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Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren

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Präsentation zum Thema: "Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren"—  Präsentation transkript:

1 Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren
Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze Leitung Dr. C. Eichenberg, SS 09, Universität zu Köln Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren                                            Referentinnen : Laura Leifeld, Lisa Kersting, Karin Deis

2 Interventionstechniken tiefenpsychologischer Verfahren
Gliederung Psychoanalytisches Arrangement und psychoanalytische Arbeit Interventionsarten Gegenstände der Intervention Fragen

3 1. Psychoanalytisches Arrangement und psychoanalytische Arbeit: Das Setting
Wird konstituiert durch: Die räumliche Vorgabe: - eine Therapie im Gegenübersitzen gleicht stärker einer alltäglichen Gesprächssituationder Therapeut spricht mehr - die Couch-Sessel-Situation fördert Gespräche, die sich von Alltagsgesprächen unterscheiden Rollenvorschriften und zeitliche Grenzen: - für den Patienten gilt die Grundregel: ‚Der Patient soll alles sagen, was er denkt und was er fühlt, emotional und körperlich.‘ - der Analytiker ermöglicht es dem Patienten, die Grundregel einzu- halten, indem er sich sanktionsfrei und neutral verhält.

4 Die Entwicklung der Rolle des Analytikers:
1. Psychoanalytisches Arrangement und psychoanalytische Arbeit: Das Setting Die Entwicklung der Rolle des Analytikers: noch von Freud geprägtes Bild: der Analytikers als fiktiver Spiegel, der nur zurückwirft, was auf ihn fällt Heutiges Bild:der Analytiker als Interaktionspartner, der durch sein Verhalten mitbestimmt, welche Übertragungen sich entwickeln aus einer Ein-Person-Psychologie (Patient/Spiegel) ist eine Zwei-Personen-Psychologie (Patient/Analytiker) geworden Dennoch versucht der Analytiker, sich in seinen Reaktionen einzuschränken und mit seiner Abstinenz der Phantasie des Patienten einen Freiraum zu schaffen

5 1. Psychoanalytisches Arrangement und psychoanalytische Arbeit: Das Setting
Die Orientierung an der Grundregel führt zu einer rollendefinierten Asymmetrie in der Beziehung zwischen Therapeut und Patient: Und diese ist genau das, was diese Art von Beziehung von allen anderen Beziehungen unterscheidet. Sie ermöglicht im Grunde erst das, was in einer analytischen Beziehung geschieht.

6 1. Psychoanalytisches Arrangement und psycho- analytische Arbeit: Intervention & Beziehung
Eine Arbeitsbeziehung zum Therapeuten geht der Patient mit dem Wunsch ein, die Analyse möge ihm Erkenntnisse und Besserung bringen Innerhalb der Psychoanalyse wurde lange Zeit über die Frage debattiert, ob und inwieweit die Psychoanalyse dem Patienten anbieten darf, versäumte Beziehungserfahrungen nachzuholen Was meint Ihr???

7 1. Psychoanalytisches Arrangement und psycho- analytische Arbeit: Intervention Beziehung
Ferenczi (1988): versuchte, in der Beziehung zu seinen Patienten Erfahrungen anzubieten, die die Patienten nicht oder nicht in ausreichendem Maße gehabt hatten Anna Freud (1964,1965): war der Meinung, dass Defizite durch die Psychoanalyse nicht aufgefüllt werden können Aufgabe der Psychoanalyse sei lediglich, eine Entwicklung wieder in Gang zu setzten, nicht sich als mütterlicher oder väterlicher Partner dem Patienten in ähnlicher Weise zur Verfügung zu stellen wie eine Mutter oder ein Vater dem Kind

8 1. Psychoanalytisches Arrangement und psycho- analytische Arbeit: Intervention Beziehung
Loewald (1988): der Analytiker ermöglicht es als ein neues Objekt dem Patienten nicht, versäumte Beziehungen wirklich nachzuholen Er ermöglicht ihm aber neue Erfahrungen, die es dem Patienten als einem Erwachsenen schließlich gestatten und ihn dazu veranlassen, seine Weltsicht zu verändern, anders zu erleben und anders zu handeln Die meisten Analytiker sind heute der Meinung, dass sich im Rahmen der traditionellen Therapeutenrolle die Chance ergibt, den Patienten neue Beziehungserfahrungen zu ermöglichen. Und tatsächlich verhält sich ein „neutraler“ Therapeut in vieler Weise so, dass der Patient positive Erfahrungen machen kann.

9 1. Psychoanalytisches Arrangement und psycho- analytische Arbeit: Therapeutenverhalten und Regression in der Einzelanalyse „undurchsichtiges“ Verhalten des Analytikers, das vom alltäglichen Gesprächsverhalten stark abweicht, fördert das Auftreten von Übertragungen aus einer Zeit, in der die Eltern mehr über das Kind wussten als das Kind über sie  geringe Transparenz Asymmetrie der Beziehung zwischen Analytiker und Patient  deutet auf Kind-Eltern-Beziehung hin Generell wirkt jede Betonung der Asymmetrie zwischen dem Patienten und seinem Therapeuten regressionsauslösend, weil Asymmetrie ein zentrales Merkmal der Kind-Eltern-Beziehung ist

10 1. Psychoanalytisches Arrangement und psycho- analytische Arbeit: Therapeutenverhalten und Regression in der Gruppenanalyse Zu Beginn der Gruppenanalyse erleben die Mitglieder die anderen wie ein Globalobjekt, das größer ist und zusammen genommen mehr Kraft hat als der Einzelne Das führt dazu, dass frühe Stadien der Regression schon zu Beginn der Gruppenanalyse erreicht werden Ein Therapeut kann das Gemeinsame in einer Gruppe oder die Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedern betonen und somit das präödipale Erleben fördern oder diesem entgegenwirken

11 1. Psychoanalytisches Arrangement und psycho- analytische Arbeit: Übertragung und Gegenübertragung
Wir sehen Menschen im Lichte von Erfahrungen, die wir mit anderen Menschen gemacht haben Diese Erfahrungen in ihren bewussten und unbewussten Anteilen übertragen wir Gegenübertragung: = Ein Reagieren des Analytikers oder analytisch orientierten Therapeuten auf andere Menschen unter den Bedingungen der therapeutischen Rolle Gegenübertragung kann durch Bobachtung und Interpretation diagnostisch verwertbar und in den Dienst des therapeutischen Handelns gestellt werden.

12 1. Psychoanalytisches Arrangement und psycho- analytische Arbeit: Phantasien u. Träume
In der Übertragung geht es oft um Wünsche, die unbegrenzt sind und die an Grenzen stoßen, wenn sie bewusst werden Patienten lernen in Laufe eines therapeutischen Prozesses, mit Begrenztheit umzugehen und selber in Beziehungen Grenzen zu setzen Ziel der Therapie ist zunächst, den Wunsch in seinen verschiedenen Komponenten deutlich werden zu lassen – das erfordert Widerstandsbearbeitung Wird ein Wunsch in seiner Gesamtheit bewusst, ist es oft nicht mehr nötig, auf die Grenzen seiner Erfüllung hinzuweisen – der Patient sieht sie meist selbst

13 2. Interventionsarten: Ich-stützende Interventionen
Maxime „Wo Es / Überich / Ich – Ideal war, soll Ich werden“ d.h. das Ich soll gestärkt werden Triebimpulse aus Es und Über-ich sowie Anforderungen des Ich – Ideals in Eigenregie zu übernehmen dafür notwendig sind Abwehrmechanismen Therapeut kann Ich – Funktionen übernehmen, was auch die Entwicklung des Ich anregen soll

14 2. Interventionsarten: Akustisches, nonverbales Intervenieren

15 2. Interventionsarten: Akustisches, nonverbales Intervenieren
„brummen“, „hm“ bietet weiten Interpretationsspielraum Hinweis, dass der Analytiker da ist aber nichts sagen kann oder will Kompromiss zwischen Schweigen und Sprechen Unterlassen (Minusintervention) z.B. Lachen unterdrücken um den therapeutischen Prozess nicht zu stören „containing“

16 2. Interventionsarten: Das Schweigen des Analytikers
„je nach Übertragung und Art der seelischen Erkrankung ist der schweigende Analytiker ein wohlwollendes, mächtiges, feindseliges, verführerisches, nährendes, beschädigtes Objekt und vieles mehr“ kann vor unreflektierten Gegenübertragungen schützen wirkt als Übertragungsauslöser Ursachen Schweigendes Arbeiten Müdigkeit (psych. Energie wird anderweitig aufgebracht)

17 2. Interventionsarten: Explizite und implizite Ratschläge
Gilt als unanalytisch! Ausnahme: (seltene) Krisensituationen Wirksamer ist sich mit den Motiven für ein bestimmtes Verhalten zu beschäftigen Wunsch nach einem Rat scheint bei vielen Menschen sehr drängend Oft wird ein Rat in die Äußerungen des Analytikers hineingelesen

18 2. Interventionsarten: Geschichten & Metaphern
werden häufig zur Verdeutlichung eingesetzt Nachteil eigene Sprache ohne Übersetzung in konkretes Handeln und Erleben kann eine Beschreibung nicht ersetzen (Abstraktionsprozess)

19 2. Interventionsarten: Geschichten & Metaphern
vom Patient erzählt beleuchten Vorgänge der inneren Welt auch als Reaktion auf äußere Ereignisse vom Therapeuten erzählt auch persönliche Phantasien tragen zur Wahl der Geschichte bei, diese können bei der Wahl der Geschichte leicht entgehen Kann wirksam sein, ist aber nicht ohne Risiko!

20 2. Interventionsarten: Fokussierende Interventionen
Psychoanalyse ≈ Therapie mit wechselndem Fokus Für gezielte Interventionen muss der Therapeut den Fokus im Blick halten Metaphorischer Fokus vs. deskriptiver Fokus Fokus vs. freischwebende Aufmerksamkeit Springen zwischen verschiedenen Thematiken ist nicht zweckmäßig ökonomische Gründe (Indikation/Prognose) Therapeut richtet seine Aufmerksamkeit auf bestimmte Konfliktbereiche und deren Zusammenhänge

21 2. Interventionsarten: Taktische und strategische Zielsetzungen
Taktische Interventionen dienen kurzfristigen Zielen / Nahzielen Strategische Interventionen sind auf die Hauptziel/e einer Therapie gerichtet / Fernziele auch davon abhängig, inwieweit die außertherapeutischen Beziehungen des Patienten beachtet werden Sowohl Therapeut als auch Patient sollten bei der Festlegung von Zielen / Wegen berücksichtigt werden

22 3. Gegenstände der Intervention: Bearbeiten der Übertragung
Ziel: Patient soll Analytiker differenziert wahrnehmen können – was betrifft „Altes“, was die Person des Therapeuten Widerstand gegen Bewusstwerden der Übertragung: Fragen nach Auslösern – gemeinsames Überprüfen in der Lebensgeschichte (Gill 1982) Drücken sich alle Beziehungsschwierigkeiten in der Übertragung aus? Jede Einseitigkeit kann Widerstand signalisieren: nur von Außenbeziehungen sprechen vs. überhaupt nicht  Maxime: wo ist im Hier + Jetzt stärkster Affekt

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24 3. Gegenstände der Intervention: Widerstand
Widerstandsanalyse: Abwehrmechanismen bearbeiten, die Fortschreiten des analytischen Prozesses bremsen durch: Konfrontation = Hinweis, dass Patient etwas abwehrt Klarifizierung = wie abgewehrt wird Deutung = warum abgewehrt wird Deutung bewirkt Ambivalenz und aktiviert neue Widerstände  Widerstände bearbeiten bis zur Assimilation der Deutung Mit Aufgeben der Neurose ist auch verändertes Selbstbild notwendig: Um-Deutung von Kindheitserlebnissen – von Trauma hin zu positivem Entwicklungsanreiz (König)

25 3. Gegenstände der Intervention: Widerstand
„Optimales Widerstandsniveau“ = Toleranzgrenze der Patienten knapp Erreichen Therapeut und Patient sollten in der Lage sein, gemeinsam gewisse Beunruhigung auszuhalten: Beunruhigung weist auf Wirksamkeit einer Deutung, das „steady state“, die bisherige Kompromisslösung von Impuls-Abwehr-Konflikt, wird gestört Progressive, regressive, ausweichende Möglichkeiten anbieten – Verbündung des Therapeuten mit Widerstand des Patienten und mit der Wahrheit Gefahr bei Überschreiten Toleranzgrenze: Bei Patienten mit genügend Abwehr: Verstärkung von Widerstand Bei Patienten mit zu wenig Abwehr: Verstärkung der Symptomatik

26 3. Gegenstände der Intervention: Widerstand
Mögliche Hinweise auf Widerstand: Intellektualisieren – nach Details, nach Beispiel fragen Rationalsieren – Gründe des Patienten anerkennen, weitere mögliche anführen Verdängung, Reaktionsbildung, Projektion, Verschiebung (blockieren Affekte und Impulse) - per Schlussfolgern annähern Leugnung (Übergehen therapeutischer Intervention), reflexhafte „Ja, aber“ Antworten, ständige Zustimmung – mit Verhalten konfrontieren und Motive klären Sich selbst wie Fall betrachten Übertragungsliebe - u.U. infantile Komponenten klären, kann nicht immer „weganalysiert“ werden Widerstand vs. Scham: Patienten entblössen sich nicht nur vor dem Therapeut, sondern auch vor einem Menschen  Maxime: Widerstand da bearbeiten, wo am leichtesten und effektivsten zu bearbeiten. Nicht immer führt der direkteste Weg zum Ziel.

27 3. Gegenstände der Intervention: Schweigen/Sprechen der Patienten
Schweigen verstehen: was kommuniziert die Körperhaltung des Patienten aus Therapeutensicht, Schweigen als Verschweigen entscheidender Details: „locker drängend“ nachfragen Freie Assoziationen verbalisieren braucht Übung, Pendeln zw.bildhaftem/beschreibendem Denken und Bedeutsamkeiten erkennen Schnellsprecher: Missverhältnis von Gesagtem/Empfundenem, von Gefühlen „gejagt“ Therapeutisch sinnvoll: Direkte Beschreibung (vs. sich in Details verlieren als Ablenkungsmanöver - Therapeut verliert Überblick) Fortschritt: reflektierende Pausen ist nicht gleich Verletzung Grundregel

28 3. Gegenstände der Intervention: Schweigen/Sprechen der Patienten
Freies Assoziieren: alles sagen was grade im Kopf herumgeht...

29 3. Gegenstände der Intervention: Durcharbeiten
Ziel der Konfrontation/Klarifizierung/Deutung: Akzeptanz und Anwendung der Erkenntnisse im Lebensalltag Beziehungsbezogene Erkenntnis ohne emotionale Beteiligung bleibt wirkungslos Alltagsverhalten verändern ist riskant: Vertrautes aufgeben und Neues lernen  dosierte Umsetzung Vermeidungsmechanismen bei der Umsetzung: Isolierung aus dem Zusammenhang - Verschiebung auf das Kleinere/Kleinste - pseudo-altruistische Abtretung - Inszenierung von Konflikten oder dramatische Träume in folgenden Stunden

30 3. Gegenstände der Intervention: Umgang mit dem Über-ich
Überich-fördernd Überich-entlastend Nomoplastisch Überich-Inhalte werden Therapeuten zugeschrieben  in Beziehung erlebt  Als Projektion erkannt  in Übertragung bearbeitet. Voraussetzung: Gute Arbeitsbeziehung, milde u positive Übertragung. Therapeut verhält sich (möglichst) wenig übereinstimmend mit Überich-Inhalten  er/sie ist anders als Überich: tatsächliche Einstellungen andeuten.  Später dann mehr Abstinenz. Bei sehr strengem Überich sinnvoll. Überich-Normen permissivere Normen gegenüberstellen. Auswahl je nach Lebensverhältnissen des Patienten  Therapeut stellt Überich eigene Autorität ggüber  Aufforderung zu Auseinandersetzung mit neuen Normen.

31 3. Gegenstände der Intervention: Projektive Identifizierung
= primitiver Abwehrmechanismus oder Abwehrmechanismus mit versch. Reifegraden – geht von und Therapeut gegenseitig so beeinflussen, dass Szene entsteht, die mit aktueller frühen Formen bis hin zu „Inszenierungen“, bei denen sich Patient innerer Konfliktlage von Patient zu tun hat. Formen /Motive: Übertragungstyp, Konfliktentlastungstyp, Kommunikativer Typ, Abgrenzungstyp Borderline-Pathologie: Löst oft heftige Gefühle im Therapeuten aus, sinnvoll: Containing und Assymetrie. Ödipale Pathologie: Schwieriger erkennbar, hilfreich: Vergleich mit eigenen Alltagsgefühlen. Bei unbemerkter projektiver Identifizierung: weitere Entfaltung der Übertragung.

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33 3. Gegenstände der Intervention: Träume
Freud 1900: manifester Traum - latenter Trauminhalt Therapeutische Übersetzungsaufgabe: Bilder in Gedanken/Worte übertragen Unbewusstes bewusst machen über beziehungsbezogene Aspekte und Traumanalyse Techniken: Chronologisch oder direkt an einzelnen Traumelementen (Freud) vermutete Gefühle andere Personen im Traum - Traum fortsetzen - Gefühl beim Aufwachen - Zwei-/Mehr-Personen-Träume - Therapeut im Traum - Kombi lebendig/nicht lebendig - Traumserien: Abwehr Problem – Problemlösung Behutsames Vorgehen bei frühen Störungen: Gefahr der Überschwemmung mit abgewehrten Wünschen

34 Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!


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