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„Methodologische Grundlagen qualitativer Sozialforschung“

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Präsentation zum Thema: "„Methodologische Grundlagen qualitativer Sozialforschung“"—  Präsentation transkript:

1 „Methodologische Grundlagen qualitativer Sozialforschung“
Prof. Ute L. Fischer – Institut für Soziologie Qualitative Methoden Vorlesung „Methodologische Grundlagen qualitativer Sozialforschung“ VFischer09 Sommersemester 2009

2 Gliederung 1. Reste Objektive Hermeneutik – Analyseschritte
V12 Diskursanalyse Gliederung 1. Reste Objektive Hermeneutik – Analyseschritte 2. Diskursanalyse 2.1 Theoretische Bezüge 2.2 Analysekategorien 2.3 Anwendungsbeispiel 3. Zum nächsten Mal Ute Fischer 2

3 2.1 Theoretische Bezüge: Foucault
V12 2. Diskursanalyse 2.1 Theoretische Bezüge: Foucault Praktiken des Sprachgebrauchs als Untersuchungsgegenstand Annahme: Wissen wird diskursiv konstituiert Analyse von Diskursen als Zugang zum Verständnis von „Kämpfen“ oder „Spielen der Wahrheit“ Analyse von Akteurskonstellationen Diskurse = sprachliche Phänomene + konflikthaltige Praktiken Ziel der Analyse: a) Tatsachen (Was ist der Gegenstand des Diskurses?) b) Genese (welche Institutionen/Rollen beteiligt, welche Beziehung?) c) Politik, Strategie (Macht-/Herrschafts-/Kampfverhältnisse) d) Taktik (Gestaltung diskursiver Ereignisse) Ute Fischer 8 3

4 2.1 Theoretische Bezüge: Wissenssoziologie
V12 2. Diskursanalyse 2.1 Theoretische Bezüge: Wissenssoziologie Annahme: Wissen vermittelt Erfahrung, Wahrnehmung, Handeln Gegenstand der Analyse: Wissensbestände in ihren sozialen Erscheinungsformen, Erzeugungsprozessen und Sinngehalt Untersuchungsfeld: meist Akteure des Alltags Diskursanalytische Weiterung: Meso- und Makrobene der Wissens- und Machtverhältnisse (kollektive Wissensproduktion u. -verteilung) Verbindung: Diskursanalyse + Wissenssoziologie Meso-/Makroebene d. Wissens- u. Machtverhältnisse Diskursbegriffe Mikroebene d. Wissensproduktion, -anwendung Interpretationsmethoden Ute Fischer 9 4

5 V12 2. Diskursanalyse 2.2 Analysekategorien Deutungsmuster: Ergebnis der sozialen Konstruktion v. Wirklichkeit und Voraussetzung für diese Wirklichkeit, Teil d. Wissensvorrats -> Diskurse stellen Verknüpfungen von Deutungsmustern dar Klassifikationen von Phänomenen: Typisierungsprozesse ordnen nicht Wirklichkeit, sondern schaffen die Erfahrung von ihr (z.B. krank/gesund; Vernunft/Wahnsinn). Phänomenstruktur: Dimensionen, die in Diskursen benannt werden (z.B. Thema, Merkmale, Ursache-Wirkung, Zuständigkeiten, Werte) Narrative Strukturen: setzen Dimensionen des Diskurses in Beziehung zueinander. ‚Erzählung‘ führt Wissensbausteine zusammen, macht Story-Line zu Ablaufgestalt und zusammenhängendem Gebilde. Erzähler/Akteure des Diskurses: dramatisieren, versachlichen, moralisieren, politisieren etc. -> was darf gesagt werden? Ute Fischer 10 5

6 2.3 Vorgehensweise: Anwendungsbeispiel Müll-Diskurs
2. Diskursanalyse 2.3 Vorgehensweise: Anwendungsbeispiel Müll-Diskurs (Keller 1998) Untersuchungsgegenstand (Phänomen länderspezifischer Umweltdiskussionen) und Fragestellung (worin bestehen die Unterschiede im Umgang mit Hausmüll in F und D?) Einordnung in Forschungsstand, Kontextwissen (Bedeutung von Abfall, Wandel des Warenkonsums, Abfalltechnik, gesellschaftliche Modernisierung) Materialauswahl nach Theoretical Sampling: Datenkorpus (Printmedien, Sample von Pressetexten nach begründeter Eingrenzung: nationale Öffentlichkeit, relevanter Untersuchungszeitraum, Medienformate: v.a. meinungsführende Tages- und Wochenzeitungen, Fokus auf „massenmediale Konjunkturen“ (kritische Ereignisse), Experteninterviews Ute Fischer 11 6

7 2.3 Anwendungsbeispiel Forts. Müll-Diskurs (Keller 1998)
V12 2. Diskursanalyse 2.3 Anwendungsbeispiel Forts. Müll-Diskurs (Keller 1998) 4. Materialauswertung: a. Datenkorpus reduzieren, kontrolliere Verdichtung (auf vergleichbare Textsorten und nach Themenbereichen) b. Feinanalyse einzelner Texte (Lesen; Kurzbeschreibung; Übersicht Textstruktur: Themen, Akteure, Argumente, rhetorische Mittel, Problemstruktur -> Story-Lines; Deutungsmusteranalyse: Bsp. DM „Risiko“ für deutsche Mülldebatte) Kodieren, Konzepte entwickeln: gemäß Grounded Theory c. textübergreifende Analyse (minimale und maximale Kontraste zwischen Texten nutzen f. vollständige Erfassung der Diskurs-Bestandteile und f. Gesamtspektrum des Diskurses) => Diskurs(e) Ute Fischer 12 7

8 2.3 Anwendungsbeispiel Forts. Müll-Diskurs (Keller 1998)
V12 2. Diskursanalyse 2.3 Anwendungsbeispiel Forts. Müll-Diskurs (Keller 1998) 5. Ergebnis: Diskurse in D. und F. im Vergleich Deutsche Öffentlichkeit „Chronik einer angekündigten Katastrophe“ durch zwei Diskurse geprägt: Katastrophenvermeidung durch Technische Maßnahmen Wende in Konsumpolitik Französische Öffentlichkeit „Chronik eines angekündigten zivilisatorischen Sieges“ durch einen Diskurse geprägt: Abfallbeherrschung seitens des Staates Für die Diskurse wurden je 6 zentrale Deutungsmuster identifiziert: Bsp. Frankreich: ‚Nationales Interesse‘, ‚Quasi-Naturalisierung des Problems‘, ‚zivilisatorisch-technische Modernität und Fortschritt‘, ‚soziotechnisch-administrative Kontrolle‘, ‚gestaltbare Natur‘, ‚pragmatische Vernunft vs. mangelnder Staatsbürgersinn‘ Ute Fischer 13 8

9 Vorbereitung für die nächste Sitzung
3. Zum nächsten Mal Vorbereitung für die nächste Sitzung Unterlagen durcharbeiten: Fragen an V14 formulieren Überlegen: Wege der Generalisierung und Darstellung anhand bisher kennen gelernter Verfahren und Forschungsbeispiele Was ist das Grundproblem der Qualitätssicherung? Wie lässt es sich lösen? Welche Verfahren überzeugen (nicht)? Ute Fischer 14 9


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