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Vorlesung: Andropathologie Sommersemester 2007, 8. Fachsemester Erkrankungen von Skrotum, Hoden und Nebenhoden 2007 AGTK Wehrend.

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1 Vorlesung: Andropathologie Sommersemester 2007, 8. Fachsemester Erkrankungen von Skrotum, Hoden und Nebenhoden 2007 AGTK Wehrend

2 Skrotum Bildet die Hülle von Hoden, Nebenhoden, Samenstrang und Adnexen beachte tierartlich unterschiedliche Ausprägung Funktion: Schutz und Thermoregulation Tunica dartos mit Muskelzellen Untersuchung: Adspektion, Palpation wichtig ist die Verschieblichkeit des Inhaltes Achte auf:Wunden, Narben, Temperaturerhöhung Erkrankungen: Traumen, Entzündungen (Furunkulose, Phlegmone), Hydrozele, Hodensackbruch Bedeutung: durch Erhöhung der Temperatur, Störung der Spermatogenese Aus: Busch und Holzmann, 2001 2007 AGTK Wehrend

3 Hydrozele Definition: - Ansammlung seröser Flüssigkeit im Processus vaginalis Pathogenese: - im Zusammenhang mit Aszites und Skrotalödem - ideopathisch Symptome: - umfangsvermehrtes Skrotum - meist nicht schmerzhaft Untersuchung: - Adspektion, Palpation, Sonographie, Punktion Therapie: - Grundleiden - Punktion 2007 AGTK Wehrend

4 Hodenbruch (Leistenbruch, Skrotalhernie) Definition: - Vorfall von Bauchinhalt (meist Dünndarm) in den Processus vaginalis Pathogenese: - Vorfall von Bauchinhalt in das Skrotum - Inkarzeration - Durchblutungsstörungen Symptome: - umfangsvermehrtes Skrotum - Kolik Untersuchung: - Adspektion, Palpation, Sonographie, rektale Untersuchung Therapie: - Operation - hodenerhaltende Techniken - Rückverlagerung mit Kastration 2007 AGTK Wehrend

5 Entzündungen der Skrotalhaut Therapie: - nach Ursache - keine hyperämisierenden Salben am Skrotum verwenden - Automutilation verhindern 2007 AGTK Wehrend

6 Aus: von Engelhardt und Breves, 2005 Hoden Bei dem Haussäugetieren im Skrotum, aber auch Tierarten mit intraabdominalem Hoden Funktion: - Keimzellbildung - Steroidhormonsynthese Untersuchung: - Adspektion, Palpation - Sonographie - Biopsie - Samenuntersuchung - Hormonbestimmung, Stimulation 2007 AGTK Wehrend

7 Hoden - Hodenveränderungen als primäre Erkrankung und als Symptom von Störungen, die an anderer Stelle lokalisiert sind - Blut-Hoden-Schranke: Schutz der Keimzellen vor Infektionen und dem körpereigenen Abwehrsystem (Autoimmunreaktionen) Erkrankungen: - Kryptorchismus - Hodenhypoplasie - Monorchie - Hodenatrophie - Orchitis - Tumoren 2007 AGTK Wehrend

8 Kryptorchismus (Retentio testis) Definition: - fehlender oder unvollständiger Hodenabstieg (Descensus testis) Einteilung: - nach dem Vorkommen:- einseitig (häufiger) - beidseitig - nach Lage des retenierten Hodens: - abdominal - inguinal - (ektopischer Kryptorchismus) Folgen:Hormonproduktion bleibt erhalten Spermatogenese männlicher Phänotyp erhöhtes Risiko testikulärer Neoplasien Hodentorsion 2007 AGTK Wehrend

9 Kryptorchismus Kaufrecht Auszug: …muss ein Züchter nämlich grundsätzlich zwei Jahre für einen bei dem verkauften Tier auftretenden Mangel haften, sofern dieser dem Tier bereits bei Übergabe an den Käufer innewohnt (Rottmann, 2006). Der Gesetzgeber ist der bei der Anwendung des Kaufrechts auf Tiere davon ausgegangen, dass nach den modernen wissenschaftlichen Methoden auch nachträglich zuverlässig festgestellt werden kann, ob ein aufgetretener Mangel des Tieres bereits zum Zeitpunkt der Übergange vorlag (Rottmann, 2006). Daneben Möglichkeiten der Einschränkung der Gewährleistung für den Züchter (Privatperson verkauft an Privatperson) Beispiel: Probleme kann es im Rahmen einer tierärztlichen Verkaufs- /Ankaufsuntersuchung geben, bei der bei einem 8 Wochen alten Welpen der Ausschluss eines Kryptorchismus bescheinigt wird (Pendelhoden) 2007 AGTK Wehrend

10 Kryptorchismus (Retentio testis) Zeitpunkt des Descensus testis: Wiederkäuer: 3 Fetalmonat Schwein, Pferd: sollte zum Zeitpunkt der Geburt abgeschlossen sein Aus: Schnorr u. Kressin, 2001 2007 AGTK Wehrend

11 Kryptorchismus (Retentio testis) Differentialdiagnose: - Kastration- Monorchie- Mikrorchie, Hodenhypoplasie Bedeutung: - alle Tierarten, besonders häufig bei hornlosen Merinoschafen Pathogenese: - mechanische Hemmungen - ? - Mutation im insulin like gene 3 (Maus, Mensch) - Unterschiedliche Erbgänge beschrieben Krytorchismusfrequenz von 6,8 % auf 0,4 % durch Selektion innerhalb von 23 Jahren bei der Angoraziege gesunken Untersuchung: - Adspektion, Palpation, Sonographie, Testosteronbestimmung, Stimulationstest 2007 AGTK Wehrend

12 Kryptorchismus Hund Schnorr u. Kressin, 2001 abdominal inguinal Meist innerhalb von 10 Tagen Ältere Vorstellung: 6 Wochen post natum Verengung der Leistenringe: 6 Monate post natum Pathogenese: - erblich aber unheitliche Genetik autosomal rezessiv bis Polygenie - Vorkommen nimmt mit dem Inzuchtgrad zu - häufiger bei Zwergrassen und Brachyzephalen - aber auch in anderen Rassen bestimmte Linien Forderung: Zuchtausschluss von Merkmals- und Anlageträgern 2007 AGTK Wehrend

13 Kryptorchismus Hund Forderung: Zuchtausschluss von Merkmals- und Anlageträgern Boxer: Analyse von 95986 Boxern Heritabilität von 0,397 Angaben des Boxer Club, München 1959 7,4 % 1985 14,2 % 1995 17 % 1996 Einführung strikter Selektionskriterien 1998 11 %Zuchtpopulation nur noch 16 % (dabei wirken auch andere Selektionskriterien mit HD usw. 2007 AGTK Wehrend

14 Kryptorchismus Hund Medizinische Bedeutung - Gefahr der neoplastischen Entartung (9 – 15fach erhöht) Sertolizelltumor Östrogensynthese Feminisierungssyndrom Östrogenintoxikation - Gefahr der Hodentorsion (akutes Abdomen, teilweise bei Hodentumor) 2007 AGTK Wehrend

15 Endokrinologische Diagnostik Hypothalamus Hypophysenvorderlappen Sertolizelle Leydigzelle GnRH FSH LH Inhibin Testosteron Östrogene, GnRH z. B. in Form von Buserelin hCG Leydigzellfunktion: Testosteron Hypophysenvorder- lappenfunktion: LH 2007 AGTK Wehrend

16 Kryptorchismus Diagnose - Klinische Untersuchung, Sonographie kann hilfreich sein - beim geschlechtsreifen Rüden Stimulationstest GnRH - Analogon (Buserelin) 2 µg/kg KM i. m. Buserelin Kontrollblutnahme 0 min60 min Anstieg sehr laborabhängig 2007 AGTK Wehrend

17 Kryptorchismus Rüde Therapie - Kastration nach Erreichen der Pubertät - Kastration mit Hodenprothese - Orchidopexie mit Vasektomie Showhunde WirkstoffDosierungAlter (Monate) FrequenzErfolgsrate GnRH 50 – 750 g 2 – 41 – 6 mal26,6 % von 301 hCG100 – 1000 IE < 44 mal im Abstand von 2 Wochen 84 % von 25 Kontrolle: 0 % von 28 2007 AGTK Wehrend

18 Kryptorchismus Hengst Descensus testis Hengst: - 45. Tag post conceptionem – Ausbildung des Processus vaginalis - Hodenabstieg im letzten Graviditätsmonat - zum Zeitpunkt der Geburt liegen die Hoden noch häufig inguinal - endgültiger Abstieg in den ersten Tagen post natum - nach der zweiten Woche post natum Verkleinerung der Leistenkanäle, danach meist kein Abstieg aus der Bauchhöhle mehr möglich 2007 AGTK Wehrend

19 Stimulationstest zur Kryptorchismusdiagnose (Hengst) - Einmalig Blutprobe zur Testosteronbestimmung meist nicht ausreichend, da stark schwankende Konzentrationen im Blut - Prinzip: Wiederholte Messung nach Stimulation - HCG-Stimulationstest: - Injektion von 10000 I. E. HCG i. v. - Blutprobe 30 Minuten vor Injektion, zum Zeitpunkt der Injektion und 15, 30, 60 und 90 Minuten später - Positiv: deutlicher Testosteronanstieg 2007 AGTK Wehrend

20 Testosteronfreisetzung nach GnRH-Gabe 2007 AGTK Wehrend

21 Hodenhypoplasie (Kleinhodigkeit) Definition: - Hypoplasie: angeborene morphologische Unterentwicklung Die Organanlage ist vorhanden, aber nicht voll entwickelt. Einteilung: - nach dem Vorkommen:- einseitig - beidseitig (häufiger) Folgen: - meist Störungen in der Hormonsynthese und Spermatogenese - meist histologisch Defekte im Bereich der Keimzellen nachweisbar Symptome: - verkleinerter Hoden - meist herabgesetzte Konsistenz - mehr oder minder deutlicher Kastratentyp - im Einzellfall Fertilität erhalten 2007 AGTK Wehrend

22 Hodenhypoplasie (Kleinhodigkeit) 2007 AGTK Wehrend

23 Hodenhypoplasie (Kleinhodigkeit) 2007 AGTK Wehrend

24 Hodenhypoplasie (Kleinhodigkeit) Differentialdiagnose: - Hodendegeneration (Hodenfibrose) Untersuchung: - Adspektion, Palpation, Sonographie, Spermiogramm, Karyogramm Pathogenese: - Defekte in der Hypothalamus-Hypophysen-Achse - häufig in Kombination mit Chromosomenanomalien (XXY-Syndrom) Therapie: - nicht möglich - sind betroffene Tiere fertil – Zuchtausschluss des Merkmals- und Anlageträger 2007 AGTK Wehrend

25 Hodenatrophie Definition: - Atrophie: Rückbildung eines Organes oder Gewebes Das organspezifische Gewebe bildet sich zurück und wird meist durch Bindegewebe ersetzt Hodenfibrose mit Schwund des germinativen Gewebes Ursachen: - physiologische Atrophie mit steigendem Alter - Druckatrophie (Spermatozele) - Durchblutungsstörungen - Intoxikationen, Mangelernährung - Traumen - Störungen der Thermoregulation - Infektionen (Orchitis) Merke: Die Hodenatrophie ist keine selbstständige Erkrankung, sondern der Endzustand von Störungen oder ein Symptom anderer Primärerkrankungen. 2007 AGTK Wehrend

26 Hodenatrophie Symptomatik: - verkleinerter Hoden - derbe Konsistenz - Pathospermie bis Azoospermie Untersuchung: - Adspektion, Palpation, Sonographie, Spermatogramm, Hormonbestimmung Therapie: - gilt als irreversibel 2007 AGTK Wehrend

27 Monorchie (Einhodigkeit) Bedeutung: - sehr selten Differentialdiagnose: - einseitiger Kryptorchismus - einseitige Kastration Symptomatik: - keine Einschränkung der Fertilität 2007 AGTK Wehrend

28 Orchitis (Hodenentzündung) Definition: - Entzündung des Hodens Einteilung: - nach dem Vorkommen:- einseitig - beidseitig - nach Zeitdauer des Bestehens:- akut - chronisch - nach Ursache:- nicht infektiös – meist traumatisch - infektiös Folgen: - Störungen in der Hormonsynthese und Spermatogenese - akute Orchitis: Schmerz, ggf. Lahmheit Symptome: - vergrößerter Hoden - teilweise Störungen der Allgemeinbefindens Ganter, 2001 2007 AGTK Wehrend

29 Orchitis (Hodenentzündung) Untersuchung: - Adspektion, Palpation, Serum- oder Plasmaprobe, (Samenuntersuchung) Pathogenese: - Orchitis traumatica:Verladen, Trittverletzungen, Gabelstiche, Stacheldraht, Hundebisse beim Schaf, u. a. - Orchitis infectiosa:hämatogener, lymphogener oder intrakanalikulärer Infektionsweg Merke: Eine Besiedlung der Hodengewebes mit Infektionserregern kann auch ohne erkennbare klinische Symptomatik erfolgen. Epidemiologische Bedeutung erlangen diese Zuchttiere als stille Keimverbreiter. 2007 AGTK Wehrend

30 Orchitis (Hodenentzündung) Orchitis infectiosa: Bulle B. abortus, M. tuberculosis, A. pyogenes, Strepto- u. Staphylokokken, Chlamydophila, Mykoplasmen, Viren Hengst S. zooepidemicus, S. equi, A. equuli, S. abortus equi, B. abortus, Strepto- u. Staphylokokken, E. coli; Virus: EIA, EVA, EHV 3 Eber B. suis, M. tuberculosis, A. pyogenes, Staphylo- u. Streptokokken, Salmonellen, Viren Bock A. pyogenes, A. seminis, B. ovis, C. pseudotuberculosis, E. coli, Pasteurellen, Strepto- u. Staphylococcen Rüde B. canis, E. coli, Strepto- u. Staphylokokken 2007 AGTK Wehrend

31 Orchitis (Hodenentzündung) Therapie: - bei hochgradigen Veränderungen ist die Zuchtfähigkeit in der Regel nicht zu erhalten - bei Nachweis von Infektionserregern im Ejakulat keine Zuchtnutzung mehr – rechtliche Vorschriften beachten - ggf. Kastration, aber nicht im akuten Stadium der Erkrankung - Antiphlogistika, Antibiotika 2007 AGTK Wehrend

32 Hodentumoren Definition: - Neoplasien des Hodens, die vor allem bei Rüden und (Hengst) vorkommen Einteilung: - Bedeutung haben Seminom Leydigzelltumoren Sertolizelltumor - einseitig und beidseitig - endokrinologisch aktiv (Sertolizelltumor) oder nicht 2007 AGTK Wehrend

33 Hodentumoren Seminom Leydigzelltumor Sertolizelltumor Bilder aus Kessler, 2005 2007 AGTK Wehrend

34 Hodentumoren Symptomatik: - Hodenvergrößerung – muss jedoch nicht sein - bei Sertolizelltumor Feminisierung Untersuchung: - Adspektion, Palpation, Sonographie, Präputialzytologie bei Sertolizelltumor - pathohistologische Untersuchung des entnommenen Hodens Therapie: - Kastration oder (Hemikastration) Prophylaxe: - bei kryptorchiden Tieren den Hoden entfernen, da erhöhtes Risiko der neoplastischen Entartung 2007 AGTK Wehrend

35 Nebenhoden (Epididymidis) Funktion: - Epididymale Spermienreifung - Speicherorgan Untersuchung: - Adspektion - Palpation - Sonographie Beachte: Aufgrund tierartlich unterschiedlicher Lage des Hodens unterscheidet sich auch die Zugänglichkeit des Nebenhodens 2007 AGTK Wehrend

36 Nebenhoden (Epididymidis) Erkrankungen des Nebenhodens: - segmentale oder totale Aplasie - Entzündung (Epididymitis) - Spermatozele, Spermagranulom, Samenstauung 2007 AGTK Wehrend

37 Aplasie des Nebenhoden 2007 AGTK Wehrend

38 Epididymitis Symptomatik: - Vergrößerung - derbe Konsistenz Untersuchung: - Adspektion, Palpation, (Sonographie) Bedeutung: - vor allem beim Schaf: Brucella-ovis-Epididymitis als wichtige Sterilitätsursache in 85 % der Fälle ist die Erkrankung einseitig Entzündung führt zum Verschluss des Gangsystems Folge: Samenstau, Spermagranulome, Hodenverkalkungen und –atrophie Therapie: - meist nicht möglich bei infektiöser Ursache kann antibiotische Behandlung versucht werden 2007 AGTK Wehrend

39 Samenstau Mögliche Ursachen: - Gangverschluss infolge von Entzündungen - segmentale Aplasie des Wolfschen Ganges - zu enge Ductuli efferentes 2007 AGTK Wehrend

40 Fragen - Welche Hodenerkrankungen gibt es und wie lassen sich diese voneinander diagnostisch abgrenzen? - Schildere mögliche Ursachen einer einseitigen erworbenen Hodenvergrößerung? - Schildere die Diagnostik und die Behandlung des Kryptorchismus beim Hengst? - Welche Erkrankungen der Nebenhodens kommen vor und wie lassen sich diese voneinander diagnostisch abgrenzen? 2007 AGTK Wehrend


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