkamp)

6 Edward B. Tylor ( ) Primitive Culture (1871) / Die Anfänge der Cultur : Untersuchungen über die Entwicklung der Mythologie, Philosophie, Religion, Kunst und Sitte Reprint, Hildesheim, Georg Olms 2005

7 Edward B. Tylor „Primitive Culture“
„Culture or civilization, taken in its wide ethnographic sense, is that complex whole which includes knowledge, belief, art, morals, law, custom, and any other capabilities and habits acquired by man as a member of society.” Primitive Culture (1871) / Die Anfänge der Cultur : Untersuchungen über die Entwicklung der Mythologie, Philosophie, Religion, Kunst und Sitte (Reprint, Hildesheim, Georg Olms 2005)

8 Arnold Gehlen ( ) Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt, (1940) Erneut in: Arnold-Gehlen-GA Bd. 3,. Frankfurt a.M. 1993 Arnold Gehlen: Die Seele im technischen Zeitalter. Sozialpsychologische Probleme in der industriellen Gesellschaft (1957 / 1972) Erneut in: Arnold-Gehlen-GA Bd. 6, Frankfurt a.M

9 Sektoraler Kulturbegriff: Parsons
(Hoch-)Kultur Wirtschaft kleine soziale Systeme (Familie, Politik Betrieb etc.)

10 Kultur als symbolische Organisation von Wirklichkeiten
Das rezente kulturwissenschaftliche Forschungsprogramm zielt darauf ab, jene symbolischen Ordnungen, kulturellen Codes und Sinnhorizonte zu explizieren, die das Handeln von Individuen, Gruppen und Massen leiten und orientieren.

11 Ernst Cassirer ( ) Philosophie der symbolischen Formen, Berlin 1923–1929. 1. Band: Die Sprache 1923; 2. Band: Das mythische Denken 1925; 3. Band: Phänomenologie der Erkenntnis 1929.

12 Ernst Cassirer „animal symbolicum“.
Zu den symbolischen Formen“, derer sich Menschen bedienen, zählt Cassirer den Mythos, die Sprache, die Kunst, die Erkenntnis. Kultur ist die Art und Weise, wie der Mensch durch Symbole Sinn erzeugt.

13 Cassirer: drei Funktionen symbolischer Formen
Ausdruck: mimetische Funktion, dynamisch-lebendiger Gesichtsausdruck (das freundliche Lächeln nimmt Angst) Darstellung: analogische Funktion, grundlegende Strukturbildung (sprachliche Bezeichnung von Sachverhalten beziehen sich pragmatisch auf die Welt und gliedern diese sinnhaft) Bedeutung: rein symbolisch und völlig abgelöst von den beiden anderen Funktionen (abstrakte, relationale Theorien auf logisch-mathematischer Basis).

14 John Fiske (* 1939) 1989: „Reading the Popular“
1989 „Understanding Popular Culture“, London u. New York (Routledge) 1993: „Power Plays, Power Works“ 1994: „Media Matters“ 1996: „Popkultur, Verstehen“ 2000: „Lesarten des Populären“ Wien 2000 (turia+kant) 2001: Rainer Winter u. Lothar Mikos (Hg.), Die Fabrikation des Populären. Der John Fiske-Reader, Bielefeld [transkript]

15 Cultural turn Phänomenologie und Hermeneutik (Husserl und Schütz)
(französischer) Strukturalismus und Post-Strukturalismus (Levi-Strauss u. a.) Semiotik und (nordamerikanischer) Pragmatismus (Peirce) Sprachspiel-Philosophie des späten Ludwig Wittgenstein (Post-)strukturalistische Psychoanalyse (Lacan) Sozialkonstruktivismus (Bourdieu, Giddens) Symbolischer Interaktionismus ( Blumer u. a.)

16 Einführung in die Kulturwissenschaften / Cultural Studies
VO 2 Cultural Turn (I)

17 ‚cultural turn‘: vier kulturtheoretische Diskurse
1. Phänomenologie und Hermeneutik (Husserl, Schütz) 2. (französischer) Strukturalismus (Levi-Strauss), Semiotik und (nordamerikanischer) Pragmatismus (Peirce) 3. die Sprachspiel-Philosophie des späten Ludwig Wittgenstein 4. Sozialkonstruktivismus und Symbolischer Interaktionismus

18 Edmund Husserl ( ) Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie: Eine Einleitung in die phänomenologische Philosophie (1936)

19 1. Phänomenologie und Hermeneutik
Martin Heidegger („Sein und Zeit“, 1927) Hans-Georg Gadamer („Wahrheit und Methode“ 1960, 4. Aufl., Tübingen 1972 Paul Ricœur, Zeit und Erzählung. Band 1: Zeit und historische Erzählung, München 1988 Alfred Schütz, Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt 1932, Frankfurt a. M (suhrkamp tw 92)

20 Alfred Schütz(1899-1959) Geboren 1899 in Wien
1932 erscheint bei Springer in Wien „Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt. Eine Einleitung in die verstehende Soziologie. 1938 Emigration über Frankreich in die USA Ab 1941 Lehre an der New School of Social Research in NY, 1952 full Professor 1959 stirbt Schütz in NY City

21 Alfred Schütz (wichtigste Werke )
Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt. Eine Einleitung in die verstehende Soziologie. Wien 1932 (mit Thomas Luckmann): Strukturen der Lebenswelt, Neuwied-Darmstadt: Luchterhand 1975 Gesammelte Aufsätze. Den Haag: 1971–1972, 3 Bde. Band 1: Das Problem der sozialen Wirklichkeit. 1971, Band 2: Studien zur soziologischen Theorie. 1972 Band 3: Studien zur phänomenologischen Philosophie. 1971 Das Problem der Relevanz. Mit einer Einleitung von Thomas Luckmann. Frankfurt am Main 1971.

22 Alfred Schütz: 5 Sinnschichten
erste Sinnschicht: Sinn ist unabhängig von einem konkreten Anderen, er wird Dingen der Umwelt zugeschrieben (z. B. eine Tür öffnet sich). zweite Sinnschicht: Sinn richtet sich auf die Existenz eines Anderen (z. B. weil jemand klopft, öffne ich die Tür). dritte Sinnschicht: das Verhalten des Anderen wird antizipiert (ich öffne dem Anderen die Tür und grüße ihn). vierte Sinnschicht: es kommt zu wechselseitiger Verhaltensorientierung, (ich überlege, ob ich ihn empfangen soll oder nicht). fünfte Sinnschicht: die Sinndeutung durch Andere (beispielsweise durch Soziologen)

23 Alfred Schütz: Lebenswelt
Lebenswelt meint die intersubjektiv sinnhafte Welt, an der Menschen durch ihre alltäglichen Handlungen, durch ihre natürliche (d. h. vorwissenschaftliche) Erfahrung teilhaben. Alfred Schütz, Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt, (1932) Frankfurt a. M Suhrkamp tw 92

24 Max Scheler

25 Alfred Schütz und Thomas Luckmann
Strukturen der Lebenswelt. Jetzt: Konstanz 2003 (UTB 2412)

26 Alfred Schütz On multiple realities (1945): Verschiedene Sinnprovinzen: Alltagswelt, die Welt des Traumes, des Spiels, der Wissenschaft, der Religion, der Kunst , usw.

27 Alfred Schütz‘ Beobachtungsfeld „soziale Wirklichkeit“
„Das Beobachtungsfeld des Sozialwissenschaftlers, also die soziale Wirklichkeit, hat (…) eine besondere Bedeutung und Relevanzstruktur für die in ihr lebenden, handelnden und denkenden menschlichen Wesen. Sie haben diese Welt, in der sie die Wirklichkeit ihres täglichen Lebens erfahren, in einer Folge von Konstruktionen des Alltagsverstandes bereits vorher ausgesucht und interpretiert“ Alfred Schütz, Gesammelte Aufsätze I: S. 68.

28 Alfred Schütz: Konstruktionen zweiten Grades
„Daher sind die Konstruktionen der Sozialwissenschaften sozusagen Konstruktionen zweiten Grades, das heißt Konstruktionen von Konstruktionen jener Handelnden im Sozialfeld, deren Verhalten der Sozialwissenschaftler beobachten und erklären muß (...)“ Alfred Schütz, Gesammelte Aufsätze I: S. 68.

29 Linguistik: Ferdinand de Saussure (1857-1913)

30 Cours de linguistique générale (1916)
„Die Sprache ist ein System der Zeichen, die Ideen ausdrücken (…) vergleichbar den symbolischen Riten, den Formen der Höflichkeit, den militärischen Zeichen, etc. etc. Sie (die Sprache) ist bloß das wichtigste von all diesen Systemen. Man kann daher eine Wissenschaft erdenken, die das Leben der Zeichen studiert im Innersten des sozialen Lebens; (..) wir nennen diese Wissenschaft Semiologie nach dem griechischen semeion, Zeichen.“ (Meine Übersetzung) CLG, Paris 1916/dt. 1931, 2. Auflage 1967

31 Strukturalistische Anthropologie: Claude Lévi-Strauss (geb. 1908)
Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft (dt. 1981, Traurige Tropen, Suhrkamp (dt.1978, Strukturale Anthropologie I (dt. 1967, Das Ende des Totemismus, Suhrkamp (dt. 1965,) Das wilde Denken, Suhrkamp (dt. 1968,) Mythologica I. Das Rohe und das Gekochte (dt.1971,) Mythologica II. Vom Honig zur Asche (dt. 1972,) Mythologica III. Vom Ursprung der Tischsitten (dt. 1973, Mythologica IV. Der nackte Mensch (dt. 1975,) Strukturale Anthropologie II (dt.1975,)

32 Einführung in die Kulturwissenschaften / Cultural Studies
VO 3 Semiotik Diskurstheorie Psychoanalyse (Lacan) Sozialer Konstruktivismus und Symbolischer Interaktionismus

33 Pragmatismus: Charles Sanders Peirce (1839-1914)
Charles Sanders Peirce, Schriften I, Frankfurt am Main 1967, Suhrkamp Verlag Zur Einführung Ludwig Nagl, Charles Sanders Peirce (Reihe Campus. Einführungen, Frankfurt a. m. U. New York 1992) .

34 Peirce: „Semiosis“ „is an action, an influence, which is, or involves, a cooperation of three subjects, such as a sign, its object, and its interpretant, this thri-relative influence not being in any way resolvable into actions between pairs“.

35 Peirce: die Struktur des „sign“

36 Der Prozess der Semiosis (Peirce)
:

37 Charles Sanders Peirce:
„Tatsächlich erziehen sich daher Menschen und Wörter wechselweise, jedes Anwachsen der Information eines Menschen impliziert und wird impliziert von einem entsprechenden Anwachsen der Information eines Wortes.“ (zit. n. Ludwig Nagl, Charles Sanders Peirce. Reihe Campus: Band 1053, S. 23)

38 Semiotik: Umberto Eco (geb. 1932)
Semiotik untersucht alle kulturellen Vorgänge als Kommunikations-prozesse Umberto Eco, Einführung in die Semiotik, 9. unveränderte Auflage, München 2002 S. 32.

39 Strukturalismus versus Post-Strukturalismus
das Kulturelle (Symbolische) und das sozial Wirkliche (Praxis) bringen einander hervor (Bourdieu u .a.) Kultur (das Symbolische) ist die Voraussetzung des Sozialen (Levi-Strauss u. a.)

40 Post-Strukturalisten
Michel Foucault Roland Barthes Jacques Derrida Francois Lyotard Jacques Lacan Pierre Bourdieu Anthony Giddens u. a.

41 Michel Foucault (1926-1984) Die Geburt der Klinik.
Frankfurt am Main (fr. 1963). Sexualität und Wahrheit Bände 1–3: Frankfurt am Main 1983 ff. Überwachen und Strafen Frankfurt am Main (fr. 1975). Geschichte der Gouvernementalität, 2 Bände, Frankfurt am Main 2004. Wahnsinn und Gesellschaft. Frankfurt am Main 1993 (fr. 1961).

42 Foucaults theoretische Hauptwerke
Archäologie des Wissens. Frankfurt am Main 2002. Die Ordnung der Dinge. Frankfurt am Main 2003. Die Ordnung des Diskurses München 1974

43 „Diskurs“ Diskurs ist „eine institutionell verfestigte Redeweise, insofern eine solche Redeweise schon Handeln bestimmt und verfestigt und also auch schon Macht ausübt.“ (Jürgen Link)

44 Wissen und Macht (…) Es geht also nicht darum, zu beschreiben, was Wissen ist und was Macht ist und wie das eine das andere unterdrückt oder mißbraucht, sondern es geht darum, einen Nexus von Macht-Wissen zu charakterisieren, (…) - sei es das System der Geisteskrankheit, der Strafjustiz, der Delinquenz, der Sexualität usw. (…)." (Michel Foucault, Was ist Kritik? Berlin 1992, S. 33 f.)

45 Jürgen Link: Spezialdiskurs und Interdiskurs
Interdiskurse: Alle Diskurse, die Wissensdiskurse mit Alltagsdiskursen verbinden Spezialdiskurse: alle fachwissenschaftlichen Diskurse ( ständig fließen Elemente der fachwissenschaftlichen Diskurse (Spezialdiskurse) in den Interdiskurs und somit auch in den Alltagsdiskurs ein)

46 Vom Strukturalismus zum Neostrukturalismus: Jacques Lacan (1901-1981)

47 Lacans Theorien Das Ich entwickelt sich im Spiegelstadium,.
Das Subjekt ist ein Sprachwesen, das heißt durch die symbolische Ordnung der Sprache geprägt: „Das Unbewusste ist wie eine Sprache strukturiert.“ Das Subjekt ist ein begehrendes Subjekt. … ein grundsätzlicher Mangel hält das Begehren des Menschen aufrecht. Die menschliche Psyche konstituiert sich in der unauflösbaren Trias Imaginäres - Symbolisches-Reales (RSI).

48 Der Borromäische Knoten

49 Slavoj Žižek (geb. 1949) Die Tücke des Subjekts, Frankfurt a. M. 2001
Was Sie immer schon über Lacan wissen wollten und Hitchcock nie zu fragen wagten, Frankfurt am Main 2002 Lacan in Hollywood, Wien 2000

50 Luce Irigaray (* 1930 ) Speculum, Spiegel des anderen Geschlechts (1974) Das Geschlecht, das nicht eins ist (1977).

51 Ludwig Wittgenstein (1889-1951 )
Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus logico-philosophicus, 1921) Philosophische Untersuchungen (1953, postum)

52 Theorien des sozialen Konstruktivismus
Soziale Wirklichkeit und einzelne soziale Phänomene werden von Menschen konstruiert ! ist dynamisch und prozesshaft (historisch) wird durch Handeln verändert / gestaltet Handeln liegen Interpretationen und Entwürfe zugrunde Harold Garfinkel Herbert Blumer Pierre Bourdieu Anthony Giddens u. v. a.

53 Symbolischer Interaktionismus
Herbert Blumer ( ) Der methodologische Standort des Symbolischen Interaktionismus, in: Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen (Hg.), Alltagswissen, Interaktion und gesellschaftliche Wirklichkeit, Band 1: Symbolischer Interaktionismus und Ethnomethodologie, Reinbek bei Hamburg 1969 (rowohlt)

54 Herbert Blumers 3 Thesen
1. Menschen handeln Dingen gegenüber auf Grund der Bedeutung, die diese Dinge für sie haben. 2. Diese Bedeutung entsteht in einem Interaktionsprozess. 3. Die Bedeutung wird von der Person in Auseinandersetzung mit den Dingen selbst interpretiert, daraufhin entsprechend gehandhabt und geändert.


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