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Mit Diabetes leben Herausgeber:
ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
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Was ist Diabetes? Stoffwechselstörung erhöhter Blutzuckerspiegel
Grenzwerte (in venösem Plasma): nüchtern über 126 mg/dl (7,0 mmol/l) 2 Stunden nach peroraler Einnahme von 75 g Glucose über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) 2
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Regulation des Blutzuckerspiegels
Insulin Muskel- und Fettgewebe Bauchspeicheldrüse mit Langerhans`schen Inseln Blutglucose- konzentration Nahrungsaufnahme 3
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Diabetesformen Typ 1 Diabetes Absoluter Insulinmangel
Typ 2 Diabetes (früher „Alterszucker“) Insulinresistenz und/oder gestörte Insulinsekretion 4
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Diabetes Typ 1 Etwa 5-10 % aller Diabetiker
B-Zellen des Pankreas werden zerstört absoluter Insulinmangel Ursachen: Erbliche Komponente Autoimmunerkrankungen Infektionskrankheiten 5
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Diabetes Typ 2 Etwa 90 % aller Diabetiker Ursachen:
Erbliche Komponente Bewegungsmangel Fehlernährung und Übergewicht Die Wirkung von Insulin lässt nach B-Zellen des Pankreas geben zu wenig Insulin ab relativer Insulinmangel 6
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Metabolisches Syndrom
oft Vorstufe des Diabetes Typ 2 Anzeichen: zu viel Insulin im Blut (Hyperinsulinämie) Bluthochdruck (Hypertonie) erhöhte Blutfettwerte (Hyperlipidämie) Übergewicht (Adipositas) 7
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Regulation des Blutzuckerspiegels
Insulin oder Bewegung Blutzucker steigt Blutzucker sinkt Zucker (aus der Nahrung) Hormone wie Glukagon, Cortisol oder Adrenalin 8
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Symptome des Diabetes großer Durst und häufiges Wasserlassen Müdigkeit
Typ 2-Diabetes oft ohne Symptome! Akute Folgen: Überzuckerung mit Gefahr des diabetischen Komas Unterzuckerung mit Gefahr des hypoglykämischen Schocks Beides unter Umständen lebensbedrohlich! 9
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Spätfolgen des Diabetes
Nierenschädigung Dialyse Netzhautschädigungen Erblindung Atherosklerose Herzinfarkt, Schlaganfall Nervenschädigungen Sensibilitätsstörungen Hauterkrankungen Infektionen, schlecht heilende Wunden Diabetischer Fuß 10
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Lebensqualität erhalten Akutkomplikationen vermeiden
Therapieziele Lebensqualität erhalten Akutkomplikationen vermeiden Spätfolgen verringern 11
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Therapieziele bei Diabetes Typ 2
Messparameter Zielwert Blutzucker (nüchtern) 80 – 120 mg/dl (4,4 – 6,7 mmol/l) HbA1c < 6,5 % Gesamt-Cholesterin < 180 mg/dl (< 4,7 mmol/l) LDL < 100 mg/dl (< 2,6 mmol/l) HDL > 45 mg/dl (> 1,2 mmol/l) Triglyceride < 150 mg/dl (< 1,7 mmol/l) Albuminurie < 20 mg/dl Blutdruck (bei Albuminurie > 20 mg/dl) RR < 130 / < 85 mm Hg RR < 120 / < 80 mm Hg Gesundheits-Pass Diabetes der DDG 12
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Diabetes Typ 2: Verhaltensänderungen
Diät Bewegung Nikotinentwöhnung 13
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Medikamentöse Behandlung
Insuline Für Typ 1 und Typ 2-Diabetiker Injektion oder Inhalation Orale Antidiabetika Nur für Typ 2-Diabetiker Tabletten oder Kapseln 14
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Insuline biotechnologisch hergestelltes Humaninsulin Insulinanaloga
Kurz wirksame Lang wirksame 15
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Insuline Alt (Normal-)insulin (wirkt 6-8 Std.)
Spritz-/Essabstand 15 bis 30 Min. Intermediär- (bis 24 Std.) und Langzeitinsuline (24-36 Std.) decken den Basalbedarf an Insulin Kombination des Altinsulins mit anderen Eiweißen oder Zink Biotechnologisch hergestellt (Insulin glargin, Insulindetemir) Kurzwirksame Insuline (wirken 2-5 Std.) biotechnologisch hergestellt kein Spritz-/Essabstand 16
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Inhalierbares Insulin
Dosierung in Milligramm Insulin statt in I.E. kaum Beeinträchtigung der Lungenfunktion Husten zu Therapiebeginn spezieller Inhalator Inhalation direkt vor den Mahlzeiten Gegenanzeigen: Lungenerkrankungen Rauchen 17
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Orale Antidiabetika Sulfonylharnstoffe Glinide Metformin
Glitazone (PPARγ-Agonisten) alpha-Glucosidasehemmstoffe 18
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Sulfonylharnstoffe/Glinide
Sulfonylharnstoffe (Glibenclamid, Glimepirid) wirken an den B-Zellen der Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ins Blut ausgeschüttet Unterzuckerung (Hypoglkämie) möglich Wirkungsverlust im Verlauf der Therapie Glinide (Repaglinid/Nateglinid) gleicher Angriffsort schnellerer Wirkungseintritt als Sulfonylharnstoffe direkte Einnahme vor dem Essen 19
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Metformin erhöht die Glucoseverwertung
vor allem an Muskel- und Fettzellen vermindert Glucoseproduktion der Leberzellen Gegenanzeigen Nierenschäden 20
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Glitazone/ PPARγ-Agonisten
Wirkstoffe Rosiglitazon und Pioglitazon vermindern die Insulinresistenz in Fettgewebe, Skelettmuskulatur und Leber Allein oder in Kombination mit Sulfonylharnstoffen oder Metformin 21
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Alpha-Glucosidasehemmstoffe
Wirkstoffe Acarbose und Miglitol hemmen die Spaltung von Kohlenhydraten im Darm vermeiden das Auftreten hoher Blutzuckerwerte nach dem Essen 22
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Unterzuckerung - Symptome
Unruhe Angstgefühl Herzklopfen Übelkeit Zittern Schwitzen Schlaf- und Denkstörungen Schwächegefühl Verwirrtheit Sehstörungen Schwindel Krämpfe 23
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Unterzuckerung - Behandlung
Glucose (Traubenzucker) Apfelsaft (ein großes Glas) Traubenzuckerhaltiges Gel Glucose-Saccharose-Lösung Glukagon-Injektion 24
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Behandlung von Begleiterkrankungen
Blutdrucksenkende Mittel Lipidsenker Unterstützende Medikamente zur Gewichtsabnahme alpha-Liponsäure-Präparate zur Behandlung von Nervenschädigungen Becaplermin zur Lokalbehandlung schlecht heilender Wunden 25
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(Selbst-) Kontrollen Blutzuckermessung Messung der Ketonkörper im Harn
Blutdruck Körpergewicht Fußkontrolle 26
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Ärztliche Kontrollen Zeitabstände nach Gesundheitspass
HbA1c sog. „Blutzuckergedächtnis“ Eiweiß im Urin zur Früherkennung von Nierenschäden Lipidwerte EKG Augenhintergrund Sensibilitätsprüfung Früherkennung von Nervenschäden 27
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Perspektiven in der Diabetes-Therapie
GLP-1 Analoga (z.B. Exenatid, in USA zugelassen) Dipeptidylpeptidase IV-Inhibitoren (DPP IV-Inhibitoren) neue Arzneistoffklasse, die beim Typ 2-Diabetiker die Insulinsekretion steigern soll und den Blutzuckerspiegel senkt 28
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