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Kinder- und Jugendarzt

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Präsentation zum Thema: "Kinder- und Jugendarzt"—  Präsentation transkript:

1 Kinder- und Jugendarzt
Kranke Kinder Möglichkeiten und Grenzen der Beratung in der Apotheke Schwerpunkt Phytotherapie Düsseldorf, Dr. med. Ulrich Enzel Kinder- und Jugendarzt Im Eselsberg 70 74193 Schwaigern

2 Infektionskrankeiten
Was ist häufig ? Infektionskrankeiten Definition: „Krankheiten, die durch das Eindringen und die Vermehrung von Krankheitserregern, Viren, Bakterien, Pilzen etc., im menschlichen Körper ausgelöst werden.“ Bei einer Infektionskrankheit ist die körpereigene Immunabwehr nicht in der Lage, die Erreger sofort abzuwehren! Frage: läßt sich diese stützen ?

3 Impfpräventable Erkrankungen sind selten geworden
Diphtherie Tetanus Pertussis Polio Masern Röteln Varizellen Hib Hep B Mumps Meningo- kokken Pneumo- Bei Hepatitis B zeigt die Abbildung eine elektronenmikroskopische Aufnahme des Erregers. Pneumokokken verursachen verschiedene Erkrankungen wie Otitis media, Lungenentzündung, Bakteriämie, Sepsis und Meningitis. Hier im Bild eine eitrige Pneumokokken-Meningitis. Meningokokken-Infektionen führen zu typischen Hauteinblutungen, die nicht wegdrückbar sind.

4 Die häufigsten Infektionskrankheiten
[Jährliche Zahl der Todesfälle durch Infektionskrankheiten bei Kindern unter 5 Jahren, WHO-Schätzung für 2000–2003] Masern 0,4 Mio. Malaria 0,85 Mio. Akute Atemwegs- erkrankungen 2,03 Mio. Infektionskrankheiten weltweit: Nach WHO-Statistik (The world health report 2005) stellen Infektionskrankheiten mit 41% die weltweit häufigsten Todesursache dar. Jährliche Zahl der Todesfälle durch Infektionskrankheiten bei Kindern unter 5 Jahren (Schätzung für ): - Akute Atemwegserkrankungen: 2,03 Mio. - Durchfallerkrankungen: 1,76 Mio. - AIDS/HIV: 0,32 Mio. - Malaria: 0,85 Mio. - Masern: 0,4 Mio. AIDS/HIV 0,32 Mio. Durchfallerkrankungen 1,76 Mio. Quelle: WHO, The world health report 2005

5 Masern, Mumps, Röteln u. Co.
Besser jeden Verdacht gleich zum (Kinder-)arzt, da Exantheme oftmals untypisch/ schwer einzuordnen sind . Nie ist ohne eine Untersuchung die sichere Diagnose möglich Therapie immer vom individuellen Verlauf abhängig In der Regel keine kausale Therapie möglich, nur Linderung/ symptomatische Maßnahmen

6 Varicellen Inkubationszeit 11 – 21 Tage !
Ansteckung 3 – 5 Tage vor Ausbruch (erstes unspezifisches Kranksein) bis 7 Tage nach Auftreten der Vesikel – Tröpfcheninfektion Therapie: lokal (z.B. Tannosynt), systemisch evtl. Antihistaminika (z.B. Fenistil) Cave Komplikationen: Cerebellitis u.a.

7 Ringelröteln Erythema infectiosum
Die „fünfte Krankheit“ Parvovirus B 19-Infektion Hysterie vermeiden! Kinder mit Ringelröteln dürfen Gemeinschaftseinrichtungen besuchen (Inkubationszeit 3-18 Tage/ Infektiosität Inkubationstag endet mit Exanthemausbruch) Schwangere brauchen nicht vom Arbeitsplatz fernzubleiben, wenn dort Fälle von Erythema infectiosum vorkommen (geringe Kontagiosität und hohe „Grunddurchseuchung“

8 Was ist häufig bei Kindern? Atemwegserkrankungen !
Weltweit 160 Mio. akute Infektionen der tiefen Atemwege (ALRI) / Jahr bei Kdrn < 5 Jahre Induzieren 1,6 Mio. Todesfälle 90 Mio. Erkg. durch Influenza-Viren bedingt ! 20 Mio. Influenza-induzierte ALRI Todesfälle durch Influenza bei Kindern unter 5 Jahren – 99 % in Entwicklungsländern

9 Fazit: In Deutschland sind die klassischen Kinderkrankheiten
Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Pertussis usw. = v. a. dank konsequenter Impfstrategien selten geworden ! (Aber weiter hohe Masern-Erkrankungsraten in Regionen mit niedriger Durchimpfung – 2011 gegenüber 2010 Verdoppelung!) - Scharlach = Angina tons. + Exanthem – konsequent antibiotisch behandelt kein erhöhtes Komplikations-Risiko

10 Akute Atemwegs-infektionen
Häufigste Ursache für Konsultationen in den ersten 4 – 6 Lebensjahren In Deutschland nur noch selten Todesfälle als Komplikation Häufigste Ursache: Virale Tröpfcheninfektionen Bakterielle Komplikationen – „Zweites Kranksein“ (2. bis 7. Erkrankungstag) typisch für Kleinkinder Folgekrankheiten bedenken (Asthma bronchiale u.a.m.)

11 Warum werden Kinder so oft krank?
ca. 120% des Serum- spiegels der Mutter Leih- immunität Reife Immunität 8–10 Infekte pro Jahr ca. 4 Infekte pro Jahr Warum werden Kinder so oft krank? Die Leihimmunität (diaplazentar übertragen mütterliche IgG-AK) lässt 3-6 Monate nach der Geburt nach (die AK werden abgebaut). Bedingt durch partielle unreife immunologische Funktionsmechanismen ist das Auftreten von Infekten im Säuglings- und Kleinkindalter begünstigt („Physiologische Inkektanfälligkeit“). Von erhöhter Infektanfälligkeit spricht man, wenn mehr als 8 Infekte pro Jahr auftreten. Bis zu 8 Infekte jährlich sind normal. Durch den Kontakt mit Krankheitserregern bildet das Immunsystem der Kinder seine eigene, spezifische Immunität. Die eigene, spezifische Immunität nimmt ab einem Alter von 5 Jahren immer mehr zu – und die Zahl der Infekte geht zurück (auf ca. 4 pro Jahr). Quelle: Lenze, Schaub, Schulte. Pädiatrie, 2. Aufl. S Springer-Verlag. Physiologische Immunschwäche Geburt 3.–30. Monat 5.–10. Jahr Alter des Kindes Antikörper-Titer Anzahl der Infekte pro Jahr Quelle: nach Prof. Dr. med. Sefan Zielen; Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Mukoviszidose, Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt am Main

12 Nestschutz bei Neugeborenen
„Leih-Antikörper“ der Mutter schützen das Kind vor Infektionskrankheiten ... welche die Mutter bereits durchgemacht hat  gegen die die Mutter geimpft wurde ... aber nur für eine begrenzte Zeit nach der Geburt! Wirksamkeit eines Nestschutzes Die Wirksamkeit eines „Nestschutzes“ ist unterschiedlich und davon abhängig, ob die Mutter regelrecht geimpft wurde oder die natürliche Infektion durchmachte. In der Regel funktioniert die Leihimmunität gut gegen Polio, Masern, Tetanus und Diphtherie (Schutzdauer ca. 3-5 Monate), weniger gut gegen Windpocken und fast gar nicht gegen die meisten Infektionskrankheiten, wie z. B. Pertussis.* * Spiess, Heininger (Hrsg.), Impfkompendium, S. 16, 6. Auflage. Thieme

13 DD bakteriell – viral Viral: Allmählicher Beginn
- Leichtes bis mäßiges Kranksein Geringe, wechselnde Temperaturerhöhung Dauer 5-7 – 14 Tage * Bakteriell: Rascher Beginn Ausgeprägtes Kranksein, AZ massiv reduziert Starke, anhaltende Temperaturerhöhung Dauer 14 Tage und länger

14 DD bakteriell – viral * Aber: Echte Influenza:
Symptomatik wie bakterielle Infektion Hohe Komplikationsgefahr Lange körperliche Schonung anzuraten (Cave Karditis!)

15 IOL: Akute Rhino-, Tonsillo-, Pharyngitis
Seröse Rhinitis geröteter Rachenring Reizhusten Appetitlosigkeit mäßiges Fieber (fakultativ) („Das Kind ist versteckt“) Viral induziert

16 IOL: Akute Rhino-, Tonsillo-, Pharyngitis
Therapie symptomatisch: Körperliche Schonung, Nasentropfen, pflanzl. Rachentherapeutika tagsüber evtl. pflanzl. Schleimlöser, nachts pflanzl. Hustenstiller bei Bedarf, reichlich Flüssigkeitszufuhr , EW-reiche reizlose Kost; Fiebersenkung nach Bedarf ; keine! Antibiotika

17 Fieberhafte Erkrankungen
Bei (v. a. rascher ) Verschlechterung, Bei Komplikationen (Kopfschmerzen, reduzierter Allgemeinzustand, Erbrechen, Exanthem) Bei anhaltenden Fieberzuständen (je nach Alter z.B. Sgl. > 4-6 Std., Klkd. > 24 Std., Schulkind 2 Tage.) Immer dringlich Vorstellung beim (Kinder-)arzt anzuraten !

18 Otitis media Symptomatik:
akuter Beginn, trübes Trommelfell, Mittelohrerguß typischer Tragus-Druckschmerz keine Besserung auf lokale Wärme (Zwiebel-Säckchen) als DD Erguß begleitend / purulent Erreger: Pneumokokken, Haemophil. infl. (nicht bekapselt = kein Impfschutz), Moraxella catarrhalis

19 Otitis media - Therapie
Nasentropfen Pflanzliche Sekretolyse Pflanzliche Anti-Inflammation Schmerzlinderung Fiebersenkung

20 Otitis media - Antibiotika-Gabe zwingend bei:
1. Schwere AOM (Fieber> 39.5°C; starke Otalgie, deutlich reduzierter Allgemeinzustand = AZ) 2. AOM mit akutem Trommelfelldefekt / Otorrhoe 3. Kinder 0 – 5 Monate 4. Kinder 6 – 23 Monate bei bds. AOM/ „sicherer AOM“ 5. Kinder mit Risikofaktoren (Immundefizienz, schwere Grundkrankheit, rezidivierende AOM, liegende Paukendrainage)

21 Otitis media Antibiotika: 1. Amoxicillin
2. S.-aureus-empfindliche Cephalosporine (Cefuroximaxetil, Cefpodoximproxetil) 3. Amoxicillin-Claulansäure 7:1-Formulierung 4. Ceftriaxon-Kurzinfusionen (3 Tage lang) 5. Clindamycin bei Penicillin-Allergie Therapie-Dauer 7 Tage ! 10 Tage bei akuter Trommelfellperforation, Neugeborenen, Kindern mit Risikofaktoren

22 Schmerz-Fiebermedikation
1. Wahl Ibuprofen (Saft, Supp. Tbl.) 2. Wahl Paracetamol (Saft, Supp. Tbl.) Ausweich- /Zusatzmedikation Metamizol (Tropfen, Suppp., Tbl.) Vermeiden: ASS (Cave Reye-Syndrom)

23 Akute Rhino-, Tonsillo-, Pharyngitis Häufige Komplikationen I
Otitis media (bei Kindern seltener Sinusitis) Therapie der Wahl: Amoxycillin; Hörtest in Folge ! Angina tons. Therapie.: Penicillin-V; Cefaclor; körperliche Schonung ausreichend lange (individuell unterschiedlich !)

24 Akute Rhino-, Tonsillo-, Pharyngitis Häufige Komplikationen II
Bronchopneumonie Therapie: Soledum/ Gelomyrtol besser wirksam als ACC (Ambroxol unwirksam) Bis Alter 4(-6) Jahre + Amoxycillin; älter: + Makrolide Erythromycin/ Roxithromycin; immer: Flüssigkeit, wechselnde Bettruhe: Laufen- Liegen / Belastung- Ruhe Vermeiden von Sitzen und Stehen, allmähliche steigernde Wiederbelastung

25 Akute Bronchitis Produktiver Husten / Dauer 8 – 14 Tage
(Pflanzliche Sekretolyse, Flüssigkeit; evtl. + Hustenstiller !) Häufig: Entwicklung einer Obstruktion (exspirat. Spastik) am 4. – 7. Krankheitstag (machen > 50% aller Sgl./Klkd. durch !) (Bronchospasmolytika; evtl. + Cortocoster.) Komplikationen: häufig Bronchopneumonie Spätfolgen: oft Asthma bronchiale

26 Leitsymptom Husten Nächtlicher Husten – immer auch an Pertussis denken (inspiratorischer Stridor) ! Anhaltender Husten (v.a. bei sich ändernder Hustenqualität) – Komplikation, Folgeerkrankung, Fremdkörper, Asthma ? Fieber, verschlechterter Allgemeinzustand Komplikationen, Sinusitis, Bronchopneumonie

27 Bronchiolitis Infektion durch RSV-Viren Meist in 1./2. Lebensjahr
Große Ansteckungsgefahr! Hohe Komplikations-Rate! Gefährlich v. a. für (ehem.) Frühgeborene und Kinder mit Herzfehlern Synagis-Prophylaxe nutzen !

28 Risiken für Asthma (Sgl/ Klkd)
Hohes Risiko : - Atemwegsobstruktion auch zwischen Infekten > 4 obstruktive Episoden pro Jahr Allergische Prädisposition (Familie!) > 3 schwere Atemwegsinfektionen pro Jahr Atopische Dermatitis/ allerg. Rhinopathie begleitend Beginn/ fortbestehend > Alter 3 Jahre

29 Risiken für Asthma (Sgl/ Klkd)
Niedriges Risiko : Atemwegsobstruktion nur bei Infekten < 3 obstruktive Episoden pro Jahr < 2 schwere Atemwegsinfektionen pro Jahr Beginn 0 – 2 (3) Jahren/ kein Fortbestehen > 3 Jahre

30 Pseudocroup Inspiratorische Spastik
Begleitend/ vorausgehend Rhinitis/Tonsillitis Lunge frei (nur fortgeleitete RGs) Beruhigen !; kalt-feuchte Inhalation; kaltes Trinken; Cortison rektal; evtl. Theophyllin-retard prophylaktisch Cave: „Wiederholungstäter“

31 Allergische Rhinopathie; Syndrom der hyperreagiblen Atemwege
„Die am häufigsten nicht erkannte/ nicht behandelte Erkrankung bei Kindern“ Cave Etagenwechsel/ One Airway-Prinzip – Asthma bronchiale „Das Syndrom der ständig (oft grün-borkig-blutig) verlegten Nasenatmung + chron. Mundatmer + Mundgeruch + schlechter Schlaf/Tagmüdigkeit!“

32 Allergische Rhinopathie; Syndrom der hyperreagiblen Atemwege
Ca. 20 – 30 % der Kinder symptomatisch Auftreten ab Säuglingsalter möglich Komplikationen: Sinusitis, Otitis media, Rezidiv Anginen/ Tonsillenhyperplasie, Schlafstörung, Leistungsreduktion – Etagenwechsel/Asthma Häufig begleitend allerg. Conjunktivopathie

33 Allergische Rhinopathie
Allergietestung Gezielte Umgebungssanierung Lokaltherapie (Pflege!, DNCG, Antihistaminika, Cortison topisch – Mitbehandlung Conjunktiven ) Systemisch (Antihistaminika, Leukotrienantagonisten, Corticosteroide) Hyposensibilisierung (s.c. / sublingual)

34 Asthma bronchiale „Der anhaltende Husten – die anhaltende Atemnot“
Exspiratorische Spastik – Symptomatik/ Ausmaß des Krankseins typischerweise wechselnd Bei Kindern immer Extrinsisches Asthma bronchiale Chronische Entzündung der Atemwege auf der Basis genetischer Belastung durch Allergene induziert/ unterhalten/ verstärkt

35 Asthma bronchiale Lungenfunktionsdiagnostik (ab ca. Alter 6 Jahre)
Allergie-Diagnostik (RAST od. Prick-Test) Gezielte Umgebungs-Sanierung Regelmäßige Therapie-Kontrolle/ - Anpassung „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“

36 Asthma = Chronische Entzündung !
Zwei Ursachen der asthmatischen Entzündung Steroidsensitive Mediatoren Cysteinyl-Leukotriene Dual Pathway: Steroid-sensitive Mediatioren und Cysteinyl-Leukotriene sind wesentliche Entzündungsauslöser des Asthma bronchiale. Beide führen sie zu Bronchokonstriktion, Schleimhautschwellung und Schleimbildung. Bronchokonstriktion Schleimhautschwellung Schleimbildung

37 Grundsätze der Asthma-Therapie (NVL)
1. Schweregrad: 1.1. Kontrolliertes Asthma bronchiale 1.2. Teilweise kontrolliertes A.b. 1.3. Unkontrolliertes A.b. 2. Therapieziel Zu jedem Zeitpunkt Stadium des kontrollierten Asthma bronchiale erreichen und erhalten = Subjektives Befinden des Patienten zentral, nicht objektive Parameter (Lungenfunktion usw.)

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39 Asthma-Therapie - aktuell
Stellenwert einer Langzeit-Anti-Inflammation (evtl. eines Antibiotika –Einsatzes) neu zu überdenken nach positiven Studienergebnissen einer Antibiotika-Gabe auf akutes Asthma bronchiale und allergische Rhinopathie Atopien sind per se chronisch entzündliche Erkrankungen. Hieraus auch theoretisch Wirkung der Bekämpfung einer akuten Entzündung abzuleiten (analog: lokale Antiinfektiva bei Neurodermitits)

40 Informationen für Patienten/ Eltern von Atopikern
Informationen über - Symptomatik, Diagnoseverfahren und Behandlung allergologische Krankheitsbilder - Patientenbroschüren - Pollenflugvorhersage u.v.a.m. (Ges. f. pädiatr. Allergologie) Informationen zu Hauterkrankungen

41 Neurodermitis Hyperreagible Haut
Typisch früher Beginn (oft im 1. Lebensjahr) Positive Prognose ! Stirn – Ellenbeugen – Hortega-Zeichen Evtl. RAST auf Ei, Kuhmilch, Nüsse, Soja, Milben (Stellenwert der Nahrungsmittel weit geringer als früher angenommen – GINI-Studie)

42 Neurodermitis – Ernährung
Stillen optimal 4 – 6 Monate voll, dann Beifütterung Wenn kein Stillen möglich: 1. Keine familiäre Atopie-Belastung Konfektionierte Säuglingsnahrung 2. Familiäre Atopie-Belastung HA-Nahrung keine Ziegen-/Mandel- usw. Milch!

43 Neurodermitis - Ernährung
Keine allergie-präventiven Effekte durch eine verzögerte Beikost-Einführung jenseits des vollendeten 4.Lebensmonats Keine Beikost während der ersten 4 Lebensmonate ! Beifütterung spätestens ab der 26. Lebenswoche (auch aus ernährungs-, entwicklungsphysiologischen Gründen) Keine Vermeidung potentieller Nahrungsmittel-Allergene im 1. Lebensjahr (nur, wenn sicher nachgewiesen) Protektiver Effekt für atopische Erkrankungen durch Fischkonsum im 1. Lebensjahr

44 Neurodermitis - Therapie
Pflege - Pflege – Pflege !!!! Gesamte Hautoberfläche Zinki oxydati 3 % Vaseline alba ad 150.0 Füße (2 x tgl.) Clotrimazol 1% Acidi salicyli 15% Urea Pura 4% Aqua purif. 20% Ungt. Emulsif.ad 100% Periorbiculär Zinkoxid 0.9 Kühlsalbe 29.1

45 Neurodermitis - Therapie
Keine Angst vor lokalen Corticosteroiden ! Immer an Staphylokokken-Superinfektion (Hyperbesiedlung) denken Kombination mit lokal Antibiotikum/ Desinfiziens z.B. Linola-sept/ Desinfizienz/ Triclosan Triclosan 2% Glycerini 10% Aqua purif. 50% Ungt emulsif. ad 100.0 - Antihistaminika systemisch - Cave Diät – Mangelernährung! Nur Gesichertes meiden !

46 Windeldermatitis Richtige Pflege – individuell
Luft dran, trocken föhnen Miconazol + weiche Zinksalbe Immer auch Reaktion auf Höschenwindel-Inhaltsstoffe bedenken - Produktwechsel

47 Dreimonats-Koliken 1/3 der Kinder
Geduld (auch mit Ehepartner/ Kinderarzt) Tragen, Bauchmassage BigAIA Tropfen

48 Gastroenteritis Noro- / Rota-Viren (Impfung möglich !)
Akuter Beginn aus völligem Wohlsein Hohe Infektiosität / Umgebungshygiene !

49 Gastroenteritis Cave Dehydratation / Elektrolyt-Entgleisung/ Acetonämisches Erbrechen (Stehende Hautfalten, trockene Schleimhäute, halonierte Augen, ketotischer Foetor, Bewußtseinseinschränkung) Gewichtsverlauf! Urin-Produktion zur Verlaufskontrolle Bei chronischer/ blutiger Diarrhoe immer an M. Crohn denken

50 Gastroenteritis - Therapie
1. Orale Rehydratation zentral! (Fertigpulver laut Richtlinien) (Die Berner Drittel-Lösung: 1/3 stilles Wasser 1/3 Schwarztee (Nierendurchblutung) 1/3 Orangensaft pro 100 ml + 5 gr. Traubenzucker + 1 gr. Salz Prise Backpulver) - eiskalt, löffelweise (alle 5 Minuten 1 Eßl.) - Evtl. Antiemetika rektal (kein MCP)/ Fiebersenkung oral

51 Gastroenteritis - Therapie
2. Ausreichend lang: Leichte Kost / Kohlehydrate „Fett, Zucker, Süßigkeiten und Milch Sind nichts für den (Durchfall)-Knilch“ - Mindestens 8 Tage über Durchfallende hinaus - Evtl. Tiorfan, InfectoDiarrstop LGG, Diarrhoesan

52 Gastroenteritis Bei – trotz konsequenter „Teepause“ – unstillbarem Erbrechen Bei (anhaltendem) Fieber Bei Gewichtsabnahme, sistierender Urin-Produktion Bei Dehydratationszeichen (Haut, Augen, Foetor) Bei Bewußtseins-Störungen Bei reduziertem AZ Bei anhaltendem Durchfall Unbedingt Arzt-Konsultation

53 Chronische Obstipation
Anamnese (Familiarität / Erstauftreten/ Sauberkeitserziehung? / anhaltend, wechselnd? ) Normal </= 2 Stühle in 3 Tagen

54 Chronische Obstipation
Diagnostik: Inspektion Analregion – Fissuren? Klinische Untersuchung v.a. Abdomen 1 x rektale Untersuchung (Skybala ?) Evtl. Blutuntersuchung (Schilddrüse) Therapie (Dauer so lange, wie Symptome bestanden haben): - Stuhltraining, Diät, Movicol oral – rektale Therapien (Supp., Klysmen usw.) möglichst vermeiden!

55 Chronische Bauchschmerzen
Meist psychosomatisch/ funktionell Anamnese ! - Familiarität - Tageszeit- /Wochentags-Abhängigkeit ? - Zusammenhang Stuhlgang/ Miktion - Vor/ nach Mahlzeiten ? Belastungs-Zusammenhänge Was bessert? Was hilft? Was verschlechtert? Symptomwechsel (Kopfschmerzen)

56 Chronische Bauchschmerzen
Behandlung (auch als Differentialtherapie) Wickel Leichte Kost Ausreichend Flüssigkeit Regelmäßige Mahlzeiten Stuhlgang/ Wasserlassen regelmäßig Geregelter Tagesablauf Evtl. Einsatz z.B. Iberogast Bei fehlender Besserung immer Diagnostik !

57 Die ausgewogene Ernährung
Lieber häufiger wenig essen, als selten viel Jedes Essen zum Fest machen – Essen „nebenbei“ (TV, EDV, Telephon usw.) vermeiden Wir werden im Bauch niemals satt, nur im Kopf und/oder (hoffentlich auch) im Herzen Ausreichend trinken – Trinkstündchen „Trinken, Dreck und Liebe – besser als Hiebe“

58 Die ausgewogene Ernährung
Ausgewogene Ernährung (Mischkost) Vitamine mit der Nahrung zuführen ! Nahrungsergänzungen vermeiden Was fehlt unseren Kindern: JOD ! ( bei mehr als 50 % der Kinder in der BRD Jodmangel!)

59 Chronische Kopfschmerzen
Immer Diagnostik erforderlich ! HWS/ Auge/ Migräne/ Cluster/ Hirn-TU/ larvierte Depression/ Krise (Pubertät usw.) Nachfrage beim Kauf von Schmerzmitteln: Für wen? Schmerzsymptomatik? Wie lange? Sport, Autogenes Training, evtl. Akupunktur oftmals wirksamer als Medikamente Evtl. Versuch mit Pfefferminzöl lokal

60 Schlafstörungen Immer Diagnostik vor Therapie !
Auch pflanzliche/ homöopathische Mittel können Abhängigkeitskreislauf induzieren Allgemeinmaßnahmen, Schlafhygiene, Rituale usw. (Ratgeber Berufsverband der Kinder- u. Jugendärzte) Autogenes Training

61 Oberflächliche Verletzungen
Desinfektion (z.B. Hansamed Wundspray) Evtl. Brand- und Wundgel / od. Pflaster Jede Blutung, die ein Kompressionsverband nicht rasch stillt, jede ausgedehnte/ stärkere Verbrennung (ab Grad II / Blase), jede Verbrühung, jede schlecht/ nicht heilende Wunde sollte einem Arzt vorgestellt werden Cave: Schilderung der Eltern gegen Lokalbefund: Keine Fernbehandlung von Wunden !

62 Oberflächliche Eiterungen, beginnende Abszesse
Immer Verlauf beobachten Ilon-Abszeß-Salbe Bei ausbleibender rascher Besserung/ Verschlechterung : Zeitpunkt zur Inzision nicht versäumen

63 Zeckenbiss Zecken(kopf)-Entfernung Beobachtung Erythema migrans
Evtl. desinfiz./ antibakt. Salbe FSME-Imfpschutz ? Keine ! Borreliose od. FSME-Serologie oder serologische Untersuchung der Zecke !

64 Stumpfe Verletzungen Beobachtung
Evtl. Lokaltherapie (z.B. Traumaplant) Bei fehlender rascher / ausbleibender vollständiger Besserung: Vorstellung beim Arzt Bei V. a. Gelenkbeteiligung immer Arzt-Konsultation angeraten

65 Schädel-Hirn-Trauma Cave Hirnblutung (99% innerhalb von 48 h)
Zunehmende/ anhaltende Kopfschmerzen Bewußtseinsstörungen Erbrechen/ Übelkeit Bettruhe Häusliche/stationäre Beobachtung Mind. 8 Tage kein Sport, kein „Tiefhängen“ des Kopfes (kein „roter Kopf“), keine Sonnenbestrahlung, kein TV/Video

66 Läuse, Würmer u. co. Sichere Therapeutika nutzen
- z.B. Dimeticon bei Läusen - z.B. Pyrvimiumembonat (Molevac) b. Oxyuren Zweitbehandlung nach Intervall ! Evtl. Umgebungsbehandlung Hysterie abbauen

67 Reiseapotheke / Urlaubsberatung
Auch im Urlaub lieber zum Arzt, als Selbstbehandlung (Liste Deutsch-sprechender Ärzte am Urlaubsort – ADAC, Krankenkassen) Tel. 089/767677/ Schmerz-Fiebermittel (Saft! Keine Supp.) Antiallergika lokal/ evtl. oral /Insektenschutz Desinfektionsspray/ Wundgel /Pflaster Nasentropfen (Flug) Evt. Hustenlöser/ Hustenstiller Evtl. Antiemetika (Reiseerbrechen/ Akupressur) Dauermedikamente nicht vergessen !

68 Urlaubsberatung „unvorbereitetes Wegeilen bringt unglückliche Wiederkehr“ (Goethe)
Je nach Urlaubsziel: Repellentien Desinfektionsmittel (z.B. Sterillium) Reiseimpfungen Malaria-Prophylaxe

69 Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit
Ihr Ulrich Enzel


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